TG Biberach I - SV Nürtingen I: Starkes Saisonfinale der Ersten – trotz anhaltender Aufstellungssorgen
In der letzten Runde der Oberliga brauchte die TG Biberach gegen den bereits als Absteiger feststehenden SV Nürtingen wenigstens ein 4:4, um bei allen Eventualitäten ganz sicher die Klasse zu halten. Trotz einiger Aufstellungssorgen und dank der Youngster sowie gutem Kampfgeist holten die Biber am Ende einen 4,5:3,5-Erfolg, der gar noch den Sprung auf Platz 5 und in ein solides Mittelfeld erlaubte. In der von den Stuttgarter SF toll ausgerichteten zentralen Endrunde der Oberliga hatten etliche Mannschaften Aufstellungssorgen und ließen Bretter frei. Bei der TG Biberach waren Aufstellungssorgen heuer eines der größten Probleme über die ganze Saison hinweg. Dank Youngster Erik Hobson trafen aber doch acht Biberach auf ebenfalls vollzählige Nürtinger. Bei Biberachs "letztem Aufgebot" einigte sich Stanislav Sokratov in einer sehr kurzen Partie auf Remis an Brett 2. In soliden Stellungen ließen bald darauf auch Rainer Birkenmaier und Holger Namyslo jeweils Remis an den Brettern 5 und 6 folgen. Unterdessen spielte Hobson bei seinem Debüt am achten Brett eine gute Partie, mußte aber nun doch der Routine seines Gegenübers Tribut zollen. Nach der Niederlage sah es für Biberach eher schlecht aus, da weitere Bretter in Bedrängnis waren. Die Wende führte Wolfgang Mack an Brett 3 an. Er hatte zuvor schon klaren Vorteil vergeben gehabt, kam aber nochmals zurück und nutzte seine zweite Chance blitzsauber zum Sieg. Nachdem sich Spitzenspieler Marius Deuer zudem lange hatte verteidigen müssen, gelang ihm anschließend eine gekonnte Abwicklung, Am Ende hatte der zweite Jungbiber eine Figur mehr und ließ sich den Vorteil nicht nehmen. Als auch noch Achim Engelhart ein kleines Wunder am vierten Brett schaffte, war die Erlösung groß. Engelhart hatte früh seine Dame opfern müssen, konnte sich aber überraschend einigeln und hielt seine Festung bis zum Ende. Mit dem Remis stand es 4:3 und die TG war durch. Daher ließ es Edeljoker Markus Mock ruhig angehen, gab seine gute, vorteilhafte Stellung an Brett 7 mannschaftsdienlich remis (und war froh, "beizeit" nach Landshut nach Hause zu kommen). Da in den Parallelspielen Weiße Dame Ulm stark gegen die SG Schwäbisch-Gmünd mithielt und der SK Schmiden/Cannstatt gegen Meister Heilbronner SV unterging, hätte gar eine knappe Niederlage zum ganz sicheren Klassenerhalt gereicht. Der 4,5:3,5-Abschlußerfolg erlaubte so jedoch noch einen großen Sprung auf Platz 5 und ins sichere Mittelfeld. Was wäre möglich gewesen, wenn die TG nicht ständig von Aufstellungssorgen geplagt worden wäre? Unermüdlich neunmal im Einsatz waren Birkenmaier und Namyslo, die beide auch solide Bilanzen aufweisen. Den besten Score holte Mack mit 4,5 Punkten aus sechs Einsätzen. Beachtlich ist außerdem das Abschneiden des 13-jährigen Deuer, der bei fünf Spielen am ersten Brett 2,5 Punkte verbuchte – immer dann, wenn es darauf ankam.
SG Schwäbisch Gmünd I - TG Biberach I: Erste mit wichtigem Unentschieden bei direktem Konkurrenten
In einem Nachholspiel der fünften Runde der laufenden Oberligasaison holte die TG Biberach bei der SG Schwäbisch-Gmünd am Sonntag ein wichtiges 4:4 Unentschieden. Mit dem Punkt konnten die Biber den direkten Konkurrenten auf Abstand halten und haben den Klassenerhalt in der letzten Runde weiter in eigener Hand. In Schwäbisch-Gmünd ging die TG an Brett 7 noch vor dem ersten Zug in Führung. Beim Gegner von Vadim Reimche klingelte das Handy, woraufhin der Schiedsrichter die Partie umgehend zu Reimches Gunsten wertete. Eine Weile später steuerte Markus Mock am achten Brett ein Remis bei und auch Wolfgang Mack gab seine etwas bessere, aber dennoch gefährliche Stellung an Brett 3 gegen IM Josef Jurek remis. Die Vorentscheidungen fielen dann hintereinander nach dreieinhalb Stunden Spielzeit. Am sechsten Brett hielt Holger Namyslo sicher Remis, während an Brett 5 Rainer Birkenmaier in sehr guter Stellung alles versucht hatte, sich aber nun doch ebenfalls mit einem Remis begnügen mußte. Zeigleich streckte Achim Engelhart die Waffen, nachdem sein Gegenüber Zug um Zug Vorteile am vierten Brett verbucht gehabt hatte. Beim Stand von 3:3 nahm später André Fischer in sehr unübersichtlicher Stellung an Brett 2 ein Sicherheitsremis an. Zu dem Zeitpunkt war klar, daß die Biber damit zumindest ein Unentschieden sicher haben werden. Am Spitzenbrett hatte nämlich Nachwuchstalent Marius Deuer stark mit GM Petr Velicka mitgehalten und ein solides Turmendspiel erreicht. Als sich der Großmeister nicht traute, gegen den 13-jährigen Biber auf Sieg zu spielen, stand ein weiteres Remis und damit der 4:4-Endstand fest. Mit der Punkteteilung bleibt die TG zwei Punkte vor dem Drittletzten Schwäbisch-Gmünd und hat bereits bei einem Unentschieden zum Abschluß gegen den Vorletzten SV Nürtingen den Klassenerhalt sicher.
TSV Schönaich II - TG Biberach I: Erste verliert gegen Schönaich und steckt im Abstiegskampf
Am Sonntag ging es für die TG Biberach ins Unterland, um beim TSV Schönaich II zum Oberligamatch anzutreten. Gegen den stark besetzten Gegner verloren die Biber mit 3:5 und stecken damit nun doch noch im Abstiegskampf. In der Vorschlußrunde der Oberliga wartete der TSV Schönaich II in starker Besetzung auf die TG Biberach. An den ersten drei Brettern boten die Unterländer Spieler auf, die in der Woche zuvor noch an der Europameisterschaft teilgenommen hatten. Biberach wehrte sich aber tapfer und so gab es erst nach dreieinhalb Stunden erste Ergebnisse. Nachdem Rainer Birkenmaier anfängliche leichte Vorteile vergeben hatte, mußte er sich im Endspiel strecken, hielt Brett 5 aber sicher Remis. An den beiden Spitzenbrettern mußten sich jedoch der 13-jährige Biberacher Shootingstar Marius Deuer sowie André Fischer ihren Gegnern nun geschlagen geben. Im Anschluß steuerte Tobias Merk ein weiteres Remis am siebten Brett bei. Für ihn hatte die Aufregung schon vor Partiebeginn begonnen, war er doch in einem unerwarteten Verkehrsstau am Engelberg festgesessen und hätte beinahe die Karenzzeit verpaßt. Die Partie selbst hatte er trotz Zeitrückstand sicher im Griff und konnte zwischenzeitlich sogar etwas Vorteil verbuchen. Großen Vorteil hatte sich unterdessen Thomas Oberst verschafft gehabt, der schließlich mit einem starken Freibauern seine starke Partie zum Sieg an Brett 3 führte. Die Biberacher Hoffnungen ruhten anschließend auf Achim Engelhart, der sich ebenfalls einen vielversprechenden Freibauern verschafft hatte. Am Ende war sein Gegenüber mit einem Bauerndurchbruch allerdings etwas schneller, was zum letztlich spielentscheidenden Verlust des vierten Bretts führte. An Brett 6 schaffte Holger Namyslo in einer hart umkämpften Partie zwar nochmals den Anschluß, nachdem sein Gegner nach einem Blackout direkt aufgeben mußte. In der letzten Partie des Tages stand Markus Mock an Brett 8 aber eigentlich auf verlorenem Posten, nachdem er sich im Mittelspiel vergaloppiert hatte. Da es sein Gegner verpaßte, den Sack zuzumachen, schnupperte Mock nochmals am Remis, das aber auch nicht mehr geholfen hätte. Mit seiner Niederlage war der 3:5 Endstand besiegelt. Nachdem es in der Oberliga heuer wohl doch wieder drei Absteiger geben wird, steckt die TG damit doch noch im Abstiegskampf und hat inklusive Nachholpartie noch zwei Mannschaftskämpfe gegen direkte Konkurrenten vor sich.
TG Biberach I - Stuttgarter SF II: Erste verliert Krimi gegen Stuttgart mit 3,5:4,5
In der Oberliga empfing die TG Biberach die Stuttgarter SF II zum Heimspiel in der Reuter Gemeindehalle. In dem hochspannenden Match hatten die Stuttgarter letztlich knapp das bessere Ende für sich. Abgesehen von Spitzenreiter Heilbronn liegt die gesamte Oberliga dicht beieinander und daher wollte die TG Biberach gegen die Stuttgart SF II eigentlich den vierten Saisonsieg einfahren, um sich jeglicher Abstiegsgefahr zu entziehen. Nach einem frühen Remis von André Fischer an Brett 2, sah sich Holger Namyslo am sechsten Brett jedoch plötzlich einem Turmopfer gegenüber. Namyslo "glaubte" seinem Gegner die Variante und verlor, hatte dabei aber die gewinnbringende Erwiderung übersehen. In der Folge drängten die Biber auf den Ausgleich und erarbeiteten sich in teils sehr scharf geführten Partien auch Vorteile. Sowohl Wolfgang Mack und Thomas Oberst an den Brettern 3 und 4 als auch Tobias Merk an Brett 8 mußten sich allerdings schlußendlich mit Remis begnügen. Entgegengesetzt verlief die Begegnung am fünften Brett. Hier war Rainer Birkenmaier mehrfach zur Gratwanderung gezwungen, ehe er ein glückliches Remis eintüten konnte. Die Entscheidung fiel, als Spitzenspieler Stanislav Sokratov nach lange unklarer Stellung mit einem Minusbauern ins Turmendspiel mußte und dieses am Ende nicht mehr halten konnte. Parallel dazu dominierte Andreas Schulze zwar mit Freibauer und Springern gegen Läufer sein Endspiel. Sein Sieg an Brett 7 konnte aber nur noch zum 3,5:4,5 Endstand verkürzen. In dem hochklassigen Mannschaftskampf wäre mit ein wenig mehr Glück für Biberach deutlich mehr drin gewesen. Angesichts der Niederlage sollten aus den verbleibenden drei Runden gegen die direkte Konkurrenz nun wenigstens noch zwei Punkte eingefahren werden.
SK Schmiden/Cannstatt I - TG Biberach I: Erste muss lange zittern, Edelreservist Mock sorgt für Entscheidung
Nachdem der vorige Spieltag der TG Biberach I auf Wunsch des Gegners auf Ende April verlegt worden war, durften die Biber am Sonntag beim SK Schmiden/Cannstatt wieder an die Bretter sitzen. Beide Mannschaften wurden jedoch von Aufstellungssorgen geplant. Bei Biberach fehlten einige etablierte Spieler, die Schmidener mußten gar noch kurzfristige Ausfälle hinnehmen und konnten zum Heimspiel nur zu sechst antreten. Frisch angereist durften deshalb Spitzenspieler Stanislav Sokratov und Thomas Oberst, für Brett 3 vorgesehen, unverrichteter Dinge, aber mit kampflosem Punktgewinn direkt wieder abreisen. Die 2:0 Führung war aber kein Ruhekissen, da die verbleibenden Schmidener spielstarke und bislang erfolgreiche Punktesammler waren. Daher ließen es Rainer Birkenmaier und Achim Engelhart am fünften und vierten Brett vorsichtig angehen und steuerten relativ zügig und rasch hintereinander zwei friedliche Punkteteilungen an. Derweil stand der aus Landshut angereiste Edelreservist Markus Mock schwer unter Druck, sorgte aber - letztlich - doch für die Entscheidung. An Brett 8 nahm der Gegner Mocks König aus allen Rohren unter Beschuß, der Biber hielt seine Stellung jedoch zusammen, sammelte ein paar Figuren ein und entschied die Partie per Konter für sich. Mit dem unerwarteten Paukenschlag stand es gar 4:1. Der Mannschaftskampf war aber noch nicht vorbei, blies Schmiden/Cannstatt doch zur Aufholjagd. Da sein Gegenüber überzogen hatte, stand Vadim Reimche am siebten Brett eigentlich besser, fand aber in komplizierter Stellung den Todesstoß nicht. Sein Gegner berappelte sich, gewann erst eine Figur und damit die Partie. Holger Namyslo hatte sich hingegen selbst ein paar Ungenauigkeiten erlaubt, die sein Gegner sofort ausnutzte und mit gutem Figurenspiel das ganze Brett 6 dominierte. Zwar versuchte Namyslo noch dagegenzuhalten, aber die Niederlage zum 4:3 Zwischenstand war nicht mehr aufzuhalten. Somit lag der Druck bei André Fischer am zweiten Brett. Nach vielen Stunden, vielen Zügen und mehreren Partieformularen konnte sich Fischer ein verdientes und erlösendes Remis sichern. Nach Stunden des Zittern konnte die TG I mit 4,5:3,5 am Ende also jubeln und schielt nun gar auf den zweiten Tabellenplatz.
TG Biberach I - SF Deizisau II: Erste verliert spannenden Mannschaftskampf knapp gegen Deizisau
Am Sonntag mußte sich die TG Biberach schon vor Spielbeginn strecken, damit das Oberligaspiel gegen die SF Deizisau II angesichts strenger Hygienekonzepte überhaupt stattfinden konnte. Als die Partien dann begonnen hatten, entwickelte sich ein sehr spannendes Match zweier Mannschaften auf Augenhöhe, bei dem die TG am Ende mit 3,5:4,5 das Nachsehen hatte. Als spielentscheidend erwies sich dabei die Deizisauer Frauenpower an den hinteren Brettern. Die Hygienekonzepte im Schach erfordern derzeit unter anderem große Spielsäle, die einen großen Abstand zwischen den einzelnen Brettern erlauben. Das stellt etliche Vereine offensichtlich vor Probleme, fielen doch gleich drei der fünf Mannschaftskämpfe des Oberligaspieltags aus. Die erste Mannschaft der TG Biberach bekam bei ihrem Raumproblem freundlicherweise Unterstützung durch den TSV Reute, mit dem in den unteren Ligen eine erfolgreiche Spielgemeinschaft besteht. Der Vorsitzende des TSV, Steffen Bierweiler, nahm die TG-Spieler unter seine Fittiche und ermöglichte ihnen ein Spiel im Vereinssaal der Gemeindehalle Reute. Dort trafen die Biber auf Deizisauer, die wie Biberach auf etliche Spitzenspieler verzichten mußten, aber ein paar andere Besonderheiten aufweisen konnten. Die Schachfamilie Köllner hatte eine Anreise von über 500km nicht gescheut und besetzte gleich drei Bretter. Zudem hatte Deizisau zwei spielstarke junge Frauen an den Brettern 7 und 8 an Bord. Der Mannschaftskampf begann mit zunächst drei Remis über 2,5 Stunden verteilt friedlich: In einer sehr ruhigen Partie schloß Holger Namyslo bald einen Waffenstillstand an Brett 6. Derweil hatte Wolfgang Mack am zweiten Brett leichte optische Vorteile und versuchte mehrmals, auf Gewinn zu spielen. Sein Gegner unterband das aber stets. An Brett 7 mußte sich Andreas Schulze hingegen sehr strecken, um seinen halben Punkt zu sichern. Anschließend ging Deizisau jedoch vorentscheidend in Führung. Sowohl Spitzenspieler Stanislav Sokratov als auch Oliver Weiß an Brett 3 hatten aus Biberacher Sicht gut eröffnet und mit kreativen Zügen für hochspannende Stellungen gesorgt. In schweren taktischen Verwicklungen hatte allerdings jeweils die Gegenseite das bessere, glücklichere Ende für sich. Mit dem zwischenzeitlichen 2,5:2,5 hatte Achim Engelhart jedoch nochmals für Hoffnung gesorgt. Der Biber hatte seinen Gegenüber am vierten Brett zu absoluter Passivität verdammt und schlicht überspielt. Beim Stand von 2,5:3,5 brauchte die TG somit aus den letzten beiden Partien wenigstens 1,5 Punkte – und danach sah es vor allem bei Rainer Birkenmaier nicht aus. Unverzagt spielte Vadim Reimche dafür an Brett 8 auf Gewinn. Ein vermeintlich vergiftetes Bauernopfer sollte ihm eine Mehrfigur einbringen, der Plan hatte aber ein kleines Manko. Seine Gegnerin hatte eine Mattdrohung entdeckt, die ihr den Bauern gratis einbrachte. Diesen Vorteil ließ sie sich trotz heftiger Gegenwehr durch Reimche nicht mehr nehmen und brachte die Partie über viele Stunden gekonnt in den sicheren Hafen. Damit war der Mannschaftskampf für Biberach bereits verloren. Das hielt Birkenmaier wiederum nicht davon ab, wie Lazarus von den Totgeglaubten aufzustehen. Nachdem er zwischenzeitlich alle Figuren wieder auf die Grundreihe zurückziehen mußte, verpaßte es sein Gegner am fünften Brett den Sack zuzumachen. Zug um Zug konnte Verteidigungsspezialist Birkenmaier danach seine Stellung konsolidieren und hatte im Endspiel plötzlich einen übermächtigen Springer, der ihm nach über fünf Stunden gar noch den Sieg einbrachte. Damit endete ein hochspannender, fairer Mannschaftskampf mit 3,5:4,5 und die TG Biberach ist nach dem Höhenflug zum Saisonauftakt wieder auf dem Boden der Tatsachen (bzw. im Mittelfeld) gelandet.
Heilbronner SV I - TG Biberach I: Erste spielt gut und geht in Heilbronn trotzdem unter
Am Sonntag trat die TG Biberach guter Dinge in der Oberliga beim starken Heilbronner SV an, spielte gut mit und wurde trotzdem mit 1:5:6,5 überrollt. Die Niederlage fiel dabei viel zu hoch aus, da der Mannschaftskampf durchaus umkämpft war – auch wenn es nicht den Anschein hat. Die TG Biberach war dank zweier Auftaktsiege mit breiter Brust nach Heilbronn gereist. Obwohl die Biber auf einige Spitzenspieler verzichten mußten und der Heilbronner SV an allen Brettern auf dem Papier favorisiert war, hoffte der eine oder andere doch auf eine Überraschung und einen Punktgewinn. Der Start verlief auch gut: An Brett 8 war Tobias Merk seinem Gegner glasklar überlegen und beherrschte die Partie. Als er zudem noch ein Bauernopfer mit einer starken Abwicklung parierte, gab sein Gegner schnell auf. Dann gingen jedoch fast zeitgleich die beiden Spitzenbretter verloren. Youngster Marius Deuer kam zwar solide aus der Eröffnung, verlor aber anschließend zwei Bauern und damit die Partie. Bei Stanislav Sokratov kippte eine lange ausgeglichene Partie plötzlich zu Ungunsten des Bibers. Darüber hinaus drohte bei Rainer Birkenmaier nach ausgeglichenem Verlauf ein Bauernverlust. Er machte daraus allerdings ein Bauernopfer und spielte an Brett 5 plötzlich auf den König. Als sein Gegner den Mattangriff abwehrte, war die Stellung zu einem finalen Remis verflacht. In der Folge sollte nun das Unglück seinen Lauf nehmen. Erst übersah Thomas Oberst in ausgeglichener Stellung ein Abzugsschach und verlor daher einen Bauern. Sein kreatives Spiel hielt ihn lange in der Partie, ehe ein entscheidender Fehler doch den Verlust des dritten Bretts bedeutete. Derweil war Achim Engelhart in einer passiven Stellung gelandet und opferte einen Turm gegen eine Leichtfigur, als der Druck zu groß wurde. Es gelang ihm jedoch nicht, seine Bauern ins Rollen zu bringen, und er wurde von einem weiteren Gegenschlag an Brett 4 tödlich erwischt. Unter umgekehrten Vorzeichen verlief die Partie an Brett 7. Andreas Schulze opferte früh einen Bauern, um mit starkem Druck den gegnerischen König zu jagen. Sein Gegenüber mußte sich sehr genau verteidigen und den Bauern zurückgeben. Als alles nach Remis aussah, opferte Schulze nochmals einen Bauern, hatte sich dieses Mal aber verrechnet und verlor gar noch zum 1,5:5,5-Zwischenstand. Die spektakulärste Partie des Tages zauberte derweil Holger Namyslo auf das sechste Brett. Der Routinier opferte im Mittelspiel seine Dame gegen drei Leichtfiguren und erreichte schließlich ein Endspiel mit Turm und Läufer gegen Dame, in dem sein Freibauer direkt vor der Umwandlung stand. In klarer Gewinnstellung unterlief Namyslo jedoch ein Fingerfehler, als er ein Zwischenschach übersah. Dadurch war erst der hochverdiente Punkt und später die ganze Partie futsch. Somit setzte es eine 1,5:6,5-Niederlage, die viel zu hoch ausgefallen war. Aus Mannschaftskreisen verlautete, daß man zwar die Niederlage nicht bestreiten wolle, aber daß trotz allem ein Punktgewinn gegen nominal deutlich stärkere Gegner fast in Reichweite gewesen war.
TG Biberach I - SK Bebenhausen I: Starker Auftritt gegen Angstgegner sorgt für gelungenen Oberligastart
Am Sonntag empfing die TG Biberach in der zweiten Runde der Oberliga den SK Bebenhausen, der sich in den letzten Jahren quasi zum Angstgegner entwickelt hatte. Dank eines starken Auftritts feierten die Biber einen hochverdienten 5:3-Erfolg und sicherten sich damit einen perfekten Start in die neue Saison. In den letzten Jahren mußte die TG Biberach gegen den SK Bebenhausen diverse knappe und unglückliche Niederlagen hinnehmen. Zwei davon waren sehr bitter. 2017 kostete es den Zweitligaaufstieg, 2019 brachte es einen dramatischen Abstieg am letzten Spieltag. Nach dem Wiederaufstieg war die TG daher nun hochmotiviert, aber doch auch etwas besorgt. Da bei beiden Mannschaften je ein Spitzenspieler ausfiel, herrschte zumindest in dieser Hinsicht Waffengleichheit -- und wie sich zeigen sollte, waren die hochkonzentrierten Schachbiber vor allem in der vorderen Bretthälfte nicht zu stoppen. Bei Spitzenspieler Bernhard Sinz entwickelte sich nach einem Gambit eine beidseitig scharf geführte, spannende Partie. Als Sinz ins Hintertreffen zu kommen schien, zog er gekonnt die Notbremse, opferte einen Springer und erzwang per Dauerschach eine faire Punkteteilung. Derweil hatte sich Thomas Oberst an Brett 4 Zug um Zug mehr Vorteile gesichert. Schlußendlich schob er seinen Gegner quasi mit erdrückender Übermacht vom Brett. Ein ähnlicher Verlauf zeichnete sich eigentlich zudem bei Rainer Birkenmaier ab, der mit cleveren taktischen Verwicklungen einen Mehrbauern und Stellungsvorteile am sechsten Brett erzwungen hatte. Eine Unvorsichtigkeit seinerseits und zwei gegnerische Figurenopfer brachten den Biber allerdings nochmals schwer in Bedrängnis, ehe er seine Stellung konsolidieren und zum Remis bringen konnte. An Brett 2 schnürte Stanislav Sokratov seinen Gegenüber hingegen unwiderstehlich ein. Letzterer versuchte, die Partie in einer Igelstellung zu halten, aber ein bärenstarker Sokratov sprengte diese elegant mit einem Opfer und baute die Führung auf 3:1 aus. Anschließend schlug Bebenhausen jedoch zurück. Zunächst mußte Achim Engelhart die Waffen strecken. Am fünften Brett war er auf dem falschen Fuß erwischt worden, hatte versucht, mit einem Damenopfer gegen zwei Türme nochmals Gegenspiel zu bekommen, verpaßte eine Ausgleichsmöglichkeit und stand gegen einen umsichtigen Gegner mit leeren Händen da. Danach ging Brett 8 zum 3:3-Ausgleich verloren. Markus Mock hatte das Pech, in eine vorbereitete Eröffnungsvariante zu laufen, wehrte sich in einer wilden Partie tapfer, verlor aber schließlich eine Figur und damit die Partie. Trotz der Rückschläge behielt Routinier Holger Namyslo die Nerven, spielte geduldig und nutzte im zunächst ausgeglichenen Endspiel schließlich gnadenlos ein paar kleine Ungenauigkeiten seines Gegenübers. Nachdem sich der Biber einen Freibauern verschaffen konnte, ließ er sich mit starkem Schlußspurt den vollen Punkt am siebten Brett nicht mehr nehmen. Somit konnte Wolfgang Mack den Deckel auf den Mannschaftskampf setzen. In einer druckvollen Partie hatte er an Brett 3 eigentlich immer Vorteile, mußte aber stets genau rechnen und spielen, um Bebenhausen nicht doch noch entwischen zu lassen. Schlußendlich wickelte er elegant in ein Damenendspiel ab, das er sehr sicher zum 5:3-Endstand gewann. Nach dem knappen Pflichtsieg gegen Mitaufsteiger Weiße Dame Ulm zum Auftakt ließen die Schachbiber somit einen souveränen Erfolg gegen einen Angstgegner folgen. Mit 4:0 Punkten kann die TG jetzt entspannt zum starken Heilbronner SV fahren -- und danach vielleicht gar ihre Saisonziele nach oben korrigieren.
SC Weiße Dame Ulm I - TG Biberach I: Neuzugang Deuer rettet Erste gegen Ex-Verein
In der Oberliga stand am Sonntag der Auftakt zu einer hoffentlich coronafreien, neuen Saison im Spielplan. Dabei kam es gleich zu einem delikaten Duell der TG Biberach I beim SC Weiße Dame Ulm. Den wichtigen 4,5:3,5-Erfolg der Biber sicherte dabei der 13-jährige Neuzugang Marius Deuer, der eine starke Partie gegen seinen ehemaligen Verein spielte. In der Bezirksliga Süd mußte sich zudem die TG Biberach III beweisen, nachdem sie von den Coronawirren nach oben gespült worden war. Sie meisterte ihr Debüt gegen den SV Weingarten II erfolgreich und sicherte sich ein verdientes 4:4. Die Coronakrise der letzten 18 Monate hat auch im Schachsport tiefe Spuren hinterlassen. Viele Mannschaften haben zurückgezogen, etliche Spieler stehen nicht zur Verfügung, in den unteren Ligen gab es zum Auftakt zudem etliche kampflose Partien. Auch die Oberliga wurde nicht verschont und so haben etliche Rückzüge zu diversen Nachrückern geführt. Ein Profiteur der Krise war dabei der SC Weiße Dame Ulm, der in der letzten regulären Saison in der Verbandsliga mit deutlichem Abstand zu Oberligarückkehrer TG Biberach auf Platz 2 eingekommen war und nun ebenfalls in der Dritten Liga spielen darf. Das Südduell wurde gleich noch delikater, da zu Saisonbeginn mit dem 13-jährigen Marius Deuer eine der großen deutschen Nachwuchshoffnungen von Ulm nach Biberach gewechselt war und nun gleich gegen seinen ehemaligen Verein zum Einsatz kam. Ulm mußte dabei auf eine Reihe Stammspieler verzichten, aber auch den Bibern fehlte der eine oder andere Spitzenspieler. Die TG begann unaufgeregt und stark. Mit zwei schnellen und sicheren Siegen durch Holger Namyslo und Wolfgang Mack an den Brettern 7 und 3 gingen die Biber früh in Führung. Anschließend begann allerdings das Zittern, hatten doch vor allem die Ulmer Ergänzungsspieler das Kommando übernommen und setzten Biberach schwer unter Druck. Bei drei deutlich schlechter stehenden Partien zeichnete sich das Match von Stanislav Sokratov am zweiten Brett als vermeintlicher Schlüssel zum Erfolg ab. In einer dynamischen Partie ging Sokratov mit einem Mehrbauern ins Mittelspiel. Als sein Gegner allerdings tief in die Trickkiste griff, stand Sokratov plötzlich mit leeren Händen da und mußte aufgeben. Dafür geschah an Brett 8 ein Wunder: Andreas Schulze war zuvor in eine Eröffnungsfalle getappt, verlor viel Material und hatte wenig Hoffnung. Dann konnte er sich aber völlig unerwartet in eine dreimalige Stellungswiederholung mogeln und der TG so ein ungemein wichtiges Remis sichern. Keine Rettung gab es allerdings für Achim Engelhart. Dieser war am fünften Brett ebenfalls früh ins Hintertreffen geraten, wehrte sich zwar erbittert, mußte nach einer langen Partie jedoch schlußendlich die Segel streichen. Ein zweites, kleines Wunder gelang anschließend Rainer Birkenmaier, der ebenfalls über die ganze Partie hinweg im Nachteil gewesen war, sich aber trotz eines Minusbauern im Endspiel einigeln konnte und so Brett 6 remis hielt. Alle Augen richteten sich nun auf das Spitzenbrett, an dem Neuzugang Deuer groß aufspielte. In einer beidseitig hochklassigen Partie fand der junge Biber ein starkes Turmopfer und konnte im Anschluß Matt setzen. Dadurch entschied er de facto den Mannschaftskampf gegen seine ehemaligen Kameraden. In der letzten Partie des Tages hatte Thomas Oberst nämlich stets leichte Vorteile gehabt, stellte beim Stand von 4:3 dann alle Gewinnversuche ein und beendete das Match an Brett 4 mit einem hochverdienten Remis. Der 4,5:3,5-Gesamterfolg der TG gegen stark aufspielende Ulmer geht insgesamt in Ordnung, aber es war doch auch eine gute Portion Glück für die Biber im Spiel.
Absage Saison 20/21 (Verbandsliga Süd): ⇒ Ausweichlösung lichess.org
SF Pfullingen I - TG Biberach I: Erste verliert zum Saisonabschluß, aber steigt in Oberliga auf
Am Sonntag ging es für die TG Biberach zum Abschluß der Verbandsligasaison 2019/20 gegen den alten Erzrivalen SF Pfullingen. Die bereits als Meister feststehenden Biber hatten massive Aufstellungsprobleme, konnten gar nur zu Siebt antreten und verloren in Pfullingen trotz guter Leistung knapp mit 3,5:4,5. In der Abschlußtabelle reichte es dennoch für einen deutlichen Vorsprung. Direkt vor der Coronaunterbrechung im März hatte die TG Biberach mit einem Sieg gegen den SC Rangendingen die Verbandsligameisterschaft und direkte Rückkehr in die Oberliga besiegelt gehabt. Am Sonntag ging es gegen den alten Erzrivalen SF Pfullingen daher nur noch um die Kür einer starken Saison. Die Biber wollten unbedingt gewinnen, hatten aber massive Aufstellungssorgen. Zudem mußte mit Daniel Behringer einer der Ersatzleute kurzfristig am Sonntagmorgen absagen. Zu Siebt ging damit Brett 6 kampflos verloren. Am siebten Brett entwickelte Eugen Röttinger unterdessen starken Druck, erspielte sich in einer komplexen Partie deutliche Vorteile, mußte sich nach einer falschen Zugfolge am Ende doch mit Remis begnügen. Spitzenspieler Bernhard Sinz kam gleichfalls mit großer Spielfreude aus der Zwangspause, dominierte seinen Gegner deutlich und sorgte für den Ausgleich. Nicht richtig ins Spiel kam hingegen Oliver Weiß, der schließlich Brett 2 verloren geben mußte. Dem folgten zwei Remis. Rainer Birkenmaier hatte nach einer ruhigen Partie eine ausgeglichene Stellung auf dem fünften Brett. Holger Namyslo mußte an Brett 4 hingegen hart kämpfen, ehe er seinen Gegenüber vom Friedensschluß überzeugen konnte. Derweil gab der 14-jährige Erik Hobson sein Debüt in der Verbandsliga. An Brett 8 lieferte er über fünf Stunden einen großen Kampf ab, brachte etliche gute Ideen aufs Brett, war schlußendlich jedoch doch gezwungen, die Segel zu streichen. Daß beim Stand von 2,5:4,5 die Mannschaftsniederlage nun feststand, hielt Stanislav Sokratov nicht davon ab, einen schönen Schlußpunkt zu setzen. Nach einer gut geführten Partie entschied er das Endspiel am dritten Brett mit zwei Leichtfiguren gegen einen Turm sehenswert für sich. Trotz der knappen Abschlußniederlage holte die TG Biberach bei 15:3 Mannschaftspunkten die Meisterschaft in einer ansonsten heftig umkämpften Liga deutlich vor dem Zweiten Weißen Dame Ulm (12:6). Die Biberacher Dominanz wird auch bei den Brettpunkten deutlich. Hier weisen die Biber mit 48 Punkten eine beachtliche Effizienz von 64% sowie 7 Punkte Vorsprung auf die nächstbeste Mannschaft auf. Die Topscorerwertung der Liga verpaßte Andreas Schulze bei 7 von 8 Punkten außerdem nur, weil er die letzte Runde auslassen mußte. Nach Schulze waren Thomas Oberst (5,5/8) und Dauerbrenner Namyslo (5/9), der alle neun Partien spielte, die besten Punktesammler der TG.
TG Biberach I - SC Rangendingen I: Erste kehrt mit Kantersieg in Oberliga zurück
Mit einem starken 7:1 Kantersieg im Heimspiel gegen den SC Rangendingen sicherte sich die TG Biberach am Sonntag in der Verbandsliga vorzeitig den direkten Wiederaufstieg in die Oberliga. Mit drei Punkten Vorsprung auf Verfolger Weiße Dame Ulm können die Biber am letzten Spieltag nicht mehr von der Tabellenspitze verdrängt werden. Gegen den SC Rangendingen mußte die TG Biberach auf zwei Stammspieler verzichten, ging im Heimspiel aber von Beginn an überlegen und konsequent zur Sache. Rainer Birkenmaier gewann an Brett 6 schnell einen Bauern und nutzte weitere gegnerische Schwächen, um zügig und unwiderstehlich zu gewinnen. Mit einem starken Läuferpaar gegen zwei Springer konnte Holger Namyslo nachlegen, als er im Endspiel seine Bauern am fünften Brett ins Rollen brachte. Derweil sah sich Thomas Oberst an Brett 2 einem Turmopfer gegenüber, das er jedoch elegant verteidigte. Als sein Gegenüber eine Zugwiederholung verschmähte, war für Oberst der Weg zum 3:0 frei. Ebenfalls mit einer Mehrfigur war Spitzenspieler Wolfgang Mack unterwegs. Allerdings hatte er einen großen Zeitnachteil und stand stellungstechnisch unter Druck. Angesichts des Zwischenstandes einigte er sich daher mannschaftsdienlich auf ein Remis. Somit konnte Vadim Reimche sowohl den Mannschaftssieg als auch den Wiederaustieg besiegeln. An Brett 8 brachte ihm seine kreative Spielweise mit zunehmender Spieldauer immer größere Vorteile und schließlich den Sieg ein. Der Ersatzmann holte damit aus seinen drei Einsätzen alle drei Punkte. In einer komplizierten Stellung war Oliver Weiß zwar zur Passivität verdammt, hielt seine Stellung aber gut zusammen und wehrte alle Attacken ab. Damit holte er sich ein insgesamt verdientes Remis am dritten Brett und blieb auch in seinem siebten Spiel ungeschlagen. Seine beeindruckende Bilanz baute außerdem André Fischer aus, der sich mit seinen guten Theoriekenntnissen nicht nur einen klaren Zeitvorsprung, sondern auch Stellungsvorteile erarbeitete. Trotz heftiger Gegenwehr kam er am Ende zu einem klaren Erfolg am vierten Brett. Zm Abschluß mußte Andreas Schulze noch einige trickreiche Remisfallen seines Gegners umschiffen, ehe er seine Vorteile routiniert in einen vollen Punkt zum 7:1 Endstand ummünzen konnte. Mit nun 15:1 Punkten haben die Schachbiber die Meisterschaft und die direkte Rückkehr in die Dritte Liga bereits am vorletzten Spieltag unter Dach und Fach gebracht, da Verfolger Weiße Dame Ulm bei 12:4 Punkten am letzten Spieltag selbst bei einer Abschlußniederlage der Biber nicht mehr gleichziehen kann.
TSV Langenau I - TG Biberach I: Knapper, aber sicherer Erfolg im Spitzenspiel öffnet Tür zur Oberliga
Die TG Biberach steht kurz vor dem erfolgreichen Ende der Mission Wiederaufstieg. Mit einer taktischen Meisterleistung holten die Biber am Sonntag ein knappes, aber sicheres 4,5:3,5 bei Verfolger TSV Langenau und stehen kurz vor der Meisterschaft in der Verbandsliga. Damit ist die direkte Rückkehr in die Oberliga greifbar nahe. Beim Tabellendritten TSV Langenau mußte die TG Biberach effektiv auf drei Stammspieler verzichten. Dennoch beherrschten die Biber den Mannschaftskampf klar. An Brett 7 nahm Tobias Merk ein frühes Remisangebot seines Gegners an. Dies nahm sich Stanislav Sokratov am vierten Brett zum Vorbild und einigte sich in gleichfalls ausgeglichener Stellung auf ein weiteres schnelles Remis nach weniger als einer Stunde. Unterdessen brannte bei Oliver Weiß das Brett. Während der Biber aber stets den Überblick behielt, ließ sich sein Gegenüber zu einem heftigen Fehlgriff hinreißen. Weiß nutzte den Patzer eiskalt aus und trug einen deutlichen Sieg an Brett 3 davon. Derweil hatte Spitzenspieler Bernhard Sinz für Schwächen im gegnerischen Lager gesorgt, baute seinen Vorteil stetig aus und hatte die Partie offensichtlich im Griff. Mannschaftstaktisch sehr clever boten daher Thomas Oberst, Holger Namyslo und Andreas Schulze in kurzer Folge Remis an, was ihre wenig kampfeslustigen Gegner an den Brettern 2, 5 und 6 auch gerne und schnell akzeptierten. Damit war der Mannschaftskampf jedoch beim Stand von 3,5:2,5 nach knapp drei Stunden bereits quasi entschieden. In der Tat ließ sich Sinz die Butter nicht mehr vom Brot nehmen, gewann Brett 1 im weiteren Verlauf sicher und besiegelte den Erfolg. So kämpfte zum Abschluß noch Daniel Behringer, der sich bei seinem Verbandsligadebüt am achten Brett zunächst eine gute, ausgeglichene Stellung erarbeitet hatte. Eine positionelle Ungenauigkeit brachte ihn allerdings ins Hintertreffen und trotz heftiger Gegenwehr und einigen kreativen Fallstricken, ließ sich die Partie nicht mehr halten. Mit dem knappen, taktisch cleveren und sicheren 4,5:3,5 Erfolg steht die TG I bei 13:1 Punkten nun direkt vor dem Wiederaufstieg in die Oberliga. Der letzte Verfolger Weiße Dame Ulm (10:4) hat auch schon drei Punkte Rückstand, sodaß den Bibern ein Erfolg in den letzten beiden Runden ausreicht. Vermutlich können sie sich sogar ein Unentschieden und eine knappe Niederlage erlauben.
TG Biberach I - SV Ebersbach I: Erste feiert überdeutlichen Kantersieg gegen Angstgegner
Mit dem SV Ebersbach hat sich die TG Biberach I in den letzten 15 Jahren unzählige spannende und enge Duelle in Verbands- und Oberliga sowie im Pokal geliefert. Meist ging es für die Biber knapp, öfter auch deutlich, daneben. Während die TG I in dieser Saison beim Projekt Wiederaufstieg allerdings voll im Soll liegt, kommt Ebersbach in der Verbandsliga nicht in den Tritt. Beides wurde auch am Sonntag wieder deutlich, als die TG kurz nach 12.00 Uhr wieder einmal ein knappe Niederlage befürchtete, ehe der Mannschaftskampf sich doch noch zum Selbstläufer entwickelte und Ebersbach alle Felle davonschwammen. Die Endergebnisse waren deutlich. So mußte sich Thomas Oberst erst lange strecken, um seine passive Stellung im Lot zu halten. Als er einen Springer aktivieren konnte, drehte sich das Blatt völlig. Erst gewann Oberst die Dame, dann Brett 3. Unterdessen hatte Spitzenspieler Bernhard Sinz seinen Gegner eigentlich klar im Griff gehabt und mit zwei starken Freibauern massiv Druck ausgeübt. Einen kurzen Schockmoment gab es dann, als Sinz überraschend eine Figur verlor. Mit viel Übersicht und seinen Freibauern konnte er aber die Partie in der Waage halten und immerhin noch ein Remis sichern. Nach eigener Aussage etwas Glück hatte an Brett 2 Wolfgang Mack, der eine Attacke auf seinen König mit einem Gegenangriff beantwortete, selbst auf die Grundreihe eindrang und dort entscheidendes Material zum 2,5:0,5 gewann. Bei André Fischer brannte im Mittelspiel gleichfalls das Brett und beidseitig hingen etliche Figuren. Als sich der Pulverdampf etwas lichtete, eroberte Fischer mit elegantem Mattangriff zwei Bauern und verwandelte den Vorteil sicher zu einem hochverdienten Sieg am fünften Brett. An Brett 7 neutralisierten sich dafür die gegnerischen Reihen. Nach dem Tausch der Schwerfiguren einigte sich Holger Namyslo mit seinem Gegner auf ein verdientes Remis und um 14:00 Uhr stand es 4:1 für die TG. Derweil hatte Oliver Weiß auf die Rochade verzichtet und noch einen Bauern geopfert, um mit aktiven Figuren den gegnerischen König zu bearbeiten. Dies lieferte einen hohen Ertrag und nach dem Verlust des vierten Bauers gab sein Gegner am vierten Brett auf. Der Mannschaftssieg war sicher, aber die Kämpfe gingen weiter. In der spannendsten Partie des Tages mußte sich Andreas Schulze lange einem Königsangriff erwehren und landete in einem Endspiel mit Minusbauern. Mit präzisem Spiel gelang es dem Biber, die Partie trotzdem auszugleichen, und nach vielen Stunden gab sein Gegner schlußendlich Brett 8 Remis. So konnte Stanislav Sokratov an einem perfekten Spieltag in einer wechselhaften Partie den Schlußpunkt setzen. Zuerst mit klaren Vorteilen unterwegs, brachte ihn ein Läuferverlust eigentlich auf die Verliererstraße. Sokratov kam aber nochmals zurück, erreichte ein Remisendspiel und trug gar noch den Sieg davon, als sein Gegenüber die Geschwindigkeit zweier Freibauern unterschätzte. Mit 6,5:1,5 feierte die TG einen etwas zu hohen Kantersieg, der den direkten Wiederaufstieg weiter näherrücken läßt. Die Biber brauchen noch maximal zwei Siege aus den verbleibenden drei Partien.
SV Jedesheim II - TG Biberach I: Erste baut Vorsprung an Tabellenspitze aus
In der Verbandsliga empfing der SV Jedesheim II, nachdem er die vorherige Runde kampflos gegen die SF Pfullingen abgeschenkt hatte, in Bestbesetzung die TG Biberach I. Die Biber ließen sich davon aber nicht schrecken und dominierten von Beginn an. An Brett 8 mußte Tobias Merk zwar zuerst eine Eröffnungspanne reparieren, tat das aber mit viel Geschick und kam im weiteren Partieverlauf deutlich in Vorteil. Am Ende stand ein klarer Sieg. Pech hatte Stanislav Sokratov, der nach solider Spielanlage mit den schwarzen Steinen den Sieg ausgelassen hatte. Sein Remis am vierten Brett war aber nie in Gefahr. Unterdessen hatte sich Oliver Weiß einen Eröffnungsvorteil erspielt gehabt. Da sein Gegner jedoch genau verteidigte, kam es an Brett 3 zu einer weiteren Punkteteilung. Anschließend baute Andreas Schulze mit seinem fünften Sieg im fünften Spiel (!) den Vorsprung aus. Am siebten Brett hatte er seinen Gegenüber eindrucksvoll überspielt. Nach einer gleichfalls starken Partie an Brett 6, tappte Rainer Birkenmeier am Ende hingegen in eine Remisfalle. Mit mehreren Mehrbauern verpaßte er die entscheidende Abwicklung und ließ ein Dauerschach zu. Ein weiteres schmeichelhaftes Remis gab es für Jedesheim am fünften Brett. Biberachs Altmeister Holger Namyslo hatte seinen Gegner mehrfach hergespielt gehabt, den Sack aber nicht zugemacht. Am Ende ärgerte er sich über einen halben Punkt, der allerdings die 4:2 Führung für Biberach bedeutete. Den bereits schmeichelhaften Zwischenstand konnte Jedesheim nun sogar noch verkürzen, da Thomas Oberst seine Partie nicht mehr halten konnte. Nach einigen Ungenauigkeiten an Brett 2 hatte er zuviele Schwächen in seiner Stellung. Spitzenspieler Bernhard Sinz beseitige zum Abschluß jedoch alle Zweifel und sicherte einen hochverdienten 5:3-Erfolg. Sinz hatte eine schöne Eröffnungsfalle vorbereitet gehabt und ließ seinem Gegenüber nie den Hauch einer Chance. Nach dem Stotterstart zum Saisonbeginn kommt der Oberligaabsteiger Biberach damit immer mehr ins Rollen und thront nun alleine an der Tabellenspitze. Da die weitere Konkurrenz unerwartet Federn ließ, hat der Topfavorit auf den Aufstieg zur Saisonmitte bereits drei Punkte Vorsprung auf den TSV Langenau und die weiteren Verfolger.
TG Biberach I - SF Mengen I: Erste macht sich mit knappem Sieg selbst das Leben schwer
In der Verbandsliga empfing die TG Biberach I als großer Favorit Aufsteiger SF Mengen. Zunächst begann der Mannschaftskampf auch gut. Dann geriet allerdings Holger Namyslo an Brett 5 unter Druck und einigte sich auf ein Sicherheitsremis. Kurz darauf vergab Oliver Weiß am vierten Brett seine klare Gewinnstellung und mußte sich in ein Dauerschach retten. Derweil war Wolfgang Mack, dessen Figuren an Brett 2 nie ins Spiel gekommen waren, völlig überrollt worden. Als nun zudem Spitzenspieler Bernhard Sinz nach einem Blackout aufgeben mußte, anstatt einen hochverdienten Punkt einzufahren, standen die Biber plötzlich mit 1:3 mit dem Rücken zur Wand. Nun besannen sie sich in schwierigen Stellungen aber auf ihren Kampfgeist. Bei einer gekonnten Abwicklung ins Endspiel gewann Rainer Birkenmaier zwei Bauern und verwandelte das Turmendspiel an Brett 6 sicher zum Anschluß. Unterdessen hatte sich Thomas Oberst umsichtig gegen wütende Angriffe seines Gegners, der eine Figur geopfert hatte, verteidigt. Schließlich konnte er am dritten Brett seinen Mehroffizier zur Geltung bringen und zum 3:3 ausgleichen. Die Vorentscheidung brachte anschließend Vadim Reimche an Brett 8. Er war eigentlich schon früh auf Verlust gestanden, hatte aber zäh und unerbittlich weitergespielt, kam zurück in die Partie und trug tatsächlich noch einen unerwarteten Punkt davon. Nach sechs Stunden Spielzeit konnte schlußendlich Topscorer Andreas Schulze mit seinem vierten Punkt im vierten Spiel zum 5:3 verwandeln. Am siebten Brett hatte er einen Turm gegen eine Leichtfigur geopfert, um die Stellung mit seinem starken Läuferpaar zu beherrschen, und konnte seinen Freibauern langsam, aber sicher, zum Sieg laufen lassen. Mit dem knappen und zwischenzeitlich glücklichen Erfolg bleibt die TG I alleiniger Tabellenführer und auf Wiederaufstiegskurs.
SK Wernau I - TG Biberach I: Erste gewinnt knapp
In der Verbandsliga ging es für die TG I beim SK Wernau gleich gegen den zweiten Aufstiegskonkurrenten in Folge. Nach dem deutlichen 5,5:2,5 gegen Weiße Dame Ulm in der vorherigen Runde fühlten sich die Biber aber gut gerüstet und erspielten sich zunächst auch klare Vorteile. So nutzte Holger Namyslo zahlreiche Ungenauigkeiten seines Gegners in der Eröffnung gnadenlos aus und gewann Brett 7 im Schnelldurchlauf. Eine gute halbe Stunde später ließen Wolfgang Mack und Oliver Weiß am zweiten bzw. vierten Brett in ausgeglichenen Stellungen zwei frühe Remis folgen. Da Andreas Schulze inzwischen deutlich besser stand und auch bei Stanislav Sokratov Hoffnung auf klare Vorteile gegeben war, war diese Strategie absolut zielführend. In der Tat konnte Sokratov 90 Minuten später mit guter Endspieltechnik seinen Gegner bezwingen. Mit Hilfe seines Läuferpaares konnte der Biber seine Freibauern zum Sieg an Brett 6 laufen lassen. Beim Stand von 3:1 ging es anschließend Schlag auf Schlag – und Biberach geriet dabei erst gehörig unter Druck. Thomas Oberst hatte alle Hände voll zu tun, um seine Stellung zusammenzuhalten. Als jeder mit seiner Niederlage rechnete, fand er allerdings ein bemerkenswertes Damenopfer, kam wie Phönix aus der Asche und konnte mit aktivem Spiel das dritte Brett noch Remis halten. Umgekehrte Vorzeichen gab es dafür am Spitzenbrett. Bernhard Sinz war voll auf Angriff gegangen und hatte mit Hoffnung auf den entscheidenden Durchbruch voll auf die gegnerische Stellung draufgehalten. Sein Gegenüber verteidigte sich aber umsichtig, behielt eine Mehrfigur, nachdem der Pulverdampf verzogen war, und damit den vollen Punkt. Nun beruhigte jedoch Schulze die Lage, der mit viel Geduld seine zuvor stark eroberten Mehrbauern im Endspiel zur Geltung brachte. Der Sieg an Brett 8 bedeutete das vorentscheidende 4,5:2,5. Zum Abschluß mußte sich André Fischer noch arg strecken, da er zwischenzeitlich stark in Bedrängnis geraten war und Material hatte opfern müssen. Mit einer hübschen, erzwungenen Zugwiederholung gelang es ihm aber, das Remis am fünften Brett zu forcieren. Mit dem 5:3 gegen den Co-Tabellenführer steht die TG nun nach drei Spieltagen alleine an der Spitze.
TG Biberach I - SC Weiße Dame Ulm I: Erste entscheidet Duell der Aufstiegskonkurrenten für sich
In der Verbandsliga war nach dem unerwarteten 4:4 gegen die SG Fils-Lauter klar, daß es bei der TG I einer deutlichen Leistungssteigerung bedarf, um gegen Weiße Dame Ulm zu bestehen. Die Ulmer waren ein Jahr vor den Bibern aus der Oberliga abgestiegen und basteln seither mit einer massiv verstärkten Mannschaft am Wiederaufstieg. Den besseren Anfang hatte am Sonntag die TG I, doch zur Mittagszeit kippten einige Partien, und die Ulmer schienen die Oberhand zu gewinnen. An Brett 2 waren die anfänglichen Vorteile von Wolfgang Mack verflacht. Als er versuchte, doch noch einen Gewinnweg zu finden, übersah er ein Zwischenschach und verlor dadurch Turm und Partie. Parallel dazu hatte sich Holger Namyslo in eine bedrohliche Lage manöveriert und mußte am sechsten Brett eine Qualität, d.h. einen Turm gegen eine Leichtfigur geben, um weiter im Spiel zu bleiben. Spitzenspieler Bernhard Sinz hatte zunächst eine Angriffstellung aufgebaut, dann aber einen wichtigen Zentrumsbauer verloren. Auch an den hinteren Brettern gerieten die Biber in eher passive Stellungen. Anstatt kollektiv zusammenzubrechen, besann sich die TG I dieses Mal jedoch auf alte Tugenden und riß mit großem Kampfgeist das Ruder erneut herum. Namyslo gelang es, eine Festung zu bauen, und konnte mit der Drohung, wichtige Bauern zu gewinnen, seinen Gegenüber von einer friedlichen Punkteteilung überzeugen. Zwar mußte Sinz im Anschluß gegen einen clever verteidigenden Gegner die Waffen strecken, aber dafür kam es zum großen Auftritt der hinteren Bretthälfte. Zuerst brach Andreas Schulze an Brett 7 mit zwei Schwerfiguren in die gegnerische Stellung ein und verursachte dort tödliche Verwüstungen. Dann münzte André Fischer seine positionellen Vorteile in Materialgewinn um und gewann mit feiner Technik am vierten Brett. Anschließend opferte ein starker Thomas Oberst in einem bereits vorteilhaften Figurenendspiel seinen Springer, um mit drei Mehrbauern eine unaufhaltsame Bauernwalze an Brett 3 in Gang zu setzen. Derweil hatte Angriffsspieler Vadim Reimche am achten Brett auf einen Königsangriff verzichtet, dafür durch starkes positionelles Spiel erst zwei, dann drei Mehrbauern erobert und mit einem Freibauern tödlichen Druck ausgeübt. Letztlich konnte seine Gegnerin Reimches Bauernphalanx nicht mehr stoppen. Den fünften Einzelsieg holte zum Abschluß Rainer Birkenmaier, der in arg passiver Stellung erst ein Remis angeboten hatte. Als sein Gegenüber ablehnte, aber sehr suboptimal fortsetzte, drehte Birkenmaier plötzlich den Spieß um und holte mit aktivem Spiel den vollen Punkt. Mit dem etwas zu deutlichen, aber insgesamt hochverdienten 5,5:2,5 Erfolg bezwang die TG I nicht nur einen der vermutlich härtesten Konkurrenten, sondern setzte sich mit 3:1 Punkten auch an die Tabellenspitze. Die weitere Konkurrenz mußte nämlich ebenfalls bereits überraschende Punktverluste hinnehmen. Damit sind die Biber nach einer anfänglichen Depression wieder völlig im Soll.
TG Biberach I - Ssg Fils-Lauter I: Erste mit Fehlstart in der Verbandsliga
Am Sonntag begann für die TG Biberach I nach einem äußerst unglücklichen Abstieg aus der Oberliga das Projekt "Direkter Wiederaufstieg". Zum Verbandsligaauftakt empfing der nominelle Topfavorit die SSG Fils-Lauter und stolperte über den vermeintlich leichten Auftaktgegner gleich gewaltig. Am Ende konnte mit einem glücklichen 4:4 der totale Fehlstart gerade noch vermieden werden. Unglücklich abgestiegen, den Kader zusammengehalten, nach der Papierform der klare Topfavorit der Liga und hochmotiviert in die Saisonvorbereitung gegangen. Eigentlich sollten damit alle Zutaten für einen erfolgreichen Saisonstart vorhanden sein und sich das erklärte Ziel des direkten Wiederaufstiegs in die Oberliga gut angreifen lassen. Dennoch zeigte sich die TG Biberach I zum Auftakt in der Verbandsliga gegen die SSG Fils-Lauter, gemäß Papierform einer der schwächsten Gegner, völlig aus der Spur. An Brett 5 brachte eine Ungenauigkeit in der Eröffnung von Stanislav Sokratov dem Gegner großen Vorteil ein. Sokratov versuchte noch, den Schaden zu beheben, mußte aber doch frühzeitig die Segel streichen. Einem leistungsgerechten Remis von Thomas Oberst, bei dem am dritten Brett die Stellung stets im Gleichgewicht war, folgte ein starker Punkt von Andreas Schulze. Dessen Gegenüber hatte versucht, an Brett 8 einen Großangriff aufzuziehen, den Schulze aber solide abwehrte, Material gewann und seinen Vorteil zügig verwertete. In schneller Folge kamen noch zwei Remis von Wolfgang Mack und Rainer Birkenmaier. Mack fand sich am zweiten Brett in einer sehr undurchsichtigen Stellung wieder. Da weder er noch sein Gegner noch mehr Risiko gehen wollten, einigten sie sich friedlich. Birkenmaier konnte an Brett 7 ebenfalls keinen Vorteil verbuchen und mußte gleichfalls einer Punkteteilung zustimmen. Damit stand es nach drei Stunden Spielzeit 2,5:2,5 – und für die TG war das gar keine gute Neuigkeit. Zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich nämlich eine völlig unerwartete, aber nicht unverdiente Niederlage ab. Mit ungenauem Spiel hatte sich Holger Namyslo nämlich schon früh in die Bredouille gebracht. Nun hatte er noch einen völligen Blackout und vergab sich auch die letzten Schwindelchancen. Nach seinem Einsteller blieb ihm nur noch die direkte Aufgabe am sechsten Brett. Mit einer starken Partie konnte Oliver Weiß zwar nochmals augleichen. Er hatte an Brett 4 einen Bauern geopfert, seinen Gegner positionell völlig überspielt und am Ende schön zum Sieg verwandelt. Aber Spitzenspieler Bernhard Sinz stand objektiv auf Verlust. Nach einer wilden Partie hatte er zwar eine Qualität, d.h. Turm gegen Springer, gewonnen, sein Gegenüber bekam aber viel Aktivität und brachte sich damit klar in Vorteil, wie eine Computeranalyse später ergab. Zum Glück für die Biber war die Stellung am Brett jedoch immer noch undurchsichtig und Fils-Lauter verließ etwas die Courage. Als sein Gegner ein Sicherheitsremis anbot, akzeptierte Sinz sofort und sicherte damit immerhin noch einen Mannschaftspunkt. Die TG kam am Ende also glücklich mit einem blauen Auge davon, wie es Mannschaftsführer Namyslo auf den Punkt brachte. Der Weg zum Aufstieg könnte aber doch ein weiter sein.
SK Bebenhausen I - TG Biberach I: Oberligadrama überschattet eigentlich erfolgreiche Saison der TG Biberach
Der Erfolg der Dritten wird von einem Drama in der Oberliga überschattet: Die Erste verlor ein dramatisches direktes Duell gegen den SK Bebenhausen mit 3,5:4,5. Nachdem an den letzten zwei Spieltagen insgesamt alles gegen die Biber gelaufen ist, müssen sie nun punkt- und brettpunktgleich wegen des verlorenen direkten Vergleichs gegen Bebenhausen unerwartet absteigen. Die TG Biberach I hatte in dieser Saison in der Oberliga hin und wieder Chancen ausgelassen gehabt, war manchmal aber auch arg unter die Räder gekommen. In der Vorschlußrunde gab es eine knappe Niederlage gegen Meister Stuttgarter SF, der einen Legionär mit fragwürdiger Spielberechtigung am Spitzenbrett eingesetzt hatte. Der Biberacher Einspruch war jedoch abgelehnt worden. Zudem hatte die direkte Konkurrenz -- mit Ausnahme des SK Sontheim/Brenz -- plötzlich Punkte gesammelt, sodaß zum Saisonfinale ein direktes Duell gegen den SK Bebenhausen um den Klassenerhalt anstand. Nachdem sich der SK Schmiden/Cannstatt in der zentralen Endrunde relativ zeitig friedlich 4:4 von der SG Schwäbisch-Gmünd getrennt hatte, war jedem klar, daß die Schachbiber ebenfalls ein Unentschieden zum Klassenerhalt benötigen werden. Nach einer Ungenauigkeit mußte Oliver Weiß zuerst Brett 2 aufgeben. Den Rückstand kompensierten aber Wolfgang Mack und Holger Namyslo umgehend. Am dritten und am sechsten Brett hatten beide stark aufgespielt, ihre Gegner klar beherrscht und ungefährdete Siege gefeiert. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle durchlebte hingegen Thomas Oberst. An Brett 4 war er im Mittelspiel erst arg in Bedrängnis geraten, kam nach einer gegnerischen Ungenauigkeit jedoch wieder zurück und stand selbst klar besser. Am Ende verflachte die Partie doch nochmals und es kam zu einem leistungsgerechten Remis. Beim Stand von 2,5:1,5 lagen die Biber damit eigentlich auf Kurs. Am Spitzenbrett hatte sich derweil eine scharfe Partie entwickelt gehabt, bei der Bernhard Sinz nach anfänglichen Vorteilen eine Figur für zahlreiche Bauern geopfert hatte und mit einer Bauernwalze drohte. Ein Fehlgriff in Zeitnot kostete ihn dann aber eine zweite Figur und damit die Partie. Nichts zu erben gab es unterdessen für Rainer Birkenmaier, dessen passives Spiel von seinem Gegenüber an Brett 5 dieses Mal deutlich widerlegt wurde. Dennoch war Biberach im Soll, stand Stanislav Sokratov doch am achten Brett deutlich auf Gewinn. Das Drama vollendete sich allerdings mit einem Aussetzer an Brett 7. Dort war Andreas Schulze erst vorteilhaft aus der Eröffnung gekommen und schließlich in einem völlig ausgeglichenen Endspiel gelandet. In Zeitnot verfolgte er aber den falschen Plan und stand plötzlich auf Verlust. Damit war Bebenhausen über den Saisonverlauf hinweg eine wundersame Rettung gelungen, während Biberach völlig unerwartet absteigen muß. Daß Sokratov noch souverän zum 3,5:4,5 gewann, spielte da fast keine Rolle mehr. Am Ende liegen die Biber bei 6:12 Punkten und 34,5:37,5 Brettpunken gleichauf mit Bebenhausen. Seit einigen Jahren entscheidet in einem solchen Fall der direkte Vergleich und daher fallen die Biber von Platz 7 auf den neunten und vorletzten Platz zurück. Der Schock über die verkorkste Saison sitzt allen Beteiligten tief in den Knochen. Nach einem Moment des Innehaltens gilt es nun aber, nach vorne zu schauen, die Mannschaft zusammenzuhalten und in der neuen Saison den direkten Wiederaufstieg anzupeilen. Von der Spielstärke her gehört die TG Biberach sicherlich in die Oberliga, auch wenn in den wichtigen Momenten heuer ab und an die Nerven versagt haben.
TG Biberach I - Stuttgarter SF I: Erste verliert gegen Oberligaspitzenreiter trotz starker Leistung
Am Sonntag empfing die TG Biberach in der Oberliga den Spitzenreiter Stuttgarter SF zum letzten Heimspiel der Saison. Trotz starker Leistung und großem Kampf mußten sich die Schachbiber knapp mit 3,5:4,5 geschlagen geben. Das Spiel hat allerdings ein Nachspiel, weil die Spielberechtigung des Stuttgarter Spitzenspielers unklar ist. Mit wenigstens einem Punkt gegen Tabellenführer Stuttgarter SF hätte die TG Biberach am vorletzten Oberligaspieltag den Klassenerhalt bereits sicherstellen können. Entsprechend hochmotiviert zogen die Biber in den Kampf. Die erste Überraschung gab es jedoch schon vor Beginn. Am Spitzenbrett saß mit seinem ersten Einsatz für Stuttgart ein Spieler, der eigentlich erst nach dem Stichtag zum Jahresende nachgemeldet worden war und dessen Spielberechtigung zumindest zweifelhaft ist. Rainer Birkenmaier ließ sich jedoch davon nicht aus der Ruhe bringen, tauschte an Brett 5 die Schwerfiguren und einigte sich in ausgeglichener Stellung auf Remis. Dann gab es zwei Tiefschläge für Biberach. Spitzenspieler Bernhard Sinz hatte sich schwer getan und zwischenzeitlich zwei Bauern für Angriff geopfert, war dabei aber von seinem Gegner geblockt worden. Nun mußte er aufgeben. Thomas Oberst hatte sich an Brett 4 hingegen zuerst Vorteile erspielt gehabt. Sein Gegenüber kam aber später immer besser ins Spiel und entschied das Endspiel gar mit einer gewinnbringenden Springergabel. Mit einer starken positionellen Leistung beruhigte André Fischer die Nerven wieder etwas. Seine aktiven Figuren hatten einen Minusbauern kompensiert, und er holte ein hochverdientes Remis am zweiten Brett. Anschließend gelang Stanislav Sokratov der Anschlußpunkt. In einer verschachtelten Stellung konnte er mit seinem starken Springer für Druck sorgen. Zwar fand er an Brett 8 keinen direkten Hebel, aber sein Gegner verlor durch Zeitüberschreitung. Parallel dazu hatte Wolfgang Mack im Turmendspiel tief in die Trickkiste gegriffen und einen Mehrbauern erobert. Während er auf den Ausgleich drückte, verteidigte sein Gegenüber umsichtig, sodaß das dritte Brett Remis endete. An Brett 6 war Holger Namyslo unterdessen nie richtig in die Partie gekommen. Als er ein paar Bauern verlor, war die Partie und damit auch der Mannschaftskampf verloren. Mit einem starken Auftritt gewann Andreas Schulze zum Abschluß noch einen wichtigen Brettpunkt. Am siebten Brett hatte er viel Druck erzeugt, das Endspiel sauber behandelt und seine Bauern schließlich zum Sieg laufen lassen. Mit der knappen 3,5:4,5 Niederlage stehen die Biber am letzten Spieltag eigentlich vor einem Endspiel gegen den SK Bebenhausen. Gewinnt Bebenhausen, steigt Biberach höchstwahrscheinlich ab. Holen die Biber zumindest ein 4:4, steigt Bebenhausen ab. Da die TG zudem Protest gegen die Wertung an Brett 1 eingelegt hat, besteht auch die Möglichkeit, daß Biberach das Endspiel erspart bleibt. Bei zu später Nachmeldung und daher fehlender Spielberechtigung müßte das Stuttgarter Spitzenbrett eigentlich genullt werden, sodaß die Biber 4,5:3,5 gewonnen hätten. Die endgültige Entscheidung wird vermutlich erst vor dem Verbandsschiedsgericht fallen.
TG Biberach I - SG Schwäbisch Gmünd I: Erste erarbeitet sich mit Heimsieg gute Ausgangsposition für Saisonfinale
Nach drei bitteren Niederlagen in Folge war die Begegnung mit Schwäbisch-Gmünd für die TG I eine Schlüsselpartie, um den Anschluß ans Mittelfeld der Oberliga zu wahren. Daher waren die Biber auch zunächst besorgt, als Rainer Birkenmaier an Brett 5 anstatt gewohnt solider Pfade im Damengabit dieses Mal sehr ungewöhnliche und zweischneidige Wege beschritt. Seine Strategie stellte sich jedoch bald als sehr clever heraus und er trug den Sieg davon, als sein Gegenüber die Übersicht verlor. Unterdessen hatten zudem Stanislav Sokratov und Andreas Schulze am achten bzw. siebten Brett ihre Gegenüber deutlich überspielt und verdiente Erfolge eingefahren. Da außerdem André Fischer und Oliver Weiß sichere Unentschieden an den Brettern 2 und 3 verbuchen konnten, hatten die Schachbiber schon vor der großen Zeitnotphase einen beruhigenden 4:1 Vorsprung. Derweil glich die Partie von Holger Namyslo einem Ritt auf dem Vulkan, bei der am sechsten Brett auch noch beide Kontrahenten in hochgradige Zeitnot kamen. Mit etwas Glück gelang es Namyslo, zu einem Dauerschach zu kommen, das zudem den entscheidenden halben Punkt zum Mannschaftssieg bedeutete. Im weiteren Verlauf einigten sich dann Spitzenspieler Bernhard Sinz sowie Wolfgang Mack an Brett 4 mit ihren Gegenübern friedlich auf zwei weitere Remis und besiegelten so ein deutliches und ungefährdetes 5,5:2,5. Mit dem wichtigen Sieg hält sich die TG I im hinteren Mittelfeld. Da mit dem SK Bebenhausen allerdings auch ein Abstiegskandidat gewonnen hat, ist die Abstiegsgefahr noch nicht ganz gebannt. Dank der guten Ausgangsposition reicht in der kommenden Vorschlußrunde jetzt aber ein 4:4 im direkten Duell mit Bebenhausen, um den Klassenerhalt vorzeitig zu besiegeln.
Heilbronner SV I - TG Biberach I: Erste nach bitterer 5:3 Niederlage nun doch noch im Abstiegskampf
Daß die Schachbiber beim spielstarken Heilbronner SV in der Oberliga vor einer schweren Aufgabe standen, war vorher klar. Dennoch rechneten sie sich ein paar Chancen aus. Tatsächlich sah es lange gut für die Biber aus. Am achten Brett hatte sich Tobias Merk in schwieriger Stellung entschieden, offensiv zweischneidiges Fahrwasser anzusteuern, anstatt nur passiv zu verteidigen. In der Tat fand sein Gegner nicht die beste Erwiderung und Merk trug schnell einen vollen Punkt davon. Parallel dazu verfügten Stanislav Sokratov und Holger Namyslo an den Nachbarbrettern 7 und 6 über aussichtsreiche Stellungen. Plötzlich stand Sokratov in einem zunächst vorteilhaften Endspiel jedoch mit leeren Händen da und mußte aufgeben. Dann verpaßte Namyslo die besten Verteidigungszüge, nachdem er seinen Gegenüber quasi schon zum Springeropfer gezwungen hatte, und ließ sich doch noch die Butter vom Brot nehmen. Am Ende stand sein König im Matt. Nach zwei Remis in ausgeglichenen Stellungen von Oliver Weiß am zweiten und Rainer Birkenmaier am fünften Brett sollte sich die Biberacher Unglücksserie weiter fortsetzen. An Brett 3 hatte Wolfgang Mack die Gewinnversuche überzogen und mußte aufgeben. Somit stand es plötzlich 2:4 aus Sicht der TG. Dennoch bestand noch gute Hoffnung auf ein Unentschieden, weil die verbleibenden beiden Partien für Biberach ebenfalls sehr vorteilhaft waren. Spitzenspieler Bernhard Sinz hatte sich zuvor schon einen Mehrbauern erobert gehabt und umschiffte im Leichtfigurenendspiel nun präzise alle Remisfallen. Ein Freibauer brachte ihm am Ende den hochverdienten Sieg. Aller Druck lastete somit auf Thomas Oberst, dessen Stellung an Brett 4 lange nach einem Gewinn aussah. Wie so oft war die reine Optik aber trügerisch und eine erfolgreiche Umsetzung nicht leicht herbeizuführen. Im Zuge seiner Gewinnversuche unterlief Oberst zudem noch ein Lapsus, der ihn die Dame und damit die Partie kostete. Am Ende stand daher eine 5:3 Niederlage der Kategorie "äußerst bitter und tragisch". Die Schachbiber müssen sich jetzt wirklich auf den Klassenerhalt konzentrieren und brauchen aus den kommenden zwei Runden einen Sieg.
TG Biberach I - SF Deizisau II: Bittere Oberliganiederlage der Ersten gegen SF Deizisau
Trotz Bestbesetzung setzte es für die TG Biberach im Oberligaheimspiel gegen die SF Deizisau II am Sonntag eine deutliche und verdiente 5:3 Niederlage, die so nicht erwartet worden war. Zahlreiche Biber fanden nie zu ihrem Spiel, sodass Deizisau leichtes Spiel hatte. Zuerst vergriff sich Andreas Schulze in der Eröffnung und war froh, daß sein Gegner an Brett 8 ein frühes Remis ansteuerte. Bald darauf einigte sich auch Rainer Birkenmaier am sechsten Brett friedlich, nachdem ein völlig ausgeglichenes Springerendspiel keine Gewinnchancen versprach. Unterdessen führte Wolfgang Mack an Brett 4 eine sehenswerte Angriffspartie. Nach entgegengesetzten Rochaden feuerte er aus allen Rohren auf den gegnerischen König und fuhr damit einen hochverdienten Sieg ein. Oliver Weiß verlief sich hingegen in seiner Lieblingsvariante. Zwar konnte er am dritten Brett einen Bauern gewinnen, hatte dem folgenden Gegenangriff aber nichts mehr entgegenzusetzen und verlor letztlich klar. André Fischer konnte an Brett 2 derweil leichte Vorteile verbuchen, kam aber nicht über ein Remis hinaus. Dafür mußte Thomas Oberst seinem Gegner stets Paroli bieten, tat das aber mit Bravour und lieferte am fünften Brett die einzige Schwarzpartie ab, die für Biberach nicht verloren gehen sollte. Beim Stand von 3:3 standen die Schachbiber nämlich in den verbleibenden beiden Partien deutlich auf Verlust. Spitzenspieler Bernhard Sinz hatte sich ebenfalls in der Eröffnung vergriffen und sein bundesligaerfahrener Gegner ließ nicht mehr locker. Trotz großem Widerstand wurde Sinz langsam, aber sicher erdrückt. Bitter war auch die Partie an Brett 7. Obwohl Holger Namyslo von der Papierform her der klare Favorit war, kam er von Anbeginn nie ins Spiel. Er stand schnell schlecht und probierte zwar bis ganz zum Schluß, noch ein Wunder zu schaffen, aber sein Gegenüber spielte die Partie souverän nach Hause und gewann ebenso ungefährdet wie verdient. Mit der doch in dieser Form unerwarteten 5:3 Niederlage müssen die Biber wieder mehr nach hinten schauen und brauchen noch ein, zwei Mannschaftserfolge, um die Klasse sicher zu halten.
SC Böblingen I - TG Biberach I: Knappe Hängepartie gegen SC Böblingen
Am Sonntag ging es für die Oberligamannschaft der TG Biberach zum Zweitligaabsteiger SC Böblingen. Die Biber schlugen sich beim großen Favoriten tapfer, drohen bei einem 3:4 Zwischenstand letztendlich jedoch ohne Mannschaftspunkt dazustehen. Das Endergebnis steht noch nicht fest, weil die Partie von Spitzenspieler Bernhard Sinz auf das kommende Wochenende verlegt werden mußte. Sinz spielte parallel bei der Deutschen Blitzschachmeisterschaft und verpaßte den Sprung in die Top 12 nur knapp. Gegen die klar favorisierten Böblinger begannen die Schachbiber trotz des Fehlens einiger Stammspieler stark. Holger Namyslo fand sich zunächst in einer etwas schlechteren Stellungsstruktur am fünften Brett wieder. Er ließ sich jedoch nicht zweimal bitten, als er eine Figur gewinnen konnte, und sein geschockter Gegenüber gab postwendend auf. An Brett 2 lehnte der Gegner von Wolfgang Mack unterdessen ein Remisangebot ab und kam mit einer starken Kombination tatsächlich in Vorteil. Allerdings leistete er sich direkt im Anschluß eine Ungenauigkeit, die Mack mit gutem Auge zu einer noch viel stärkeren, mehrzügigen Mattkombination nutzte. Damit führte Biberach urplötzlich mit 2:0. Danach sollte das Pendel aber zurückschlagen. Zunächst mußte Thomas Oberst am dritten Brett erstmals in dieser Saison kapitulieren. Nachdem er sich in der Eröffnung vergriffen hatte, konnte er den Schaden im weiteren Verlauf nicht mehr reparieren. Schwer unter Druck stand zudem Vadim Reimche, dessen Gegner an Brett 8 eine Figur für chancenreichen Angriff geopfert hatte. Reimche bewies allerdings einmal mehr seine Nehmerqualitäten, rettete sich in ein Turmendspiel und hielt dieses Remis. Ähnliches erhofften sich die Biber bei Daniel Müller, der nach gefälligem Partieverlauf ein vermeintlich remisverdächtiges Endspiel am siebten Brett erreicht hatte. Faktisch war die Stellung aber höchstbedenklich und Müller mußte trotz großem Kampf am Ende aufgeben. Beim Stand von 2,5:2,5 stellte nun Rainer Birkenmaier sowohl seine Endspielfähigkeiten als auch seine Regelkunde unter Beweis. Zuvor hatte ihm sein Gegner an Brett 4 arg zugesetzt gehabt und der Biber konnte sich nur unter Preisgabe einiger Bauern ins Endspiel retten. Bei verschiedenfarbigen Läufern agierte Birkenmaier jedoch äußerst geschickt, blockierte jeden Vorstoß und reklamierte gar ein Remis aufgrund mehrfacher Stellungswiederholung. Das Biberacher Minimalziel von drei Punkten war somit erreicht. Dennoch versuchte Andreas Schulze eine weitere Ergebnisverbesserung. Da er bereits im Mittelspiel einen Bauern verloren hatte, war das aber kein leichtes Unterfangen. Nach langem Kampf im Turmendspiel mußte er so auch das sechste Brett verloren geben. Beim Stand von 3:4 haben die Schachbiber allerdings immer noch die Chance auf eine Punkteteilung, sofern Bernhard Sinz die Nachholpartie am Spitzenbrett gewinnt. Da dort allerdings der spielstarke Schweizer Internationale Meister Gabriel Gähwiler auf den Biber wartet, wird das kein leichtes Unterfangen.
Update 9.12.: Sinz verliert leider seine Nachholpartie gegen IM Gähwiler und damit Endstand von 5:3 für Böblingen.
TG Biberach I - SK Schmiden/Cannstatt I: Erste reitet mit knappem 4,5:3,5 weiter auf Erfolgswelle
Die Biberacher Oberligaduelle mit Ex-Zweitligist Schmiden/Cannstatt sind stets hart umkämpft und immer eine knappe Geschichte. Die neueste Auflage bildet dabei keine Ausnahme. Die Schlacht begann mit einer frühen Welle an Remisgeboten. Während sich Rainer Birkenmaier an Brett 6 und dann auch Spitzenspieler Bernhard Sinz mit ihren Gegnern friedlich einigten, wollte Wolfgang Mack auf Gewinn weiterspielen. Zur Zeitkontrolle nach knapp vier Stunden gab Mack Brett 4 allerdings doch Remis. Kurz darauf steuerte auch Oliver Weiß ein Remis am dritten Brett bei, nachdem er gegen den sehr passiven Aufbau seines Gegenübers den Hebel nicht gefunden hatte. Beim Stand von 2:2 plagten sich zwei der verbleibenden vier Biber jedoch mit großen Problemen. Nach umkämpftem Mittelspiel war Holger Namyslo an Brett 7 eine Ungenauigkeit unterlaufen, sein Gegner ließ allerdings den Siegeszug aus. Als sich Namyslo gerade wieder konsolidiert hatte, gab sein Gegenüber die Partie überraschend auf und verschaffte Biberach einen glücklichen Punkt. Trotz heftigster Gegenwehr mußte André Fischer hingegen das zweite Brett verloren geben. Mit dem 3:3 waren die Schachbiber aber plötzlich auf Kurs, spielten sie an den verbleibenden Brettern doch selbst auf Gewinn. Andreas Schulze fand dabei zwar nicht den Weg zum vollen Erfolg, holte aber ein sicheres Remis an Brett 8. Das sollte bereits ausreichen, weil Thomas Oberst in seiner dritten Saisonpartie den dritten Einzelsieg einfuhr. Er hatte in der Eröffnung ein Bauernopfer angenommen, dann alle gegnerischen Angriffe umsichtig abgeschlagen und am Ende seinen Materialvorteil am fünften Brett zum ganzen Punkt verwandelt. Insgesamt ergab das nach fünfeinhalb Stunden Spielzeit ein knappes und hochumkämpftes 4,5:3,5 für Biberach. Die TG I hat damit nun Anschluß an die Tabellenspitze der Dritten Liga und trifft Anfang Dezember auf Zweitligaabsteiger SC Böblingen.
SK Sontheim/Brenz I - TG Biberach I: Erste kann klaren 6:2 Sieg feiern
Nach der deutlichen Auftaktniederlage in Weiler im Allgäu mußte die TG Biberach I in einer sehr ausgeglichenen Dritten Liga in Runde 2 unbedingt punkten, um nicht früh in Bedrängnis zu geraten. Die Schachbiber durften dabei schon wieder auswärts ran und fuhren hochmotiviert zum Aufsteiger Sontheim an der Brenz. Nach ausgeglichener Anfangsphase einigten sich dort Wolfgang Mack und Rainer Birkenmaier an den Brettern 3 und 5 bereits nach einer Stunde mit ihren Gegnern auf Remis. Während der Gegenüber von Oliver Weiß am zweiten Brett ebenfalls konsequent die Stellung vereinfachte und es nach drei Stunden zum dritten Remis kam, tobten an den weiteren Brettern hochspannende Kämpfe. Stanislav Sokratov hatte seine Partie aber stets im Griff und brachte mit einem klaren Sieg an Brett 8 die Führung für Biberach. Spitzenspieler Bernhard Sinz hatte unterdessen seinen Gegner in zahlreiche taktische Manöver verwickelt. Als dieser dabei kurz die Übersicht verlor, wurde er von Sinz kurzerhand überspielt. Daraufhin einigte sich Holger Namyslo am sechsten Brett auf ein weiteres Remis, nachdem er nach einigen Ungenauigkeiten in der Eröffnung immer etwas unter Druck gestanden war. Beim Stand von 4:2 sorgte Andreas Schulze schließlich für die endgültige Entscheidung. Er hatte frühzeitig einen Bauern gewonnen, verwaltete seinen Vorteil bis ins Endspiel und gewann Brett 7 sicher. Den Schlußpunkt durfte mit seinem zweiten Einzelsieg in Folge am vierten Brett Thomas Oberst setzen. Er hatte auf der langen Diagonalen die gegnerische Königsstellung schwer unter Druck gesetzt und sich entscheidende Vorteile gesichert. Damit stand es am Ende 6:2 für die TG, die ohne Einzelniederlage geblieben war. Der Erfolg geht auch in dieser Höhe in Ordnung.
SC Weiler im Allgäu I - TG Biberach I: Erste startet mit Niederlage in Oberligasaison
Am Sonntag begann die neue Saison in der Oberliga und die TG Biberach mußte gleich zum Vorjahresdritten SC Weiler im Allgäu reisen. Mit zahlreichen Söldnern gespickt, gilt Weiler immer als Mitfavorit auf den Titel in der Dritten Liga und erwies sich als die erwartet schwere Aufgabe zum Auftakt. Die Biber verloren verdient, wenngleich etwas zu deutlich mit 2,5:5,5. In der Vorsaison hatte die TG Biberach im Saisonendspurt gegen einen quasi in Bestbesetzung angetretenen SC Weiler sicher gewonnen und sich damit den Klassenerhalt gesichert. Die Allgäuer hatten sich parallel ihrer letzten Aufstiegschance beraubt. Die Erwartung war daher, daß Weiler wieder in Bestbesetzung antreten wird, um Revanche zu nehmen. Zwar bot Weiler an den ersten vier Brettern tatsächlich vier ihrer bezahlten Legionäre und Titelträger auf, verzichtete aber überraschend auf die beiden Großmeister Vojtech Plat unf Robert Cvek. Dennoch wurde der Mannschaftskampf eine klare Angelegenheit für Weiler – insbesondere in der vorderen Hälfte, in der Biberach auf André Fischer an Brett 2 verzichten mußte. Zunächst verlor Andreas Schulze schnell Brett 7, nachdem er nicht in die Partie gekommen war. Anschließend holte sich Rainer Birkenmaier mit einem gewohnt sicheren und vorsichtigen Auftritt ein Remis am fünften Brett zum 0,5:1,5. Hingegen stand Biberach auch an den ersten drei Brettern stark unter Druck. Bernhard Sinz, Oliver Weiß und Wolfgang Mack stemmten sich mächtig gegen ihr Schicksal, suchten ihre Gegenchancen, hatten aber letztendlich gegen starke Gegner nicht das nötige Quentchen Glück. Somit gingen auch diese Bretter verloren. Für den Ehrenpunkt aus Sicht der Rißstädter sorgte Thomas Oberst. Gegen den Schweizer Fidemeister Benedict Hasenohr trumpfte er groß auf und gewann hochverdient an Brett 4. Da sich auch Vadim Reimche am achten Brett ein Remis erspielt hatte, stand es vor dem Ende der letzten Partie bereits 2:5. Hier hatte sich Holger Namyslo eine kleine Qualität (d.h. zwei Leichtfiguren gegen Turm) erarbeitet gehabt, mußte jedoch nach fünf Stunden in eine finale Zeitnotschlacht, bei der jeder Spieler nur noch eine Minute auf der Uhr hatte. In einer turbulenten Schlußphase ließ der Biber nach einem gegnerischen Aussetzer erst den einfachen Gewinn aus, hatte sich aber einen klaren langfristigen Gewinnplan zurechtgelegt. In deutlicher Gewinnstellung führte ein eigener Fehlgriff aber doch noch zum Remis am sechsten Brett und besiegelte mit 2,5:5,5 eine deutliche Auftaktniederlage. Die Niederlage ist verdient, aber fiel doch etwas zu hoch aus.
TG Biberach I - Stuttgarter SF I: Erste schafft mit 4:4 einen versöhnlichen Saisonabschluß
Zum Abschluß der Oberligasaison traf die TG Biberach am Sonntag bei der zentralen Endrunde in der Landeshauptstadt auf die gastgebenden Stuttgarter Schachfreunde. Nach einem spannenden Duell trennten sich die Kontrahenten 4:4 Unentschieden. Damit gelang den Bibern nach einem total verunglückten Saisonauftakt ein versöhnlicher Abschluß. Nach zwischenzeitlichen Abstiegssorgen plazierten sie sich letztendlich im erweiterten Mittelfeld. In Stuttgart ging die TG Biberach durch Oliver Weiß an Brett 4 direkt kampflos in Führung. Etwas später einigte sich Spitzenspieler Bernhard Sinz mit seinem Gegner auf Remis. Einen rabenschwarzen Tag hatten hingegen Holger Namyslo und Rainer Birkenmaier erwischt. Namyslo übersah einen Einschlag und stellte eine an sich solide Partie im 30. Zug an Brett 8 ein. Birkenmaier kämpfte erbittert, hatte aber mit seinem Springerpaar gegen zwei aktive Läufer am Ende doch keine Chance am siebten Brett. Mit einem ganz starken Auftritt und einem Figurengewinn im Mittelspiel sicherte sich hingegen Andreas Schulze den vollen Punkt an Brett 5 und stellte damit den Ausgleich zum 2,5:2,5 her. Dennoch sah es für die Schachbiber zu diesem Zeitpunkt eher schlecht aus. Bei Thomas Oberst war eine ausgeglichene Partie gekippt, als ein gegnerischer Freibauern plötzlich ins Rollen gekommen war. Schlußendlich führte das zum Verlust des zweiten Bretts. Außerdem stand André Fischer an Brett 3 mehrfach bedenklich, er konnte sich aber jedes Mal nochmals befreien. Als sein Gegenüber eine gewinnversprechende Fortsetzung ausließ, gelang es Fischer gar, seine Stellung völlig auszugleichen und ein Remis zu erzwingen. Damit ruhten alle Augen auf Stanislav Sokratov, der am sechsten Brett früh einen Bauern gewonnen hatte. Mit starkem positionellen Spiel setzte er seinen Gegner unter Druck, der auf der Suche nach der besten Verteidigung schließlich die Zeitkontrolle überschritt. So sicherte Sokratov ein etwas glückliches 4:4, das über die Saison hinweg betrachtet aber völlig in Ordnung geht. Am Ende landeten die Schachbiber mit 8:10 Punkten auf Rang 7 und hatten als Vorjahresvize zumindest wieder den Anschluß an das Mittelfeld hergestellt. Mit einer starken zweiten Saisonhälfte und fünf von sechs Punkten aus den letzten drei Runden konnten sie einen völlig verkorksten Saisonauftakt mit zahlreichen unglücklichen Niederlagen ausbügeln. Als erfolgreichste Punktesammler erwiesen sich Holger Namyslo und Bernhard Sinz, die mit je 6 von 9 Punkten auf einem geteilten dritten Rang der Topscorer der Liga landeten. Auch Oliver Weiß schaffte es mit starken 5,5 von 8 Punkten noch in die Top10 von insgesamt 127 eingesetzten Spielern in dieser Oberligasaison.
TG Biberach I - SC Weiler im Allgäu I: Erste schlägt Tabellendritten und sichert Klassenerhalt
Mit einem starken Oberligaauftritt gewann die TG Biberach trotz zahlreicher Ausfälle ihr Heimspiel gegen den SC Weiler im Allgäu, Tabellendritter und mit zahlreichen Legionären gespickt, verdient mit 4,5:3,5. Nach einer unglücklichen ersten Saisonhälfte konnten die Biber damit eine Miniserie starten und nun auch den Klassenerhalt in der Dritten Liga sichern. Derweil hatte das Perspektivteam einige Aufstellungssorgen und verlor in der B-Klasse Süd daher 2,5:3,5 gegen den SK Markdorf IV. Starke Ergänzungsspieler kompensieren Ausfälle in Oberligamannschaft Das Oberligateam mußte am vorletzten Spieltag ohnehin schon auf zwei Stammspieler verzichten, als am Samstag kurzfristig ein krankheitsbedingter Ausfall hinzukam. Der Tabellendritte SC Weiler rückte unterdessen mit vier seiner sechs hochklassigen Söldner an, bekam allerdings insgesamt nur sieben Spieler zusammen. Daher ging die TG mit Thomas Oberst an Brett 2 kampflos in Führung. Damit war zudem klar, daß die Biber an allen weiteren Brettern eher auf Sicherheit spielen konnten. So entschied sich Joachim Rothmund, der erst am Samstag kurzfristig als Ersatz zugesagt hatte, am achten Brett nach langem Abwägen ein Remisangebot anzunehmen. Zuvor war er sehr gut aus der Eröffnung gekommen, hielt sich dann aber an die Mannschaftsstrategie. Nach dreieinhalb Stunden ließen André Fischer und Holger Namyslo an den Brettern 3 und 6 weitere Remis folgen. Fischer hatte sich eine ausgezeichnete Stellung erspielt, aber sein Gegenüber verteidigte sich sehr geschickt. Namyslo mußte zwischenzeitlich ein paar Minusbauern hinterherlaufen, hatte das Geschehen aber stets im Griff. Von den restlichen vier Bibern stand nur Bernhard Sinz stark unter Druck, während die anderen selbst auf Sieg spielten. Nachdem Oliver Weiß am vierten Brett seinen Gegner lange "durchgeknetet" und sich mit Turm gegen Leichtfigur eine Qualität verschafft hatte, verwandelte er seinen Vorteil sicher in einen ganzen Punkt. Unterdessen erlebte Rainer Birkenmaier ein nervenaufreibendes Auf und Ab. Er hatte einen Turm weniger, verfügte aber über zwei weit vorgerückte Bauern, mit denen er sich diverse Gewinnchancen verschaffen konnte. Da sein Gegner gut dagegenhielt, endete Brett 5 in einem gerechten Remis. Allerdings mußte Spitzenspieler Sinz gegen Großmeister Vojtech Plat -- Nummer 7 der tschechischen Rangliste -- nun die Segel streichen; der Druck war zu groß geworden. Beim Stand von 4:3 hing für Biberach also alles von Vadim Reimche ab. Wie zuvor Rothmund konnte auch Reimche seine guten Leistungen aus der Landesliga in der Oberliga bestätigen und spielte unverdrossen auf Sieg, da er sich zuvor leichten Vorteile an Brett 7 verschafft hatte. Schlußendlich leitete er doch in eine Remisvariante über, um den Mannschaftssieg zu sichern. Mit dem Erfolg gegen die Spitzenmannschaft aus Weiler haben die Schachbiber am vorletzten Spieltag zudem den Klassenerhalt in der Dritten Liga gesichert und damit einen völlig verkorksten und unglücklichen Saisonbeginn ausgebügelt.
SV Stuttgart-Wolfbusch I - TG Biberach I: Erste mit Kantersieg im Duell um den Klassenerhalt
Nach zuletzt vier äußerst knappen und unglücklichen Niederlagen war die TG Biberach in der Oberliga, trotz eines zwischenzeitlichen Sieges gegen den Tabellenletzten Weiße Dame Ulm, zuletzt auf einen Abstiegsplatz zurückgefallen. Ein Sieg im vermutlich vorentscheidenden direkten Duell mit dem weiteren Abstiegskandidaten SV Stuttgart-Wolfbusch war am Sonntag daher überlebensnotwendig. Und tatsächlich trotzten die Schachbiber in ihrem Auswärtsspiel sowohl den Wetterbedingungen als auch ihrer Pechsträhne, wandelten ihre guten Leistungen endlich in Punkte um und feierten einen hochverdienten und sicheren 6,5:1,5 Kantersieg im verschneiten Unterland. An Brett 3 übernahm Oliver Weiß schnell das Kommando, nutzte jede Schwäche seines Gegners gnadenlos aus und feierte einen klaren "Start-Ziel-Sieg". Spitzenspieler Bernhard Sinz hatte derweil tief in die Trickkiste gegriffen, vermeintlich eine Figur eingestellt, im weiteren -- schwer zu sehenden -- Verlauf aber zwangsläufig die gegnerische Dame gegen Turm und Läufer bekommen. Zwar konnte sich sein Gegenüber noch lange zäh verteidigen, Sinz ließ aber nie Zweifel daran aufkommen, daß er die Partie gewinnen würde. Angesichts der sicheren Führung verzichtete nun André Fischer am zweiten Brett auf ein riskantes Figurenopfer, das die Partie evtl. zu seinen Gunsten hätte entscheiden können. Stattdessen steuerte er mannschaftsdienlich den Hafen der friedlichen Punkteteilung an und holte ein ungefährdetes Remis. Zwar mußten die Biber anschließend einen kleinen Rückschlag hinnehmen, als Stanislav Sokratov nach einer kleinen Ungenauigkeit ins Hintertreffen geriet. Am Ende war seine Stellung nicht mehr zu halten und Brett 6 ging verloren. Im Gegensatz zu den vorherigen Runden kam Biberach aber machtvoll zurück. Endspielspezialist Rainer Birkenmaier betätigte sich dieses Mal als Panzerknacker, sprengte mit viel Übersicht und Positionsverständnis den starken Abwehrriegel seines Gegenübers und brachte den vollen Punkt am siebten Brett sicher nach Hause. An Brett 4 hatte Wolfgang Mack unterdessen auf Risiko gesetzt und war in einen starken Angriff seines Gegners hineinrochiert. Diesen wehrte er kreativ ab und sicherte sich gleichzeitig entscheidenden Vorteile im Turmendspiel. Nachdem er damit auf ein beachtliches 3,5:0,5 im vorderen Paarkreuz gestellt hatte, war das Abstiegsduell mit 4,5:1,5 bereits entschieden. Das hielt die verbleibenden beiden Biber aber nicht davon ab, weiterhin auf Sieg zu spielen. So hatte sich Andreas Schulze am fünften Brett mit zwei Leichtfiguren gegen einen Turm eine kleine Qualität erarbeitet gehabt, aber sein Gegenüber hatte dafür zwei Mehrbauern und mit insgesamt sieben Bauern eine mächtige Phalanx. Mit vielen kleinen Nadelstichen und ausdauerndem Manöverieren gelang es Schwerarbeiter Schulze schlußendlich, die Bauernphalanx zu zermürben und einen schönen Sieg davonzutragen. Langwieriges Manöverieren war auch bei Holger Namyslo an Brett 8 angesagt. Er hatte im Mittelspiel einen Bauern gewonnen und verwertete den Vorteil gegen ausdauernden Widerstand langsam, aber sicher. Wegen des angekündigten Wetterchaos war die Mannschaft schon am Vortag angereist und hatte quasi vor Ort übernachtet. Angesichts des klaren 6,5:1,5 Erfolgs gegen einen quasi in Bestbesetzung angetretenen direkten Konkurrenten hatte sich die Investition eindeutig rentiert. Die TG I hat nun bei zwei noch ausstehenden Runden und 5:9 Punkten einen Zähler sowie 5,5 Brettpunkte Vorsprung auf Wolfbusch. Damit sollte der Klassenerhalt in der Dritten Liga fast schon geschafft sein, auch wenn mit dem SV Weiler im Allgäu und den Stuttgarter Schachfreunden noch die Dritt- und Zweitplazierten warten. Während die Biber von der Papierform her durchaus Chancen haben, ist Konkurrent Wolfbusch mit seinem Restprogramm gegen Tabellenführer SV Jedesheim sowie Weiler doch Außenseiter. Außerdem steht Weiße Dame Ulm erster Absteiger jetzt bereits fest.
TG Biberach I - Heilbronner SV I: Pechsträhne setzt sich fort
In der Oberliga empfingen die Schachbiber den Heilbronner SV, gegen den im Vorjahr noch ein deutlicher Kantersieg gefeiert worden war. Die Hoffnung auf eine Trendwende war also da, auch wenn Heilbronn in der aktuellen Saison deutlich stärker auftritt als zuvor. Der Mannschaftskampf begann aber gleich gewohnt unglückselig. Spitzenspieler Bernhard Sinz, mit 4,5 von 5 Punkten und zwei Siegen gegen Großmeister bisher eine Bank am ersten Brett, hatte sich auch dieses Mal wieder kleine Vorteile erspielt gehabt. Beim Versuch, die Stellung zu verschärfen und einen Durchbruch zu erzwingen, unterlief dem Biber allerdings ein totaler Blackout. Nach einem Figurenverlust mußte er sofort aufgeben. An Brett 6 stand Stanislav Sokratov derweil unter Druck und mußte sich ungestümer Angriffe erwehren. Nachdem er die eine oder andere Vereinfachung verpaßt und in eine Springergabel gelaufen war, blieb auch Sokratov nur die Aufgabe. Den Anschlußpunkt verbuchte anschließend Routinier Holger Namyslo am achten Brett. Nachdem sich sein Gegenüber zwei positionelle Ungenauigkeiten geleistet hatte, kam Naymslo in Vorteil und ließ sich die Partie nicht mehr nehmen. In einer spannenden Partie auf Augenhöhe beider Kontrahenten konnte André Fischer an Brett 3 zudem ein gerechtes Remis beisteuern. Daher gelang es Wolfgang Mack mit einer hervorragenden positionellen Spielbehandlung zum 2,5:2,5 auszugleichen, nachdem er am vierten Brett Zug um Zug minimale Vorteile akkumuliert hatte und am Ende einen unaufhaltsamen Freibauern in Marsch setzen konnte. Nun durften die Biber gar sachte auf die Führung hoffen, hatte Andreas Schulze doch leichte Vorteile im Endspiel an Brett 5 erreicht. Letztendlich war die Verteidigung aber auch mit einem Qualitätsopfer nicht zu durchbrechen, sodaß am Ende ein Remis doch die zwangsläufige Folge war. Als das "Pech" dann erneut zuschlug, stand Biberach vor dem Verlust. In einer soliden Stellung hatte Thomas Oberst in Zeitnot kurz die Übersicht verloren und wurde von seinem Gegner am zweiten Brett prompt überrollt. Beim Stand von 3:4 hing das Wohl und Wehe jetzt an Rainer Birkenmaier, dessen Gegner bereits ein frühes Remisangebot abgelehnt hatte. Birkenmaier war in der Folge an Brett 7 stark unter Druck geraten, hielt seine Stellung aber routiniert zusammen und konnte sich mit seinen Endspielkenntnissen aus dem Nachteil befreien. Ein Sieg war trotz aller Bemühungen aber stets außer Reichweite, sodaß den Schachbibern mit 3,5:4,5 ein weiterer wichtiger Punkt entging. Insgesamt hat Biberach nun bei 3:9 Punkten vier Niederlagen auf dem Konto -- und jeder Punktverlust war unglücklich und hätte zweimal gar ein Sieg sein müssen. Als Vorjahreszweiter gestartet läuft dieses Mal alles gegen die Biber, die nach einer Entscheidung am grünen Tisch im Streitfall SV Wolfsbusch gegen Stuttgarter SF jetzt sogar auf einen Abstiegsplatz zurückgefallen sind. In dieser bedrohlichen Lage kann die Saison aber noch immer gerettet werden, wenn in der nächsten Runde gegen den direkten Konkurrenten Wolfsbusch ein Sieg gelingt. Die nötige Spielstärke zum Klassenerhalt haben die Biber zweifelslos; die Frage ist daher vielmehr, ob sie ihre Pechsträhne durchbrechen können.
SG Schwäbisch Gmünd I - TG Biberach I: Oberligadrama in Schwäbisch-Gmünd
In der Oberliga wollte die TG I das Momentum nach dem Sieg gegen Weiße Dame Ulm nutzen, um mit einer Siegesserie den unglücklichen Saisonauftakt auszuwetzen. Entsprechend motiviert begannen die Biber auch stark und sahen lange wie die sicheren Sieger aus, obwohl zwischenzeitlich etliche Partien gekippt waren. An Brett 4 vergab Wolfgang Mack eine ordentliche Stellung nach einem Fehler in Zeitnot. Bald darauf mußte auch André Fischer das zweite Brett aufgeben. Er hatte zuvor ein Remisangebot abgelehnt gehabt, weil das Spitzenbrett nach einem Figurenopfer höchst unklar und optisch eher sehr bedenklich stand. In der Fortsetzung konnte Fischer das Endspiel aber nicht mehr halten. Auch Rainer Birkenmaier mußte sich in seinem Endspiel strecken, hielt aber wie immer seine Stellung beisammen und verbuchte ein sicheres Remis an Brett 7. Die Wende leitete nun ein souveräner Stanislav Sokratov ein. Am sechsten Brett knackte er zielsicher die gegnerische Rochadestellung, drang mit seinen Schwerfiguren ein und gewann hochverdient. Parallel dazu ließ Spitzenspieler Bernhard Sinz ein weiteres Mal seiner Magie freien Lauf und überraschte mit Petr Velicka einen weiteren gestandenen Großmeister. Sinz war nach seinem frühen Figurenopfer zwar im Auge quasi aller Betrachter höchstbedenklich gestanden, hatte aber einen klaren Matchplan, manöverierte seinen Gegner mit einer Mattfalle aus und gewann sehenswert. Beim Stand von 2,5:2,5 sah es jetzt nach einem klaren und sicheren Biberacher Sieg aus, stand man doch in allen verbleibenden Partien auf Gewinn. Allerdings sollte nun des Dramas zweiter Akt beginnen. Nachdem Andreas Schulze in der Eröffnung bereits klare Vorteile verbuchen und mehrere Bauern gewinnen konnte, sorgte ein totaler Blackout im Endspiel dafür, daß der Biber gar noch mit dem Remis an Brett 5 zufrieden sein mußte. Holger Namyslo hatte sich da gerade von einer Berg- und Talfahrt erholt und nach zwischenzeitlich nachteiliger Stellung sein Turmendspiel klar für sich entschieden. Jedoch übersah der Routinier ganz am Ende am achten Brett ein Patt und versemmelte seinen sicheren Punkt, selbst fassungslos, in ein weiteres Remis. Mit dem 3,5:3,5 konnten die Biber aber immer noch gut leben, hatte Oliver Weiß seinen Gegenüber doch völlig an die Wand gespielt. In überragender Stellung ließ er anschließend allerdings erst den direkten Gewinn aus und fiel schließlich sogar in die allerletzte Mattfalle. Mit seiner Niederlage an Brett 3 war das knappe und völlig unverdiente 3,5:4,5 besiegelt. Einen solch kuriosen Mannschaftskampf, bei dem eine Mannschaft mindestens drei klare Punkte liegen läßt, gibt es selten. Er paßt aber in die derzeitige Pechsträhne der TG I, die nach großen Erwartungen zu Saisonbeginn nun alle Aufmerksamkeit auf den Klassenerhalt richten muß. Bei den gezeigten spielerischen Leistungen dürfte dieser kein Problem werden -- solange die Vorteile in Zukunft auch in Punkte umgemünzt werden können.
TG Biberach I - SC Weiße Dame Ulm I: Schachbiber dominieren Kellerduell der Oberliga
Nach drei unglücklichen Runden stand der Vorjahreszweite Biberach in der Oberliga trotz guter Leistungen vor dem Derby gegen Schlußlicht Weiße Dame Ulm gehörig unter Druck. Die Biber hatten ihre Nerven aber unter Kontrolle und gingen nach knapp drei Stunden verdient 2:0 in Führung. Wolfgang Mack hatte sich einen klaren positionellen Vorteil in der Bauernstruktur erarbeitet und setzte diesen ganz sicher im Endspiel in einen vollen Punkt am Brett 5 um. Oliver Weiß brach derweil mit starken Drohungen gegen den König durchs Zentrum am vierten Brett und trug einen blitzsauberen Sieg davon, als die gegnerische Stellung kollabierte. Spitzenspieler Bernhard Sinz mußte dieses Mal hingegen das Glück und die Schachgöttin bemühen. Nach zähem Spielverlauf konnte er eine Unachtsamkeit seines Gegners zum 3:0 nutzen. Dann sollte sich das Blatt jedoch vorübergehend wenden. An Brett 2 hatte sich Thomas Oberst eine ordentliche Stellung erspielt. Ein Blackout kostete ihn allerdings eine Figur und damit die Partie. Ähnlich erging es Andreas Schulze am sechsten Brett. Nachdem er eine schöne Kombination ausgelassen hatte, mußte der Biber den Rückwärtsgang einlegen, verzichtete dabei in der Hoffnung auf bessere Konterchancen auch auf ein Dauerschach, konnte am Ende aber nur noch selbst die Waffen strecken. In dieser kritischen Phase sorgte Stanislav Sokratov schließlich für das vorentscheidende 4:2. Er hatte an Brett 7 Bauer um Bauer gewonnen und verwandelte seine Vorteile ungefährdet zum 4:2. Somit konnte Routinier Holger Namyslo den Sack am achten Brett zumachen. Seine Gegnerin hatte sich zwar lange tapfer verteidigt, am Ende wurde sie aber gleich von zwei entfernten Freibauern überrollt. Den Schlußpunkt setzte André Fischer, der an Brett 3 viel Druck gemacht hatte und stets besser gestanden war. Nach über fünf Stunden Spielzeit mußte er aber doch gegen einen äußerst geschickt verteidigenden Gegenüber ins Remis einwilligen. Mit dem klaren und wichtigen Erfolg sind die Biber nun erstmal in die Tabellenmitte der dritten Liga zurückgekehrt.
SK Schmiden/Cannstatt I - TG Biberach I: Erneute knappe Oberliganiederlage sorgt für Katerstimmung
In der Vorsaison eilte die TG Biberach in der Oberliga unerwartet von Sieg zu Sieg. Mit einer weiter verstärkten Mannschaft sollte dieser Lauf in der aktuellen Saison eigentlich fortgesetzt werden. Nach zwei knapp vergebenen Erfolgen zum Auftakt erlitten die Schachbiber beim 3,5:4,5 gegen den SK Cannstatt/Schmiden am Sonntag nun eine weitere ärgerliche Niederlage und fielen in den Tabellenkeller. Entsprechend groß ist die Katerstimmung. In Cannstatt mußte Biberach mit André Fischer und Wolfgang Mack auf zwei arrivierte Kräfte verzichten und sah sich insgesamt sieben hart umkämpften und teilweise unglücklichen Remis gegenüber. Nach über drei Stunden trennte sich Rainer Birkenmaier an Brett 6 friedlich und auch Oliver Weiß mußte am dritten Brett kurz darauf in die Punkteteilung einwilligen. Er hatte stark auf Angriff gespielt, wurde dafür aber nicht belohnt. Nach zwischenzeitlich schwieriger Stellung konnte Andreas Schulze hingegen seinem Endspiel an Brett 4 zunächst eine günstige Wendung geben. Bei sehr geringer Restbedenkzeit war jedoch auch hier nicht mehr als ein Remis drin. Als zudem Spitzenspieler Bernhard Sinz nach toller Angriffspartie ebenfalls "nur" ein Remis erzielen konnte, war klar, daß der Mannschaftskampf für die Biber sehr, sehr knapp werden wird. Zunächst steuerte Stanislav Sokratov nach stets ausgeglichener Stellung das fünfte Remis zum 2,5:2,5 Zwischenstand bei. Klar war zu dem Zeitpunkt bereits, daß es Thomas Oberst am zweiten Brett gegen den mehrfachen Württembergischen Einzelmeister Thilo Kabisch schwer haben wird. Der Schmidener Kabisch opferte dann eine Qualität zurück, um ein vorteilhaftes Turmendspiel zu erreichen, und sorgte schlußendlich für den einzigen -- wenngleich auch knappen -- Einzelsieg. Zum Abschluß reichte es für Biberach nur noch zu zwei weiteren, leistungsgerechten Remis von Holger Namyslo und Daniel Müller an den Brettern 7 und 8. Die resultierende 3,5:4,5 Niederlage war erneut knapp und ein wenig unverdient. In der vergangenen Saison liefen die knappen Spiele -- unter anderem gegen Schmiden -- immer für Biberach. In der aktuellen Saison sind die engen Begegnungen hingegen stets gegen Biberach gekippt. Daher findet sich der amtierende Vizemeister unerwartet als Vorletzter wieder und entsprechend gedrückt ist die Katerstimmung. Für ernsthafte Abstiegssorgen sind allerdings sowohl die spielerische Substanz als auch der geschlossene Mannschaftsgeist zu stark, sodaß in den kommenden Runden gegen Weiße Dame Ulm und die SG Schwäbisch-Gmünd mit erfolgreichen Trotzreaktionen zu rechnen sein dürfte.
TG Biberach I - SV Jedesheim I: Niederlage trotz bravourösem Start gegen Jedesheimlegionäre
Den ersten Schock mußten die Schachbiber in der Oberliga bereits bei Bekanntgabe der Mannschaftsaufstellungen verdauen. Der Gast aus Jedesheim hatte keine Kosten und Mühen gescheut, sechs "Auswärtige" aufgeboten und saß mit einem serbischen Großmeister, drei Internationalen Meistern aus drei verschiedenen Ländern sowie je einem Fidemeister aus Österreich und Kasachstan am Brett. Gegen diese hochkarätig besetzte Truppe hatte Biberach dennoch den besseren Start. An Brett 8 war Holger Namyslo einem Geistesblitz folgend von der althergebrachten Eröffnungstheorie abgewichen und hatte seinen eigentlich gut vorbereiteten Gegner damit völlig aus dem Konzept gebracht. Nach drei Stunden verbuchte der Biberacher Routinier einen schnellen und verdienten Sieg. Parallel lieferte Spitzenspieler Bernhard Sinz gegen Großmeister Dejan Pikula die Partie des Tages ab. Sinz hatte frühzeitig und für Außenstehende kaum nachvollziehbar einen Springer geopfert. Der Biber wußte aber sehr wohl, was er tat. In rascher Folge kamen seine weiteren Figuren so gut ins Spiel, daß er einen grandiosen und schnellen Sieg davontragen konnte. Beinahe hätte zudem Oliver Weiß an Brett 3 für das 3:0 gesorgt. Mit sehr kreativem Spiel hatte sich der Biberacher eine Mehrfigur verschafft und war schon auf der Gewinnerstraße, ehe sich sein serbischer Gegner mit einem letzten Trick gerade noch ins Remis retten konnte. Im Anschluß wendete sich das Schlachtenglück gegen Biberach. Zunächst mußte Wolfgang Mack das fünfte Brett aufgeben, nachdem er positionell überspielt worden war. Anschließend verloren sowohl Thomas Oberst als auch André Fischer, obwohl sie sich zunächst sogar leichte Vorteile erarbeitet hatten. An den Brettern 2 und 3 wollten die beiden Biber aber eventuell zuviel, gingen für einen vollen Punkt ins Risiko und hatten leider beide Pech. Beim Stand von 2,5:3,5 lastete der Druck nun auf Stanislav Sokratov, der im Mittelspiel am sechsten Brett bereits überspielt worden war, aber findig nochmals in die Partie zurückkam. Allerdings brach ihm die Zeitnot in hochkomplizierter Stellung dann doch noch das Genick. Somit blieb es bedeutungslos, daß Rainer Birkenmaier, der sich erst exzellent verteidigt und im weiteren Verlauf gar klare Vorteile erspielt hatte, an Brett 7 "nur" noch ein Remis gegen seinen kasachischen Gegner erreichen konnte. Die 3:5 Niederlage war ingesamt bitter und doch etwas unglücklich. Angesichts der nominellen Überlegenheit des Gegners ist die Leistung aber aller Ehren wert und sollte Hoffnung für die kommenden Runden machen.
SK Bebenhausen I - TG Biberach I: Krimi in Bebenhausen endet 4:4
In der vergangenen Saison hatte eine ärgerliche 3,5:4,5 Niederlage beim SK Bebenhausen die Schachbiber letztlich den Aufstieg in die Zweite Bundesliga gekostet. Daher wollten sie es -- verstärkt mit Rückkehrer Wolfgang Mack -- zum Saisonauftakt heuer besser machen und starteten auch vielversprechend. Einem frühen Remis von André Fischer an Brett 3 ließen Spitzenspieler Bernhard Sinz sowie Mack an Brett 5 überzeugende Siege folgen. Mit einer Figur weniger mußte sich hingegen Oliver Weiß am vierten Brett herumplagen, mit einem weit vorgeschobenen Freibauern konnte er die Partie jedoch clever im Gleichgewicht halten und zur Halbzeit das 3:1 sichern. Zu diesem Zeitpunkt sah alles nach einem sicheren Biberacher Auftakterfolg aus. Zwar hatte sich Thomas Oberst nach gutem Beginn selbst in Bedrängnis gebracht und mußte später Brett 2 tatsächlich aufgeben. Aber an den weiteren Brettern standen die Biber doch deutlich aussichtsreicher. Ein Figureneinsteller von Andreas Schulze kostete anschließend allerdings unerwartet das sechste Brett. Mit einer etwas zu optimistischen Spielanlage verlor außerdem Holger Namyslo an Brett 8 einen Bauern und mußte sich plötzlich arg strecken, um wenigstens noch ein Remis zu sichern. Nachdem zudem Stanislav Sokratov seine Vorteile am siebten Brett nicht ummünzen und am Ende nur noch in ein Remis per Zugwiederholung gehen konnte, stand es schlußendlich 4:4. Nach dem doch turbulenten und wechselvollen Spielverlauf ist das Unentschieden vermutlich ein gerechtes Ergebnis -- und im Vergleich zum Vorjahr ein Punktgewinn.
TG Biberach I - SV Jedesheim I: Oberligaendrunde wird zur Farce, Erste württembergischer Vizemeister
Vor dem zentral in Sontheim/Brenz ausgespielten letzten Spieltag der Oberliga am Sonntag war die Ausgangslage im Aufstiegsrennen klar. Wenn die TG Biberach noch an Spitzenreiter SC Böblingen vorbeiziehen wollte, waren die Rißstädter auf Schützenhilfe der Stuttgarter SF angewiesen. Von der Papierform her waren die Chancen gut, aber dann saßen plötzlich nur vier Stuttgarter an den acht Brettern. Mit vier kampflosen Siegen gewann Böblingen locker 5:3 und hatte den Spieltag bereits nach gut 30 Minuten entschieden. Das Biberacher 4:4 im Oberschwabenderby mit dem SV Jedesheim war somit bedeutungslos. Um 09.00 Uhr war ein Treffen aller Mannschaftsführer mit der Verbandsspielleitung angesetzt und sollten die Aufstellungen bekanntgegeben werden. Spielbeginn war um 10.00 Uhr. Es fehlte jedoch der Stuttgarter Mannschaftsführer und kurz vor Freigabe der Uhren war klar, daß vier von acht Stuttgarter Spielern nicht erscheinen werden. Laut der offiziellen Verlautbarung sei das Auto mit den vier Stuttgartern nach einem Bedienfehler des Navigationssystems aus Versehen nach Biberach gefahren, das ja auch an der Brenz liege. Unklar blieb unter anderem, warum es nicht möglich war, die knapp 80 km von Biberach nach Sontheim innerhalb der 90 Minuten zwischen Treffen um 09.00 Uhr und Verlust der Partien nach halbstündiger Karenzzeit um 10.30 Uhr zu schaffen. Stuttgart, von der Papierform her eine der stärksten Mannschaften der Dritten Liga, beglückte Böblingen somit mit einer direkten 4:0 Führung und der Spieltag wurde zur Farce. Als zudem ein Böblinger in eher schlechterer Stellung ein Remis vereinbaren konnte, war das Aufstiegsrennen kurz nach 10.30 Uhr bereits entschieden. Die verbliebenen Stuttgarter kämpften dafür bravourös und zeigten mit 3 Punkten, was bei voller Besetzung möglich gewesen wäre. Für die TG Biberach hatte derweil Oliver Weiß Brett 2 kampflos gewonnen gehabt, da Jedesheim zwar eine starke Mannschaft, aber nur sieben Spieler zusammengebracht hatte. Angesichts des feststehenden Böblinger Sieges vereinbarten sichtlich frustrierte Biber an allen weiteren Brettern in mehr oder weniger ausgeglichenen Stellungen mit ihren Gegnern Remis. Einzig Thomas Oberst mußte weiterspielen, da sein Gegenüber Druck auf eine Bauernschwäche an Brett 3 machen wollte. Oberst kämpfte aufopferungsvoll, verlor aber später den Bauern und nach fast sechs Stunden auch die Partie. Das resultierende 4:4 Unentschieden spielte aus Biberacher Sicht aber ohnehin keine Rolle mehr. Bei aller Tragik und schalem Beigeschmack des letzten Spieltages darf jedoch nicht Übersehen werden, welche großartige Saison die Schachbiber abgeliefert hatten. Als Underdogs hatten sie die Liga zusammen mit Böblingen angeführt und wurden mit 15:5 Punkten und den besten Brettpunkten deutlich vor dem SK Bebenhausen württembergischer Vizemeister. Andreas Schulze wurde mit ungeschlagenen 8,5 von 10 Punkten Topscorer der Liga, Oberst sammelte 7 von 9 Punkte und kam auf Platz 5 unter 148 Spielern. Spitzenspieler Bernhard Sinz kam ebenfalls in die Top10, weißt erneut die beste Bilanz am ersten Brett auf und erspielte sich gar eine Norm als Internationaler Meister. In einer Liga, in der die meisten Mannschaften mit Antrittsprämien internationale Spitzenspieler und Titelträger anheuern, kamen die Biber als reine Amateure mit tollem Mannschaftsgeist und durchweg guten Bilanzen also viel weiter, als ihnen vor der Saison zugetraut worden war. Daß der Traum von der Zweiten Bundesliga ganz am Ende so schnöde platzte, lag nicht mehr in ihrer Macht.
SC Weiler im Allgäu I - TG Biberach I: Erste dominiert in Weiler und hält Druck auf Spitzenreiter Böblingen aufrecht
Mit einer sehr souveränen Leistung gewann die TG Biberach I am Sonntag ihr Oberligaspiel beim SC Weiler im Allgäu mit 5,5:2,5 und untermauerte damit ihren zweiten Tabellenplatz in der Dritten Liga. Gleichzeitig hat sich die TG damit eine gute Ausgangsposition vor dem Finale in drei Wochen bewahrt. Sollte Spitzenreiter SC Böblingen gegen die alte Großmacht Stuttgarter SF nicht gewinnen, würden die Biber bei einem eigenen Erfolg gegen den SV Jedesheim in die Zweite Bundesliga aufsteigen. In Weiler einigte sich Rainer Birkenmaier früh auf ein Sicherheitsremis an Brett 6. Parallel dazu hatte André Fischer mit einem sehenswerten Einschlag in die gegnerische Königsstellung klaren Vorteil erlangt und setzte am fünften Brett auch zügig Matt. Im weiteren Verlauf steuerten sowohl Stanislav Sokratov an Brett 3 als auch Oliver Weiß an Brett 2 jeweils ein Remis bei, ehe ein bärenstarker Thomas Oberst am vierten Brett einen weiteren Big Point verbuchen konnte. Sowohl Sokratov als auch Weiß hatten sich in umkämpften Partien wiedergefunden, die aber beide stets im Gleichgewicht blieben. Bei Oberst war es zu entgegengesetzten Rochaden und einem Wettrennen auf die Könige gekommen. Der Biber bewies erneut viel Übersicht, war schneller, knackte die Königsstellung und gewann entscheidendes Material. Beim Stand von 3,5:1,5 für Biberach war der Mannschaftskampf damit quasi schon entschieden. Den Sieg besiegelte so auch bereits Andreas Schulze, der seinen Gegenüber an Brett 8 zwischenzeitlich nochmals zurückkommen hatte lassen, aber im Prinzip doch stets das Geschehen dominierte. Ein verdienter und letztlich sicherer Erfolg brachte das 4,5:1,5. Ein Auf und Ab hatte es hingegen bei Holger Namyslo gegeben, der während der Partie auch schon ein paar Bauern im Rückstand gewesen war. Der Biberacher Rekordspieler griff aber weiter konsequent an, kompensierte damit den Materialnachteil und remisierte schließlich am siebten Brett. Somit saß Spitzenspieler Bernhard Sinz wiedereinmal als Letzter am Brett und wieder hatte er mit starker Leistung einen klaren Vorteil erspielt. Sein versierter Gegner, sonst in der tschechischen Spitzenliga aktiv, konnte sich im Endspiel aber trotz einer Qualität weniger (d.h. Springer gegen Turm) gerade noch so zum 2,5:5,5 Endstand (aus Weiler Sicht) ins Remis flüchten. Mit dem erneuten Erfolg haben die Schachbiber vor der letzten Runde die Vizemeisterschaft bereits sicher, weil der SV Jedesheim überraschend gegen Abstiegskandidat SC Erdmannhausen verlor. Spitzenreiter SC Böblingen konnte statt dessen seine Führung mit einem unerwartet hohen Kantersieg gegen die SG Schwäbisch-Gmünd verteidigen, steht aber weiterhin unter Druck. Am letzten Spieltag braucht Böblingen gegen die alte Schachgroßmacht Stuttgarter SF einen Sieg. Bei einem Unentschieden würde die TG, einen eigenen Erfolg im Oberschwabenderby gegen Jedesheim vorausgesetzt, Dank der besseren Brettpunkte vorbeiziehen und den Traum von der Zweiten Bundesliga verwirklichen. Der spannende Showdown in der Oberliga wird am 23. April ab 10.30 Uhr live und mit Partiekommentaren im Internet auf chess24.de übertragen werden.
TG Biberach I - SK Schmiden/Cannstatt I: Erste macht mit 5:3-Sieg weiter Boden gut
Am Sonntag empfing die TG Biberach I den Ex-Zweitligisten SK Schmiden/Cannstatt zu einem schweren Oberligaheimspiel. Zwischen den in Bestbesetzungen angetretenen Mannschaften entbrannte der erwartet heiße Kampf, den die Biber mit starken Verteidigungskünsten und dem Glück des Tüchtigen mit 5:3 für sich entscheiden konnten. Da Spitzenreiter SC Böblingen im Spitzenspiel gegen den SV Jedesheim nicht über ein 4:4 hinauskam, konnte Biberach zwei Runden vor Schluß bis auf einen Punkt aufschließen und hat weiterhin Chancen auf einen Vorstoß in die Zweite Bundesliga. Gegen die mit mehreren ehemaligen Württembergischen Einzelmeistern gespickte Topmannschaft des SK Schmiden/Cannstatt sah es für die Schachbiber nach zwei Stunden nach einer klaren Niederlage aus. Während Schmiden in seinen Partien mit den weißen Steinen deutliche Vorteile verbuchen konnte, kam Biberach in seinen Weißpartien kaum über Remis hinaus. So einigte sich Oliver Weiß an Brett 2 in komplizierter Stellung ebenso wie Andreas Schulze in völlig ausgeglichener Position am achten Brett früh auf ein Unentschieden. An Brett 6 versuchte Rainer Birkenmaier hingegen bis weit ins Figurenendspiel hinein, noch Vorteile zu erlangen, aber auch diese Partie war nicht zu gewinnen. Einzig Thomas Oberst konnte mit einer sehr überlegenen Partieführung Material am vierten Brett gewinnen und schließlich in ein gewonnenes Turmendspiel abwickeln. Dafür standen auf Biberacher Seite derweil sowohl Bernhard Sinz, Stanislav Sokratov als auch Holger Namyslo objektiv auf Verlust, während André Fischer zumindest große Probleme in seinem Partieaufbau hatte. Überragende Verteidigungskünste, Glück und das Selbstvertrauen der Seriensieger sollten dann aber für die Wende sorgen. Zuerst gelang es Fischer, an Brett 5 den Remishafen anzusteuern, anschließend hielt Sokratov sein Endspiel doch noch und sicherte so ein unerwartetes Remis am zweiten Brett. Als Namyslos Gegner zudem zuließ, daß der Biberacher Routinier einen Minusbauern mit Gegenspiel kompensieren und mit etwas Glück auch Brett 7 remisieren konnte, war der Mannschaftskampf gedreht. Beim Stand von 4:3 für die TG I lastete alle Verantwortung wieder einmal auf Spitzenspieler Sinz, der sich als langlebiger Totgesagter inzwischen mit einer Qualität weniger (d.h. Leichtfigur gegen Turm) in ein immer noch schlechteres Endspiel gerettet hatte. In einer unklaren Stellung mußte jetzt aber sein Gegner alles für das Mannschaftsunentschieden probieren und überzog prompt. So konnte Sinz gar noch einen vollen Punkt zu einem durchaus glücklichen 5:3 Mannschaftserfolg gegen einen sehr starken und fairen Zweitligaabsteiger davontragen. Mit dem vierten Sieg in Folge halten die Biber bei 12:4 Punkten den alleinigen zweiten Tabellenplatz und weisen mit 39,5 Punkten die meisten Brettpunkte (d.h. das beste "Torverhältnis") der dritten Liga auf. Da der SC Böblingen sich gegen den SV Jedesheim mit einem 4:4 begnügen mußte, konnte die TG bis auf einen Mannschaftspunkt aufschließen und setzt Böblingen (13:3; 37,5) immer mehr unter Druck. Gewinnen die Biber auch ihre letzten beiden Runden gegen den SC Weiler und den SV Jedesheim, darf sich Böblingen im Kampf um die Zweite Bundesliga nicht einmal mehr ein Unentschieden erlauben.
SK Sontheim/Brenz I - TG Biberach I: Erste rückt Spitzenreiter SC Böblingen mit 6:2-Sieg gegen ersatzgeschwächte Sontheimer auf die Pelle
In Sontheim war der Gastgeber in arger Personalnot und brachte nur sechs Spieler zusammen. Daher gewannen die Biberacher André Fischer und Rainer Birkenmaier ihre Bretter 4 und 5 kampflos. Zwar mußte Tobias Merk nach einem Figureneinsteller später das achte Brett aufgeben, dafür holte Spitzenspieler Bernhard Sinz zeitgleich seinen nächsten vollen Punkt. Der Riese am ersten Brett zeigte sich in der Eröffnung wieder bestens vorbereitet und überrannte die gegnerische Verteidigungsstellung mit starker Leistung. Ebenso überlegen erdrückte Thomas Oberst seinen Gegenüber an Brett 3, sodaß Oliver Weiß mit einem sicheren Remis am zweiten Brett bereits den Mannschaftssieg besiegeln konnte. An Brett 7 hatte Andreas Schulze seinen Gegner derweil stets stark unter Druck gesetzt gehabt. Nach vier Stunden Spielzeit konnte der Biber schließlich ein paar Ungenauigkeiten in der Verteidigung zum hochverdienten Sieg nutzen. Die Partie von Holger Namyslo war da hingegen noch weiterhin hart umkämpft. Nachdem sich der Pulverdampf am sechsten Brett verzogen hatte, bemerkte Namyslo, daß er in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern geraten war, daß sich dann nicht mehr gewinnen ließ. Mit seinem soliden Remis besiegelte er aber einen überlegenen 6:2-Kantersieg, der die Biber von mehr träumen läßt. Drei Runden vor Schluß sind sie jetzt alleiniger Tabellenzweiter, haben Spitzenreiter SC Böblingen bei den Brettpunkten (d.h. im "Torverhältnis") bereits überholt und hoffen nun auf einen Böblinger Ausrutscher, der sie auch noch die zwei Mannschaftspunkte Rückstand gutmachen läßt. Zunächst erwartet die TG Biberach mit Ex-Zweitligist SK Schmiden/Cannstatt aber noch eine ganz schwere Aufgabe.
TG Biberach I - Heilbronner SV I: Erste mit 6,5:1,5 Kantersieg
In der Dritten Liga mußten die Gäste aus Heilbronn kurzfristig den Ausfall ihres vierten Brettes hinnehmen, waren aber trotzdem noch spielstark besetzt. Die Schachbiber ließen nach dem kampflosen Punkt von Thomas Oberst aber auch sonst nichts anbrennen und konterten stark. Zunächst sorgte Holger Namyslo an Brett 6 für ein frühes Remis; er sah die weitere Entwicklung voraus. Am fünften Brett hatte der Gegner von André Fischer zwar starke Attacken geritten, dafür aber viel Material geopfert. Fischer hatte seine Stellung bravourös zusammengehalten und gewann nun ohne Probleme. Von Anbeginn aktiv war hingegen Oliver Weiß, der seine Lieblingseröffnung auf Brett 2 bekam, seinen Gegenüber klar dominierte und ihn bei vollem Brett zügig zur Aufgabe zwang. Spitzenspieler Bernhard Sinz hatte währenddessen mit den schwarzen Steine schnell ausgleichen können. Als der Biber nun auch noch ambitionierte gegnerische Gewinnversuche umgehend bestrafte und den vollen Punkt davontrug, hatte die TG I den Mannschaftskampf beim Stand von 4,5:0,5 bereits gewonnen. Die Schachbiber ließen trotzdem nicht locker und so mauserte sich Andreas Schulze zum Topscorer der Oberliga, als er einen Mehrbauern im Schwerfigurenendspiel an Brett 7 ganz sicher verwandelte. Auch Stanislav Sokratov wollte gegen seinen starken Gegner den Sieg, konnte sich auch kleine Vorteile erarbeiten, mußte sich letztlich jedoch doch mit einem starken (und leistungsgerechten) Remis am dritten Brett zufrieden geben. An Brett 8 hoffte Heilbronn derweil zunächst auf den Ehrenpunkt, sah sich Daniel Müller doch einem scharfen Gambit und schweren Köningsangriffen gegenüber. Mit viel Routine manöverierte sich der Biber aber durch eine turbulente Schlacht und einigte sich, nachdem der Pulverdampf verzogen war, im Endspiel auf ein weiteres Remis und den 6,5:1,5 Endstand. Die TG I gewann damit nicht nur hoch, sondern blieb auch ohne Einzelniederlage. In der Dritten Liga ist dies eine durchaus bemerkenswerte Leistung. Sie spiegelt allerdings den starken Saisonverlauf wieder, liegen die Biber doch mit nur zwei Punkten Rückstand auf den SC Böblingen auf Platz 3 der Tabelle und haben noch ein Spiel weniger als der Tabellenzweite SK Bebenhausen.
spielfrei - TG Biberach I:
SC Erdmannhausen I - TG Biberach I: Erste mit dem Glück im Bunde und stößt auf zweiten Tabellenplatz vor
In der dritten Liga ärgerte sich Spitzenspieler Bernhard Sinz zunächst mächtig über sich selbst, hatte er doch in seiner Lieblingseröffnung dem Gegner die gesamte Initiative überlassen. Als sein Gegenüber einen Blackout hatte, schlug der Biber aber eiskalt zu und holte nach drei Stunden den vollen Punkt. Um Ausgleich kämpfte erst auch André Fischer an Brett 4. Als er jedoch eine feine Mattdrohung aufstellen konnte, trug er gar den Sieg davon, weil sein Gegner prompt in die Falle tappte. Allerdings mußte zeitgleich Stanislav Sokratov das dritte Brett aufgeben, nachdem er es gegen seinen Ex-Verein mit der Brechstange versucht hatte, damit aber ins Hintertreffen geraten war. Als jeder damit rechnete, daß der Mannschaftskampf wieder kippt, hielt jetzt aber Rainer Birkenmaier ein ungeahntes Remis an Brett 5. Er war bereits auf Gewinn gestanden, hatte dann aber eine Figur eingestellt und schon wie der Verlierer ausgesehen. Mit viel Finesse und Dank eines verunsicherten Gegenübers machte der Defensivspezialist doch noch ein Wunder möglich. Mit dem 2,5:1,5 im Rücken ging es für Biberach nun Schlag auf Schlag. Zwar mußte am zweiten Brett Oliver Weiß seine lange ausgeglichene Partie in Zeitnot verloren geben, aber an den hinteren Brettern waren die Schachbiber klar überlegen. Tobias Merk dominierte Brett 8 fast nach Belieben und gewann das Endspiel mit seinen zahlreichen Freibauern. Holger Namyslo hatte ebenfalls stets Vorteile gehabt und besiegelte schließlich am sechsten Brett den Punkt in einem Endspiel mit Mehrfigur. Den Schlußpunkt setzte somit Andreas Schulze. Dessen Gegner hatte Brett 7 zwar immer wieder ausgleichen können, aber Schulze zündete jedesmal neue Brandherde auf dem Brett und räumte schließlich das Endspiel zum 5,5:2,5 Endstand ab. Mit diesem unerwarteten und durchaus glücklichen Kantersieg stieß Biberach vorerst auf Platz 2 der Oberliga vor. Waren zuletzt etliche Partie am Ende gegen die Schachbiber gekippt, hatte die Schachgöttin am Sonntag für ausgleichende Gerechtigkeit gesorgt.
TG Biberach I - SC Böblingen I: Erste spielt nach grandioser Aufholjagd 4:4 gegen ehemaligen Zweitligisten
Die TG I fand anfangs überhaupt nicht ins Spiel. Zuerst wurde Holger Namyslo von einem gut vorbereiteten Gegner an Brett 6 gnadenlos überspielt, dann mußten auch die beiden Spitzenspieler Stanislav Sokratov und Bernhard Sinz die Waffen strecken. Gegen die Schwergewichte, die Böblingen heuer aufgeboten hatte, gab es für die Biber dieses Mal nichts zu holen. Somit stand es früh 0:3 und Rainer Birkenmaier hatte mit Schwarz zudem starke Eröffnungsprobleme gehabt. Als es ihm jedoch gelang, die Stellung zu blockieren und ein Remis an Brett 5 zu erzwingen, schien ein Ruck durch die Mannschaft zu gehen. Nach der Zeitkontrolle bliesen die Schachbiber nämlich zur Aufholjagd. Andreas Schulze bot am siebten Brett einen Turm zum Opfer an, stellte dabei sehr trickreiche Mattdrohungen auf und gewann so drei Bauern. Mit diesem Vorteil ausgestattet erspielte er den ersten vollen Biberacher Punkt. Thomas Oberst machte derweil mächtig Druck auf die gegnerische Stellung und brach parallel dazu mit einem Bauern durchs Zentrum. Dieser Bauer marschierte schließlich unbedrängt vorwärts und zum Sieg an Brett 3. Auch André Fischer hatte seinen Gegenüber die ganze Zeit über im Griff gehabt, mußte aber stets auf etliche Fallen und Fußangeln Acht geben. Schlußendlich gelang es ihm, souverän alle Klippen am vierten Brett zu umschiffen und mit seinem Erfolg den 3,5:3,5 Ausgleich herzustellen. Somit mußte die Entscheidung bei Tobias Merk an Brett 8 fallen. Dieser hatte bereits vor der Zeitkontrolle eine Qualität gewonnen und stand auf Vorteil, allerdings kam sein Gegner doch nochmals zurück und holte sich mit einem Dauerschach ein Remis. Über das resultierende 4:4 waren die Biber am Ende angesichts der Aufholjagd sehr froh und sie sicherten damit ihre Mittelfeldplazierung. Der mögliche Last-minute Sieg wäre wohl auch zuviel verlangt gewesen.
SK Bebenhausen I - TG Biberach I: Erste mit bitterer, weil vermeidbarer 3,5:4,5 Niederlage
Die TG I kam in Bebenhausen bereits nur schwer in die Gänge. An Brett 4 konterte Rainer Birkenmaier zwar geschickt und verschaffte sich deutliche Vorteile mit einem Mehrbauern, es reichte aber nicht zum Sieg. Schlimmer noch erging es Tobias Merk, der sich am siebten Brett gute Chancen erspielt hatte. Ein Blackout führte jedoch zum Verlust einer Figur und damit der Partie. Anschließend folgten drei Remis an den ersten drei Brettern. Bernhard Sinz, Stanislav Sokratov und Thomas Oberst hatten jeweils sehr komplizierte Stellungsverläufe gehabt und die Punkteteilungen gingen völlig in Ordnung. Beim Zwischenstand von 2:3 hatten die Biber erstmals Glück. Andreas Schulze fand sich an Brett 6 in einem sehr schwierigen, vermutlich verlorenen Turmendspiel wieder. Mit viel Kampfgeist und Übersicht konnte er sich noch in ein Remis retten. Am achten Brett stand Daniel Müller derweil stets unklar, sein Gegner verbrauchte in der verworrenen Stellung aber wesentlich mehr Zeit. In Zeitnot fand der Bebenhausener dann nicht immer die besten Züge und Müller sicherte sich den vollen Punkt zum 3,5:3,5. Damit sah es gar nach einem knappen Biberacher Sieg aus, weil Holger Namyslo nach starker Leistung ein sehr vorteilhaftes Endspiel auf dem Brett hatte. Der Routinier schreckte jedoch vor dem Gewinnzug an Brett 5 zurück, da er die Konterchancen seines Gegenübers überschätzte. In der Folge führten ein paar Ungenauigkeiten zudem zu einem Bauernverlust, sodaß am Ende die ganze Partie verloren ging. Mit der bitteren 3,5:4,5 Niederlage vergaben die Schachbiber einen Spitzenplatz in der dritten Liga und tummeln sich nun im Mittelfeld.
TG Biberach I - Stuttgarter SF I: Erste holt nach langem Kampf knappes Unentschieden gegen frühere Schachgroßmacht
Auch wenn die SSF derzeit nicht an frühere Glanzzeiten anknüpfen können und ein paar ungeahnte Schwächen zeigen, haben sie noch immer eine sehr starke Mannschaft, die schwer zu spielen ist. Beim Heimspiel in der dritten Liga merkte das als Erstes Tobias Merk. Der Biber hatte sich in der Eröffnung an Brett 8 vertan und war massiv unter Druck geraten. Abgebrüht nutzte er jedoch eine winzige Chance auf Gegenangriff, drehte den Spieß um und holte mit starker Leistung den Sieg. Umgekehrt sollte es dann allerdings am zweiten Brett bei Oliver Weiß laufen. Er hatte den Internationalen Meister Petar Benkovic mit schönem Angriff klar im Griff. Als die Stellung aber doch verflachte, wollte der Biberacher zuviel, lehnte ein Remisangebot ab und wurde im Endspiel noch ausmanöveriert. Deutlichen Stellungsvorteil hatte sich auch Holger Namyslo an Brett 6 verschafft, gegen einen umsichtig verteidigenden Gegner war die Partie aber trotzdem nicht zu gewinnen. Als Stanislav Sokratov, der sich mit den schwarzen Steinen schwer getan hatte, am dritten Brett die Bedenkzeit überschritt und verlor, lagen die Schachbiber quasi zur Halbzeit mit 1,5:2,5 zurück. Zwar stand Thomas Oberst nach starker Partie an Brett 4 gut, aber die Sorgenfalten der Biberacher wurden trotzdem immer tiefer. Erst mußte Oberst doch ins Remis einwilligen, dann sahen viele die Stellung von Rainer Birkenmaier als unhaltbar an. Der Biberacher Jugendtrainer zeigte jedoch am fünften Brett ein weiteres Mal, was für ein Riese er ist, wenn es um zähe Verteidigung geht, und lief schlußendlich sicher im Remishafen ein. Eine schwere Schlacht wogte außerdem an Brett 7, bei der Andreas Schulze mehrfach in die Trickkiste greifen mußte und sein Gegenüber einige Chancen übersah. Mit viel Finesse gelang Schulze im Damenendspiel der entscheidende Konter und er setzte zwingend Matt. Damit hatten die Biber vorerst zum 3,5:3,5 ausgeglichen, aber Spitzenspieler Bernhard Sinz stand nach frühem Figurenverlust eigentlich permanent auf Verlust. Schlitzohr Sinz verteidigte sich allerdings hartnäckig, bewahrte sich einen entscheidenden Bauern und legte damit den Gegner lahm. Am Ende resultierte ein seltenes und kompliziertes Endspiel mit Läufer gegen Turm. Bei korrekter Verteidung ist dies ein sicheres Remis, aber die Gefahr, Fehler zu machen, ist groß. Der Fidemeister Mark Kvetny ließ sich daher auch den ganzen Weg zeigen und willigte erst nach insgesamt 125 Zügen ins Remis zum 4:4 ein. Mit einer insgesamt mächtigen Portion Glück hatte Biberach somit ein wichtiges Unentschieden erreicht und liegt nun auf Platz 2 der Oberliga.
SG Schwäbisch Gmünd I - TG Biberach I: Tabellenführung zum Saisonauftakt
Am Sonntag feierte die erste Mannschaft der TG Biberach zum Saisonauftakt der Oberliga einen verdienten 5:3-Erfolg bei der SG Schwäbisch-Gmünd und untermauerte die in der Sommerpause aufgekeimten Ambitionen auf eine starke Saison in der dritten Liga. In Schwäbisch-Gmünd mußte der Gastgeber kurzfristig auf seinen Spitzenspieler, den tschechischen Internationalen Meister Epaminondas Kourousis, verzichten und die Mannschaft leicht umbauen. Die Schachbiber nahmen den Extravorteil gerne mit und eröffneten mit einem frühen Remis nach ruhigem Partieverlauf durch Rainer Birkenmaier an Brett 6. Bald darauf feierte Andreas Schulze einen ungefährdeten vollen Punkt am achten Brett. Nach zunächst ausgeglichenem Beginn setzte sich schlicht die größere Spielstärke des Bibers durch. Die nominelle Spielstärke gewinnt aber nicht immer und so rang der frischgebackene Biberacher Fidemeister Oliver Weiß dem Internationalen Meister Josef Jurek mit viel Übersicht und Einsatz an Brett 3 ein wichtiges Remis ab. Den guten Biberacher Start komplettierte dann Thomas Oberst mit der vermutlich besten Partie des Tages. In einer taktisch sehr scharfen Variante zeigte er am vierten Brett sein ganzes Können und gewann sehenswert zum 3:1- "Halbzeitstand". Sorgen mußte man sich zwischenzeitlich hingegen um Routinier Holger Namylso machen, der die Eröffnung an Brett 7 nach eigener Aussage "völlig mißhandelt und nur mit viel Glück überlebt hatte". Der alte Fuchs ist solche Situationen aber gewohnt, drehte am Ende cool den Spieß um und scorte voll zum 4:1. Ausgleichende Gerechtigkeit (aus Gmünder Sicht) gab es im Anschluß jedoch in den Partien von André Fischer am fünften Brett und Stanislav Sokratov am dritten Brett. Beide Biber hatten sich stark beste Chancen erspielt, mußten am Ende aber beide ihre Bretter verloren geben. Sokratov hatte dabei zudem eine prominente Gegnerin gehabt. Die tschechische Nationalspielerin Krystina Havlikova war quasi direkt von der Schacholympia aus Baku, wo sie ein sehr gutes Einzelergebnis erzielt hatte, angereist. Beim Stand von 4:3 lastete der Druck jetzt auf Spitzenspieler Bernhard Sinz. Der Topscorer des Vorjahres ließ sich davon aber nicht beeindrucken, spielte gewohnt bärenstark auf und fuhr den vollen Punkt und damit den 5:3-Gesamtsieg eindrucksvoll nach Hause. Nach dem ersten Spieltag liegen damit die beiden Aufsteiger der vorvergangenen Saison, der SC Erdmannhausen und die TG Biberach, in der Oberliga unerwartet ex aequo in Front.
TG Biberach I - SC Böblingen I: Biberach verliert Saisonfinale knapp gegen den SC Böblingen
Zum Abschluß der Oberligasaison mußte die TG Biberach eine weitere knappe Niederlage hinnehmen. Dieses Mal gewann Ex-Zweitligist SC Böblingen mit 4,5:3,5 und Biberach verpaßte so den möglichen Platz im Mittelfeld. Die Biber hatten dabei ihr Heimspiel nach Jedesheim verlegt, um es Holger Namyslo zu ermöglichen, seinen Pflichten als Spielleiter der Landesliga Oberschwaben bei deren zentralisiertem Saisonfinale nachzukommen. Daniel Müller konnte sich zwar einen Bauern erspielen, ein entscheidender Vorteil ließ sich im Endspiel aber nicht realisieren, sodaß der Biber Brett 8 remis gab. Anschließend mußte Spitzenspieler André Fischer die Waffen strecken, nachdem ihn sein starker Gegner immer mehr in Bedrängnis brachte und dem Druck schließlich nicht mehr standzuhalten war. In der Eröffnung verzockt hatte sich derweil Andreas Schulze, der nach eigener Aussage mit Remis an Brett 4 noch gut bedient war, nachdem sein Gegenüber schnell ausgleichen konnte. Holger Namyslo war zudem richtig mit der Schachgöttin im Bunde, fand er sich doch in seiner Doppelrolle als Oberligaspieler und Landesligafunktionär in einem schwierigen Endspiel mit zwei Minusbauern wieder. Sein Gegner leistete sich am fünften Brett jedoch einen kapitalen Aussetzer, den der Biberacher Routinier direkt zum siegreichen Mattangriff nutzte. Beim Stand von 2:2 opferte Albrecht Weidel Bauern für einen Angriff auf den gegnerischen König. Sein Gegenüber wehrte allerdings alle Angriffe gekonnt ab und gewann am Ende sicher. Rainer Birkenmaier geriet hingegen am Damenflügel unter Druck und landete mit positionellen Nachteilen in einem hochkomplexen Doppelturmendspiel. Er machte seinem Ruf als Endspielkünstler jedoch alle Ehre, frustrierte mit seiner gewieften, flexiblen Verteidigung seinen Gegner und erkämpfte sich an Brett 3 ein verdientes Remis. Somit konnte Oliver Weiß zum 3,5:3,5 wieder ausgleichen, nachdem er ein Geduldspiel am zweiten Brett für sich entschieden hatte. Mit starker Eröffnungsleistung hatte er zahlreiche Schwächen in der gegnerischen Bauernstruktur provoziert gehabt und diese in einem langwierigen Läuferendspiel mit viel Übersicht zum Sieg genutzt. In der letzten Partie lag jetzt alle Last auf Klaus Bräunlin an Brett 7. Bräunlin hatte gegnerische Freibauen in Kauf genommen, um selbst stark auf Angriff spielen zu können. Die Partie wogte lange hin und her, aber als die Bedenkzeit knapp wurde und der Angriff nicht durchgeschlagen hatte, konnte der Biber seine Niederlage nicht mehr verhindern. Mit der knappen 3,5:4,5 Niederlage haben die Schachbiber zum Saisonende doch eine Verlustserie hinnehmen müssen und damit den möglichen Mittelfeldplatz in der dritten Liga verspielt. Obwohl sie vor der Saison als krasser Außenseiter galten, hielten die Biber mit 6:12 Punkten und Platz 8 die Klasse aber dennoch souverän. Insbesondere zur Saisonmitte hatten die Schachbiber, vor allem beim 4:4 gegen die Übermannschaft des Meisters SF Deizisau, angedeutet, zu was sie fähig sind. Beachtlich sind in einer insgesamt kompakten Mannschaft außerdem die persönlichen Erfolge von Holger Namyslo, der mit 7 von 9 Punkten ungeschlagen die Topscorerwertung der Oberliga gewann, und von Bernhard Sinz, der mit 5,5 von 8 Punkten das beste Spitzenbrett einer starken Liga und Platz 9 unter 132 Spielern in der Topscorerwertung ablieferte. Erfolgreich war auch der Ausflug nach Jedesheim, wo neben der Biberacher Begegnung noch der Oberligakampf zwischem dem SV Jedesheim und den Stuttgarter SF (3,5:4,5) sowie die fünf Begegnungen des letzten Spieltags der Landesliga Oberschwaben stattfanden. Jedesheim organisierte den Großspieltag mit über 100 Schachspielern hochprofessionell und ermöglichte damit einen interessanten Schachevent. In der Landesliga drehte übrigens der SK Markdorf die entscheidende letzte Partie trotz einer Figur weniger, gewann so 5:3 gegen die SF Mengen und ließ den SC Tettnang im Aufstiegskampf knapp hinter sich. Ein 4:4 wäre für Markdorfs Verbandsligarückkehr zu wenig gewesen, hätte Mengen aber für den Klassenerhalt gereicht gehabt. Schach kann also nicht nur in Biberach grausam sein.
SK Sontheim/Brenz I - TG Biberach I: Deutliche, obgleich unnötige Niederlage
Im letzten Drittel der Oberligasaison schwächelt die TG I weiter und handelte sich mit einem 2,5:5,5 beim SK Sontheim/Brenz eine vermeintlich deutliche, aber erneut völlig unnötige Niederlage ein. Trotz der Niederlage ist der Klassenerhalt der Schachbiber aber eine Runde vor Saisonende nun endgültig garantiert. Es startete schwierig: Andreas Schulze hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt und fiel bereits am Ende der Eröffnung an Brett 5 einem Mattangriff zum Opfer. Albrecht Weidel spielte hingegen stark auf Angriff und hatte gute Chancen, bis er den Damentausch zuließ. Danach konnte sein Gegner das siebte Brett doch noch remis halten. Nichts zu halten gab es stattdessen für den Internationalen Meister Milan Novkovic, der vom Biberacher Spitzenspieler Bernhard Sinz schlichtweg überspielt wurde. Sinz sammelte Material um Material ein und gewann schnell und sicher. Nach anfänglich zu passivem Spiel hatte sich Rainer Birkenmaier an Brett 4 derweil gut verteidigt. Als er unter großem Druck jedoch einen Bauern einstellte, war die Partie nicht mehr zu halten. Parallel dazu hatte Tobias Merk, mit dem Selbstvertrauen einer bislang makellosen Saisonbilanz im Rücken, einen Turm am achten Brett geopfert. Sein Gegenüber fand aber noch eine ausreichende Verteidigung und gewann in der Folge leicht. Doch selbst beim Stand von 1,5:3,5 war der Mannschaftskampf noch nicht verloren, hatten doch André Fischer, Oliver Weiß und Holger Namyslo jeweils sehr gute Gewinnchancen. Fischer hatte seinen Gegner an Brett 2 bereits sehenswert und gnadenlos überspielt und stand vor einem verdienten Sieg. In Zeitnot riß jedoch der Faden und der Biber fand nicht mehr die besten Züge, sodaß er am Ende unverdient mit leeren Händen dastand. Ähnlich erging es Weiß, der sehr stark aufspielte und sich am Ende ärgerte, als sein Gegenüber in höchster Not gerade noch ins Remis am dritten Brett entfleuchen konnte. Daraufhin gab Namyslo auch Brett 6 remis, nachdem er dort stets Vorteile gehabt hatte, das Turmendspiel am Ende aber vermutlich ohnehin nicht mehr zu gewinnen gewesen wäre. Unter Strich stand somit eine vermeintlich deutliche, aber doch völlig unnötige 2,5:5,5 Niederlage. Da die anderen Oberligamannschaften jedoch "für" Biberach spielten, haben die Biber nun bei 6:10 Punkten den Klassenerhalt in der dritten Liga vorzeitig sicher.
TG Biberach I - Stuttgarter SF I: Erste mit ärgerlicher Niederlage gegen Exbundesligist
In der Oberliga einigten sich die Biber Albrecht Weidel an Brett 6 und Andreas Schulze, am vierten Brett gegen den Internationalen Meister (IM) Andreas Strunski, in ausgeglichenen Stellungen frühzeitig mit ihren Gegnern auf Remis. Einige Stunden später brachte Tobias Merk mit seinem starken dritten Sieg im dritten Spiel Biberach in Führung. In einer schönen Abtauschvariante hatte er eine spielentscheidende Figur an Brett 8 gewonnen. Zwar mußte bald darauf Klaus Bräunlin das siebte Brett verloren geben, nachdem er sich mit einer Figur weniger lange, aber letztlich vergeblich gewehrt hatte. Dennoch waren die Schachbiber guten Mutes, standen sie in den restlichen vier Partien doch inzwischen dreimal besser und einmal ausgeglichen. Nun sollte allerdings das Verhängnis seinen Lauf nehmen. Oliver Weiß hatte gegen IM Petar Benkovic eine schwierige Stellung gut gehalten, dann sogar in ein leicht besseres Turmendspiel an Brett 3 abgewickelt, am Ende siegte jedoch die größere Routine des Meisterspielers und Weiß mußte doch noch kapitulieren. Derweil hatte Holger Namyslo seine Position Zug um Zug verbessert gehabt, einen Bauern gewonnen und drückte am fünften Brett auf den Sieg. Allerdings ließ er seinen Gegenüber doch noch in ein Remis entwischen. Ähnlich erging es an Brett 2 André Fischer, der mit starker Leistung einen Bauern gewonnen und ein vorteilhaftes Turmendspiel herbeigeführt hatte. Am Ende blieb ebenfalls "nur" ein Remis. Somit ruhte die gesamte Last auf Spitzenspieler Bernhard Sinz, der anfangs beinahe schon auf Verlust gestanden war, anschließend wie Phönix aus der Asche zurückkam und sich wie mit Zauberhand plötzlich Dame gegen Turm und Leichtfigur sichern konnte. Auch dieser klare Vorteil sollte am Ende aber nicht reichen, da sich der Gegner mit knapper Not in einer Festung einigeln und ein knappes Remis festhalten konnte. Während sich Stuttgart mit dem hauchdünnen 4,5:3,5-Erfolg theoretische Restchancen auf den Aufstieg erhielt, ärgerten sich die Biber über eine unglückliche Niederlage und stagnieren auf Platz 5.
SC Erdmannhausen I - TG Biberach I: Erste überzeugt mit hart umkämpftem 4:4
In der Oberliga haben die Schachbiber derzeit einen Lauf, nahmen das Duell mit Mitaufsteiger Erdmannhausen aber trotzdem ernst. Nach einer Anreise am Vortrag gingen die Biber bestens vorbereitet in den Mannschaftskampf und das zahlte sich schnell aus. Spitzenspieler Bernhard Sinz lieferte sich ein Theorieduell mit seinem Gegenüber, kannte sich schlicht besser aus und gewann mit starkem Königsangriff. Da auch Klaus Bräunlin in der Eröffnung schon eine Qualität (d.h. Turm gegen Leichtfigur) gewonnen hatte, sah mal viele frohe Biberacher Gesichter. Dann allerdings verlor Bräunlin an Brett 7 erst den Faden und bald darauf die Partie. Zudem mußte Oliver Weiß gegen den vermutlich stärksten Erdmannhausener Brett 3 verloren geben. Im Gegenzug stach jedoch Joker Tobias Merk, der am achten Brett unmittelbar an seine starke Leistung gegen Topfavorit Deizisau anknüpfte und sich überzeugend den zweiten Punkt im zweiten Spiel sicherte. Nach unspektakulärem Partieverlauf und friedlicher Punkteteilung bei Holger Namyslo an Brett 5 stand es somit kurz vor der Zeitkontrolle (quasi zur "Pause") 2,5:2,5. Jetzt kam der Mannschaftskampf richtig in Fahrt und die Dramatik nahm deutlich zu. Albrecht Weidel hatte im Duell mit dem Ex-Biberacher Stanislav Sokratov eine Figur geopfert, in einer tollen Partie einen starken Angriff aufgezogen, in Zeitnot jedoch leider etwas den Faden verloren. Dies nutzte Sokratov, um am sechsten Brett zurückzukommen. André Fischer hatte in einem Springerendspiel mit Minusbauer derweil einen schweren Stand und stemmte sich an Brett 2 gegen eine Niederlage. Schließlich hatte Rainer Birkenmaier zwar einen Turm gegen einen gegnerischen Springer im Endspiel, aber die Partie am vierten Brett schien nicht zu gewinnen. Zunächst kam es, wie es abzusehen war: Weidel mußte aufgeben. Allerdings machte Birkenmaier plötzlich mit viel Finesse das Unmögliche möglich und gewann mit überragender Leistung sein Endspiel doch noch. Als außerdem Fischer seine schwierige Partie remis halten konnte, war ein dramatisches, mühsames, aber insgesamt durchaus gerechtes 4:4 gesichert. In der Gesamttabelle können beide Mannschaften gut damit leben; völlig unerwartet ist Biberach mit völlig ausgeglichenem Punktekonto (6:6 Punkte, 24:24 Brettpunkte) bereits drei Spieltage vor Schluß der Klassenerhalt quasi sicher.
TG Biberach I - SK Bebenhausen I: Nächster Streich der Schachbiber bringt ausgeglichenes Punktekonto
Die Ausgangslage war klar. Der Underdog Biberach wollte seinen Überraschungslauf fortsetzen und sich im Mittelfeld der dritten Liga einrichten. Ex-Zweitligist Bebenhausen zählt sein Jahren zu den etablierten Oberligamannschaften, hatte sich zu Saisonbeginn verstärkt, fand sich aber zur Saisonmitte unerwartet auf einem Abstiegsplatz wieder. Dieser für beide Mannschaften richtungsweisende Mannschaftskampf begann an Brett 4 sehr vorsichtig. Keiner wollte ein Risiko eingehen und so trennte sich Rainer Birkenmaier nach drei Stunden friedlich remis von seinem Gegner. Ganz anders verlief der Kampf am zweiten Brett. André Fischer lieferte sich in einer scharfen Partie eine große Theorieschlacht und beide Seiten hatten Chancen. Nachdem sich der Feuersturm gelegt hatte, ergab sich aber angesichts zweier starker Leistungen doch eine Remisstellung. Ein weiteres leistungsgerechtes Remis konnte nach ausgeglichenem Partieverlauf Andreas Schulze an Brett 5 hinzufügen. Den ersten Big Point landete nun Oliver Weiß, der nach einer etwas verunglückten Eröffnung am dritten Brett bereits ein wenig im Nachteil war. Nachdem der Biber eine kleine Qualität (d.h. zwei Leichtfiguren gegen einen Turm) hatte geben müssen, nutzte er zahlreiche Verwicklungen, um Druck aufzubauen und gewann so mit Kreativität und Übersicht. Die 2,5:1,5 Führung baute zudem Klaus Bräunlin an Brett 8 rasch aus. Nach lange unspektakulärem Spielverlauf erkannte der alte Fuchs richtig, daß seine Bauernstruktur in einem Leichtfigurenendspiel vorteilhaft sein würde, wickelte konsequent ab und gewann das Endspiel sicher. Als Holger Namyslo nun auch noch das Glück hatte, daß er sich am sechsten Brett in ein Dauerschach flüchten und auf 4:2 stellen konnte, stand Biberach vor einem wichtigen Sieg. Nach einer völlig verkorksten Eröffnung war Namyslo zuvor massiv unter Druck und quasi vor dem Aus gestanden, ehe sein Gegenüber dem Routinier doch noch einen Konter erlaubte. Zunächst aber brachte sich Albrecht Weidel nach einer mißglückten Abwicklung im Endspiel selbst in große Bedrängnis und mußte nach einer weiteren suboptimalen Fortsetzung die Segel an Brett 7 streichen. Alle Last lag damit auf Spitzenspieler Bernhard Sinz, der gegen einen starken Gegner eine sehr scharfe Partie spielte. Der Biber hatte bereits eine Qualität (d.h. Turm gegen Leichtfigur) gewonnen, mußte dafür aber ein paar Bauern geben. Nach einem hochspannenden Verlauf verspekulierte sich sein Gegenüber unter dem Druck, gewinnen zu müssen, schließlich, sodaß Sinz am Ende -- nicht unverdient -- die volle Beute einfahren konnte. Nach dem 5:3 Heimerfolg weist die TG Biberach ein ausgeglichenes Punktekonto (5:5) auf und hat sich, zu Saisonbeginn als klarer Absteiger gehandelt, in der Tabellenmitte festgesetzt. In der Tat sollten zwei weitere Punkte aus den restlichen vier Runden ausreichen, um den Klassenerhalt vorzeitig zu sichern. Eigentlich schielen die Biber inzwischen sogar eher auf Platz 3, als hinter sich zu schauen.
SF Deizisau I - TG Biberach I: Schachbiber mit sensationeller Leistung in Deizisau
Wer dachte, daß die TG Biberach beim übergroßen Topfavoriten SF Deizisau einen Punkt holen könnte, hätte vor dem Match am Sonntag als großer Optimist gegolten. Wer vorausgesagt hätte, daß die Schachbiber mit dem 4:4 zwar sehr glücklich, aber doch nicht ganz zufrieden sein werden, wäre für verrückt erklärt worden. Die Biberacher haben am Sonntag aber an ihre Chance geglaubt und Deizisau in der Oberliga mehr als nur ein Bein gestellt. Die SF Deizisau haben zu Saisonbeginn ihren Kader generalüberholt, zahlreiche internationale Titelträger geholt, sodaß ihr vorjähriger Spitzenspieler, FM Jens Hirneise, nominell nur noch an Brett 11 rangiert, und mit der Supertruppe u.a. den anderen Mitfavoriten auf den Aufstieg in die Zweite Bundesliga, die Stuttgarter SF, pulverisiert. Zum Spiel gegen Biberach trat Deizisau mit zwei Großmeistern, fünf Internationalen und einem Fidemeister an, während die Biber auf Spitzenmann André Fischer verzichten mußten. Wer hätte da eine Überraschung erwartet? Die Schachbiber waren aber nicht nur hochmotiviert, sondern auch sehr gut vorbereitet. So erarbeitete sich Rainer Birkenmaier an Brett 3 zügig kleine Vorteile und eine angenehme Stellung, sodaß GM Stepan Zilka gerne in ein Remis einwilligte. Allerdings hatte parallel Albrecht Weidel am sechsten Brett gegen die rumänische Einzelmeisterin, IM Cristina-Adele Foisor, bereits zu Beginn Probleme und kam zügig unter die Räder. Bald darauf sorgte Holger Namyslo aber für den nächsten Biberacher Paukenschlag, als er eine starke Partie gegen IM Ovidiu-Doru Foisor mit einem Damenopfer krönte und per unabwendbaren Mattdrohungen Brett 5 gewann. Ebenfalls überragend aus der Eröffnung gekommen war Oliver Weiß, der am zweiten Brett den ehemaligen EM-Dritten GM Alexander Graf früh vor die Wahl stellte, ein Dauerschach zuzulassen oder mit zwei Bauern weniger weiterzuspielen. Graf entschied sich für die Opfer und die Partie wogte mit beidseitigen Chancen lange hin und her. Am Ende mußte sich Biber Weiß dem großen Favoriten knapp geschlagen geben. Doch auch von diesem Rückschlag ließ sich Biberach nicht irritieren und kam in Person von Spitzenspieler Bernhard Sinz erneut zurück. Sinz dominierte mit aggressivem Spiel IM Tobias Hirneise und gewann sehenswert die Partie des Tages. Beim Stand von 2,5:2,5 und überstandener Zeitkontrolle waren die restlichen drei Partien für Biberach vorteilhaft und eine große Sensation lag in der Luft. Gegen einen anstürmenden IM Valerij Bronznik verteidigte Tobias Merk sein Brett 8 cool und umsichtig. Als die gegnerischen Attacken immer ungestümer wurden und Bronznik es schließlich überzog, bestrafte dies der Biberacher sofort und gewann verdient. Am siebten Brett bot auch Oldie Klaus Bräunlin eine starke Partie und überspielte FM Jens Hirneise (der gerade mit starken fünf von neun Punkten von der Deutschen Einzelmeisterschaft zurückgekehrt war) im Endspiel deutlich. Jetzt sollte aber aus Biberacher Sicht das Verhängnis seinen Lauf nehmen. Erst überhörte er ein Remisangebot, dann ließ er sich kurz verwirren und verlor damit gar noch seinen verdienten Lohn. Beim Stand von 3,5:3,5 lastete somit der Druck auf den Schultern von Andreas Schulze. Der Biber hatte gegen IM Yuliya Naiditsch mit geschickten Manövern bereits zwei Bauern gewonnen und war zwischenzeitlich auf Gewinn gestanden, ehe auch hier der Faden gerissen war. In einem schwierigen Endspiel behielt Schulze aber die Nerven, opferte seinen Läufer und sicherte sich mit einem beliebten Motiv gegen Läufer und Randbauer ein hochverdientes Remis an Brett 4. Am Ende stand also ein sensationelles 4:4 Unentschieden, bei dem sich aber in den großen Jubel auch ein wenig Wehmut mischte, hätten die Schachbiber doch den vollen Mannschaftssieg klar verdient gehabt. Mit dem Überraschungserfolg wurde allerdings ein weiterer Schritt in Richtung Klassenerhalt in der dritten Liga getan -- und es ist klar, daß sich Biberach in dieser Saison vor keinem Gegner mehr fürchten muß.
TG Biberach I - SG Schwäbisch Gmünd I: Biberach unterliegt Schwäbisch-Gmünd nach hartem Kampf
Nach ihrem Überraschungscoup gegen den SV Jedesheim hoffte die TG Biberach in der Oberliga nun auch gegen Schwäbisch-Gmünd zu punkten. Allerdings mußten sich die Biber trotz großen Kampfes am Sonntag mit 3:5 geschlagen geben. In einer scharfen und unklaren Stellung kam es bei Albrecht Weidel per Zugwiederholung zu einem frühen Remis an Brett 7. Im Anschluß erlitten am achten Brett die Angriffsbemühungen von Klaus Bräunlin jedoch einen heftigen Dämpfer, als sein Gegner per Figurenopfer das Zentrum sprengte. In der Folge mußte Bräunlin mitansehen, wie seine Stellung immer mehr auseinanderfiel, sodaß er bald darauf kapitulierte. Seine Partie stets unter Kontrolle hatte hingegen Holger Namyslo, der seinen Gegenüber langsam, aber sicher erdrückte. Als der Biber auch noch einen Turm für zwei Figuren gab und seinen Freibauern marschieren lassen konnte, war der Sieg an Brett 6 schnell besiegelt. Derweil hatte Rainer Birkenmaier eine äußerst scharfe Partie auf dem Brett, in der die Vorteile mehrfach wechselten. Mit seinem Gegenangriff setzte er seinen Gegner so unter Druck, daß dieser am vierten Brett schließlich zu einer Punkteteilung per Dauerschach griff. Beim Stand von 2:2 mußte nun aber Andreas Schulze die Segel streichen. Nachdem er sich in der Eröffnung verrechnet hatte und überrascht wurde, ließen sich die Nachteile im weiteren Verlauf an Brett 5 nicht mehr ausgleichen. Den erneuten Ausgleich schaffte André Fischer, der am zweiten Brett optisch immer etwas schlechter zu stehen schien. In Wahrheit hatte er aber etliche versteckte Drohungen aufgestellt und als sein Gegenüber ein paar schwächere Züge machte, wurde dieser von Fischer blitzartig überrollt. Der Mannschaftskampf war zu dem Zeitpunkt dennoch quasi schon verloren, da Bernhard Sinz und Oliver Weiß nur noch wenige Chancen auf jeweils ein Remis hatten. Spitzenspieler Sinz hatte in einer positionellen Partie schwer zu kämpfen, kam aber gut zurück ins Spiel und stand in Zeitnot kurzzeitig sogar besser. Im weiteren Verlauf mußte er allerdings eine Qualität, d.h., einen Turm gegen eine Leichtfigur, geben und geriet immer mehr in Bedrängnis. Schließlich war das Endspiel nicht mehr zu halten. Weiß stand an Brett 3 ebenfalls lange passiv, verteidigte sich aber umsichtig. Als sein Gegner die Stellung doch sprengen konnte, verlor Weiß erst einen Bauern und trotz großer Gegenwehr damit am Ende auch die Partie.
SV Jedesheim I - TG Biberach I: Erste feiert verdienten Sieg im "Oberschwabenderby"
Außenseiter TG Biberach konnte bereits im zweiten Spiel nach der Rückkehr in die dritthöchste deutsche Spielklasse mit einem Sieg aufwarten. Im Oberligaderby der Vertreter des Bezirks Oberschwaben feierte der Underdog am Sonntag einen knappen, aber hochverdienten 4,5:3,5-Erfolg beim Vorjahresdritten SV Jedesheim. Die meisten Oberligamannschaften haben sich im Vergleich zu den letzten Jahren nochmals deutlich verstärkt und Dank großer Finanzkraft weitere internationale Titelträger angeheuert. Die Schachbiber sind hingegen reine "Amateure", die sogar ihre Reisekosten selbst tragen, und gelten in diesem Kreis als krasse Außenseiter. Allerdings handelt es sich um eine hochmotivierte und spielstarke Truppe, wie sich im bis zum Schluß ausnehmend spannenden Derby in Jedesheim erneut zeigte. Nach drei Stunden hatte ein starker Holger Namyslo mit den schwarzen Steinen seinen sehr defensiv eingestellten Gegner an Brett 6 deutlich überspielt. 30 Minuten später brachten zwei Bauernopfer den entscheidenden Durchbruch für Oliver Weiß am dritten Brett, nachdem er seinen Gegenüber von Beginn an unter Druck gesetzt und diesen Druck Zug um Zug verstärkt hatte. Gleichzeitig standen sowohl Spitzenspieler Bernhard Sinz mit zwei Mehrbauern als auch Albrecht Weidel an Brett 7 nach sehr guten Leistungen deutlich besser. Ihre Gegner konnten aber mit viel Mühe jeweils noch Remis halten, sodaß es statt des möglichen 4:0 "nur" 3:1 stand. Allerdings konnte sich am zweiten Brett André Fischer in Zeitnot überraschend von starkem Druck befreien, seine Partie drehen und so gegen einen starken Gegner noch einen halben Punkt gewinnen. Nachdem die Zeitnotphase überstanden war, kam Jedesheim aber doch nochmals zurück. Zuerst mußte Rainer Birkenmaier die Waffen strecken. Am vierten Brett hatte er erbittert gekämpft und immer wieder Hoffnung aufkeimen lassen, daß er seine Stellung noch halten kann. Am Ende war der gegnerische Druck aber doch zu stark. Nach fünf Stunden Spielzeit mußte zudem Daniel Müller an Brett 8 kapitulieren. In einer komplizierten Stellung mit verteilten Chancen gelang es seinem Gegenüber einen mächtigen und entscheidenden Königsangriff zu lancieren. Beim Stand von 3,5:3,5 lastete die Verantwortung nun auf den Schultern von Andreas Schulze, der dem Internationalen Meister Ivo Donev an Brett 5 gegenübersaß. Der Biber hatte bereits im Mittelspiel einen Bauern gewonnen, der alte Fuchs Donev verteidigte aber geschickt. Daraufhin entschied sich Schulze für das Risiko, sorgte für erhöhte Herzfrequenzen bei allen Zuschauern und jagte am Ende mit einem Turm drei Freibauern hinterher. Dank seiner guten Endspieltechnik ging sich die unglaublich spannende Partie für Schulze aber aus und er führte die Biber zu einem knappen, aber hochverdienten 4,5:3,5 Erfolg.
TG Biberach I - SK Schmiden/Cannstatt I: Zum Oberligaauftakt knappe Niederlage gegen Zweitligaabsteiger
Die TG Biberach mußte bei ihrer Rückkehr in die Oberliga eine knappe 3,5:4,5 Niederlage gegen den SK Schmiden/Cannstatt hinnehmen. Während die Schachbiber krankheitsbedingt die Aufstellung kurzfristig umstellen mußten, trat der Zweitligaabsteiger Schmiden/Cannstatt mit dem frisch gekürten Württembergischen Einzelmeister Thilo Kabisch in Bestbesetzung an. Dennoch hätte es beinahe eine Überraschung gegeben. Bei der Rückkehr in die dritte deutsche Schachliga ging die TG Biberach gut vorbereitet und konzentriert zu Werke. So konnte Rainer Birkenmaier nach zweieinhalb Stunden ein gerechtes Remis an Brett 4 verbuchen. Bald darauf remisierte am dritten Brett auch Oliver Weiß, der sich mit den schwarzen Steinen gar kleine Vorteile in der Eröffnung erarbeitet hatte. Während Spitzenspieler Bernhard Sinz ebenfalls in den sicheren Hafen der Punkteteilung einlief, opferte Andreas Schulze an Brett 5 eine Qualität (d.h. einen Turm für eine Leichtfigur), um aktiveres Spiel zu erlangen. Dies eröffnete ihm auch gute Chancen, sodaß sich sein Gegner sehr strecken mußte -- aber doch noch zum Remis ausgleichen konnte. Derweil hatte Holger Namyslo seine "Leib-und-Magenvariante" aufs Brett bekommen und nutzte seine überragenden Theoriekenntnisse, um sich erst Vorteile und anschließend einen vollen Punkt am sechsten Brett zu sichern. In dieser Phase lag bei einem 3:2 Zwischenstand eine echte Überraschung in der Luft. Christian Hoops, der an Brett 8 kurzfristig eingesprungen war, spielte eine starke und spannende Partie, opferte gar einen Turm und erreichte eine komplexe Stellung mit verteilten Chancen bzw. leichten Vorteilen. Als sein Gegenüber jedoch mit einem taktischen Trick eine Figur gewann, mußte Hoops die Waffen strecken. Ähnlich erging es André Fischer am zweiten Brett. Gegen den Württembergischen Meister Kabisch spielte er stark auf, verbuchte Eröffnungsvorteile, kam aber im Partieverlauf immer mehr in Bedrängnis und verlor letztlich etwas unglücklich. Albrecht Weidel konnte an Brett 7 eine schwierige Partie hingegen stets im Gleichgewicht halten und verbuchte ein verdientes Remis. Gewinnversuche waren in dieser Partie allerdings nicht möglich, sodaß sich die Biberacher am Ende in eine knappe 3,5:4,5 Niederlage fügen mußten. Die gezeigte Leistung gibt aber Hoffnung für eine gute Saison in einer Liga, in der zahlreiche Mannschaften finanziell aufgerüstet haben und nun mit vielen internationalen Titelträgern gespickt sind.
SF Dornstetten-Pfalzgrafenweiler I - TG Biberach I: Erste gewinnt in Dornstetten und sichert sich "perfekte Saisonbilanz"
Am Sonntag mußte die erste Mannschaft der TG Biberach zum Saisonabschluß bei den SF Dornstetten-Pfalzgrafenweiler im Schwarzwald antreten. Die Biber gewannen sicher mit 6:2 und krönten eine rekordverdächtige Saison mit einer makellosen Bilanz. Selbst in der Topscorerwertung haben gleich drei Biberacher die Nase ganz vorne.Die Schachbiber gingen in Dornstetten konzentriert zur Sache, wollten sie doch die makellose Bilanz nicht am letzten Spieltag noch versemmeln, und lagen durch einen kampflosen Erfolg von Oliver Weiß an Brett 3 auch direkt in Front. Bei den sieben gespielten Partien bestand zudem nur an Brett 8 vorübergehend Verlustgefahr. Zunächst steuerte Rainer Birkenmaier am fünften Brett ein Remis bei, ehe Bernhard Sinz einen weiteren seiner beeindruckenden Erfolge an Brett 2 feiern durfte. Daraufhin ließen Spitzenspieler André Fischer sowie an Brett 7 Tobias Merk zwei sichere Remis folgen. Klaus Bräunlin hatte noch "Appetit" und die Topscorerwertung im Hinterkopf. Dies resultierte am sechsten Brett in einem klaren vollen Punkt zum 4,5:1,5 und vorzeitigen Mannschaftssieg.Derweil hatte sich Daniel Müller an Brett 8 aus seiner Bedrängnis wieder befreit und steuerte nun den sicheren Hafen der friedlichen Punkteteilung an. Den Schlußpunkt unter eine herausragende Saison durfte am vierten Brett somit Holger Namyslo setzen, der zum vierten Mal in Folge mit den schwarzen Steinen spielen mußte und damit den vierten Einzelsieg in Folge holte.Mit insgesamt 18:0 Punkten und 49,5 von 72 möglichen Brettpunkten weisen die Schachbiber nicht nur eine makellose Saisonbilanz auf, sondern haben auch sechs Mannschaftspunkte Vorsprung auf den Erzrivalen SF Pfullingen (12:6) auf Platz 2. Biberach gewann im Schnitt jeden Mannschaftskampf mit 5,5 von 8 Punkten und holte damit fast 70% der Brettpunkte. Einzig gegen den Ex-Oberligisten (und späteren Absteiger) SV Tübingen mußte in der Auftaktrunde mit 4,5:3,5 lange gezittert werden. In dieser Kombination ist der Erfolg mehr als rekordverdächtig. Selbst langgediente Verbandsligaspieler können sich nicht an eine perfekte Saison in der Verbandsliga Süd erinnern und die letzte makellose Bilanz eines Meisters dürfte mindestens 20 Jahre her sein (interessanterweise gelang dem SC Erdmannhausen mit dem Ex-Biberacher Stanislav Sokratov heuer in der Verbandsliga Nord parallel das gleiche Kunststück).Die Biberacher Dominanz wird auch beim Blick auf die Topscorerwertung deutlich, die von drei Bibern angeführt wird. Hier liegt Andreas Schulze ungeschlagen mit 7 Punkten aus 8 Einsätzen vor Holger Namyslo (7/9) und Klaus Bräunlin (6,5/8). Bernhard Sinz, bei 6 Punkten aus 7 Einsätzen Zehnter von insgesamt 124 Spielern, verpaßte mit seinen starken Leistungen am zweiten Brett den Topscorertitel nur, weil er zweimal aus beruflichen Gründen nicht antreten konnte.Insgesamt war der Schlüssel zum Biberacher Erfolg eine geschlossen starke Leistung aller neun Stammspieler sowie dreier Ersatzspieler, auf die stets Verlaß war, wenn sie gebraucht worden sind. Sollte diese Mannschaftsleistung in die neue Saison der Oberliga übertragen werden können, sollten die Chancen auf den Klassenerhalt in der dritthöchsten deutschen Liga gut sein, obwohl die Oberliga in den letzten Jahren extrem kompetitiv und hochklassig wurde. Nach dem diesjährigen Abstieg des ehemaligen Zweitligisten Post Ulm muß ja aber jemand die Farben Oberschwabens in der Oberliga würdig vertreten.
TG Biberach I - SC Weiße Dame Ulm I: Erste verteidigt weiße Weste und sichert vorzeitig Oberligaaufstieg
Trotz eines frühen, unerwartet deutlichen Rückstands gewann die TG Biberach das Spitzenspiel der Verbandsliga gegen den Zweiten Weiße Dame Ulm am Sonntag sicher und verdient mit 5:3. Damit sind die Biber weiterhin ohne Verlustpunkt und haben sich bereits am vorletzten Spieltag den Aufstieg in die Oberliga gesichert. Saisonübergreifend hat Biberach bei 27:1 Punkten gar seit 14 Runden nicht mehr verloren. Gegen Ulm mußten die Schachbiber zunächst einen frühen Schock verkraften, stand es doch nach knapp drei Stunden unerwartet 0:2. Ausgerechnet die "sicheren Bänke" Klaus Bräunlin und Rainer Birkenmaier an den Brettern 7 und 5 hatten einen schlechten Tag erwischt, waren bereits in der Eröffnung in Bedrängnis geraten und mußten bald darauf die Waffen strecken. Tobias Merk, mit nunmehr 177 Einsätzen in der Biberacher Ersten hinter Holger Namyslo das Urgestein der Mannschaft, gab am achten Brett schließlich das Signal zur Aufholjagd. Nachdem er zuerst aus einer etwas passiven Position heraus kämpfen mußte, übernahm er im Mittelspiel das Kommando, stand klar besser und gewann schließlich auf Zeit. Kurz darauf machte auch Andreas Schulze als Topscorer der Liga den Sack zu, hatte er doch bereits früh eine Qualität und anschließend eine ganze Figur am dritten Brett gewonnen. Spitzenspieler André Fischer lieferte sich derweil einen spannenden Stellungskampf mit seinem Gegner, war aber nie in Gefahr und gab die Partie angesichts des nun absehbaren Mannschaftssieges Remis. In der Zwischenzeit hatten nämlich sowohl Holger Namyslo als auch Oliver Weiß ihre Stellungen deutlich verbessert und konnten Bauerngewinne verzeichnen. In schneller Folge führte dies zu vollen Punkten, erst an Brett 3, dann an Brett 2. Weiß hatte somit um kurz nach halbdrei nicht nur den Mannschaftserfolg besiegelt, sondern für Biberach zwei Jahre nach dem Abstieg aus der Oberliga auch das erneute Vordringen in die dritthöchste deutsche Spielklasse finalisiert. Die Freude war riesig, aber der Hunger war beim Stand von 4,5:2,5 noch nicht gestillt. Am sechsten Brett hatte sich Albrecht Weidel einen starken Angriff erspielt gehabt. Als dieser doch zurückgeschlagen wurde, griff Weidel zur Brechstange, indem er zwei Türme gegen die Dame gab. Als sich seine Partie jedoch zusehends verschlechterte, zog der Biber die Notbremse und remisierte nach fünf Stunden per Dauerschach. Damit war trotz anfänglicher Schockstarre ein verdienter 5:3 Heimerfolg unter Dach und Fach. In der Gesamttabelle für Biberach mit 16:0 Punkten nun wieder vor den SF Pfullingen (12:4) und Weiße Dame Ulm (10:6). Am letzten Spieltag müssen die Schachbiber zum Schlußlicht Pfalzgrafenweiler reisen, sind aber trotz der vorzeitigen Meisterschaft noch immer hungrig. Das Kunststück, die Verbandsliga gänzlich ohne Verlustpunkt zu überstehen, hat schon seit sehr, sehr langer Zeit keine Mannschaft mehr vollbracht. Biberach hat heuer die besten Chancen dazu.
SV Reutlingen I - TG Biberach I: TG Biberach darf weiter von Doppelaufstieg träumen (I)
Am vergangenen Sonntag stand die TG Biberach vor zwei wegweisenden Spielen und löste die Aufgaben eindrucksvoll. In der Verbandsliga steht die erste Mannschaft nach einem 5,5:2,5 Erfolg beim SV Reutlingen de facto vor der Rückkehr in die Oberliga. Die TG II gewann parallel beim SC Obersulmetingen mit 6:2 und verteidigte die Tabellenführung in der Bezirksliga souverän. Beide Mannschaften treffen nun als nächstes auf den jeweiligen Tabellenzweiten. In Reutlingen gingen die Schachbiber umgehend kampflos mit 2:0 in Führung. Da Reutlingen kurzfristige krankheitsbedingte Ausfälle nicht kompensieren konnte, gewannen Oliver Weiß und Holger Namyslo die Bretter 3 und 4 ohne Gegenwehr. Rainer Birkenmaier ließ zeitig einen sicheren Sieg am sechsten Brett folgen -- gefühlt war das für ihn die zehnte Partie mit den schwarzen Steinen in Folge und mittlerweile hat sich der Biberacher Stadtmeister mit der "passiven" Farbe gut eingerichtet. Trotz der 3:0 Führung war die Gefechtslage aber unklar, da drei Partien sehr bedenklich standen. Zuerst erwischte es Tobias Merk, der an Brett 8 nie wirklich aus der Eröffnung gekommen war und dann erst Material opfern und schließlich die Waffen strecken mußte. Diesen Rückschlag kompensierte jedoch Andreas Schulze, der eine Topscorer der Verbandsliga, nachdem er seinen Gegner lange "geknetet" hatte und im Endspiel knochentrocken einen minimalen Vorteil zum Sieg am fünften Brett nutzte. In einer zumindest optisch hochriskanten Variante hatte sich ein erneut bestens vorbereiteter Bernhard Sinz derweil an Brett 2 einen klaren Vorteil erspielt. Nach einem kurzen hektischen Intermezzo ließ er seinen Gegner dann in ein Remis per Dauerschach entwischen -- was nicht wirklich ins Gewicht fiel, war doch der Mannschaftssieg damit bereits unter Dach und Fach. Somit war es kein Beinbruch mehr, daß Spitzenspieler André Fischer seine Stellung gegen Großmeister Nikolai Ninov, ein sehr starker Spieler, trotz guter und zäher Gegenwehr nicht mehr halten konnte. Und auch Klaus Bräunlin stand an Brett 7 eigentlich schon auf Verlust, nachdem ein gegnerischer Bauer quasi unaufhaltsam der Umwandlung zustrebte. In allerhöchster Not und mit Nerven aus Stahl zauberte der andere Topscorer der Liga einen beachtlichen Gegenangriff aufs Brett. Prompt zeigte sein Reutlinger Gegenüber Nerven, verlor erst den Faden und am Ende die Partie. Somit stand es am Schluß, ein wenig zu hoch, 5,5:2,5 für Biberach. Da die SF Pfullingen im Verfolgerduell gegen den neuen Tabellenzweiten Weiße Dame Ulm mit 2,5:5,5 untergegangen sind, haben die verlustpunktfreien Biber in der Verbandsliga zwei Runden vor Schluß vier Punkte Vorsprung und dürften kaum mehr von der Spitze zu verdrängen sein -- obwohl es nun als nächstes gegen die Ulmer geht. Die Biberacher Dominanz wird auch beim Blick auf die Topscorerwertung deutlich. Hier führen Schulze (6 aus 7) und Bräunlin (5,5/6), Sinz folgt auf Platz 6 (5/6).
TG Biberach I - SF Pfullingen I: Klarer Erfolg für Schachbiber in Verbandsligagipfel
Am Sonntag empfing die TG Biberach mit den SF Pfullingen die langjährigen Erzrivalen, sowohl in Verbands- als auch Oberligazeiten, zum Spitzenspiel der Verbandsliga. Als Tabellenführer ging es gegen die ebenfalls verlustpunktfreien Gäste bereits um die Vorentscheidung um die ersehnte Rückkehr in die dritte Liga. Trotz einiger Spielerausfälle trumpften die Schachbiber mit einer erneut starken und kompakten Mannschaftsleistung auf und gewannen hochverdient 5:3. Die Helden des Tages sollten schnell Klaus Bräunlin und vor allem Joachim Rothmund werden. Die Vorzeichen standen vor dem Spiel eigentlich nicht gut für die Biber. Während die Pfullinger in Biberach übernachtet hatten und in Bestbesetzung ausgeruht antreten konnten, mußten die Rißstädter erneut auf Topspieler Oliver Weiß verzichten. Am Samstag mußte auch noch Routinier Tobias Merk unerwartet passen, sodaß Joachim Rothmund kurzfristig zu seinem Verbandsligadebüt für Biberach kommen sollte. Während die Schachbiber in der vorderen Bretthälfte klar favorisiert waren, galt dies der Papierform nach in der hinteren Hälfte für Pfullingen. Die Gäste wurden daher von der Entwicklung des Mannschaftskampfes auch eiskalt erwischt und sahen ihren Matchplan früh die Riß hinuntertreiben.Nach zweieinhalb Stunden einigte sich Albrecht Weidel in ausgeglichener Stellung an Brett 6 auf Remis. Derweil hatte Klaus Bräunlin seinen Gegner Thomas Nägele, der in Pfullingen auch schonmal das Spitzenbrett innehatte, völlig überspielt gehabt und gewann nach drei Stunden mit einigen eingesammelten Mehrbauern das Endspiel am siebten Brett deutlich. In der Partie des Tages spielte "Notnagel" Rothmund gegen den ehemaligen Spitzenspieler Marcin Banasczek unbekümmert eine erfrischende Angriffspartie, die mit Turm, Läufer und Springer gegen die Dame in einer sehr seltenen Materialverteilung enden sollte. Anstatt nun gefährliche Gewinnversuche zu unternehmen, beließ es der Biber mannschaftsdienlich bei einem Remis an Brett 8 und zerstörte damit de facto noch vor der Zeitkontrolle alle Pfullinger Hoffnungen. Ein weiterer ungefährdeter Sieg von Andreas Schulze, dessen Gegenüber an Brett 4 in eine ausführlich vorbereitete Eröffnungsvariante gelaufen war, sorgte zur Halbzeit nämlich für eine 3:1 Führung.Nun sollte es einen kleinen Rückschlag für Biberach geben, da Rainer Birkenmaier im Endspiel am fünften Brett doch noch die Waffen strecken mußte. Zuvor hatte er sich in schwieriger Stellung sehr gut und hinhaltend verteidigt gehabt. Ein wie immer bärenstarker Bernhard Sinz stellte hingegen postwended die Zeichen wieder auf Sieg, indem er an Brett 2 einen vollen Punkt vermeldete. Sinz hatte sich einem Königsgambit gegenübergesehen, alle gegnerischen Angriffsversuche elegant unterbunden und seinen Mehrbauern solide zum Erfolg verarbeitet. Somit konnte Holger Namyslo, der mit einem überraschenden Springeropfer letztlich einen Bauern gewinnen hatte können, den Mannschaftserfolg besiegeln, als er seinen Vorteil mit viel Umsicht in einem Geduldsspiel am dritten Brett erfolgreich nach Hause brachte. Die Freude wurde nur geringfügig durch die abschließende Niederlage von André Fischer getrübt. Zunächst schwer unter Druck stehend, hatte sich Fischer überzeugend verteidigt, beim Versuch, dann selbst auf Gewinn zu spielen, aber seine Stellung leider leicht überschätzt.Insgesamt bewahrte die TG Biberach mit dem 5:3 gegen einen starken Gegner ihre weiße Weste und hat mit 12:0 Punkte nun allerbeste Aussichten, nach zwei Jahren Abstinenz zum zweiten Mal in die Oberliga aufzusteigen. Begünstigt wird das Vorhaben zudem von überraschenden Niederlagen der weiteren Konkurrenz von Weiße Dame Ulm (3:5 gegen den TSV Langenau) und des SV Reutlingen (3:5 beim SK Markdorf). In einer durchweg starken Mannschaft ragen derzeit die bärenstarken Bernhard Sinz und Klaus Bräunlin (je 4,5 Punkte aus 5 Einsätzen) sowie Andreas Schulze (5/6) heraus. Bei weiterhin konzentrierten Leistungen sollte Biberach der Aufstieg in den letzten drei Runden der Saison kaum mehr zu nehmen sein.
SK Markdorf I - TG Biberach I: Zwei Kantersiege, drei Tabellenführungen, ein Novum (I)
Mit zwei Kantersiegen sorgte die TG Biberach am Sonntag für ein Novum in der Biberacher Schachgeschichte. In der Verbandsliga gewann die erste Mannschaft, ohne drei Stammspieler, beim SK Markdorf deutlich mit 6:2. In der Kreisliga überrannte die Dritte daheim den SC Obersulmetingen II gar mit 7:1. Erstmals haben damit alle drei Mannschaften der TG gleichzeitig die Tabellenführung inne und können sich nach jeweils zwei Dritteln der Saison berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg machen. Allerdings ist der jeweilige Vorsprung, auch bei der spielfreien TG II in Bezirksliga, jeweils äußerst knapp. In Markdorf begann es für die Schachbiber gegen den einstmaligen Erzrivalen und Angstgegner zwischen Donau und Bodensee erst etwas zäh. Zwar konnte Spitzenspieler André Fischer in ausgeglichener Stellung seinen Gegenüber Dieter Knödler, seit Jahren einer der besten Spieler Südwürttembergs, recht früh von einem Remis überzeugen. Zeitgleich stand Klaus Bräunlin allerdings mit dem Rücken zur Wand, nachdem er in der Eröffnung die Zugfolge vertauscht und dadurch zwei Bauern verloren hatte. Im Anschluß sorgte der alte Fuchs aber für zahlreiche Verwicklungen auf dem Brett, kompensierte seinen Nachteil mit aktivem Spiel und sicherte ein wichtiges Remis an Brett 6. Gleich darauf gewann Holger Namyslo das zweite Brett, als er in geschlossener Stellung den richtigen Hebel gefunden hatte. In der Zeitnotphase steuerte Christian Hoops zudem bei seinem ersten Verbandsligaeinsatz einen weiteren vollen Punkt bei. Anfangs leicht im Vorteil geriet der Biber trotzdem stark unter Druck und sah sich einem gegnerischen Figurenopfer gegenüber. In einer spannenden, hochtaktischen Partie an Brett 8 bewahrte er aber einen kühlen Kopf, wehrte alle Attacken ab und behielt seine Mehrfigur. Als auch noch Andreas Schulze seine souveräne Spielweise mit einem Damengewinn am dritten Brett entscheidend krönte, standen die Zeichen klar auf Sieg.So konnte Albrecht Weidel bei leichten Vorteilen seine Partie an Brett 5 Remis geben und dadurch den Mannschaftserfolg sicherstellen. Zu kämpfen hatte in einer verworrenen Stellung mit gegenseitigen Opfern hingegen Rainer Birkenmaier, der schließlich volles Risiko ging und so am vierten Brett den entscheidenden Durchbruch zum 5,5:1,5 setzen konnte. Ebenfalls um den Sieg kämpfte Daniel Müller, der sich nach ausgeglichenem Partieverlauf im Turmendspiel schlußendlich aber doch friedlich an Brett 7 einigen mußte.Mit dem deutlichen 6:2 Erfolg baute Biberach die Tabellenführung, gemessen in Brettpunkten, geringfügig gegenüber den SF Pfullingen aus. Letztere gewannen "nur" 5:3 in Langenau und weisen ebenso wie Biberach eine makellose Bilanz von 10:0 Mannschaftspunkten aus. In zwei Wochen steht für die Schachbiber das vorentscheidende direkte Duell mit Pfullingen an. Angesichts der derzeitigen Form sehen die Biber diesem Spiel mit Freude entgegen.
TG Biberach I - TSV Langenau I: Biberach feiert weiteren Sieg in der Verbandsliga
Die TG Biberach setzt ihren Siegeszug auch zum Auftakt des neuen Jahres fort. Am Sonntag empfingen die Schachbiber in der Verbandsliga den TSV Langenau und gewannen souverän mit 5:3. Mit einer makellosen Bilanz konnte so auch die Tabellenführung verteidigt werden und Biberach liegt klar auf Rückkehrkurs in die dritte Liga. An den Brettern 5 und 6 gingen Rainer Birkenmaier und Albrecht Weidel in ausgeglichenen Stellungen auf Nummer sicher und einigten sich mit ihren Gegner jeweils auf frühe Remis. Parallel dazu dominierte Klaus Bräunlin seine Partie klar, überspielte seinen Gegenüber am siebten Brett nach zweieinhalb Stunden schließlich und sorgte für eine 2:1-Führung. Kurz darauf sah sich Andreas Schulze übermotivierten Bauernopfern auf beiden Flügeln gegenüber. Der Biberacher nahm die Opfer dankend an, unterband alle Gegenangriffe und holte an Brett 4 einen weiteren vollen Punkt. Als auch Tobias Merk seine stürmische Angriffspartie mit etlichen Verwicklungen und Figurenopfern erfolgreich beendete und einen hochverdienten Erfolg am siebten Brett besiegelte, war die Vorentscheidung gefallen. Nachdem er zunächst leichte Vorteile erspielt gehabt hatte, gab Holger Namyslo seine mittlerweile ausgeglichene Stellung an Brett 3 nun Remis und sicherte somit frühzeitig den Mannschaftssieg. Den einzigen Rückschlag des Tages gab es, als Spitzenspieler André Fischer eine Ungenauigkeit im Doppelläuferendspiel unterlief, die ihn einen Bauern kostete. Dieser Nachteil war leider nicht mehr zu reparieren, sodaß Fischer seine erste Saisonniederlage hinnehmen mußte. Derweil kämpfte Bernhard Sinz ebenfalls wie ein Löwe und versuchte Alles, um seinen Gegner niederzuringen. Dieser konnte aber knapp Remis halten, was den 5:3-Endstand bedeutete. Mit diesem überzeugenden und ungefährdeten Erfolg knüpften die Schachbiber nahtlos an die guten Leistungen des vergangenen Jahres an. Zwar gewannen die ebenfalls verlustpunktfreien SF Pfullingen am Sonntag gegen die SSG Fils-Lauter 6:2 und konnten brettpunktmäßig leicht verkürzen, den Platz an der Sonne, der zum Aufstieg in die Oberliga berechtigt, belegt aber weiterhin die TG Biberach.
SV Nürtingen I - TG Biberach I: Erste schlägt Mitfavorit – weiterhin Tabellenerster
Die erste Mannschaft schlug in einem harten Kampf den Mitfavoriten SV Nürtingen verdient mit 5:3 und führt weiterhin die Tabelle der Verbandsliga an. In der vorigen Saison trotzte Nürtingen den Schachbibern ein 4:4 ab und beendete so endgültig den Traum vom direkten Wiederaufstieg in die Oberliga. Heuer hatte sich Nürtingen zudem noch massiv verstärkt, sodaß Biberach entsprechend konzentriert in die Partien ging. In sehr unübersichtlicher Stellung einigte sich Albrecht Weidel am sechsten Brett früh auf Remis. Dem Beispiel folgte Tobias Merk, nachdem sich der taktische Rauch im Zentrum von Brett 8 verzogen hatte. Nach drei Stunden einigte sich auch Spitzenspieler André Fischer friedlich, und es zeichnete sich ab, daß es die erwartet schwere Begegnung werden wird. Zunächst gingen die Biber durch Klaus Bräunlin aber in Führung. Der Routinier war an Brett 7 immer besser gestanden und erdrückte seinen Gegner mit aktivem Spiel langsam aber sicher. Nun bot Holger Namyslo in einer objektiv wohl etwas schlechteren Stellung taktisch Remis; sein Gegenüber am dritten Brett akzeptierte umgehend. Pech hatte hingegen Rainer Birkenmaier, der seine Partie klar dominiert hatte und sich im Figurenendspiel einen guten Vorteil erarbeitet hatte. Versehentlich unterlief ihm aber an Brett 5 eine dreimalige Stellungswiederholung -- was sein Gegner umgehend nutzte, um sich per Reklamation ins Remis zu retten. Die beiden noch ausstehenden Partien waren derweil hoch spannend und völlig unklar. Bernhard Sinz spielte am zweiten Brett -- wieder einmal, muß man sagen -- die Begegnung des Tages und gewann eine dramatische und komplizierte Partie mit besseren Rechenkünsten. Am Ende war sein Freibauer nämlich schneller und entschied das Match. Andreas Schulze stand indessen lange mit dem Rücken zur Wand, es gelang ihm aber sich aus einer Umklammerung zu befreien und Brett 4 letztlich Remis zu halten. Somit stand am Ende ein schwer erkämpfter, aber verdienter 5:3 Erfolg im Ringen zweier starker Mannschaften, die beide auf Spitzenspieler verzichten mußten. Bemerkenswert ist, daß die Schachbiber dabei ohne Einzelniederlage blieben.
TG Biberach I - Ssg Fils-Lauter I: Erste springt mit 7,5:0,5 Kantersieg an Tabellenspitze
In der Verbandsliga stellten Oliver Weiß, der an Brett 3 seine Lieblingseröffnung auf das Brett bekam, und Neuzugang Bernhard Sinz, der am zweiten Brett wieder stark aufspielte, mit überlegenen Siegen noch vor der Zeitkontrolle eine 2:0 Führung gegen an den mittleren Brettern ersatzgeschwächte Fils-Lauterer her. Nach der Zeitkontrolle ließ Daniel Müller an Brett 8 ein müheloses 3:0 folgen und als auch noch Holger Namyslo das vierte Brett gewann, war der Mannschaftskampf quasi entschieden. Überraschenderweise war dies das einzige Brett, an dem die Biberacher eigentlich auf Verlust standen; als sein Gegner aber nicht die richtigen Mittel fand, drehte Routinier Namyslo das Spiel doch noch. Schließlich brachte Andreas Schulze den Mannschaftssieg formal in trockene Tücher, als er nach äußerst souveräner Partie an Brett 5 einen Mehrbauern im Endspiel verwerten konnte. Mehr um den Sieg kämpfen mußten hingegen Rainer Birkenmaier und Tobias Merk am sechsten bzw. siebten Brett. Birkenmaiers Gegenüber hoffte bei verschiedenfarbigen Läufern schon auf ein Remisendspiel, ehe der Biberacher Stadtmeister sein Endspielkönnen zum vollen Punkt gekonnt ausspielte. Bei Merk kam es zu einem klassischen Turmendspiel, das der Biber mit seinen guten Theoriekenntnissen jedoch klar dominierte. So stand es zwischenzeitlich gar 7:0. Am Spitzenbrett versuchte Fils-Lauter derweil alles, sodaß André Fischer im Figurenendspiel phasenweise in schweres Fahrwasser geriet. Nach fast fünf Stunden und geschickter Verteidigung sicherte sich der zweite Biberacher Neuzugang aber ein verdientes Remis. Insgesamt ergab sich damit ein völlig verdienter Erfolg, der mit 7,5:0,5 aber doch etwas zu hoch ausfiel -- den Bibern jedoch die Tabellenführung vor den punktgleichen Erzrivalen der SF Pfullingen brachte.
SV Tübingen I - TG Biberach I: Aufstiegsplan im Soll (I)
Einen Doppelerfolg feierten Biberachs Schachspieler am Sonntag. In der Verbandsliga wurde zum Saisonauftakt der SV Tübingen knapp und durchaus etwas glücklich mit 4,5:3,5 geschlagen. In der Bezirksklasse gewann die zweite Mannschaft das Spitzenspiel gegen den TSV Laichingen ebenfalls mit 4,5:3,5 und setzte sich an die Tabellenspitze. Damit sind die Aufstiegspläne sowohl der Ersten als auch der Zweiten im Soll. Die neu formierte erste Mannschaft hatte zwei Spitzenspieler verloren, dafür mit André Fischer und Bernhard Sinz (beide zuvor in Bebenhausen) adäquaten Ersatz bekommen und sehnte sich nun nach dem ersten erfolgreichen Saisonauftakt seit fünf Jahren. Mit dem bundesligaerfahrenen SV Tübingen wartete dabei gleich ein harter Brocken, mit dem man sich sowohl in Ober- als auch Verbandsliga schon enge Duelle geliefert hatte. Zunächst begannen die Schachbiber dieses Mal jedoch wie die Feuerwehr. Klaus Bräunlin wählte an Brett 8 eine riskante, aber aktive Figurenentwicklung und überrannte seinen Gegenüber blitzsauber im Eilzugstempo. Daraufhin ließ Oliver Weiß am dritten Brett ein frühes Remis folgen, während sich Rainer Birkenmaier gerade von einem anfänglichen Bauernverlust erholt hatte. Im Endspiel hielt er Brett 6 bravourös remis. Daß die Computeranalyse hinterher gar gute Gewinnchancen aufzeigte, schmälert seine Leistung am Brett nicht. Parallel dazu kam ein mit den schwarzen Steinen sehr überlegen herausgespielter voller Punkt von Sinz an Brett 2. Als sich zudem noch der neue Spitzenspieler Fischer per Qualitätsopfer von starkem Druck befreite und anschließend Bauer um Bauer einsammeln konnte, um seine Freibauern zum Sieg laufen zu lassen, stand es plötzlich 4:1. Beide Neuzugänge hatten damit ein beeindruckendes Debüt gegeben. Leider machten es die alten Hasen nochmals spannend. Nach solidem Partieverlauf verlor Albrecht Weidel in einem ausgeglichenen Springerendspiel den Faden, wollte vermutlich zu viel und stand am siebten Brett mit leeren Händen da. Holger Namyslo hatte gar keinen guten Tag erwischt und stellte seine Partie an Brett 4 ein. Angesichts des 4:3 Zwischenstands lastete der ganze Druck jetzt auf Andreas Schulze, der aber an Brett 5 inzwischen auf Verlust stand. Zuvor hatte sich ein schön vorgetragener Angriff plötzlich festgelaufen und die Partie war unerwartet gekippt. Mit viel Raffinesse und dem Glück, daß sein Gegner ein Matt übersah, brachte Schulze am Ende erst seinen König und dann doch noch ein Remis ins Trockene. Mit dem etwas glücklichen (aber nicht unverdienten) 4;5:3,5 Auftakt wurde das Projekt Oberligarückkehr unter dem Strich erfolgreich gestartet.
TG Biberach I - SC Weiße Dame Ulm I: Deutlicher Sieg zum Abschluß reicht Schachbibern nicht zum Wiederaufstieg
Am Sonntag ging es in der letzten Runde der Verbandsliga für die TG Biberach nochmals um alles. Wollte man den direkten Wiederaufstieg in die dritte Liga doch noch schaffen, mußte ein Kantersieg gegen Weiße Dame Ulm her. Allerdings bedurfte es gleichzeitig Tübinger Schützenhilfe, um dem SV Ebersbach noch die entscheidende Niederlage zuzufügen. Während die Biber ihr Soll erfüllten, fiel der SV Tübingen mit 2,5:5,5 gegen Ebersbach auseinander -- womit Biberach nur die Vizemeisterschaft blieb. Gegen Ulm ging Biberach direkt mit 1:0 in Führung, da Stanislav Sokratov angesichts des kurzfristigen, krankheitsbedingten Ausfalls seines Gegners kampflos Brett 2 gewann. Während Andreas Schulze nach einem klassischen Eröffnungsfehler seines Gegenübers am vierten Brett ebenfalls frühzeitig auf Gewinn stand, opferte Klaus Bräunlin eine Figur im Zentrum, um die gegnerische Stellung dadurch völlig zu demontieren. Im Anschluß gewann der "Oldie" in erneut überzeugender Manier rasch Brett 8. Dem wollte Holger Namyslo nicht nachstehen, hatte er seinem Gegenüber doch bereits die Dame eingeklemmt. Mit deren Eroberung stellte er am fünften Brett zügig auf 3:0. Nun mußte zwar Spitzenspieler Wolfgang Mack die Waffen strecken, nachdem er in einer superscharfen Eröffnung in eine vorbereitete Variante gelaufen war. Dafür verwandelte gleich darauf Schulze seine Vorteile zum vollen Punkt, sodaß es relativ schnell 4:1 für Biberach stand. Was materiell nach einem Kantersieg roch, erwies sich auf den zweiten Blick jedoch als eine haarige Geschichte. Albrecht Weidel stand mit einem Mehrbauer durchaus auf Gewinn, aber Oliver Weiß befand sich an Brett 3 stets unter starkem Druck und sein Gegner hatte bereits Remis abgelehnt. Den neuen und alten Stadtmeister Rainer Birkenmaier hatte es noch schlimmer erwischt, stand er doch in einem Turmendspiel de facto klar auf Verlust. Dann zeigten die Schachbiber zum Abschluß aber nochmals den Biß, der sie in der zweiten Saisonhälfte ausgezeichnet hatte. Erst befreite sich Weiß und überlegte gar, ob er mit vollem Risiko auf Gewinn spielen sollte. Angesichts der Entwicklung an den anderen Brettern nahm er dann jedoch doch das Remis per Zugwiederholung mit. Parallel dazu hatte Birkenmaier nämlich wieder ganz tief in seine Endspieltrickkiste gegriffen und am sechsten Brett für ein wundersames Remis gesorgt. Außerdem hatte Weidel inzwischen einen zweiten Mehrbauern. Hier sollte die Geschichte allerdings umgekehrt laufen und der Biberacher mußte sich letztlich mit einer Punkteteilung an Brett 7 zufrieden geben. Dennoch stand damit unterm Strich ein deutlicher und verdienter 5,5:2,5 Erfolg. Für den direkten Wiederaufstieg in die Oberliga hätte es somit eines 5:3 Erfolgs der Tübinger in Ebersbach gebraucht. Leider ließ sich Ebersbach die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und sicherte sich mit 14:2 Punkten die Verbandsligameisterschaft. Die TG Biberach (12:4) hatte die durchaus mögliche Rückkehr ins württembergische Oberhaus mit einem Rumpelstart zu Saisonbeginn vergeben, insbesondere als man einen sicher geglaubten deutlichen Sieg gegen Ebersbach in Runde 3 aus der Hand gegeben hatte und völlig überraschend mit 3,5:4,5 und leeren Händen dagestanden war. Zwei weitere Punktverluste durch Unentschieden gegen Mannschaften aus dem hinteren Tabellendrittel besiegelten das Schicksal. Dennoch können die Biberacher, zudem mit eigentlich durchweg guten und positiven Einzelbilanzen versehen, mit der Saison zufrieden sein. Nach den Startschwierigkeiten hatte man sich zusammengerissen und vor allem gegen die mit viel Geld aufgerüsteten, internationalen Titelträger des SV Reutlingen exzellentes Schach geboten. Ein großer Wermutstropfen ist allerdings der Abgang von Stanislav Sokratov, der Biberach aus beruflichen und wohnorttechnischen Gründen nach acht Jahren leider verlassen wird. Die Biber kehren aber sicherlich trotzdem mit einer starken Mannschaft in der neuen Saison zurück.
SV Nürtingen I - TG Biberach I: Erste schlägt sich durchaus gut, 4:4 jedoch deutlich weniger als erhofft
Das vergangene Wochenende brachte für die Biberacher Schachspieler zwei lange Arbeitstage mit sich. Am Samstag nahm die TG Biberach mit zwei Mannschaften an der Württembergischen Blitzmannschaftsmeisterschaft teil, am Sonntag ging es in der Verbandsliga zum Auswärtsspiel nach Nürtingen und man erhoffte sich, mit einem deutlichen Sieg die spielfreien Ebersbacher im Kampf um den Oberligaaufstieg unter Druck setzen zu können. Leider waren einige Biberacher Schlüsselspieler, insbesondere Stanislav Sokratov und Oliver Weiß - der sich trotzdem mit starken Leistungen bravourös durchs Wochenende schleppte -, gesundheitlich stark angeschlagen und so sollte es anders kommen als gedacht. Nach zwanzig Minuten remisierte Sokratov an Brett 2 schnell, nach einer halben Stunde ließ der bisherige Biberacher Topscorer Weiß am dritten Brett ein weiteres Sicherheitsremis folgen. Eine Stunde später gab es erstmals Hoffnung für Biberach, hatte doch Oldie Klaus Bräunlin eine seiner Lieblingsvarianten aufs Brett bekommen und seinen Gegner an Brett 7 wie ein Wirbelwind von selbigem gefegt. Einen kleinen Rückschlag gab es, als Holger Namyslo nach dreieinhalb Stunden vorsorglich ein Remis am fünften Brett ansteuerte. Der Biber hatte zwar einen Turm und zwei Bauern, spielte damit jedoch gegen zwei Leichtfiguren und die Stellung war höchst unklar. Bald darauf stellte Tobias Merk erwartungsgemäß auf 3,5:1,5, nachdem er sich mit Schwarz in der Eröffnung eine günstige Stellung erspielt und diese an Brett 8 Zug um Zug umsichtig verstärkt hatte. Trotz der vermeintlich deutlichen Führung sah die Lage zur Zeitkontrolle nach vier Stunden aber nicht gut aus. An quasi allen verbleibenden Brettern stand die TG Biberach unklar bis deutlich schlechter. Rainer Birkenmaier hatte bereits in der Eröffnung einen Bauern eingestellt. In der Folge spielte der Defensivspezialist am sechsten Brett voll auf Angriff, sein Gegner verteidigte aber umsichtig und hielt den Mehrbauern lange. Als sich der Nürtinger im Turmendspiel doch noch ein paar Ungenauigkeiten erlaubte, hielt Birkenmaier letztlich nach viereinhalb Stunden sicher ein ganz wichtiges Remis zum 4:2 fest. Danach mußte allerdings Spitzenspieler Wolfgang Mack die Waffen strecken. Angesichts der Lage an den anderen Brettern hatte er viel riskiert, sein Gegenüber war aber in der Folge mit zwei Freibauern weit durchgebrochen, sodaß die Stellung für Mack am Ende nicht mehr zu halten war. Nun hing alles an Andreas Schulze, der an Brett 3 stimmungsmäßig eine Achterbahnfahrt durchmachen mußte. Von Beginn weg in schwieriger Stellung und mehrfach der Aufgabe nahe, konnte sich Schulze dank mehrerer Ungenauigkeiten des Gegners immer wieder zurück ins Spiel kämpfen. Als der Biberacher am Ende gerade auf eine Abwicklung ins Remis hoffte, wurde er von einem Läuferopfer und einem laufenden Freibauern doch noch kalt und tödlich erwischt. Damit lautete der Endstand 4:4 und die Biberacher konnten sich angesichts der Partieverläufe darüber nicht wirklich beklagen. Freude kam über den Punktgewinn aber trotzdem keine auf. In der Gesamttabelle hat der SV Ebersbach vor der letzten Runde nun zwei Mannschafts- und zwei Brettpunkte Vorsprung auf die zweitplazierten Schachbiber. Der Dritte, der SV Reutlingen, hat bereits alle Aufstiegschancen vergeben. Aber auch für Biberach bedarf es wohl eines mittleren Wunders in Form eines eigenen Kantersiegs gegen Weiße Dame Ulm und einer gleichzeitigen Niederlage von Ebersbach beim SV Tübingen.
TG Biberach I - SV Reutlingen I: Herzblut schlägt Söldnerheer bei Verbandsligagipfel
Am vergangenen Sonntag stand in der Verbandsliga das Gipfeltreffen der Verfolger an. Die TG Biberach empfing dabei Aufsteiger SV Reutlingen, der mit großem finanziellen Aufwand weiter aufgerüstet worden war. Die Reutlinger traten daher mit einem bulgarischen Großmeister und zwei extra eingefahrenen serbischen Internationalen Meistern an, standen aber trotzdem auf verlorenem Posten. Die Fremdenlegionäre hatten dem beherzten Spielrausch der Biberacher nichts entgegenzusetzen und Reutlingen ging letztlich mit 6:2 völlig verdient unter. Die Schachbiber ließen sich von den Titelträgern nicht schocken und so hatte auch Spitzenspieler Wolfgang Mack den GM Nikolai Ninov bestens im Griff und eine starke Druckstellung aufgebaut. Allerdings verlor der Biber bei einem Abtausch überraschend einen Bauern und dadurch später die Partie. Andreas Schulze stellte jedoch umgehend den Ausgleich her, nachdem er seinen Gegenüber an Brett 4 quasi erdrückt hatte. Am sechsten Brett mußte sich Rainer Birkenmaier hingegen in einem etwas schlechteren Endspiel erst etwas strecken, hielt aber am Ende gewohnt sicher remis. Somit konnte Albrecht Weidel erstmals für die Biberacher Führung sorgen, nachdem er mit einem starken Auftritt seinem Gegner an Brett 7 nie den Hauch einer Chance gelassen hatte. Als Schlüsselpartien erwiesen sich dann die Begegnungen von Stanislav Sokratov und Oliver Weiß gegen die Internationalen Meister am zweiten bzw. dritten Brett. An beiden Brettern war kein Unterschied in der Spielstärke auszumachen und die beiden Biberacher brachten ihre Partien ebenso sicher wie deutlich nach Hause, sodaß die beiden serbischen Gäste am Ende mit hängenden Köpfen dasaßen. Der Mannschaftskampf war beim Zwischenstand von 4;5:1,5 also bereits entschieden, der Biberacher Hunger aber noch nicht gestillt. Nach zunächst ausgeglichenem Partieverlauf dominierte Holger Namyslo an Brett 5 doch deutlich und gewann letzten Endes leicht. Zum Abschluß bewies Klaus Bräunlin seinen großen Kampfgeist und knetete seinen Gegner über mehr als 100(!) Züge. Zuvor hatte sich Bräunlin eine Mehrfigur erspielt, aber das Endspiel (Turm und Springer gegen Turm) war gegen einen nun präzise spielenden Gegner am achten Brett nicht zu gewinnen. Insgesamt zeigte die erste Mannschaft eine überragende und durchweg hochwertige Mannschaftsleistung. Die Hochstimmung im Biberacher Lager wird nur dadurch getrübt, daß sich der stark ersatzgeschwächte SV Balingen vom SV Ebersbach völlig überrollen ließ und beim 0,5:7,5 deutlich unter Wert verkaufte. Die Schachbiber (9:3 Punkte) müssen daher auf einen Ausrutscher der Ebersbacher (11:1 Punkte) in Tübingen hoffen, um doch noch die direkte Rückkehr in die Oberliga zu schaffen.
SV Tübingen I - TG Biberach I: Schachbiber sichern sich verdienten Erfolg in Tübingen
Am Sonntag ging es für die erste Mannschaft der TG Biberach quer über die Alb, traf man doch mit dem SV Tübingen auswärts auf einen alten Rivalen aus Oberligazeiten. Beide Mannschaften lagen etwas unter ihren Saisonerwartungen und mußten gewinnen, um Anschluß an die Tabellenspitze halten zu können. Erfreulicherweise agierten die Schachbiber umsichtig und stark und holten so einen verdienten 5:3 Erfolg. Holger Namyslo remisierte an Brett 5 früh, als er merkte, daß seine Partie ungünstig für ihn laufen könnte. Bald darauf setzten die Biber bereits den vorentscheidenden Doppelschlag. Erst gewann Klaus Bräunlin zwei Figuren und damit das siebte Brett deutlich. Anschließend nahm Rainer Birkenmaier seinem übermütigen Gegner einen Bauern ab und verwandelte den Vorteil sicher zum Sieg an Brett 6. Daraufhin entschloß sich Tobias Merk zu einem Sicherheitsremis in solider Stellung am achten Brett. Damit stand es also zügig 3:1 für Biberach. In der vorderen Bretthälfte gingen hingegen alle Partien über die Zeitkontrolle nach vier Stunden und hier stand, mit Ausnahme von Andreas Schulze, Biberach bei knapper Bedenkzeit durchweg schlechter. Sowohl Spitzenspieler Wolfgang Mack als auch Stanislav Sokratov an Brett 2 fanden sich letztlich in objektiv wohl verlorenen Turmendspielen wieder. Mit heldenhafter Gegenwehr, viel Übersicht und dem nötigen Quentchen Glück konnten die beiden Biberacher allerdings ihre Partien Remis halten. Beim Stand von 4:2 hatte Oliver Weiß seinen zwischenzeitlichen Bauerneinsteller durch einen heftigen Königsangriff am dritten Brett wett gemacht und seinen Gegner mit viel Druck zermürbt. Mannschaftsdienlich stimmte Weiß dann einem Remis per Zugwiederholung zu, das den Mannschaftserfolg unter Dach und Fach brachte. Die interessanteste und beste Partie des Tages bildete damit den Abschluß. Hier hatte sich Schulze gegen den nominell stärksten Tübinger Zug um Zug klare Vorteile herausgespielt und war in komplexer Stellung mehrfach dem Gewinn nahe. Nach einer kleinen Unachtsamkeit landete der Biberacher Neuzugang an Brett 4 schließlich in einem Damenendspiel, daß zwar mit Mehrbauer noch immer vorteilhaft, aber nicht mehr zu gewinnen war. In gewisser Hinsicht hielten sich Glück und Pech für die Biber also die Waage, sodaß der Mannschaftssieg insgesamt unstrittig verdient war. Dadurch gelang es Biberach auch, Anschluß an die Tabellenspitze zu halten. Hier führt mit Ebersbach der andere alte Oberligarivale mit 10 Punkten aus sechs Runden, hat aber ein ein Spiel mehr als die Verfolger Reutlingen (8/5) und Biberach (7/5). In knapp zwei Wochen erwarten die Schachbiber den mit viel finanziellem Aufwand hochgerüsteten Aufsteiger aus Reutlingen zum nächsten Verfolgerduell. Am Sonntag war die Reutlinger Söldnertruppe beim SV Nürtingen überraschend gestrauchelt und mußte sich mit einem 4:4 begnügen.
SV Balingen I - TG Biberach I: Schachbiber zeigen Moral und gewinnen sicher in Balingen
Nach der knappen und völlig unnötigen Niederlage zuletzt im Spitzenspiel der Verbandsliga gegen Ebersbach zeigte die TG Biberach am Sonntag Moral und gewann bei Abstiegskandidat Balingen sicher und verdient mit 5:3. Damit ist die Pflicht erfüllt und die Schachbiber können im neuen Jahr entspannt in die kommenden schweren Spiele gegen Tübingen und Reutlingen gehen. Vielleicht wird ja doch noch ein Wunder möglich, falls Ebersbach patzt. In Balingen brannte Tobias Merk vor Ehrgeiz und lieferte sich eine scharfe, zweischneidige Schlacht mit seinem Gegner. Dieses Mal hatte der Biber das bessere Ende für sich und sorgte an Brett 7 für die verdiente, schnelle Führung. Oliver Weiß ließ sich hingegen vom neuen Weltmeister inspirieren, wartete bis ins remisträchtige Turmendspiel und zauberte am zweiten Brett dann ein paar Züge aufs Brett, denen sein Gegenüber nichts mehr entgegenzusetzen hatte. An Brett 8 sah es derweil gar nach dem 3:0 aus, hatte sich Daniel Müller, frisch von einem internationalen Turnier zurück, doch klare Vorteile herausgespielt. Sein Gegner konnte sich schließlich aber gerade noch in ein Remis retten und gab damit das Signal für eine Balinger Aufholjagd. Rainer Birkenmaier hatte am fünften Brett nämlich keinen guten Tag erwischt, stand nach einem seltenen positionellen Fehler bald mit Rücken zur Wand und konnte das Malheur nicht mehr beheben. Den Ausgleich mußten die Biberacher hinnehmen, als ein schwer erkälteter Klaus Bräunlin die Segel streichen mußte. Er war an Brett 6 überspielt worden. Gerade als unselige Erinnerungen ans Ebersbacher Spiel wach wurden, sprang die zuletzt etwas rostige Mittelachse der Biber an. Zunächst siegte Holger Namyslo deutlich am vierten Brett, dann sorgte Andreas Schulze an Brett 3 für die Entscheidung. In einer sehr starken Partie hatte er nie Zweifel gelassen, daß er den vollen Punkt holen wird. Somit mußte sich Stanislav Sokratov, der Spitzenspieler Wolfgang Mack vertrat, auch nicht mehr zu sehr ärgern, als ihm sein Gegner ins Remis entfleuchte. Zuvor hatte Sokratov positionell gewohnt stark aufgespielt und sich fürs Turmendspiel gar eine Qualität erarbeitet gehabt. Der 5:3 Erfolg ging damit völlig in Ordnung. Aus Biberacher Sicht schade ist, daß Ebersbach auch gegen Hohentübingen einen hauchdünnen Erfolg erringen konnte. Die Chancen für den Wiederaufstieg der Schachbiber sind daher nicht mehr sehr hoch. Zudem stehen für die TG im Frühjahr die Begegnungen mit dem Ex-Bundesligisten SV Tübingen sowie gegen den SV Reutlingen an. Aufsteiger Reutlingen hat mit etlichen eingekauften Titelträgern massiv aufgerüstet, sodaß beide Spiele kein Zuckerschlecken werden dürften.
TG Biberach I - SV Ebersbach I: Biberach verteilt Geschenke und verliert Duell der Oberligaabsteiger
Die Hoffnungen auf einen direkten Wiederaufstieg der TG Biberach erlitten am vergangenen Sonntag im Duell der Oberligaabsteiger einen herben Dämpfer. Gegen den SV Ebersbach verteilte man in frühweihnachtlicher Stimmung einige "Geschenke" in der Verbandsliga, bekam selbst kein Gastgeschenk und verlor unnötig (und durchaus unverdient) mit 4,5:3,5. Ursprünglich war das klare Ziel der Schachbiber, nach dem Abstieg in der letzten Saison umgehend in die dritte Liga zurückzukehren. Daß Ebersbach, bereits eine Saison zuvor aus der Oberliga abgestiegen, dabei einer der Hauptkonkurrenten werden dürfte, war schon vor Saisonbeginn klar und daher traten beide Mannschaften quasi in bester Besetzung an. Spitzenspieler Wolfgang Mack erwischte dabei aber einen schlechten Tag, geriet frühzeitig in Nachteil und mußte zeitig aufgeben. Dennoch sah es nach drei Stunden für Biberach sehr vielversprechend aus. So hatte Oliver Weiß an Brett 3 stark aufgespielt und sich klare Vorteile erarbeitet. Als er jedoch eine stark gewinnträchtige Abwicklung übersah, konnte sich sein Gegner befreien und doch noch ins Remis retten. Parallel dazu hatte Rainer Birkenmaier seinem Gegenüber mit aktivem Spiel ebenfalls schwer zugesetzt und ihn eingeschnürt. Daraus gab es kein Entkommen mehr und Birkenmaier sicherte am sechsten Brett den zwischenzeitlichen Ausgleich. Nun schien es für die Biber zu laufen, hatte Tobias Merk doch alle ungestümen Attacken auf seinen König überzeugend abgewehrt und sich eine eindeutige Gewinnstellung an Brett 8 verschafft. Sein anschließendes Damenopfer für mehr Material und viele Bauern erwies sich aber als zweischneidig. In hochgradiger Zeitnot verfolgte er den falschen Verteidigungsplan, stand plötzlich auf Verlust und mußte die Waffen strecken. Biberach kam nochmals zurück, nachdem Stanislav Sokratov seine Angriffspartie überzeugend zu einem guten Ende führte. Zuvor hatte sich ein spannender Kampf entwickelt, in dem Sokratov am vierten Brett eine Qualität gegen zahlreiche Bauern gewonnen hatte und bei selbst offener Stellung den gegnerischen König beständig mit Mattdrohungen belegt hatte. Dennoch sollte es für die Biber insgesamt nicht zu einem zählbaren Erfolg reichen, da Andreas Schulze in Zeitnot die Übersicht verlor, seine vorteilhafte Stellung aus der Hand gab und überraschend sogar das Endspiel an Brett 4 verloren geben mußte. Die Mannschaftsniederlage war endgültig besiegelt, als auch Holger Namyslo sein Endspiel aufgeben mußte. Zuvor hatte er nach einem Blackout am fünften Brett frühzeitig eine Qualität verloren, sich aber tapfer geschlagen und bis ins Endspiel alles versucht, um die Partie noch zu halten. Den Schlußpunkt zum 3,5:4,5 durfte Albrecht Weidel setzen, dessen schöner Sieg leider nur noch Ergebniskosmetik bedeutete. Weidel hatte an Brett 7 von Beginn an viel Druck aufgebaut, den gegnerischen König immer weiter gejagt und schließlich in ein vorteilhaftes Endspiel abgewickelt --welches er sicher gewann. Unterm Strich standen damit drei sehenswerte Siege von Birkenmaier, Sokratov und Weidel, aber auch drei unnötige bzw. unglückliche Niederlagen und zu viele verschenkte Punkte. Damit ist die Mission Wiederaufstieg stark relativiert worden. Die Schachbiber müssen nun dringend den Kopf freibekommen und anschließend eine Siegesserie starten. In einer Liga, in der fast jeder jeden schlagen kann, sind die Biberacher Chancen bei einem potentiellen Ausrutscher von Ebersbach noch immer vorhanden -- wenn auch seit Sonntag sehr stark reduziert.
SK Markdorf I - TG Biberach I: Erste kämpft sich bei altem Erzrivalen SK Markdorf in die Saison
Mit dem SK Markdorf hatten sich die Schachbiber schon früher spannende und harte Duelle geliefert und, vor allem auswärts, so manche bittere Niederlagen eingefahren. Trotz der diesjährigen klaren Favoritenrolle nahm man die Begegnung auch dieses Mal bereits im Vorfeld nicht auf die leichte Schulter -- und tat gut daran. Oliver Weiß brachte die Schachbiber nach drei Stunden in Front. Zuvor hatte er sich an Brett 3 Vorteile erspielt, aber die Stellung war schwer zu gewinnen -- bis der Gegner ungeahnte Schwächen zeigte und Weiß sich direkt mit einem Grundlinienmatt bedankte. Ebenfalls (optisch) überlegen war Albrecht Weidel am siebten Brett, jedoch gelang es seinem Gegenüber zu vereinfachen und Remis zu halten. Spiegelbildlich verlief dafür die Partie von Rainer Birkenmaier, der an Brett 6 massiv unter Druck stand. Unter Aufbietung all seiner Verteidigungskünste konnte er aber doch noch ein Remis erkämpfen. An Brett 2 blieb dies hingegen Stanislav Sokratov verwehrt, der einer starken gegnerischen Leistung Tribut zollen mußte. Damit stand es 2:2. Im Anschluß sollte Biberach etwas Pech haben. Spitzenspieler Wolfgang Mack hatte durchweg starken Druck entwickelt und so einen Bauern gewonnen. Der württembergische Spitzenmann Dieter Knödler entwischte am Ende aber gerade noch in ein Remis. Eine ähnliche Erfahrung mußte zudem der alte Biberacher Hase Holger Namyslo machen, nachdem er an Brett 5 schon klar im Vorteil war. Ein paar kleine Ungenauigkeiten in der entscheidenden Phase reichten aber aus, um sich trotz Mehrbauern mit einem weiteren Unentschieden begnügen zu müssen. Den Biberachern drohte als Oberligaabsteiger nun ein echter Fehlstart in die Saison, tobten an den beiden verbleibenden Brettern doch erbitterte Schlachten. Zum Glück hatte Daniel Müller am achten Brett nun aber die besseren Ideen als sein Gegenüber und gewann mit einer schönen Kombination. Derweil war Andreas Schulze an Brett 4 in Nachteil geraten, kämpfte im Endspiel aber vorbildlich und hielt mit viel Routine und Können doch noch entscheidend Remis. Damit war ein einerseits etwas glücklicher, andererseits durchaus verdienter 4,5:3,5 Arbeitssieg gesichert und das Team in der Verbandsliga angekommen. Der Kampfgeist und das gewonnene Selbstvertrauen sollten hoffentlich auch in der nächsten Runde weiterhelfen. Dann steht nämlich ein vorentscheidendes Duell um die Rückkehr in die Oberliga gegen den Angstgegner der letzten Jahre, den SV Ebersbach, an.
TG Biberach I - SG KK Hohentübingen I: Durchwachsener Saisonauftakt für Schachbiber in Verbandsliga
Am vergangenen Sonntag begann für die Schachbiber der TG Biberach das Projekt Wiederaufstieg, nachdem die erste Mannschaft letzte Saison unglücklich aus der Oberliga abgestiegen war. Der Saisonauftakt in der Verbandsliga verlief aber recht durchwachsen: Auch wenn die Biberacher auf Stanislav Sokratov und Holger Namyslo verzichten mußten, hätte der Kader von der Papierform her eigentlich zum Auftaktsieg ausreichen müssen, letztlich mußte man mit dem 4:4 gegen die SG KK Hohentübingen aber sogar zufrieden sein. An Brett 6 hatte sich Klaus Bräunlin in einer Theoriestellung eigentlich sehr wohl gefühlt, ehe sein Gegner plötzlich viel Spiel bekam. Routinier Bräunlin versuchte zwar nochmals mit einem Opfer zurück in die Partie zu kommen, schaffte aber keinen entscheidenden Durchbruch mehr und mußte die Segel streichen. Derweil hatte sich Tobias Merk nach neuen Pfaden in der Eröffnung stets umsichtig positioniert und alle gegnerischen Drohungen sauber entschärft. Als sein Gegenüber eine remisverdächtige Variante ausschlug, ließ Merk seine Schwerfiguren marschieren und führte die Königsattacke gekonnt zu einem schnellen und sehr wichtigen vollen Punkt am siebten Brett. Ungewohnt aggressiv hatte an Brett 3 auch Rainer Birkenmaier agiert, seinen Gegner damit eingeschnürt und dessen Königsstellung gelüftet. Mit zunehmendem Druck gewann der Biber souverän immer mehr die Oberhand und sorgte schließlich für die Führung. Diese auszubauen, oblag Spitzenspieler Wolfgang Mack. Optisch stets im Vorteil, mußte er in einer Stellung voller Fallstricke doch sehr vorsichtig manövrieren; als sein Gegner jedoch eine kleine Schwäche zeigte, nutzte Mack diese umgehend und gnadenlos aus. Hohentübingen sollte allerdings zurückkommen, da Oliver Weiß sich in seinem Königsangriff festgespielt hatte und bei vertauschten Rochaden plötzlich vom Gegenangriff an Brett 2, für viele überraschend, kalt erwischt wurde. Zwar konnte Debütant Andreas Schulze für den vierten Mannschaftspunkt sorgen, nachdem er in unklarer Stellung am vierten Brett sicher gespielt und mit viel Übersicht eine kleine Qualität gewonnen hatte. Allerdings mußte bald darauf Daniel Müller als zweiter Neuzugang die Waffen strecken. Er hatte nach einer kleinen Unachtsamkeit an Brett 8 früh einen Einschlag in seiner Königsstellung hinnehmen müssen. Bedauerlicherweise war dieses Nachteil nicht mehr zu beheben, obwohl Müller in der Fortsetzung wie ein Löwe kämpfte. Beim Stand von 4:3 hing das Wohl und Wehe der Biber damit an Albrecht Weidel. Auch dieser kämpfte am fünften Brett erbittert und hartnäckig, war aber nach der Eröffnung zu arg in Passivität geraten und hatte einen Bauern verloren. Dieser Nachteil ließ sich im Endspiel leider nicht mehr kompensieren, sodaß am Ende ein durchaus leistungsgerechtes 4:4 Unentschieden stand. Diese Punkteteilung, bei der zwischenzeitlich gar um den Teilerfolg gebangt werden mußte, sollte den Schachbibern ein früher Warnschuß vor den Bug sein. Der erste Spieltag zeigte auch in den anderen Ergebnissen deutlich, daß es in der Verbandsliga keine leichten Sonntagsspaziergänge geben wird. Dennoch sollte die TG Biberach weiterhin zu den großen Favoriten gehören.
TG Biberach I - SK Schmiden/Cannstatt I: Schachbiber kämpfen, siegen und steigen trotzdem ab
Am vergangenen Sonntag stand der letzte Spieltag in der Oberliga an und die TG Biberach benötigte gegen den SK Schmiden/Canstatt dringend einen Sieg, um die kleine Restchance auf den Klassenerhalt zu wahren. Die Aufgabe im Heimspiel war wahrlich groß, hatte Schmiden vor zwei Jahren doch noch in der Zweiten Bundesliga gespielt. Die Biberacher spielten jedoch nochmals richtig auf, gewannen in angenehmer Atmosphäre ebenso überraschend wie verdient mit 5:3 und hatten eine zeitlang Hoffnung. Gegen 16.00 Uhr zerstob diese jedoch jäh, als bekannt wurde, daß die Konkurrenten aus Deizisau und Pfullingen ebenfalls gewonnen hatten -- wobei insbesondere das Spiel in Pfullingen ein Gschmäckle hinterläßt. Die Schachbiber hatten am Ende nochmals in die Trickkiste gegriffen; Tobias Merk pausierte taktisch, um den Gegner mit Rainer Wohlfahrt zu überraschen, der aus seiner Schachauszeit zurückgeholt worden war. Die gesamte Mannschaft war hochmotiviert und so spielte Oliver Weiß an Brett 3 in einer scharfen Eröffnungsvariante voll auf Angriff. Ein Blackout im 20. Zug und ein gegnerisches Turmopfer kostete ihn dann allerdings die Partie. Rainer Birkenmaier war derweil damit beschäftigt, seine Stellung zusammenzuhalten, mauerte sich aber schließlich solide zu einem Remis am fünften Brett. Für den zwischenzeitlichen Ausgleich (und eine makellose persönliche Bilanz) sorgte anschließend "Frührentner" Rainer Wohlfahrt, der in einer positionellen Partie seinen Gegenüber an Brett 8 immer weiter einschnürte und langsam erdrückte. Im 39. Zug hatte der Schmidener dann genug und kapitulierte, bevor die Stellung endgültig auseinanderflog. Einen weiteren Rückschlag gab es jedoch nochmals, als Wolfgang Mack das Spitzenbrett aufgeben mußte. Im Mittelspiel hatte der Biber einen Qualität verloren und konnte dem Druck der feindlichen Türme letztlich nichts mehr entgegensetzen. Somit stand es 1,5:2,5. Anschließend sollte aber die Biberacher Stunde schlagen. Stanislav Sokratov hatte an Brett 4 eine Neuerung gebracht, seinen Gegner damit immer mehr unter Druck gesetzt und schließlich sehenswert überspielt, als sich sein Gegenüber einen schwächeren Zug erlaubte. Ähnlich stark trat Holger Namyslo am zweiten Brett auf. Mit feinem Spiel hatte er seinen Gegner bereits in der Eröffnung zur Passivität verdammt, ihm dann zwar noch eine kurze Entwicklung erlaubt, um ihn nach kurzem Zittern schließlich doch eiskalt zu erlegen. Bangen mußte man in dieser Phase allerdings vor allem um Albrecht Weidel, der an Brett 7 in eine vorbereitete Variante des Gegners gelaufen war. Dennoch stand Weidel stets besser, bis er versehentlich einen Turm einstellte. Mit Nerven aus Stahl und einer hübschen Falle gelang dem Biberacher in Verluststellung anschließend nochmals ein kurioser Konter: Mit seinem verbleibenden Turm drohte er sowohl Matt als auch Materialgewinn und Schmiden blieb an diesem Brett nur ein Dauerschach zum Remis. Damit stand es 4:3 für Biberach -- es fehlte noch ein halber Punkt. Mehr als das fehlende Remis lieferte abschließend mit der schönsten Partie des Tages Klaus Bräunlin. In einem schwierigen Doppelturmendspiel spielte der Schachbiber geduldig, manöverierte die gegnerischen Türme am sechsten Brett Zug um Zug aus und gewann schlußendlich sehr sicher sein Endspiel. Der Jubel über den 5:3 Erfolg bereits kurz nach der ersten Zeitkontrolle um 14.00 Uhr war groß -- bei aller Hoffnung war nun jedoch langes Warten angesagt. Dieses Warten ging kurz nach 16.00 Uhr zu Ende und die Hoffnung erstarb. Die SF Deizisau hatten sich mit einem erwarteten, deutlichen Sieg gegen den bereits als Absteiger feststehenden SK Bebenhausen II gerettet. Außerdem durften sich die SF Pfullingen über ein 6,5:1,5 Erfolg gegen die Stuttgarter SF II freuen. Damit blieb den Schachbibern mit sechs Punkten und einem Punkt Rückstand auf Pfullingen nur Platz 9 -- und der Abstieg nach drei Jahren in der dritten Liga. Trotz eines guten Schlußspurts und insgesamt guten Leistungen blieb den Bibern das Happy-end dieses Mal also versagt. Nach einem Stotterstart kam Biberach im Saisonverlauf durchaus ins Rollen, hat Siege gegen die Topteams aus Ulm und Canstatt (Plätze 2 und 4) eingefahren, gegen die weiteren Spitzenmannschaften gut ausgesehen, aber leider gegen die direkte Konkurrenz gepatzt -- und den Abstieg so auch selbst verschuldet. Die Biber wurden allerdings auch nicht vom Glück verfolgt. Tragisch war insbesondere der Mannschaftskampf in Pfullingen, als man beim 3,5:4,5 eigene Chancen ausließ, durch eine inkorrekte Zeitnahme benachteiligt wurde und im "Pfullinger Uhrenstreit" das Verbandsschiedsgericht schließlich die von der Staffelleitung verfügte Neuansetzung des Spiels mit einer Begründung aufhob, die vielerorts zumindest als nicht überzeugend erachtet wird. Das fehlende Fortune kulminierte schlußendlich am letzten Spieltag, als Stuttgart II in Pfullingen zwei Bretter kampflos abgab, die ersten vier Spitzenspieler zu Hause ließ, nur drei Stammkräfte einsetzte und sang- und klanglos unterging. Angesichts der Tatsache, daß Stuttgart II nach einer Schiedsrichterentscheidung und der entsprechenden Schiedsgerichtsentscheidung im letzten Jahr nicht gut auf die TG Biberach zu sprechen war, und entsprechender Gerüchte aus Kreisen der Bebenhausener zum Stuttgarter Mannschaftskampf ist also ganz sicher ein Schelm, wer Böses dabei denkt... Die Schachbiber werden sich vom Abstieg nicht aus der Bahn werfen lassen, arbeiten bereits an einer schlagkräftigen Mannschaft, um in der nächsten Saison um den Wiederaufstieg mitspielen zu können, und werden aus ihren Fehlern lernen. Beste Scorer in der abgelaufenen Saison waren Stanislav Sokratov mit sehr starken 5,5 Punkten aus 9 Runden sowie Spitzenspieler Wolfgang Mack mit starken 4,5 aus 8, nur eine kleine Durststrecke am Ende verhinderte ein noch überragenderes Ergebnis.
SK Schwäbisch Hall I - TG Biberach I: Gute Leistung, aber deutliche Schlappe
Am Sonntag mußte die TG Biberach in der Oberliga beim neuen Spitzenklub SK Schwäbisch-Hall antreten und kam gegen den mit zahlreichen Titelträgern gespickten Klub, der bereits als Aufsteiger in die zweite Bundesliga feststand, mit 1:7 böse unter die Räder. Dennoch konnten die Biber zufrieden sein, hatte man sich doch an allen Brettern tapfer geschlagen und gut verkauft. Schwäbisch-Hall war lange ein unauffälliger Schachverein, dessen beste Mannschaften in der Landes- und Bezirksliga Unterland spielten. Im Jahr 2011 hatte man sich dann mittels zwei Einkäufen und einem halben Buchholzpunkt denkbar knapp in die Verbandsliga gehieft; dort wurde Dank starker finanzieller Unterstützung durch einen Sponsor richtig aufgerüstet, sodaß der Durchmarsch in die Oberliga gelang (wenn auch dieses Mal gar ein Entscheidungsspiel gegen Stuttgart-Wolfsbusch wegen Punkt- und Buchholzpunktgleichheit nötig war). Das erklärte Ziel der Haller ist der Durchmarsch in die 1. Bundesliga und hierzu wurde für die Oberliga nochmals mit mehreren Großmeistern nachgebessert. Der Erfolg ließ nicht auf sich warten, im Schnitt wurden alle Spiele mit 6,5:1,5 gewonnen und der Aufstieg in die 2. Bundesliga bei 14:0 Punkten schon am drittletzten Spieltag unter Dach unf Fach gebracht. Für die kommende Saison stehen außerdem bereits die amtierende Frauenweltmeisterin, Anna Ushenina, sowie der amtierende Europameister, Dimitrij Jakovenko, fest. Angesichts dieser Finanzkraft und Spielstärke hatten die Schachbiber, ohnehin nicht in Bestbesetzung, wenig Hoffnung, wollten sich aber teuer verkaufen. In der Tat traf man am Sonntag dann auf eine vierköpfige französische Delegation aus zwei Großmeistern (GM) und zwei Internationalen Meistern (IM), die von GM Tigran Gharamian angeführt wurde, derzeit Nummer 5 der französischen Rangliste und Nummer 84 der Weltrangliste. Hinzukamen der deutsche GM Dimitrij Bunzmann sowie zwei Weibliche Großmeister (WGM) aus Rußland bzw. Bulgarien. Einziger Spieler aus dem Unterland war Nachwuchshoffnung Nikolas Pogan, der bis letztes Jahr beim Oberligaabsteiger TSV Willsbach an Brett 1 gespielt hatte. Gegen diesen geballten Schachverstand fühlten sich die Biber als Underdogs ähnlich wie der FC Augsburg in einem Bundesligaderby gegen den FC Bayern München -- und ähnlich wie beim Fußball setzte es auch für die Biberacher eine deutliche 7:1-Schlappe, die aber verdeckt, daß die Underdogs lange gut mitgehalten hatten und die großen Favoriten teilweise doch ins Schwitzen gebracht haben. So hatte Spitzenspieler Wolfgang Mack in der Eröffnung einen Bauern geopfert, war aber gegen GM Gharamian nicht ins Rollen gekommen und stand plötzlich selbst unter Druck. Der Biberacher konnte sich aber lange sehr umsichtig verteidigen, ehe der Minusbauer im Turmendspiel doch sein Schicksal besiegelte. Noch besser lief es für Rainer Birkenmaier, der sich auf Angriffe von IM Nguyen hin seinerseits mit gefährlichen Königsattacken zur Wehr setzte und eine spannende Partie lange offen halten konnte. In einer schwierigen Schlußstellung war evtl. doch noch ein Remis möglich, aber in Zeitnot fand Birkenmaier jedenfalls nicht mehr die stärkste Fortsetzung und mußte sich nach 55 Zügen dem Können des Meisters geschlagen geben. Einen starken Auftritt und einen der beiden halben Biberacher Punkte verbuchte Albrecht Weidel. Mit forschem Spiel und einem starken Läuferpaar konnte er den Haller Pogan lange beschäftigen, ehe man sich in unklarer Stellung dann friedlich auf Remis einigte. Das Highlight des Tages aus Biberacher Sicht stellte jedoch sicherlich der Auftritt von Oliver Weiß dar. In einer zunächst sehr positionellen Partie gegen GM Bunzmann agierte Weiß sehr clever und konnte mit einem starken Königsangriff auch rechtzeitig den Schalter umlegen, als die Partie taktisch deutlich an Schärfe gewann. Am Ende konnte der Großmeister ein Matt gerade noch abwenden, indem er sich in ein Dauerschach rettete. Tabellentechnisch hat sich für die TG Biberach durch die Schlappe nichts geändert. Bei einem Punkt Rückstand auf Pfullingen bestehen am letzten Spieltag noch rechnerische Chancen auf den Klassenerhalt, der aber einen Erfolg gegen Ex-Zweitligist Schmiden/Canstatt voraussetzen würde. Nach einer trotz Stolperstart eigentlich guten, aber äußerst unglücklich verlaufenen Oberligasaison sehen die Biber die Lage allerdings entspannt -- und planen bereits mit Hochdruck für eine erfolgreiche, kommende Saison in der Verbandsliga.
TG Biberach I - SK Bebenhausen 1992 I: Schmerzhafte Niederlage gegen Zweitligaabsteiger Bebenhausen
Die Oberligamannschaft der TG Biberach verlor am Sonntag ihr Heimspiel gegen den letztjährigen Absteiger aus der 2. Bundesliga, SK Bebenhausen I, denkbar knapp (und ein wenig unverdient) mit 3,5:4,5 und verpaßte nach dem vorangegangenen Erfolg im Oberschwabenderby gegen Post Ulm den zweiten "Big Point" in Folge. Die knappe Niederlage ist um so schmerzhafter, da angesichts des anstehenden Restprogramms in den verbleibenden beiden Runden der Abstieg wohl (fast) besiegelt ist. Ohnehin Außenseiter mußte Biberach auch noch das Fehlen von Oliver Weiß sowie von Oliver Rechtsteiner kompensieren. Daß Bebenhausen die Schachbiber trotzdem für voll nahm, zeigte sich bereits daran, daß sie ihren Spitzenspieler Bernhard Sinz (erst zum zweiten Mal in dieser Saison) extra einflogen. Daher konnte FM Rudolf Bräuning an Brett 2 Platz nehmen, überraschte damit den alten Fuchs Holger Namyslo und überrannte den Biber im Eilzugstempo. Im Gegenzug nahm dafür der Biberacher Spitzenspieler Wolfgang Mack Revanche, ging in einer sehr starken Partie voll ins Risko und gewann so erst eine Figur sowie schließlich einen vollen Punkt. An Brett 5 hatte sich derweil Klaus Bräunlin leichte Vorteile erarbeitet, während Tobias Merk am sechsten Brett mutig den Königsflügel stürmte. Nachdem sich Bräunlin mit seinem Gegner friedlich auf Remis geeinigt hatte, wurde Merk allerdings von einem Konter im Zentrum tödlich erwischt, sodaß es nun 1,5:2,5 stand. Biberach kam erneut zurück, da ein sehr souveräner Albrecht Weidel sein Königsgambit geschickt in ein gewonnenes Turmendspiel abgewickelt hatte und dieses an Brett 7 auch sicher verwertete. Anschließend mußte Stanislav Sokratov nach einer spannenden Partie mit verteilten Chancen ein Remis gegen Bebenhausens Jungstar Georg Braun am dritten Brett akzeptieren. Der Biber hatte es mit starker Leistung geschafft, einen Freibauern bis vor das Umwandlungsfeld zu schieben, gegen eine starke Verteidigung und Gegenangriffe war ein weiteres Vordringen aber nicht mehr möglich. Leider verlor beim Stand von 3:3 jetzt Rainer Birkenmaier ein Doppelturmendspiel an Brett 4. Zu Partiebeginn hatte er unerwartete Raumvorteile gehabt, wurde im Endspiel aber schließlich Stück um Stück zurückgeworfen. Damit hing alles an Ersatzmann Robert Vetter am achten Brett, der in einer positionell geführten Partie im Mittelspiel bereits eine Qualität gewonnen hatte. Sein Gegner wehrte sich mit seinen verbleibenden Offizieren jedoch erbittert und die Schlacht dauerte über fast sechs Stunden und weit über 60 Zügen. In finaler Zeitnot kostete eine kleine Ungenauigkeit den Vorteil und Vetter stand trotz großartiger Leistung mit einem Remis und ohne verdienten Lohn für seine Arbeit da. Damit ging ein stark geführter Mannschaftskampf denkbar knapp 3,5:4,5 verloren. Ein durchaus verdientes 4:4 hätte Biberach zu den SF Pfullingen auf dem rettenden Nichtabstiegsplatz aufschließen lassen und nach dem Rückschlag mit der negativen Schiedsgerichtsentscheidung zum "Pfullinger Uhrenstreit" doch nochmals für gute Chancen im Nichtabstiegskampf gesorgt. Angesichts des verbleibenden Restprogramms von Biberach und Pfullingen ist der Klassenerhalt nun hingegen trotz zuletzt bärenstarker Leistungen in weite Ferne gerückt.
Post-SV Ulm I - TG Biberach I: Erste mit Bigpoint im Oberliga-Oberschwabenderby
Nachdem die TG Biberach vor zwei Wochen die erhofften Punkte gegen den Ex-Zweitligisten Schwäbisch-Gmünd verpaßt hatte, gelang am vergangenen Sonntag im Oberschwabenderby der Oberliga gegen einen anderen ehemaligen Zweitligisten endlich der ersehnte (und verdiente) Befreiungsschlag. Beim Post SV Ulm gewannen die Schachbiber hart umkämpft mit 4,5:3,5 und melden sich damit im Rennen um den Klassenerhalt in der dritten Liga zurück. Bei diesem Mannschaftskampf (Beteiligte sprachen später auch von einer echten -- aber sehr fairen -- Schlacht) mußten die Biber auf Tobias Merk verzichten, allerdings hatte Ulm wesentlich mehr Aufstellungsprobleme und konnte gar nur zu Siebt antreten. Biberach ging damit an Brett 2 durch Holger Namyslo kampflos in Führung. Dies mußte aber noch nichts bedeuten, da die Ulmer in der Runde zuvor bei den SF Pfullingen, dem direkten Nichtabstiegskonkurrenten der Biberacher, ebenfalls ein Mann weniger waren -- und die Pfullinger trotzdem deutlich von den Brettern schossen. Außerdem zeichnete sich früh ein Zeitnotproblem bei Oliver Rechtsteiner am achten Brett ab. Nach knapp 90 Minuten Spielzeit boten drei Ulmer kurz vor 11.30 Uhr jeweils Remis an. In leicht besserer Stellung akzeptierte Albrecht Weidel an Brett 7 die Punkteteilung, während Rainer Birkenmaier am fünften Brett in (noch) ausgeglichener Stellung dieses Mal (zum Glück!) streitlustig gestimmt war und weiterspielte. Auch Spitzenspieler Wolfgang Mack hatte ein Remis abgelehnt, hatte er den irischen Nationalspieler und Internationalen Meister Mark Heidenfeld mit einem Scheinbauernopfer doch bereits in große Bedrängnis gebracht. Weitere 80 Minuten später nahm der Biber nach einer großartigen Partie doch ein Unentschieden an, nachdem sich Heidenfeld mit etwas Glück und unter einigen schachlichen Verrenkungen in ein Endspiel retten konnte, das sich gerade noch so halten ließ. Gegen 13.00 Uhr stellte auch Oliver Weiß alle Gewinnversuche ein und einigte sich an Brett 3, an dem er (zuvor) stets leichte Vorteile hatte, friedlich. Parallel dazu drohte Oliver Rechtsteiner allerdings in an sich solider, aber komplizierter Stellung nun endgültig die Zeit auszugehen. Mit seinen letzten Zügen gab er seinem Gegner aber gleichfalls mächtig zu denken, sodaß plötzlich beide Spieler in großer Zeitnot waren -- und sich kurz nach halbzwei friedlich trennten. Darauf brachte Stanislav Sokratov seine spannende Partie, die nach anfänglichen Eröffnungsvorteilen am vierten Brett hin- und herwogte, per mehrfacher Stellungswiederholung zu einem weiteren Remis. Zur Zeitkontrolle nach vier Stunden stand es um 14.00 Uhr also 3,5:2,5 für Biberach. Nun mußten die Schachbiber allerdings einen Rückschlag hinnehmen: Klaus Bräunlin war an Brett 6 aufs Ganze gegangen, hatte aber zuviel risikiert und war bereits vor der Zeitkontrolle ins Hintertreffen geraten. Als auch seine "Schwindelversuche" nichts mehr bewirkten, streckte er gegen 14.30 Uhr die Waffen. Für Biberach hatte zuvor schon das Zittern begonnen und die Hoffnungen ruhten auf Birkenmaier, der sich mittlerweile mit leichten Vorteilen im Endspiel befand. Hier zeigte er als wahrer Matchwinner im weiteren aber all sein Können und trieb seinen Gegner damit schließlich zur Aufgabe. Um 14.40 Uhr war der Jubel auf Biberacher Seite somit groß -- und die Erleichterung über die Wiederauferstehung im Abstiegskampf noch wesentlich größer. Ein erfolgreiches Wiederholungsspiel gegen Pfullingen vorausgesetzt, wäre der Klassenerhalt plötzlich wieder greifbar nahe.
TG Biberach I - SG Schwäbisch Gmünd 1872 I: Schachbiber gewinnen Damen, verlieren aber Partien
Nach ihrem ersten Saisonsieg gegen Bebenhausen vor Weihnachten hoffte die TG Biberach am vergangenen Sonntag gegen die SG Schwäbisch-Gmünd auf den finalen Befreiungsschlag in der Oberliga. Die Chancen dazu waren auch durchaus vorhanden, aber trotz Courage und guter kämpferischer Leistung hatten die Schachbiber mit 3:5 letztlich das Nachsehen -- und verloren zwei Bretter trotz zwischenzeitlichem Damengewinn. Quasi aus einer Theoriestellung heraus opferte der Gmünder IM Josef Jurek gegen Holger Namyslo an Brett 2 früh seine Dame für starken Königsangriff. Leider ließ sich Namyslo dabei einlullen, verpaßte erst die gewinnbringende Erwiderung und übersah später noch einen rettenden Verteidigungszug. Daher rechtfertigte sich das Damenopfer ex post. Stanislav Sokratov ließ sich am vierten Brett von dieser Entwicklung jedoch nicht schocken, überspielte seinen Gegner nach allen Regeln der Kunst und sorgte völlig ungefährdet für den zwischenzeitlichen Ausgleich. Anschließend hatte Spitzenspieler Wolfgang Mack etwas Glück, als er mit einem Minusbauern wohl schon auf Verlust stand. Sein Gegner, IM Frank Zeller, wiederholte plötzlich dreimal die Züge; dies zwar mit unterschiedlichen Figuren, aber es ergab sich doch dreimal die gleiche Stellung. Der Fuchs Mack nutzte dieses Kuriosum zur sofortigen Remisreklamation. Das Pendel schwang allerdings umgehend zurück und Fortuna wechselte erneut die Seiten, als Oliver Rechtsteiner an Brett 8 in durchaus ausgeglichener Stellung einen Blackout hatte. Nach einer übersehenen Kombination stand es zur ersten Zeitkontrolle somit 1,5:2,5 aus Biberacher Sicht. Nach der Zeitkontrolle stellte Klaus Bräunlin seine Heimstärke unter Beweis, holte am sechsten Brett den zweiten Sieg im zweiten Heimspiel und sorgte erneut für den Ausgleich. Derweil hatte Oliver Weiß ambitioniert und mit offenem Visier gekämpft und gewann nun nach etlichen taktischen Versuchen die Dame gegen Turm und Läufer. Allerdings gelang es seinem Gegner an Brett 3, auch noch ein paar Bauern zu erbeuten. Diese Bauern verwandelten sich im Anschluß leider in eine tödliche Lawine und die Biber lagen wieder zurück. Dies erhöhte natürlich den Druck auf Rainer Birkenmaier, der sich am fünften Brett ohnehin in einem sehr schwierigen Turmendspiel befand. Als dieses nicht mehr zu halten war, war der Mannschaftskampf beim Zwischenstand von 2,5:4,5 endgültig verloren. Daher stellte Tobias Merk an Brett 7 seine Gewinnversuche ein und akzeptierte in leicht besserer Stellung ein friedliches Remis. Auch wenn die Niederlage in Ordnung geht, war sie gleichzeitig doch auch unglücklich und unnötig. Die Schachbiber haben damit jedenfalls einen großen Befreiungsschlag sowie den Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz verpaßt. Die Hoffnungen ruhen jetzt auf einer erfolgreichen Wiederholung des verlorenen Mannschaftskampfes gegen Pfullingen. Hierzu steht die Schiedsgerichtsentscheidung zum Pfullinger Gegenprotest noch immer aus.
SK Bebenhausen 1992 II - TG Biberach I: Zwei Serien gerissen, zwei Punkte für Biberach gesichert
Beim Gastspiel beim SK Bebenhausen II in Tübingen gingen für Biberach am Sonntag zwei lange Serien in der Oberliga zu Ende. Trotz guter Leistung mußte Oliver Weiß nach 20 Spielen in der dritten Liga für Biberach erstmals eine Niederlage hinnehmen. Dennoch überwog bei den Schachbibern die Freude klar. Nach saisonübergreifend sechs Niederlagen in Folge feierte die TG Biberach einen sicheren und hochverdienten 5:3 Erfolg -- und sendet damit ein Lebenszeichen im Kampf um den Klassenerhalt. Stanislav Sokratov schnürte seinen Gegner schnell ein. Dieser versuchte zwar, sich an Brett 4 mit einem Qualitätsopfer noch zu befreien, Sokratov erstickte aber alle Bemühungen im Keim und überrannte die gegnerische Stellung förmlich. Dem wollte Spitzenspieler Wolfgang Mack nicht nachstehen, holte sich mit aktivem Spiel einen Mehrbauern und ließ diesen mit Schwerfigurenunterstützung spielentscheidend laufen. An Brett 2 mußte Holger Namyslo derweil in zweischneidiger Stellung sehr vorsichtig agieren. Als sich sein Gegenüber jedoch zu einem Turmopfer entschloß, griff der Biberacher Routinier gerne zu, widerlegte alle Angriffsabsichten souverän und stellte auf 3:0. Mannschaftstaktisch entschloß sich Dirk Schindler am achten Brett nun zu einem Sicherheitsremis, nachdem er zuvor ebenso mit seinem passiven Gegner wie mit seiner Erkältung gerungen hatte. Beim Versuch, sich Vorteile zu verschaffen, war der Biberacher nach einer kleinen Unachtsamkeit in einem leicht nachteiligen Endspiel gelandet. Nur Sekunden nach diesem Friedensschluß entschloß sich Tobias Merk an Brett 7 in höchster Zeitnot zu einem grandiosen Turmopfer, das den Mannschaftskampf entscheiden sollte. Zuvor hatte Merk bereits in der Eröffnung einen Bauern geopfert, um die Königsstellung zu sprengen und anzugreifen. Dabei war er jedoch selbst in arge Bedrängnis geraten -- bis es nach dem Turmopfer in wahrlicher letzter Sekunde für seinen Gegenüber keine Rettung mehr gab. Zwischenzeitlich hatte Klaus Bräunlin am sechsten Brett die Waffen streichen müssen, als er nach einer gut geführten Partie durch einen kurzen Aussetzer in ein verlorenes Endspiel geraten war. Vielleicht war es nun das spielentscheidende 4,5:1,5 von Merk, das Rainer Birkenmaier die nötige Nervenstärke gab, um sein hochspannendes und schwieriges Endspiel zu halten. Nach lange ausgeglichenem Partieverlauf sah er im Endspiel doch schon fast wie der Verlierer aus, konnte aber mit waghalsigen Springermanövern über das ganze Brett sicherstellen, daß sein Freibauer an Brett 5 ebenso schnell und sicher umwandelte wie der seines Gegners. Der Schlußakkord gehörte nun Oliver Weiß, welcher seinen Gegenüber am dritten Brett eigentlich klar dominiert und fast schon überspielt hatte. Plötzlich kam dieser aber zurück, setzte Weiß selbst stark unter Druck und beendete schließlich überraschend eine zweieinhalb Jahre dauernde Serie ohne Niederlage des Biberachers. Unterm Strich war die Welt für die Schachbiber aber mehr als in Ordnung, konnte doch erstmals seit dem 05. Februar in Willsbach wieder ein Erfolgserlebnis gefeiert werden. Gleichzeitig gelang damit die nötige Rückmeldung im Kampf um den Klassenerhalt.
SF Pfullingen II - TG Biberach I: Schachuhren ticken falsch
Die erste Mannschaft verlor in Pfullingen im direkten Duell mit einem Abstiegskandidaten knapp mit 3,5:4,5 und geht damit schweren Zeiten in der dritten Liga entgegen. Ein Rest Hoffnung bleibt allerdings, da wegen Unregelmäßigkeiten bei der Zeitnahme ein Protest läuft und so eine Spielwiederholung angesetzt werden könnte. Die Schachbiber gingen zunächst guter Dinge und hoffnungsfroh ans Werk. Nachdem sich sein Gegner umsichtig verteidigt hatte, einigte sich Stanislav Sokratov an Brett 4 auf Remis, dem Oliver Weiß bald eine weitere Punkteteilung folgen ließ. Seine anfänglichen Vorteile am dritten Brett hatten sich bedenklich ins Gegenteil verkehrt. Anschließend nahm das Unheil jedoch seinen Lauf. Tobias Merk hatte gewohnt stark eröffnet und sich wieder Vorteile erspielt. Nachdem der Biber eine Figur geopfert hatte, mußte er aber erleben, wie sich sein Gegner erst befreite und dann gar triumphierte. Angesichts des sehr kritischen Gesamtstandes entschied sich Klaus Bräunlin daraufhin in ausgeglichener Stellung an Brett 6 im Dienste der Mannschaft für die Brechstange -- und hatte ebenfalls das Nachsehen. Schließlich mußte auch noch Dirk Schindler, der kurzfristig für Oliver Rechtsteiner am achten Brett eingesprungen war, die Waffen strecken. Schindler hatte sich entschieden, forsch nach vorne zu spielen, geriet damit aber schließlich selbst in Bedrängnis. Zwar konnte er sich mit Geschick und etwas Glück nochmals befreien, vergab danach aber in unklarer Zeitnotsituation den eventuell möglichen Ausgleich im Turmendspiel. Damit stand es schon 1:4. Nun bäumten sich die Schachbiber jedoch nochmals auf und Rainer Birkenmaier gewann mit schönem Angriff, nachdem er zuvor seinen Gegner an Brett 5 stark dominiert hatte -- allerdings mußte er auch froh sein, daß ein zwischenzeitlicher Aussetzer unbestraft blieb. Eine scharfe Partie mit etlichen Nachteilen hatte hingegen Holger Namyslo an Brett 2 auszufechten. Am Ende konnte er sich doch befreien und behielt mit seiner Routine die Oberhand zum 3:4. Nun hing alles von Spitzenspieler Wolfgang Mack ab, der erbittert bis zum Ende der sechsstündigen Bedenkzeit kämpfte. Zwischenzeitlich mit guten Vorteilen und viel Druck auf seinen sich in Zeitnot befindlichen Gegner hatte Mack vermutlich die allerbeste Fortsetzung ausgelassen und mußte schlußendlich eine Remisstellung akzeptieren. Auch in dieser Partie waren Probleme mit der Schachuhr während der Zeitnotphase nicht hilfreich. Bleibt es bei dieser Niederlage, sehen die Zukunftsaussichten für die Biberacher in der Oberliga bereits nach drei Runden sehr, sehr düster aus. Nachdem es allerdings massive Probleme mit der Zeitnahme und der Einstellung der Schachuhren während der Zeitnotphase gab, ist eine Wiederholung des Spieltages nicht völlig ausgeschlossen -- für Biberach evtl. schon die letzte Chance.
Update vom 17.12.2012: Staffelleitung entscheidet für Biberach
Dem Einspruch der ersten Mannschaft gegen das Oberligaspiel in Pfullingen wegen irregulärer Bedenkzeitbedingungen wurde stattgegeben. Staffel- und Verbandsspielleiter gaben dem Biberacher Einspruch gegen die Wertung der knappen Niederlage in Pfullingen am 18. November statt und haben die Neuansetzung des Mannschaftskampfes für Mitte Februar 2013 verfügt. Zwar haben die SF Pfullingen diesen Entscheid noch dem Verbandsspielgericht zur Prüfung vorgelegt, aber die Schachbiber sind zuversichtlich, daß die Entscheidung Bestand haben wird. Die Neuansetzung erfolgt aufgrund fehlerhafter Zeitnahmen und der daraus resultierenden Konfusion sowie irregulärer Bedingungen (bzw. fehlender Vergleichbarkeit der Ligakämpfe untereinander). Wie die SZ berichtete, erforderte die neue Bedenkzeitregelung in der Oberliga ein aufwendiges und komplexes manuelles Nachjustieren der in Pfullingen vorhandenen Schachuhren. Dabei unterlief dem Schiedsrichter ein kleiner Lapsus, der allerdings große Auswirkungen zeitigte und eine korrekte Zeitkontrolle verhinderte. Mit der Neuansetzung des Duells in Pfullingen sowie dem Sieg in Bebenhausen vorige Woche ist die erste Mannschaft der TG wieder voll im Rennen um den Klassenerhalt in der dritten deutschen Liga.
Update vom 20.02.2013: Verbandsschiedsgericht entscheidet gegen Biberach
Im Streifall um die falsche Zeitnahme und irreguläre Spielbedingungen beim Oberligaspiel der Biberacher in Pfullingen im vergangenen November hat das Verbandsschiedsgericht nun geurteilt und völlig überraschend dem Pfullinger Einspruch statt gegeben. Damit ist die Entscheidung der Staffelleitung, die knappe 3,5:4,5 Niederlage der Biberacher aufzuheben und den Mannschaftskampf neu anzusetzen, aufgehoben; die Biberacher Niederlage hat Bestand. In Pfullingen führte ein Programmierfehler der Schachuhren zu einer inkorrekten Bedenkzeitregelung sowie zu Konfusion bei einigen Biberacher Spielern -- und nach Meinung der Staffelleitung zu irregulären und nicht vergleichbaren Bedingungen (die SZ berichtete). Das Verbandsschiedsgericht folgte nun der Argumentation der Pfullinger, daß hier eine Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters vorliegt. Diese Regelauslegung ist doch zumindest überraschend, da selbst der Schiedsrichter von einem eigenen, regelwidrigen Fehler sprach und für eine Wiederholung war, und nach Auffassung etlicher Biberacher (und Nicht-Biberacher) Spieler fragwürdig, allerdings auch unabänderlich. Mit diesem Urteil haben die Ambitionen der Schachbiber auf den Klassenerhalt einen herben Dämpfer erlitten, da bei 4:8 Punkten nun ein Punkt auf das rettende Ufer fehlt, das derzeit eben besagte Pfullinger (zusammen mit den punktgleichen SF Stuttgart II) besetzen.
TG Biberach I - SF Deizisau I: Unglückliche Niederlage im Oberligaduell mit den SF Deizisau
Am Sonntag feierte die erste Mannschaft ihren Einstand im neuen Spiellokal in der Alten Schule in Rindenmoos und empfing dabei den Württembergischen Vizemeister SF Deizisau. Im Vorjahr hatte es trotz starker Leistung eine völlig unverdiente 3,5:4,5 Niederlage gegeben; heuer wollte man ausgleichende Gerechtigkeit und sich die Butter nicht wieder vom Brot nehmen lassen. Auch wenn man auf Spitzenspieler Wolfgang Mack verzichten mußte, ließ sich das Projekt zunächst gut an. An Brett 2 bekam Oliver Weiß vom Internationalen Meister Valeri Broznik bald ein Remis angeboten, was der Biber schließlich akzeptierte. Nachdem er mit den schwarzen Steinen eine ausgeglichene Mittelspielstellung erreicht hatte, einigte sich dann auch Albrecht Weidel am siebten Brett friedlich. Einen Rückschlag mußten die Biber hinnehmen, als Spitzenmann Holger Namyslo nach einem fatalen Fehlgriff gegen den jungen FIDE-Meister Jens Hirneise chancenlos war. Stanislav Sokratov brachte die Schachbiber aber postwendend zurück ins Spiel, nachdem er seinen Gegenüber an Brett 3 regelrecht schwindlig gespielt hatte. So stand es zwischenzeitlich 2:2. Mittlerweile hatte sich Tobias Merk geschickt klare Vorteile erspielt -- und die spätere Computeranalyse ergab sogar den zwingenden Gewinn. Dieser war am Brett aber sehr schwer zu sehen und zur Tragik des Tages gehörte, daß Merk in der Folge zwar lauter gute Züge machte, sein Gegner sich am sechsten Brett aber doch befreien konnte und im Turmendspiel plötzlich auf Gewinn stand. Die mehr als unglückliche Niederlage seines Mannschaftskollegen bügelte nun jedoch Neuzugang Klaus Bräunlin aus. Der alte Fuchs hatte sich an Brett 5 pfiffig verteidigt, um am Königsflügel schließlich selbst einen tödlichen Konter zu setzen. Die TG schien damit auf Erfolgskurs zu sein, standen die beiden letzten Partien doch aussichtsreich. Jedoch sollte sich für Oliver Rechtsteiner aber leider (Vorjahres-) Geschichte wiederholen: am achten Brett gegen den gleichen Gegner wieder stark gespielt, wieder eine Gewinnstellung mit Materialvorteil erarbeitet, dabei aber erneut in schwere Zeitnot gekommen und diese wieder nicht überlebt. Nach diesem Drama stand es 3:4 und so opferte sich Rainer Birkenmaier an Brett 4 für die Mannschaft. Zuvor hatte er sich eine solide Rermisstellung gegen die ehemalige Deutsche Einzelmeisterin Marina Manakov erspielt, mußte nun aber ein Remisangebot ablehnen und die Brechstange auspacken. Leider gab dies die Stellung nicht her und der Biber stand trotz großem Einsatz letztlich mit leeren Händen da. Nach zwei Runden wartet die erste Mannschaft damit noch auf zählbare Mannschaftspunkte in der Oberliga, lieferte aber erneut eine gute Leistung ab und zeigte Mannschafts- und Kampfgeist. In dieser Verfassung muß man sich um die kommenden beiden Duelle gegen direkte Konkurrenten um den Klassenerhalt keine Sorgen machen. Bei gleichbleibender Leistung sind Mannschaftssiege nur eine Frage der Zeit.
Stuttgarter SF 1879 II - TG Biberach I: Erste zum Saisonauftakt kalt erwischt
Die erste Mannschaft der TG Biberach reiste am Sonntag durchaus mit Hoffnungen auf einen zählbaren Erfolg zum Saisonauftakt in der Oberliga nach Stuttgart. Die Schachbiber lieferten sich so auch einen spannenden Mannschaftskampf mit den Stuttgarter Schachfreunden II, kämpften tapfer, wurde aber letztlich doch kalt erwischt und verloren nicht unverdient (vielleicht ein wenig zu hoch) mit 5;5:2,5. Holger Namyslo traf am zweiten Brett auf einen bestens vorbereiteten Gegner und mußte als Schwarzer trotz erbittertem Kampf die Waffen strecken. Parallel dazu einigte sich Rainer Birkenmaier auf Remis, nachdem er zuvor optisch leichte Vorteile hatte. Vermutlich steckte ihm aber noch die Vorsaison in den Knochen, sodaß er heuer an Brett 5 die friedliche Einigung der Brechstange in unklarer Stellung vorzog. Leider mußte nun aber auch Tobias Merk die Waffen strecken, nachdem er am siebten Brett zunächst nicht schlechter gestanden war. Ein sichereres Remis durch Oliver Rechtsteiner in ausgeglichener Stellung an Brett 8 brachte so den 1:3 Zwischenstand. Nun zeigte aber Spitzenspieler Wolfgang Mack seine Klasse und bewies, wie wertvoll er für die Schachbiber ist: seinen Gegner stets sicher im Griff führte er seine Partie überlegen zum Sieg und verkürzte auf 2:3. Leider standen jedoch die verbleibenden Partien für Biberach alle schlecht(er) und so mußte schließlich auch Neuzugang Klaus Bräunlin die Segel an Brett 6 streichen. Stanislav Sokratov spielte mit einer Qualität weniger am vierten Brett allerdings gewitzt weiter und bekam wieder Aufwind. Als er seinen Gegner gar unter Druck setzte, bot dieser Remis an. Angesichts des Zwischenstandes und in der Hoffnung, daß Oliver Weiß seine mittlerweile remisverdächtige Stellung noch entscheiden kann, lehnte der Biber ab und versuchte auf Gewinn zu spielen. Sein genau spielender Gegenüber ließ aber keine Gewinnchancen mehr zu und nachdem Sokratov auch noch Pech im Endspiel hatte, stand er mit leeren Händen da und hatte sich letztlich für die Mannschaft geopfert. So konnte Weiß nach einem zwischenzeitlich besorgniserregenden Spielverlauf an Brett 3 nur noch etwas Ergebniskosmetik betreiben, indem er mit viel Übersicht und Routine, seine Partie Remis hielt. Der Saisonauftakt war damit insgesamt mißglückt und die Hoffnungen ruhen jetzt auf den kommenden Runden.
TG Biberach I - Post-SV Ulm I: Die Oberliga, das verlorene Derby und ein spätes Wunder
Ein Sprichwort nordafrikanischer Nomaden besagt sinngemäß, daß Wunder jenen zuteil werden, die sie nicht einfordern. Diese Erfahrung machte die Oberligamannschaft der TG Biberach am vergangenen Sonntag, als nach dem verlorenen Oberschwabenderby gegen Post Ulm eigentlich schon alles vorbei war. Eine völlig überraschende Niederlage des Konkurrenten SV Ebersbach beim Tabellenletzten TSV Willsbach rettete den Schachbibern doch noch den Klassenerhalt. Die Ausgangslage war nach einer völlig verkorksten Saison und dem vergebenen Sieg (und Klassenerhalt) bei Vizemeister SF Deizisau in der Runde zuvor klar: Ebersbach hatte als Vorletzter einen Punkt Rückstand auf Biberach und das rettende Ufer, dürfte aber wohl gegen die als Absteiger bereits feststehenden Willsbacher gewinnen -- und die Biber somit noch überholen, falls letztere das Oberschwabenderby gegen Ulm verlieren würden. Entsprechend motiviert ging Biberach zur Sache, bekam aber schon den ersten Dämpfer, als die Aufstellungen bekannt wurden. Post Ulm war quasi in Bestbesetzung angereist. Dennoch schlugen sich die Biber zunächst wacker. Rainer Wohlfahrt remisierte in völlig ausgeglichener Stellung an Brett 6 früh. Auch Rainer Birkenmaier konnte seine Stellung in der Waage halten und sich am zweiten Brett friedlich mit dem reaktivierten Fidemeister Roland Fritz einigen. Spitzenspieler Wolfgang Mack mußte hingegen kurz darauf in leicht vorteilhafter Stellung ein Remisangebot des Internationalen Meisters und irischen Nationalspielers Mark Heidenfeld ablehnen, da sich Stanislav Sokratov an Brett 5 verrechnet hatte. Sokratov suchte in scharfer Stellung per Qualitätsopfer die Entscheidung, wurde aber eiskalt vom gegnerischen Konter erwischt. In der Zwischenzeit verschlechterte sich zudem die zuvor gute Stellung von Tobias Merk, der am achten Brett immer mehr unter Druck geriet und schließlich (in Zeitnot) endgültig die Waffen strecken mußte. Ähnlich erging es Holger Namyslo, dessen Position sich an Brett 4 immer prekärer wurde, der nach einem Blackout in Zeitnot eine Figur verlor und sich so seiner bestehenden Schwindelchancen beraubte. Als Albrecht Weidel nach anfänglich solider Stellung gleichfalls in Bedrängnis geriet und seine Dame gegen Turm und Läufer geben mußte, schien großes Unheil seinen Lauf zu nehmen. Kurzzeitig flackerte nochmals Hoffnung auf, als sowohl Sokratov als auch Weidel ihre Stellungen konsolidieren konnten und teilweise zurückkamen. Nach zähem Kampf mußten aber beide Biberacher die Waffen strecken und die Niederlage war besiegelt. Nun bewiesen Mack sowie Oliver Weiß große Moral zum Abschluß: Mack hatte sich ein unklares Turmendspiel erarbeitet, das er gekonnt auf Gewinn spielte. Sein Gegner mußte sich arg strecken, um noch ein Remis an Brett 1 zu sichern. Noch besser machte es Weiß, der in ausgeglichener Stellung zunächst souverän agierte, einen Mehrbauern gewann, diesen in Zeitnot aber wieder einstellte. Dennoch kämpfte er bis zum Schluß und landete nach einem großen Kampf über sechs Stunden Spielzeit den einzigen vollen Biberacher Punkt in einem Heimspiel in dieser Saison. Trotzdem war jedem klar, daß man mit der 2,5:5,5 Niederlage im Derby wohl abgestiegen war. Nach einer Saison, in der die Schachbiber viele Punkte aufgrund einer Mischung aus eigenem Unvermögen und Pech liegen gelassen hatten (und völlig zurecht von Ebersbach überrollt worden waren), wurde ihnen aber doch noch ein Wunder zuteil. Die Biber saßen noch eine Weile zusammen, leckten ihre Wunden und fügten sich in ihr Schicksal, als gute eineinhalb Stunden nach Spielende das offizielle Ergebnis der Konkurrenz bekannt gegeben wurde: Der Tabellenletzte Willsbach war nur zu Siebt gegen Ebersbach angetreten, die dezimierte Schar hatte sich aber voll reingehängt und den Vorletzten mit 4,5:3,5 besiegt. Damit blieb Ebersbach der rettende Sprung verwehrt und es bewahrheitete sich ein Bonmot des Biberacher Mannschaftsführers Dirk Schindler: "Solange Ebersbach nicht anruft und nach unserem Ergebnis fragt, sind wir nicht abgestiegen." Der Jubel und vor allem die Erleichterung war entsprechend groß.
SF Deizisau I - TG Biberach I: Unglückliche Niederlage und Ohrenstöpsel halten Drittligist Biberach in Abstiegsnot
Die aktuelle Saison der ersten Mannschaft der TG Biberach steht nach wie vor unter keinem guten Stern und scheint wie verhext. Nach desolater Leistung und verdienter Niederlage im vermeintlichen Entscheidungsspiel gegen Ebersbach in der vorigen Runde, zeigten die Schachbiber am Sonntag beim Tabellenzweiten Deizisau Moral und Teamgeist sowie eine hervorragende Leistung -- um letztlich auf kuriose Art und Weise am Ende nach einem 3,5:4,5 doch wieder mit leeren Händen dazustehen. Damit steckt Biberach eine Runde vor dem Saisonende weiter in argen Abstiegsnöten. Während Spitzenspieler Wolfgang Mack sein frühzeitiges Remisangebot an den Internationalen Meister Jens Hirneise (zunächst) abgelehnt bekam, lehnten an den hinteren Brettern einige Biberacher Remisangebote ab; man wollte auf Sieg spielen, auch wenn man auf den bislang ungeschlagenen Oliver Weiß verzichten mußte. Dies gelang nach gut drei Stunden Spielzeit zuerst auch bestens: An Brett 3 dominierte Holger Namyslo die Partie, spielte druckvoll, provozierte Schwächen und nutzte diese schließlich gekonnt. Rainer Wohlfahrt hatte sich derweil viele kleinere Vorteile am fünften Brett erspielt gehabt, die er nun für eine eindrucksvolle Bauernlawine nutzte, die nicht mehr aufzuhalten war. Schlecht aus der Eröffnung war hingegen Stanislav Sokratov gekommen. Er blieb an Brett 4 aber cool und nutzte seine Chance zum tödlichen Gegenschlag, als sein Gegner die eigentlich vorteilhafte Stellung unachtsam überzog. Um den Sieg kämpfte auch Tobias Merk, der am siebten Brett stets etwas besser stand. Sein Gegenüber fand jedoch einen Weg, um per Qualitätsopfer ein Remis zu erzwingen. Dennoch sah der 3,5:0,5 Zwischenstand sehr vielversprechend aus -- obgleich Deizisau nun erstmals zurückschlug. An Brett 2 sah sich Rainer Birkenmaier einem positionell äußerst souverän agierenden Gegner gegenüber und geriet immer mehr in Bedrängnis. Als auch noch ein Bauer verloren ging, war die Partie nicht mehr zu halten. Großes Pech hatte stattdessen Oliver Rechtsteiner bei seinem Saisondebüt. Mit starker Leistung hatte er den favorisierten Deizisauer am achten Brett an den Rande einer Niederlage getrieben, ließ sich in beidseitiger Zeitnot jedoch noch "beschummeln" und wurde durch eine Überschreitung des Zeitlimits gar völlig um die eigentlich verdienten Früchte seiner Arbeit gebracht. Selbst beim Stand von 3,5:2,5 hatte Biberach allerdings noch die besten Siegchancen in den beiden ausstehenden Partien. Hierbei verzeichnete Albrecht Weidel an Brett 6 zwar in komplexer Stellung einen Minusbauern, aber dafür eine sehr aktive und aussichtsreiche Stellung. Leider verschlechterte sich diese im Zeitablauf immer mehr und nach viereinhalb Stunden stand eine letztlich doch überraschende Niederlage. Um wenigstens einen Mannschaftspunkt zu retten, bedurfte es daher eines Remis am Spitzenbrett. Hier hatte Mack in einem Endspiel mit Damen und verschiedenfarbigen Läufern objektiv beste Remischancen und wehrte seit Stunden die letzten Schwindelversuche seines Gegners ab. Nach über fünf Stunden Spielzeit kam es aber zu einem fatalen Blackout, der Biber stellte seinen Läufer ein und verlor damit die Partie zum 3,5:4,5 Endstand. Bestens ins Bild des letztlich sehr unglücklichen Spieltags wie auch der völlig verkorksten Saison paßte, was nach Partieende herauskam: Wolfgang Mack hatte wegen seiner Ohrenstöpsel ein Remisangebot seines Gegners im ersten Partiedrittel schlicht nicht gehört. Da er dieses sicher angenommen hätte, hätte Biberach somit wenigstens einen Punkt nach Hause nehmen können und sich ein wenig Luft im Abstiegskampf verschafft gehabt. So bleibt es bei einem Punkt Vorsprung auf Ebersbach und die Abstiegsplätze. Da Ebersbach über die besseren Brettpunkte verfügt und am letzten Spieltag gegen Willsbach, das als Absteiger feststeht, großer Favorit ist, müssen die Schachbiber ihren Mannschaftskampf gegen den Tabellendritten Post Ulm gewinnen, wenn die Oberliga gesichert werden soll. Bei einer ähnlichen Leistung wie gegen Deizisau ist das durchaus möglich -- falls Schachgöttin Caissa und Glücksgöttin Fortuna ihren Liebesentzug endlich beenden sollten.
TG Biberach I - SV Ebersbach 1: Bittere Niederlage im Kellerduell
Am Sonntag hätte die erste Mannschaft der TG Biberach mit einem Sieg gegen den Vorletzten SV Ebersbach vorzeitig für eine versöhnliche Saisonbilanz in der dritten Liga sorgen und den Klassenerhalt sicher können. Trotz guter Motivation kam es aber anders: Ebersbach feierte einen verdienten 6:2 Kantersieg gegen Schachbiber, bei denen am Ende wenig zusammenlief. Daß Biberach zuvor am Samstag bei der Württembergischen Mannschaftsblitzmeisterschaft in Leinfelden ein deutliches Ausrufezeichen setzen konnte, rückte angesichts des sonntäglichen Desasters leider weit in den Hintergrund. Der Mannschaftskampf hatte zunächst vielversprechend begonnen. An allen Brettern stand man ordentlich, zudem hatte Oliver Weiß mit starker Leistung eine Ungenauigkeit seines Gegners zum Figurengewinn genutzt. Klar im Vorteil verlor der Biber nun aber an Brett 3 völlig den Faden und die Nerven und geriet immer mehr in Bedrängnis, sodaß er letztlich in ein Remis einlenkte. Holger Namyslo hatte derweil nach der Eröffnung doch einige kritische Situationen zu überstehen, konsolidierte sich mit viel Routine aber und einigte sich am vierten Brett ebenfalls auf Remis. Dem wollte Rainer Birkenmaier an Brett 2 nicht nachstehen und steuerte einen dritten halben Punkt bei, nachdem er zuvor stets solide gestanden hatte. Jetzt setzte es aber eine bittere Niederlage achten Brett: Bei knapp werdender Bedenkzeit fand Dirk Schindler im Bestreben, schnell zu ziehen, wohl den einzigen Zug, der einen spielentscheidenden Konter zuließ. Zuvor hatte sich der Biberacher klare Vorteile erspielt gehabt, dabei aber zuviel Zeit verbraucht. Einen weiteren Rückschlag gab es an Brett 5. Stanislav Sokratov hatte von Beginn an Probleme, konnte sich zwar zwischenzeitlich konsolidieren, landete aber schließlich in einem schwierigen Endspiel, das nicht zu halten war. Als Spitzenspieler Wolfgang Mack die Zeit überschritt, war der Mannschaftskampf bereits passé. Allerdings war Mack durchweg unter Druck gestanden, vom Gegner langsam eingeschnürt worden und hätte auch stellungstechnisch nichts mehr retten können. Eine Unachtsamkeit in ausgeglichener Stellung führte zu einer weiteren Niederlage an Brett 7, da Tobias Merk den falschen Plan verfolgt und eine entscheidende Drohung übersehen (genauer: vergessen) hatte. Moral bewies zum Schluß Albrecht Weidel, der sich über die gesamte Partie hinweg leichten Vorteil erspielt hatte und im Endspiel seinen Gegner weiter durchknetete. Zwischenzeitlich sah der Biber so schon wie der sichere und verdiente Sieger aus, ehe er nach zu passivem Spiel doch noch Remis geben mußte. Mit der deutlichen 6:2 Niederlage und dem Verfolger Ebersbach nun dicht im Nacken sind die Schachbiber in den letzten beiden Runden gefordert und müssen Moral zeigen. Noch ist der Klassenerhalt in der Oberliga aus eigener Kraft möglich.
TSV Willsbach I - TG Biberach I: Erste feiert wichtigen Sieg im Abstiegskampf der Oberliga
Im Duell mit dem Tabellenletzten TSV Willsbach gelang der ersten Mannschaft der TG Biberach ein wichtiger Erfolg im Kampf um den Klassenerhalt in der Oberliga. Dem sicheren 5:3 ging eine konsequente Vorbereitung, incl. Anreise am Samstag abend, voraus, allerdings lagen die Nerven zwischenzeitlich auch mal blank, weil nicht klar war, ob man vollzählig antreten konnte. Mannschaftsführer Dirk Schindler war kurzfristig erkrankt und es dauerte bis Samstag abend bis sicher war, daß Rainer Wohlfahrt doch einspringen konnte. Andere Ersatzkräfte standen gar nicht zur Verfügung. Wohlfahrt kam, sah und siegte dafür schnell. An Brett 6 gelang ihm in einer zunächst geschlossenen Stellung ein feiner taktischer Trick, in dessen Folge er seinen Gegner zügig überrannte. Tobias Merk kam bereits vorteilhaft aus der Eröffnung und setzte den Vorteil am achten Brett konsequent in einen schönen Sieg und zum Ausbau der Führung um. Eine gewohnt scharfe Klinge führte derweil Holger Namyslo, der am vierten Brett früh einen Bauern geopfert hatte, seinen Gegner unter Druck setzte und in einer hitzigen Schlacht klar die Oberhand behielt. Beim Stand von 3:0 sah Biberach somit schon wie der klare Sieger aus, hatte sich doch auch Stanislav Sokratov mit starkem Spiel bereits eine Qualität und Vorteil erspielt. Anschließend verlor er jedoch völlig den Faden, mußte Bauer um Bauer preisgeben und wurde so letztlich an Brett 5 von einer Phalanx feindlicher Fußsoldaten überrollt. Da nun zudem Rainer Birkenmaier die Waffen strecken mußte, nachdem er am zweiten Brett nie in sein Spiel gefunden hatte, kam bei Willsbach nochmals Hoffnung auf. Zwar hatte Oliver Weiß an Brett 3 einen Bauern gewonnen und konnte diesen auch gegen alle Angriffe behaupten, öffnete dann jedoch seine Königsstellung. Dies nutzte sein Gegenüber zu einer Königsattacke. Weiß hatte aber bereits die verbleibenden Bretter im Blick gehabt und ließ nicht mehr als ein Dauerschach zu. Dieses Remis reichte den Bibern nämlich bereits, weil Albrecht Weidel nebenan zu großer Form aufgelaufen war. Am siebten Brett hatte er sich in besserer Stellung erst eine, dann sogar zwei Mehrfiguren verschafft und seinen Gegner klar dominiert. Mit diesem vollen Punkt lagen die Biber uneinholbar 4,5:2,5 vorn und die Erleichterung über den ersten vollen Saisonerfolg war riesig. Dennoch kämpfte Wolfgang Mack weiterhin um Vorteil und für die Biberacher Brettpunktwertung. Die Kontrahenten hatten sich am Spitzenbrett allerdings bereits zuvor keine entscheidende Blöße gegeben und auch alle weiteren Attacken verpufften, sodaß letztlich ein Remis zum 5:3 Endstand die logische Konsequenz war. Mit diesem doppelten Punktgewinn ist der Verbleib in der dritten Liga für Biberach in greifbare Nähe gerückt -- obwohl die Saison nicht gut begonnen hatte und etliche Mannschaftskämpfe mit verpaßten Chancen folgten. Sollten die Biber in der kommenden Runde auch noch Ebersbach (derzeit Vorletzter) schlagen, wären sie aller Voraussicht nach trotz zweier noch ausstehender Runden bereits in sicheren Gefilden angekommen.
TG Biberach I - SK Schmiden/Cannstatt I: Überraschung gegen Zweitligaabsteiger knapp verpaßt
Die TG Biberach hat zum Jahresauftakt in der Oberliga eine Überraschung gegen Zweitligaabsteiger SK Schmiden/Canstatt knapp verpaßt. Mit einem durchaus möglichen Unentschieden gegen eines der Spitzenteams der Liga hätten sich die Biber im Abstiegskampf etwas Luft verschaffen können. Der Auftakt verlief noch glücklich: Schmiden kam nur zu Siebt und Rainer Birkenmaier gewann Brett 2 kampflos. Nachdem Oliver Weiß mit den schwarzen Steinen schnell Ausgleich erlangt hatte, akzeptierte er so auch ein frühes Remisangebot seines Gegners am dritten Brett. Eine ganze Weile später entschied sich Dirk Schindler an Brett 8 zur Stellungsvereinfachung und gleichfalls zum Vorsichtsremis, nachdem er sich zuvor zwar Vorteile erspielt, aber nur noch wenig Zeit auf der Uhr hatte. Danach begann der Mannschaftskampf jedoch zu kippen. Unter Druck stehend verteidigte Tobias Merk das siebte Brett umsichtig und mit Gegenchancen, ehe er doch eine kleine Ungenauigkeit beging. Diese wurde von seinem Gegenüber gnadenlos bestraft, sodaß die Partie in der Folge nicht mehr zu halten war. In unklarer Stellung konnte sich Albrecht Weidel bei wenig Zeit an Brett 6 zwar noch auf ein Remis einigen, am vierten Brett schlug allerdings der gut aussehende Königsangriff von Holger Namyslo nicht durch. Der Routinier mußte daher gleichfalls in eine Remisvariante überleiten. Derweil versuchte Spitzenspieler Wolfgang Mack seine Minusbauern zu kompensieren, nachdem er in der Eröffnung den falschen Plan verfolgt hatte. Zwar keimte zwischenzeitlich nochmals Hoffnung auf, schlußendlich konnte das schwierige Endspiel aber doch nicht mehr gehalten werden. Damit lag Biberach nun beim Stand von 3:4 erstmals hinten. Wohl und Wehe hing daher an Stanislav Sokratov, der sich in der letzten Partie des Tages von Beginn an einem Figurenopfer des Gegners und schweren Mattangriffen erwehren mußte. Sokratov verteidigte sich zäh und weitblickend, wahrte seine Gegenchancen und kam tatsächlich aus bedrängter Lage heraus. Nervlich gezeichnet und erschöpft, akzeptierte der Biber nach über fünf Stunden in schwieriger, unklarer Stellung dann ein Remisangebot -- was jedoch den Verlust des Mannschaftskampfes bedeutete. Angesichts der knappen Niederlage war es um so hilfreicher, daß die anderen Mannschaften für Biberach spielten und die Schachbiber mit je einem Punk Vorsprung auf den SV Ebersbach und den TSV Willsbach noch immer auf dem ersten Nichtabstiegsplatz verharren. In den nächsten beiden Runden stehen mit den Duellen gegen die beiden Verfolger allerdings die Stunden der Wahrheit an.
SF Pfullingen I - TG Biberach I: Erste läßt Sieg zum 4:4 verstreichen
Die Erste ließ in der Oberliga die greifbar nahe Chance verstreichen, mit einem Sieg gegen den direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt SF Pfullingen wichtige Punkte zu machen. Das schlußendliche 4:4 fühlt sich an wie eine Niederlage. Dabei hatten die Biber beim Erzrivalen aus Verbandsligazeiten im Pfullinger Schloß vielversprechend begonnen. Spitzenspieler Wolfgang Mack nutzte eine positionelle Schwäche gnadenlos aus und überrollte seinen Gegner regelrecht. Da zudem alle anderen Biberacher solide bis klar vorteilhaft standen, sah es nach drei Stunden nach einem verdienten und deutlichen Erfolg aus. Als Rainer Wohlfahrt an Brett 6 im Mittelspiel doch unter Druck geriet und die Waffen strecken mußte, kompensierte dies Holger Namyslo am vierten Brett. Mit einem scheinbaren Figurenopfer sprengte er die gegnerische Stellung und ließ nie Zweifel an seinem Erfolg aufkommen. Dann begannen die Biber jedoch, Nerven zu zeigen. Albrecht Weidel hatte sich zunächst klare Vorteile erspielt, verlor nun aber den Faden und mußte in Zeitnot gar entscheidende Materialverluste an Brett 8 hinnehmen. Biberach konterte nochmals mit Oliver Weiß, der geschickt die gegnerische Bauernstruktur gesprengt und sich Mehrbauern verschafft hatte. Die Umsetzung erwies sich anschließend als schwierig, aber er gewann letztlich doch sicher das dritte Brett. Aus einer soliden Stellung heraus, fand sich Tobias Merk hingegen nach einer Abwicklung plötzlich mit Minusbauern in großen Problemen wieder. Mit feiner Endspieltechnik gelang es ihm aber, am siebten Brett noch ein Remis retten. Weniger Glück hatte Rainer Birkenmaier, der erst eine klar vorteilhafte Stellung an Brett 2 vergeben hatte, in Zeitnot dann zu defensiv agierte und nach insgesamt fünfeinhalb Stunden dem Druck nicht mehr Stand halten konnte. Beim Stand von 3,5:3,5 ruhten die Hoffnungen daher auf Topscorer Stanislav Sokratov, der mit viel Übersicht und taktischer Finesse zwei Bauern gewonnen und den Gegner zu absoluter Passivität verdonnert hatte. Allerdings ließ Sokratov mit der falschen Endspielstrategie den Pfullinger überraschend nochmals vom Haken, verlor einen Mehrbauern und mußte gegen einen geschickt verteidigenden Pfullinger nach sechs Stunden doch nur Remis am fünften Brett akzeptieren. Insgesamt fühlte sich der Punktverlust nach den überraschend gekippten Partien wie eine heftige Niederlage in einem Vierpunktespiel an.
Stuttgarter SF 1879 II - TG Biberach I: Schachbiber holen ersten Saisonpunkt - oder doch nicht?
Am Sonntag mußte die TG Biberach zum Auswärtsspiel bei den SF Stuttgart II anreisen und hatte sich fest vorgenommen zu punkten, zumal es gegen einen direkten Konkurrenten um den Erhalt der Oberliga ging. Nach Schwächen zu Beginn kämpften sich die Biber zurück und erreichten am Ende ein 4:4 Unentschieden. Da Stuttgart gegen die Wertung der letzten Partie Protest einlegte, ist aber noch nicht sicher, daß Biberach den Mannschaftspunkt behalten darf. Der Spielverlauf war ähnlich turbulent wie das Ende des Mannschaftskampfes: In einer soliden Stellung hatte Dirk Schindler am achten Brett einen völligen Blackout, verlor einzügig eine Qualität und konnte dies danach nicht mehr reparieren. An Brett 2 stand Rainer Birkenmaier derweil von Beginn an unter Druck und mußte sich diesem schließlich in Zeitnot beugen. Ebenfalls in hochgradiger Zeitnot steuerte Albrecht Weidel nun ein Sicherheitsremis am siebten Brett bei, nachdem er sich zwar einen vorteilhaften Mehrbauern erspielt hatte, die Stellung insgesamt aber nicht ungefährlich war. Zur Aufholjagd blies anschließend Holger Namylso, der an Brett 4 früh einen Bauern für aktiveres Spiel geopfert hatte. Der Biber mußte jedoch bis zur beidseitigen Zeitnot warten, eher er doch sicher mit Königsangriff gewinnen konnte. Parallel dazu hatte sich auch Stanislav Sokratov eine druckvolle Stellung erspielt, sein Gegenüber verteidigte jedoch zäh und umsichtig -- bis er in Zeitnot einen Aussetzer hatte und Sokratov am fünften Brett zum 2,5:2,5 ausglich. Spitzenspieler Wolfgang Mack hatte hingegen in der Eröffnung nicht ganz freiwillig einen Bauern für besseres Spiel geopfert. Im Anschluß wogte die Partie hin und her, ehe sich der Biber ein leicht vorteilhaftes Turmendspiel sichern konnte. Dieses war letztlich aber nicht zu gewinnen. Rainer Wohlfahrt hatte an Brett 6 gleichfalls einen Bauern für Angriff gegeben und eine hochkomplizierte Stellung mit zahllosen taktischen Verwicklungen erreicht. Da sein umsichtiger Gegner mit der korrekten Verteidigung und Gegenangriff schließlich das bessere Ende für sich hatte, stand es 3:4 aus Biberacher Sicht und alle Hoffnungen ruhten auf Oliver Weiß. Dieser hatte seine Partie am dritten Brett klar dominiert und sich einen Mehrbauern und deutliche Gewinnchancen verschafft. Als er es verpaßte, den Sack zuzumachen und beide Spieler nach knapp sechs Stunden in finale Zeitnot gerieten, wurde es hektisch. In dieser Phase redete der Stuttgarter Mannschaftsführer regelwidrig und entscheidend in die Partie, was der Schiedsrichter umgehend ahndete und die Partie zugunsten der TG Biberach entschied. Damit lautet das derzeit offizielle Endresultat 4:4, was für Biberach ungemein hilfreich wäre. Allerdings hat Stuttgart beim Schiedsgericht Einspruch gegen die Schiedsrichterentscheidung eingelegt, die Entscheidung über den Protest steht noch aus.
TG Biberach I - Stuttgarter SF 1879 1: Ersatzgeschwächte Erste kämpt tapfer, muss sich aber beugen
In der dritten Liga waren die Schachbiber nach einem weiteren, kurzfristigen Ausfall und angesichts des Spielermangels in der zweiten Mannschaft nur zu Siebt gegen den großen Favoriten auf die Rückkehr ins Bundesligaschach angetreten. So gewann der Stuttgarter Internationale Meister Andreas Strunski das Spitzenbrett kampflos. Eine gute Stunde später akzeptierte Albrecht Weidel an Brett 6 ein Remisangebot, nachdem sein Gegner sich souverän gegen alle Angriffe verteidigt hatte. Dirk Schindler verfolgte hingegen in der Eröffnung den falschen Plan, fand dieses Mal nie in die Partie und wurde am achten Brett völlig überspielt. Wesentlich besser machte es Tobias Merk, der sich an Brett 7 mit seinem Gegner ein taktisches Duell lieferte. Nachdem der Pulverdampf jedoch verraucht war, trennten sich die Kontrahenten friedlich zum 1:3 Zwischenstand. Derweil kämpfte ein gesundheitlich angeschlagener Holger Namyslo mit allen Finessen und taktischen Tricks um einen vollen Punkt am vierten Brett. Sein Gegenüber verteidigte aber umsichtig das Remis. Hoffnungen auf einen Sieg gab es an Brett 5, nachdem sich ein starker Stanislav Sokratov klare Vorteile verschafft hatte. In dennoch schwieriger Stellung mußte der Biber in hochgradiger Zeitnot allerdings ein Dauerschach akzeptieren. Für einen Teilerfolg hätte Biberach nun die beiden letzten Partien gewinnen müssen. Hierbei stand Oliver Weiß am dritten Brett zunächst sehr unter Druck, verteidigte jedoch gekonnt und kam mit Gegenspiel zurück in die Partie. Leider reichten die leichten Vorteile nicht mehr zum vollen Punkt. Daraufhin knetete Rainer Birkenmaier seinen Gegner noch ein wenig durch, ehe er bei geringfügigem Vorteil ebenfalls Remis zum 3:5 Endstand gab. Zuvor hatte er mit aktivem Schwerfigurenspiel viel Druck entwickelt, aber trotzdem starkem Auftritt keine Chance zum entscheidenden Durchbruch erhalten. Mit der insgesamt verbesserten, soliden Mannschaftsleistung dürfte es aber eine Frage der Zeit sein, bis die Biber die ersten Punkte in dieser Oberligasaison einfahren.
SG Schwäb.Gmünd 1872 I - TG Biberach I: Deutliche 2,5:5,5 Schlappe in Schwäbisch-Gmünd
Während die TG Biberach am Samstag in einem Herzschlagfinale ihren Titel als Oberschwäbischer Mannschaftsmeister im Blitzschach verteidigen konnte, setzte es am Sonntag in der Oberliga eine doch deutliche 2,5:5,5 Schlappe in Schwäbisch-Gmünd. Vor Spielbeginn hatte man sich durchaus Chancen ausgerechnet und die Anfangsphase verlief auch noch ordentlich. Daher remisierte Oliver Weiß in ausgeglichener Stellung an Brett 3 früh. Dann geriet Rainer Birkenmaier am zweiten Brett jedoch in eine sehr passive Stellung und mußte bald darauf gegen den Internationalen Meister Josef Jurek die Waffen strecken. Derweil hatte sich Dirk Schindler mit solidem Spiel und geschickter Abwicklung klaren Vorteil im Endspiel verschafft. Ein kurzer Aussetzer ließ ihn jedoch den falschen Plan verfolgen und den Vorteil vergeben, sodaß er in Zeitnot Remis bot -- was umgehend akzeptiert wurde. Danach sollte es dunkel werden: Am vierten Brett hatte Holger Namyslo eine sehr scharfe Variante gewählt und mußte für Bauerngewinn schwere Angriffe gegen seinen König hinnehmen. Ein Blackout kostete ihn eine Qualität und letztlich die Partie. Ähnlich erging es Tobias Merk, der in einer scharfen Stellung auf eine Vereinfachung verzichtete, um seine Gewinnchancen an Brett 7 zu suchen. Leider erwies sich der gegnerische Angriff als stärker. Nun sah es nach einer schweren Klatsche aus, doch die weiteren Biber nagten sich in ihre Partien zurück. Spitzenspieler Wolfgang Mack war gegen den Internationalen Meister Frank Zeller nach zunächst guter Eröffnung stark unter Druck geraten, hielt mit Angriff dagegen und wurde am Ende mit einem Remis belohnt. Als sehr zäh erwies sich außerdem Albrecht Weidel, der zwischenzeitlich schon auf die Verluststraße geraten war. Mit viel List, Können und Tücke kam er aber zurück und hätte sein Endspiel an Brett 6 beinahe noch gewonnen. Zum 2,5:5,5 Endstand konnte schlußendlich Stanislav Sokratov am fünften Brett ein weiteres Remis beisteuern, nachdem er wieder einmal seine überragenden Endspielkenntnisse bewiesen hatte. Zuvor hatte er im Mittelspiel mannschaftsdienlich ein Remis abgelehnt, dann allerdings einen Bauern verloren gehabt. Trotz des mißglückten Auftakts sollten die Biber den Kopf nicht hängen lassen -- auch wenn in der nächsten Runde Topfavorit SF Stuttgart I in Biberach gastieren wird.
SV Ebersbach I - TG Biberach I: Knappe Niederlage, trotzdem tolle Bilanz
Nach einer überragenden Saison als Neuling in der Oberliga und neun von zehn möglichen Punkten aus den letzten fünf Runden gab es für die TG Biberach am Sonntag zum Saisonabschluß eine knappe 3,5:4,5 Niederlage in Ebersbach, die sich aber gut verschmerzen läßt. Die Schachbiber hatten bereits zuvor Platz 5 zementiert und waren in den entscheidenden Momenten vielleicht ein wenig ohne den rechten Biß, während sich die Ebersbacher nur mit einem Sieg vor dem Abstieg retten konnten -- und nun hauchdünn der Liga erhalten bleiben. Der Mannschaftskampf begann mit einer Remisserie in mehr oder weniger ausgeglichenen Stellungen, als sich Holger Namyslo an Brett 4 sowie Wolfgang Mack und Rainer Birkenmaier an den Spitzenbrettern jeweils friedlich mit ihren Gegnern einigten. Rainer Wohlfahrt sorgte danach für die Biberacher Führung, nachdem er mit starkem Königsangriff an Brett 5 die Verteidigung seines Gegenübers hoffnungslos überfordert hatte. Ebenfalls stark auf Angriff spielte Tobias Merk am siebten Brett und stand bereits klar auf Gewinn, als ihm ein Fingerfehler unterlief -- und er sich so auf die Verliererstraße brachte. Als nun auch noch Topscorer Stanislav Sokratov an Brett 6 die Waffen strecken mußte, nachdem er zwar gut gestartet war, im Mittelspiel langsam, aber sicher ins Hintertreffen geriet, standen die Zeichen sehr ungünstig für Biberach. Am achten Brett hatte Dirk Schindler derweil zwei Bauern für starkes Spiel geopfert, sich mit einer kleinen Ungenauigkeit aber dann selbst in Bedrängnis gebracht. In Zeitnot kämpfte er sich jedoch bravourös in eine Gewinnstellung zurück, um nach fünf Stunden Spielzeit mit einer zweiten kleinen Ungenauigkeit seinem Gegenüber zu erlauben, in Haaresbreite gerade noch ins Remis zu entwischen. Beim Stand von 3:4 blieb Albrecht Weidel an Brett 3 nun nichts anderes übrig, als in sehr bedrängter Stellung ein Remisangebot zu akzeptieren, nachdem er sich davor ein spannendes Duell geliefert hatte. Die Niederlage trübt die Saisonbilanz der Biber aber keineswegs, haben sie als Aufsteiger doch alle Ziele übererfüllt, einen Platz in der oberen Tabellenhälfte erspielt und mit Ex-Bundesligist SF Stuttgart den großen Ligafavoriten eindrucksvoll zerlegt. In einer Mannschaft ohne große Schwächen ist es schwer, Einzelne herauszupicken. Überragend ist sicherlich die Bilanz von sechs Siegen in acht Spielen von Stanislav Sokratov. Zweitbester Punktehamster wurde Holger Namyslo (5,5/9) vor Oliver Weiß (5/7). Weiß gelang ebenso wie Edeljoker Dirk Schindler (2/3) das Kunststück trotz sehr beachtlicher durchschnittlicher Gegnerstärke von 2257 ELO bzw. 2209 ELO ungeschlagen zu bleiben. Auch auf Ersatzmann Oliver Rechtsteiner war im Saisonverlauf stets Verlaß. Angesichts dieser Leistungen und Mannschaftserfolge steht Mannschaftsführer Schindler nun vor der Frage: Muß Biberach das verflixte zweite Jahr als Aufsteiger fürchten oder sollte man nicht vielmehr den Angriff auf die Tabellenspitze als neues Ziel ausgeben?
TG Biberach I - SF Deizisau I: Biberach glänzt mit Sieg gegen Deizisau weiterhin in Oberliga
Am Sonntag setzten die Schachbiber der TG Biberach ihren Erfolgslauf in der Oberliga fort und schlugen auch ohne ihren Topscorer Stanislav Sokratov die SF Deizisau mit 4,5:3,5. Entgegen der Erwartungen war der Gegner doch ohne den tschechischen Großmeister Tomas Polak angetreten -- und dürfte das bitter bereut haben. Biberach legte los wie die Feuerwehr: Oliver Weiß zerpflückte im Eilzugstempo die gegnerische Stellung, gewann einen Turm und drohte mit tödlichem Angriff an Brett 3. Rainer Wohlfahrt stand dem in Nichts nach, spielte gewohnt scharf und überrannte nach einem Figurenopfer seinen völlig überforderten Gegner am sechsten Brett. In leicht besserer Stellung ließ es Rainer Birkenmaier daher vorsichtig angehen und einigte sich an Brett 2 auf ein Remis zum frühen 2,5:0,5 Zwischenstand. In ausgeglichener Stellung hatte nun aber Albrecht Weidel an Brett 4 Blut geleckt und spielte auf Königsangriff. Leider war jedoch sein Gegenüber mit seinem Konter schneller. Den alten Abstand stellte nun ein sehenswerter Sieg von Holger Namyslo wieder her, der am fünften Brett zuvor gekonnt das Zentrum und damit die gegnerische Verteidigung gesprengt hatte. Eng wurde es allerdings nochmals, als Oliver Rechtsteiner Brett 8 verloren geben mußte. In hochgradiger Zeitnot hatte er eine Figur für Angriff geopfert, der leider nicht durchschlug. Hinterher stellte sich heraus, daß ihm ein zweites, in Zeitnot schwer zu findendes Figurenopfer wegen seiner starken Freibauern doch noch ein durchaus verdientes Remis gebracht hätte. Nun hing alles an den verbleibenden beiden Brettern. Hier traf Spitzenspieler Wolfgang Mack auf den 18-jährigen amtierenden Württembergischen Meister Jens Hirneise und fand sich in einem schwierigen Damenendspiel mit vielen Bauern wieder. Mit seiner Übersicht sicherte sich der Biber am Ende ein nie gefährdetes Remis. Daraufhin bot Tobias Merk an Brett 7 beim Stand von 4:3 geschickt remis, nachdem die Stellung in ein ausgeglichenes Springerendspiel verflacht war. Auf Befehl seines Mannschaftsführers mußte der Gast aus Deizisau eher unwillig weiterspielen -- ehe mehrfache Zugwiederholung einige Züge später doch den entscheidenden und verdienten halben Punkt sicherte. Mit dem erneuten Erfolg ist Biberach seit fünf Runden ohne Niederlage und hat nun eine Runde vor Saisonende bereits einen Platz in der oberen Tabellenhälfte sicher. Dieses Abschneiden hätte den Schachbibern vor der Saison kaum jemand zugetraut. Deizisau befindet sich nach der Niederlage hingegen wieder Tief im Abstiegskampf und muß am letzten Spieltag noch schwer zittern.
SG Schwäb.Gmünd 1872 I - TG Biberach I: Biberach punktet auch in Schwäbisch-Gmünd
Die Schachbiber der TG Biberach setzen ihren Erfolgszug in der dritten Liga fort und sicherten sich am Sonntag beim ehemaligen Zweitligisten Schwäbisch-Gmünd ein mehr als verdientes Unentschieden. Der Verbleib in der Oberliga ist damit (fast) gesichert. Die erste Mannschaft mußte ohne Spitzenspieler Wolfgang Mack und ohne Kapitän Dirk Schindler nach Gmünd und wurde dort immerhin von zwei internationalen Titelträgern erwartet. Dennoch gingen die Biber schnell nach zwei Stunden 2:0 in Front, da sowohl Stanislav Sokratov an Brett 6 als auch Albrecht Weidel an Brett 3 ihre Gegner sicher und sehenswert überspielten. Dem ließ Tobias Merk am siebten Brett ein Remis in ausgeglichener Stellung folgen. Rainer Wohlfahrt fand sich hingegen in einer komplizierten Stellung wieder und entschied sich am fünften Brett für das Risiko. Dieses Mal ging es leider nicht auf. Daraufhin lehnte Oliver Weiß mit Schwarz gegen IM Josef Jurek ein Remis ab und spielte an Brett 2 stark auf Angriff. Der Internationale Meister verteidigte sich aber geschickt und konnte so noch ein Remis retten. Pech hatte nun Rainer Birkenmaier, der am Spitzenbrett IM Frank Zeller vier Stunden lang im Griff hatte, in Zeitnot aber ein Abzugsschach übersah und so um die verdienten Früchte seiner Arbeit gebracht wurde. Ergänzungsspieler Oliver Rechtsteiner verrichtete seine Arbeit hingegen gewohnt zuverlässig, nachdem er zunächst sehr schlecht aus der Eröffnung gekommen war. Im Turmendspiel wäre ihm sogar beinahe noch ein Sieg gelungen, sodaß sein Remis ein gerechtes Ergebnis widerspiegelt. Beim Stand von 3,5:3,5 und einem Bauern weniger brillierte Holger Namyslo am vierten Brett durch offensives Spiel und ein sehenswertes Damenopfer. Danach hätte es durchaus Gewinnchancen für ihn gegeben, der erfahrenste Biber entschied sich aber angesichts der Risiken für ein Remis und damit ein wichtiges 4.4 in Gmünd. Durch diesen Erfolg hat die TG Biberach schon zwei Runden vor Saisonende den Klassenerhalt fast gesichert, es sei denn, daß in der 2. Bundesliga ein Unglück passiert und sich alle bösen Schachgeister gegen Biberach verschwören.
TG Biberach I - Stuttgarter SF 1879 I: Grandioser Sieg gegen Topfavorit im Spiel der Jubilare
Wenn die halbe Mannschaft runde (Einsatz-) Jubiläen feiern darf, ist ein Mannschaftssieg in der Oberliga eigentlich Ehrensache. Nur: Was darf man erwarten, wenn es sich bei dem Gegner SF Stuttgart I um den Topfavoriten auf den Titel handelt, der ehedem in der ersten Bundesliga gespielt hatte und vor drei Jahren bis in die dritte Liga abgestiegen war? Die TG Biberach ließ sich davon am Sonntag nicht bange machen, landete einen sensationellen, aber ungefährdeten und höchstverdienten 5:3-Erfolg und gewann damit das dritte Spiel in Folge. Mit nun völlig ausgeglichener Bilanz stehen die Schachbiber drei Runden vor Schluß überraschend im oberen Mittelfeld und haben den Klassenerhalt bereits fast geschafft. Gegen Stuttgart feierten die ehemaligen Jugendspieler Dirk Schindler und Rainer Wohlfahrt ihr jeweils 100. Spiel, Tobias Merk schon seinen 150. Einsatz in der ersten Mannschaft und gehören damit in der langen Geschichte des Biberacher Schachs zu einem exklusiven Zirkel von nun nur sieben Spielern, denen dies gelungen ist. An der Spitze dieser Rangliste zieht Altmeister Holger Namyslo mit seinem aktuell 300. Spiel (in knapp 40 Jahren) einsame Kreise -- mit einem Vorsprung von gut 100 Einsätzen auf den ehemaligen Topspieler Benno von Wedel. Die Motivation war also hoch und nachdem sich Oliver Weiß in völlig ausgeglichener Stellung an Brett 3 auf ein verdientes Remis geeinigt hatte, sorgte Stanislav Sokratov am sechsten Brett für die Führung. Der Topscorer der Liga spielte von Beginn an druckvoll, setzte dem Gegner immer mehr zu und landete gewohnt sicher den fünften (!) Sieg im sechsten Spiel. Stuttgart konnte nochmals ausgleichen, als sich die deutsche Nachwuchshoffnung Andreas Strunski mit dem Biber Wolfgang Mack eine Eröffnungsschlacht mit unterschiedlicher Stellungsbewertung lieferte und das bessere Ende für sich hatte. Danach kam der Auftritt der Jubilare. An Brett 5 sprengte Wohlfahrt mit einem brillanten Bauernopfer die Stellung und gewann entscheidendes Material. Sein Gegner zog es daraufhin vor, die Partie durch Zeitüberschreitung zu verlieren. Namyslo agierte ebenfalls druckvoll, zerpflückte die gegnerische Königsstellung, mußte sich aber doch mit Remis am vierten Brett zufrieden geben, da sein Gegenüber stets gerade noch einen rettenden Zug fand. An Brett 2 stand Biberach dafür erst unter Druck und mußte kämpfen; als man sich davon aber befreit hatte, waren es eher die Stuttgarter, die über das weitere Remis froh sein durften. Nun oblag es Merk, die Weichen endgültig auf Sieg zu stellen. Er hatte zunächst viel Druck aufgebaut, war dann aber doch in einem Figurenendspiel mit Minusbauern gelandet. Gewohnt umsichtig sicherte er sich aber nach knapp fünf Stunden ein verdientes, unzweifelhaftes Remis an Brett 7 zum 4:3. Den Schlußpunkt zum 5:3 durfte nach gut fünfeinhalb Stunden Schindler setzen, der es mit dem Stuttgarter Edeljoker zu tun bekommen hatte, welcher am achten Brett eigentlich für Punkte garantieren sollte. Der Biber dominierte die Partie aber von Beginn an und gewann mit feinem Königsangriff entscheidend Material. Zwar machte er sich kurzzeitig den Gewinn nochmals etwas schwerer, als er beim Übergang ins Endspiel ein wenig Angst vor der eigenen Courage zeigte, aber letztlich verwandelte er seinen hochverdienten Vorteil souverän.
Stuttgarter SF 1879 II - TG Biberach I: Biberach macht großen Schritt zu Klassenerhalt in Oberliga
Am Sonntag stand für den Aufsteiger TG Biberach das nächste Entscheidungsspiel in der Oberliga an, ging es doch gegen die arrivierte Mannschaft SF Stuttgart II. Erfreulicherweise kommen die Biber immer mehr ins Rollen, verwerten nun ihre Vorteile konsequent und gewannen daher ihr Auswärtsspiel deutlich und hochverdient mit 5,5:2,5. Mit nun 4:6 Punkten ist Biberach damit ins Mittelfeld der Tabelle vorgestoßen. Spitzenspieler Wolfgang Mack gewann kampflos und Oliver Weiß ließ an Brett 3 ein verdientes Remis folgen, nachdem sich die Stellung deutlich vereinfacht hatte. Pech hatte Albrecht Weidel, der am vierten Brett einen Turm für Königsangriff geopfert hatte, dessen Gegner sich aber umsichtig verteidigte. Zwar bekam der Biber sein Material zurück, konnte aber die gegnerischen Freibauern nicht mehr stoppen. Die Führung stellte an Brett 5 Holger Namyslo wieder her, der von Beginn an druckvoll agierte, den gegnerischen König in der Brettmitte beharkte und seinen Gegner damit hoffnungslos überforderte. Ebenfalls mit starkem Königsangriff durchbrach anschließend Stanislav Sokratov die Stellung seines Gegenübers und feierte am siebten Brett so schon den vierten verdienten Sieg im fünften Spiel. Rainer Birkenmaier mußte zunächst etwas Druck überstehen, befreite sich aber wie gewohnt an Brett 2 und kam in Vorteil. Sein Gegner konnte am Ende gerade noch ein Remis zum 4:2 Zwischenstand halten. Die endgültige Entscheidung brachte nun das achte Brett: Tobias Merk verwaltete einen früh gewonnenen Mehrbauern umsichtig, war in Zeitnot die Ruhe selbst und gewann letztlich nach vier Stunden mit einem Freibauern, der tief ins gegnerische Lager einmarschiert war. Daraufhin ließ es Rainer Wohlfahrt im Endspiel am sechsten Brett nach gut viereinhalb Stunden friedlich ausgehen. Zuvor war er stark in Bedrängnis geraten, hatte aber gut verteidigt und sich ein Endspiel erarbeitet, in dem bei Bedarf durchaus (langwierige) Gewinnversuche möglich gewesen wären. Am nächsten Spieltag (13. Februar, 10.00 Uhr) erwarten die Schachbiber nun den großen Titelfavoriten und Zweitligaabsteiger SF Stuttgart I zum Heimspiel im Hotel Riss. Allerdings können die Mannen um Mannschaftsführer Dirk Schindler dieser Aufgabe entspannt entgegensehen, brauchen sie voraussichtlich doch nur noch einen Sieg in den letzten vier Runden, um den Verbleib in der Oberliga zu sichern.
TG Biberach I - SV Tübingen 1870 I: Erster Sieg in Oberliga
Am Sonntag empfing Oberliganeuling TG Biberach zur Saisonmitte den Abstiegskandidaten SV Tübingen zum Schicksalsspiel, machte sich wie immer das Leben selbst schwer und vergab einen klaren Erfolg. Nach knapp sechs Stunden zähen Ringens brachten die Schachbiber aber doch mit 4,5:3,5 den ersten Drittligasieg unter Dach und Fach, verließen die Abstiegsränge und sind zurück im Spiel. Zunächst sah es nach einem klaren Erfolg aus: Spitzenspieler Wolfgang Mack einigte sich in leicht besserer Stellung auf ein strategisches Remis. Kurz darauf gewann Topscorer Stanislav Sokratov souverän Brett 7, nachdem er per Ablenkungsangriff erst einen Bauern gewann, um schließlich den gegnerischen König zu attackieren, als dieser entblößt wurde. An etlichen Brettern stand man zudem vorteilhaft, so auch Rainer Wohlfahrt, dessen Angriff am sechsten Brett sich aber dann doch festlief, sodaß er in arge Bedrängnis kam. Mit viel List und Tücke rettete er sich aber gerade noch in ein Remis. Parallel dazu hatte Oliver Weiß seinem Gegenüber vergiftete Bauern zum Fraß vorgeworfen und derweil mit seinen Springern einen fulminanten Königsangriff lanciert. Am Ende gewann er mit einer schönen Kombination Brett 3. Dem wollte Albrecht Weidel nicht nachstehen, hatte er seinen Gegner doch klar dominiert, völlig eingeschnürt und ihm Material abgeknöpft. In beidseitiger Zeitnot verpaßte es Weidel jedoch, den Sack zuzumachen und geriet am vierten Brett mit einem Fingerfehler entscheidend in Nachteil. Als außerdem Tobias Merk nach einem Hungerast seine Gewinnstellung nach fünf Stunden aus der Hand gab, begann das große Zittern. An Brett 8 hatte er zuvor in der Eröffnung einen Bauern gewonnen und diesen Vorteil beständig gewahrt und ausgebaut. Letztlich gelang es ihm aber geschickt, noch ein wichtiges Remis zu sichern. Derweil kämpfte am fünften Brett Holger Namyslo gegen einen konsequent verteidigenden Gegner, der versuchte, die Partie zu vereinfachen. Schließlich erreichte der Biber doch leichte Vorteile, allerdings wären im Endspiel nur hochriskante Gewinnversuche mit der Brechstange möglich gewesen, sodaß er sich nach fünfeinhalb Stunden auf Remis einigte. Beim Stand von 4:3 hing nun alles von Rainer Birkenmaier ab, dessen Partie an Brett 2 über fünf Stunden hin- und hergewogt war, bei der er letztlich aber stark unter Druck stand. Daher entschied er sich, eine Bauernwalze per Figurenopfer zu stoppen und selbst seine Landsknechte auf den Weg zu schicken. Dies tat er so gekonnt, daß er seinem Gegenüber, dem immer mehr die Zeit ausging, nach fast sechs Stunden ein mehr als verdientes Remis abringen konnte. Der wichtige Mannschaftssieg war somit doch noch gesichert.
SK Bebenhausen 1992 I - TG Biberach I: Herbe Niederlage nach langem Kampf in der Oberliga
Nach zwei knappen und sehr unglücklichen Niederlagen zum Saisonauftakt bezog die erste Mannschaft der TG Biberach am vergangenen Sonntag gegen den Ex-Zweitligisten Bebenhausen eine herbe 2,5:5,5-Niederlage und steht quasi zur Saisonmitte nun am kommenden Sonntag vor dem erwarteten Endspiel gegen den direkten Konkurrenten Tübingen. Zuschauer sind zum Heimspiel im Hotel zur Riss willkommen und dürfen sich auf einen spannenden Kampf freuen, da die Biber auch gegen Bebenhausen stark begannen, dann allerdings einige Partien trotz großem Kampf aus der Hand gaben. Stanislav Sokratov hatte an Brett 7 zunächst wie gewohnt stark aufgespielt und seinen Gegenüber zur Passivität verdammt. Ein Flüchtigkeitsfehler kostete ihn jedoch eine Figur und damit letztlich die Partie. Am vierten Brett spielte Albrecht Weidel währenddessen voll auf Angriff, stand aber ebenfalls mit leeren Händen, da als der Pulverdampf verraucht war, und mußte sich später geschlagen geben. Umgekehrte Vorzeichen gab es hingegen an Brett 2: Rainer Birkenmaier hatte sich gekonnt verteidigt und nutzte gegnerische Angriffsversuche gewohnt sicher zur erfolgreichen Gegenattacke. Nun mußte aber Holger Namyslo die Waffen strecken, da sein Endspiel nicht mehr zu halten war. Zuvor hatte er am fünften Brett mit leichten Vorteilen auf Angriff gespielt und gegen einen gut verteidigenden Gegner schließlich vergeblich zur Brechstange gegriffen. Die Partie des Tages gelang aus Biberacher Sicht dafür Oliver Weiß, der an Brett 4 schon im fünften Zug auf Vorteil stand, Bauer um Bauer gewann und seinen renommierten Gegenüber regelrecht zusammenschob. Spannend verlief der Kampf mit beidseitigen Angriffen am Spitzenbrett, bis Wolfgang Mack am Ende doch die besseren Argumente des Bebenhauseners anerkennen mußte. Beim Stand von 2:4 liefen noch zwei Partien, die am Ende über fast sechs Stunden gehen sollten und in denen die Biber verzweifelt kämpften. Tobias Merk hatte lange positionelle Vorteile und agierte sicher, bis er in Zeitnot einen gegnerischen Angriff zuließ. Letztlich mußte er sich mit einem Turm einer Bauernlawine erwehren, hielt aber mit viel Geschick und etwas Glück doch ein verdientes Remis an Brett 8. Weniger Glück hatte Rainer Wohlfahrt, der zuvor auf Königsangriff spielte, am Ende mit Minusbauer in ein schwieriges Endspiel mußte und letztlich am sechsten Brett auf verlorenem Posten stand.
TG Biberach I - Post-SV Ulm I: Knappe Niederlage im Oberschwabenderby
Die erste Mannschaft der TG Biberach zahlt in der dritten Liga trotz starker Leistung weiter Lehrgeld. Im Oberschwabenderby der Oberliga vergaben die Biber, die auf zwei Spitzenspieler verzichten mußten, beim 3,5:4,5 gegen den Ex-Zweitligisten Post Ulm zumindest einen verdienten Punkt. Dirk Schindler bekundete an Brett 7 mit Schwarz keine Probleme, in einem Theoriegeplänkel auszugleichen, und einigte sich bald darauf friedlich auf Remis. Oliver Rechtsteiner folgte dem Beispiel kurz darauf am achten Brett, als seine Stellung verflacht war. Nun war es an Holger Namyslo die Führung zu bringen, als er nach einem aussichtsreichen Qualitätsopfer zwar zunächst zuwenig Druck gemacht hatte, aber letztlich eine Unachtsamkeit des Gegners gekonnt zum Sieg an Brett 3 nutzte. Eigentlich sah es nun sehr gut aus, doch dann geriet Albrecht Weidel nach starker Partie und toller Stellung am zweiten Brett in Zeitnot auf die Verluststraße. Mit einer toll geführten, aber sehr scharfen Partie mit beidseitigen Königsangriffen sorgte Stanislav Sokratov an Brett 5 nochmals für Vorsprung, jedoch kippten gleichzeitig die Partien von Rainer Wohlfahrt und Tobias Merk, sodaß sich das schlechte Ende abzeichnete. Zwischenzeitlich errang Spitzenspieler Rainer Birkenmaier noch ein Remis, als er -- trotz offensivem Beginn arg unter Druck geraten -- gegen den irischen Schacholympioniken und Fidemeister Mark Heidenfeld gewohnt umsichtig verteidigte. Nach fünf Stunden mußte Wohlfahrt trotz zähem Kampf schließlich die Waffen strecken. Er hatte offensiv agiert, leichte Vorteile am vierten Brett erspielt, wurde aber letztlich von einem Bauerndurchbruch tödlich erwischt. Nochmals eine halbe Stunde später endete auch das Ringen von Tobias Merk an Brett 6, der per Bauernopfer einen tollen Angriff aufzog, jedoch von einem Gegenschlag im Zentrum unglücklich erwischt wurde.
TG Biberach I - SC Böblingen 1975: Gut gespielt, aber beim Oberligadebüt Lehrgeld bezahlt
Zum Biberacher Debüt in der dritten Liga gastierte am Sonntag der SC Böblingen II im TG-Vereinsheim. Nach langem Kampf und toller Leistung mußten sich die Schachbiber letztlich 3:5 geschlagen geben - und verpaßten dabei knapp einen eigentlich verdienten zählbaren Erfolg. Nachdem die Böblinger ihre Zweitligamannschaft aufgerüstet haben, zählt nun deren Zweite zu den Schwergewichten in der Oberliga. Dennoch ging Biberach zunächst in Führung, als Stanislav Sokratov an Brett 7 aus einer sicheren Verteidigung heraus seinen Gegner aushebelte und sicher gewann. Oliver Weiß ging im Endspiel ebenfalls zum Angriff über, verpaßte aber den verdienten Lohn in Zeitnot, als sein Gegenüber nach einer kleinen Ungenauigkeit gerade noch das Remis am dritten Brett klammern konnte. Rückschläge gab es dann für die Spitzenspieler Wolfgang Mack und Rainer Birkenmaier. Sie verteidigten sich lange zäh und erbittert, mußten in ihren Endspielen aber letztlich die Waffen strecken. Zwischenzeitlich hatten sich dafür sowohl Albrecht Weidel als auch Tobias Merk an den Brettern 4 und 8 mit starken Leistungen Vorteile bzw. Mehrbauern erspielt. Nach etwas zu passiven Fortsetzungen konnten die Gegner aber ausgleichen, sodaß es zu zwei weiteren Remis kam. Damit war die Vorentscheidung gefallen. Rainer Wohlfahrt hatte derweil in einer spannenden Partie einen Bauern geopfert, um seinen Königsangriff zu verstärken. Als dieser aber nicht durchschlug, wurde er letztlich am sechsten Brett niedergerungen. So konnte Holger Namyslo an Brett 5 nach fünfeinhalb Stunden nur noch einen durchaus unglücklichen 3:5 Endstand fixieren. Namyslo hatte sich umsichtig eines Angriffs erwehrt und klare Vorteile erspielt, ein kleiner Blackout ließ den Gegner aber zurück ins Spiel kommen und sich ein knappes Remis zu ermauern. Insgesamt lieferte Biberach mit gutem Schach einen starken Auftritt ab, mußte aber in den entscheidenden Momenten gegen einen starken Gegner Lehrgeld bezahlen. Sollte die Leistung auf diesem Niveau verbleiben, sind zählbare Erfolge in den weiteren Spielen aber nur eine Frage der Zeit.
TG Biberach I - SV Nürtingen 1920 I: TG Biberach ungeschlagen und mit Rekord in die Oberliga
Am letzten Spieltag mußte Biberach erstmals in dieser Saison Schachgöttin Caissa bemühen, um doch noch glücklich 4,5:3,5 gegen den SV Nürtingen zu gewinnen und sich damit einen Rekord in ihrer Verbandsliga zu holen. Nachdem der Aufstieg in die dritte Liga schon zuvor feststand, wurde nun mit extrem starken 47 von 72 möglichen Brettpunkten auch der alte Rekord von Ebersbach überboten.Der Auftakt verlief ohne Stanislav Sokratov (neben Tobias Merk einer der Topscorer der Liga) jedoch wenig verheißungsvoll: Nach 10 Minuten stand Oliver Weiß am dritten Brett bereits auf Verlust. Nach wenigen Zügen hatte sich zudem Tobias Merk in einer scharfen Eröffnungsvariante vergriffen und mußte schnell und überraschend an Brett 6 die Segel streichen. Parallel dazu verlor Herbert Haberbosch eine Qualität und kapitulierte bald darauf an Brett 8. Dazwischen saß mit Dirk Schindler ein schockierter Mannschaftsführer, dem Böses schwante, zumal er auch noch zu passiv aus der Eröffnung gekommen war. Allerdings konnte er sich geschickt konsolidieren und einigte sich nach zwei Stunden auf Remis. Das eigentliche Wunder zu dem Zeitpunkt war aber, daß Oliver Weiß noch immer spielte. In der Folge rissen sich die Biber am Riemen. Zunächst überrannte Spitzenspieler Wolfgang Mack seinen Gegenüber mit starkem Angriff. Anschließend einigte sich Holger Namyslo auf ein weiteres Remis am zweiten Brett, da sein Gegner seine Angriffe gerade noch abwehren konnte. Dann kam ein cooler Weiß wie Phönix aus der Asche: Mittlerweile hatte er seine Stellung konsolidiert und ein entnervter Nürtinger bot ihm bei drohender Zeitnot Remis an. Nach kurzer Rücksprache über den Gesamtstand wurde dies akzeptiert. Gleichzeitig verwertete Rainer Wohlfahrt eine konsequent geführte Partie an Brett 5 mit viel Übersicht und klaren Vorteilen zum 3;5:3,5-Ausgleich. Nun hing alles an Rainer Birkenmaier, der voll auf Angriff gesetzt hatte. Als die Partie am vierten Brett zu verflachen drohte, schwenkte er um, gewann einen Bauern und mit seinen überragenden Endspielkünsten nach über viereinhalb Stunden die letzte Partie der Saison. Außer dem Sicherheitsunentschieden gegen den vermeintlichen Topfavoriten Pfullingen hat die TG Biberach damit alle Spiele der Saison gewonnen, klar die Liga dominiert und sich mit drei Mannschaftspunkten und vielen Brettpunkten Vorsprung verdient den Titel gesichert. Das Geheimnis des Erfolgs war eine geschlossene Mannschaftsleistung, bei der alle Spieler über hervorragende, positive Bilanzen verfügen. Prima inter pares sind Merk und Sokratov mit überragenden 6,5 Punkten aus 8 Partien, Weiß und Birkenmaier gelang das Kunststück, von ihren 9 Partien keine einzige zu verlieren. Auch auf die Ergänzungsspieler Oliver Rechtsteiner, Frank Zessin und Herbert Haberbosch war stets Verlaß.
SG Schramberg-Lauterbach I - TG Biberach I: Biber nagen sich bis in Oberliga durch
Bereits eine Runde vor Saisonende durfte die TG Biberach am Sonntag den größten Erfolg der Vereinsgeschichte feiern. Nachdem die erste Mannschaft in den letzten vier Jahren immer wieder mehr oder weniger knapp am Aufstieg gescheitert war, gelang Ihr nun in überzeugender Manier und zum ersten Mal in der Geschichte des Biberacher Schachs der Vorstoß in die Oberliga, Deutschlands dritthöchste Spielklasse. Beim Abstiegskandidaten Schramberg ließen die Biber nichts mehr anbrennen, feierten einen weiteren 6:2 Kantersieg und haben eine Runde vor Schluß weiterhin drei Punkte Vorsprung auf Pfullingen. Am Nachmittag gab es grenzenlosen Jubel bei acht Spielern, nur einer saß mit gemischten Gefühlen da. Mannschaftsführer Dirk Schindler, beruflich verhindert, aber stets über das Geschehen auf dem Laufenden gehalten, freute sich wie ein Schneekönig ob der Zwischenstände, mußte sich jedoch halt mit dem Daumen drücken aus der Ferne begnügen. Zuvor hatte Rainer Birkenmaier mit gewohnter Ruhe eine leicht schlechtere Stellung in ein frühes Remis an Brett 4 abgewickelt. Zu diesem Zeitpunkt kämpften motivierte Schwarzwälder noch erbittert um den Klassenerhalt, nach drei Stunden schlug jedoch wieder die Biberacher Flügelzange mit den Topscorern der Liga zu: Stanislav Sokratov besaß wie fast immer in dieser Saison die besseren Eröffnungskenntnisse und schoß seinen Gegenüber am sechsten Brett regelrecht vom Brett. Tobias Merk spielte in unklarer Stellung solide, gewann schließlich geschickt einen Turm und hatte keine Probleme, den Sieg an Brett 7 nach Hause zu bringen. Schramberg zeigte sich allerdings nur kurz geschockt und gewann überraschend das Spitzenbrett gegen Wolfgang Mack, welcher ausnahmsweise nie zu seinem Spiel fand sein. Mit überragendem Angriffsspiel und frühzeitig herausgespielter Mehrfigur setzte dafür Rainer Wohlfahrt seinem Gegner schwer zu und sorgte an Brett 5 postwendend für den alten Abstand. Damit war die Entscheidung gefallen und um 14.30 Uhr gewann ein stark aufspielender, druckvoller Oliver Weiß verdient das dritte Brett zum 4,5:1,5 Zwischenstand -- der Aufstieg stand fest. Biberach ließ aber noch nicht locker und so verwandelte Holger Namyslo eine Qualität aus seiner Lieblingseröffnung heraus zum nächsten Biberacher Punkt an Brett 2. Der Schlußakkord blieb Ergänzungsspieler Frank Zessin überlassen, der schwer kämpfen mußte, aber stark spielte. Am Ende einer wechselhaften Partie stand nach gut fünf Stunden ein hochverdientes Remis -- und die ersten Feierlichkeiten konnten beginnen. Mit dem Aufstieg hat die aktuelle Biberacher Mannschaft nicht nur die Leistungen der bisherigen Biberacher Wundermannschaft, die Anfang der 80er mehrfach knapp am Einzug in die Oberliga gescheitert war, getoppt, sondern ist auch weiterhin ungeschlagen und jagt im letzten Saisonspiel zu Hause gegen Nürtingen nun den Brettpunkterekord in der Verbandsliga, aufgestellt von der SV Ebersbach im Jahr 2005.
TG Biberach I - SF Pfullingen I: Nächster Stopp Oberliga!?
Die TG Biberach dominiert die Verbandsliga diese Saison weiterhin, trennte sich vom großen Konkurrenten Pfullingen am Sonntag 4:4 und hat nun den größten Erfolg der Vereinsgeschichte in unmittelbarer Reichweite: den Aufstieg in die Oberliga, immerhin die dritthöchste deutsche Spielklasse. Dirk Schindler bot an Brett 8 gegen den ehemaligen Württembergischen Spitzenspieler Peter Hertzog taktisch früh Remis, das auch gleich akzeptiert wurde. Ebenfalls friedlich einigte sich Oliver Weiß gegen einen Defensivkünstler am dritten Brett. Spitzenspieler Wolfgang Mack kam aus einer unklaren Stellung heraus hingegen entscheidend in Vorteil, als sein Gegenüber ungenau spielte. Der Biber spielte danach stark auf und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Daraufhin akzeptierte Rainer Birkenmaier ein Friedensangebot seines Gegners, nachdem an Brett 4 keiner entscheidende Vorteile hatte erlangen können. Überraschend die Segel streichen mußte hingegen Holger Namyslo, der nie zu seinem Spiel gefunden hatte und nach einem Figurenverlust das zweite Brett aufgeben mußte. Der ganze Druck lastete daher nun auf Tobias Merk, der sich schon früh Vorteile erspielt hatte. Gewohnt sicher gewann er an Brett 7 nervenstark mit sehenswertem Angriff und sorgte vermutlich für die Vorentscheidung im Titelrennen. Zwar mußte Stanislav Sokratov, bis dato Topscorer der Liga, seine erste Saisonniederlage hinnehmen, nachdem er am sechsten Brett ebenfalls nie zu seiner Form gefunden hatte, aber Rainer Wolhfahrt hatte sich von gegnerischem Druck befreit und trumpfte selbst auf. Mit drei Bauern für einen Qualität gab er aber schließlich die Partie sicherheitshalber Remis und besiegelte damit ein hochverdientes und wichtiges 4:4 gegen den direkten Konkurrenten. Mit diesem Unentschieden führen die Biber nun zwei Runden vor Schluß mit drei Mannschaftspunkten und etlichen Brettpunkten (quasi dem deutlich besseren "Torverhältnis") vor Pfullingen die Tabelle an und fahren als nächstes zum Abstiegskandidaten Schramberg. Nachdem Nürtingen und Markdorf ihre Spiele verloren haben, hat sonst nur noch Jedesheim theoretische Aufstiegschancen -- trifft nun aber auf Pfullingen. Damit sind die Chancen auf einen Biberacher Oberligaaufstieg so groß wie selten zuvor. Es darf also gehofft werden...
SK Markdorf I - TG Biberach I: Biberach baut Startrekord in Verbandsliga aus
Die erste Mannschaft der TG Biberach eilt in der Verbandsliga derzeit von Sieg zu Sieg und baute am Sonntag mit einem verdienten und recht sicheren 5:3-Erfolg beim alten Angstgegner Markdorf ihren Startrekord auf 12:0 Punkte aus. Da zudem Nürtingen überraschend gegen Pfullingen II verlor, während die vor der Saison als Topfavorit gehandelten SF Pfullingen I sich zu einem knappen 4,5:3,5 gegen Schußlicht Schramberg mühten, haben die Schachbiber nun bei drei verbleibenden Runden drei Punkte und viele Brettpunkte Vorsprung auf Pfullingen I, während Nürtingen und Markdorf mit vier Minuspunkten wohl aus dem Rennen sind. In Markdorf agierten die Biberacher konzentriert und abgeklärt. Nach reiflicher Überlegung akzeptierte Spitzenspieler Wolfgang Mack in druckvoller Stellung ein Remisangebot von Dieter Knödler, einem der besten Spieler Württembergs. Nachdem sich nämlich früh ein Sieg von Stanislav Sokratov und klare Vorteile bei Tobias Merk abzeichneten, hatte zwischenzeitlich Oliver Weiß seinem Gegner an Brett 3 Remis geboten, da die ausgeglichene Stellung verflacht war. Das Angebot wurde sofort angenommen. Diesem Trend folgten etwas später sowohl Oliver Rechtsteiner am achten Brett, wo beide Parteien nicht viele Züge gemacht, aber viel Zeit verbraucht hatten, als auch Rainer Birkenmaier, der mit den schwarzen Steinen an Brett 4 gewohnt sicher und solide verteidigt hatte. Dirk Schindler hatte seine anfänglich gute Stellung inzwischen etwas aus der Hand gegeben, kämpfte sich am siebten Brett aber nochmals zurück. Bei drohender Zeitnot bot er taktisch Remis und auch dieses Angebot wurde umgehend akzeptiert. So stand es nach gut drei Stunden 2,5:2,5. Allerdings gewann ein stark spielender Sokratov, Topscorer der Liga, nun sicher Brett 5, nachdem er mit guter Vorbereitung und toller Partieanlage früh einen wichtigen Zentralbauern erobert hatte. Als schließlich Merk mit zwei Läufern gegen einen Turm seinen weit vorgepreschten Bauern in eine tödliche Waffe verwandeln konnte und damit hochverdient auch das sechste Brett gewann, war die Entscheidung nach vier Stunden recht früh gefallen. Den Schlußpunkt durfte Holger Namyslo setzen, der nach gutem Beginn arg in Bedrängnis geraten war. Mit all seiner Routine rettete er sich bravourös in ein unklares Endspiel, in dem sein Gegenüber trotz Mehrbauer ein Remis an Brett 2 annahm. Mit dem sechsten Sieg in Serie dominiert die TG Biberach momentan klar die Verbandsliga, allerdings ist es für Euphorie hinsichtlich eines möglichen erstmaligen Oberligaaufstiegs noch zu früh. In der nächsten Runde wartet Pfullingen I, von der Papierform her eigentlich klarer Krösus der Liga. Bei einer Biberacher Niederlage würde es nochmals sehr spannend, auch wenn die Biber nach wie vor die deutlich besten Karten hätten. Sollte sich Biberach hingegen auch gegen Pfullingen schadlos halten, stünde das Tor zur dritten deutschen Liga sperrangelweit offen. Die Schachbiber stehen Ende des Monats also vor einer schweren, aber doch auch entspannten Aufgabe. Der Druck lastet ganz klar auf Pfullingen.
TG Biberach I - TSV Langenau I: Erste kann sich mit 4,5:3,5-Sieg an der Tabellenspitze weiter absetzen
Spitzenspieler Wolfgang Mack einigte sich in ausgeglichener Stellung auf Remis, da die Biber an quasi allen anderen Brettern ordentlich bis klar vorteilhaft standen. Kurz darauf hatte Holger Namyslo in der Tat seinen Gegner am zweiten Brett mit einem sehenswerten Königsangriff erfolgreich überrannt. An Brett 6 mußte sich Stanislav Sokratov hingegen lange verteidigen, ehe sein Gegenüber die falsche Idee verfolgte. Daraufhin drehte der Biberacher gekonnt den Spieß zur 2,5:0,5 Führung um. Tobias Merk hatte derweil stets das bessere Figurenspiel und konnte dadurch nach einem geschickten Abtausch im Endspiel einen entscheidenden Freibauern zum Sieg an Brett 7 gewinnen. Rainer Birkenmaier hatte sich ebenfalls Vorteile erarbeitet, als sein Gegner mit einem Opfer für eine unübersichtliche Stellung sorgte. Der gesundheitlich angeschlagene Biber lenkte daraufhin im Mannschaftssinne in ein Sicherheitsremis am vierten Brett über. Im Anschluß kippten jedoch zwei sichere Gewinnpartien für Biberach. Erst ließ Rainer Wohlfahrt nach tollem Spiel seinen Gegner entwischen und mußte Brett 5 aufgeben. Dann verpaßte Dirk Schindler nach starkem Angriffsspiel in Zeitnot die Vorentscheidung und brachte sich am achten Brett in Bedrängnis. Die Nerven beruhigen konnte aber Oliver Weiß, der sich immer umsichtig verteidigt hatte und am entscheidenden Remis an Brett 3 nie Zweifel aufkommen ließ. Daher fiel es auch nicht mehr ins Gewicht, daß Schindler sein Endspiel doch noch verlor, obwohl er sich zwischenzeitlich zurückgekämpft hatte. Mit nun 10:0 Punkten hat die TG erstmal die erste Saisonhälfte der Verbandsliga duchgängig gewonnen und jetzt zudem zwei Punkte Vorsprung auf Markdorf und Nürtingen. Der große Konkurrent Pfullingen hat gar schon drei Punkte Rückstand. Am nächsten Spieltag wartet mit dem Gipfelduell in Markdorf allerdings der alte Angstgegner -- keine leichte, aber eine doch lösbare Aufgabe für die Schachbiber.
SC Weisse Dame Ulm e.V. I - TG Biberach I: Erste verteidigt Spitzenplatz und ist zum Jahreswechsel verlustpunktfrei alleiniger Tabellenführer
In Ulm begnügten sich die Biber nach drei Kantersiegen mit einem sicheren Erfolg, legten zu Beginn aber doch los wie die Feuerwehr: Rechtsteiner setzte seinen Gegner von Beginn an stark unter Druck und einigte sich auf Remis, als die Stellung an Brett 8 etwas verflachte. Spitzenspieler Wolfgang Mack schloß daraufhin mit Fidemeister Gruber gleichfalls Frieden, nachdem sie in einer ausgeglichenen Stellung gelandet waren. An Brett 7 steuerte Dirk Schindler derweil einem sicheren Sieg entgegen, nachdem er in der Eröffnung seinen Gegner eingeschnürt hatte und dieser beim Befreiungsversuch eine Figur verloren hatte. Rainer Wohlfahrt ließ es schließlich friedlich angehen, nachdem seine Angriffe präzise verteidigt wurden und der Gegenüber mit Gegenangriff am fünften Brett drohte. Durchschlagenden Erfolg hatte hingegen Oliver Weiß, der die Ulmer Stellung an Brett 3 sehenswert überrannte und auf 3,5:1,5 stellte. Als sich nun Holger Namyslo an Brett 2 befreien konnte, nachdem er die ganze Partie in der Defensive war, war die Vorentscheidung gefallen -- auch wenn sein Mehrbauer nicht zum Sieg reichte. Stanislav Sokratov hatte zwischenzeitlich seinen Gegner völlig überspielt. Dieser konnte sich zwar mit Müh und Not noch in ein Endspiel mit verschiedenenfarbigen Läufern retten, doch das ungefährdete Remis am sechsten Brett bedeutet den Mannschaftssieg. Dennoch probierte Rainer Birkenmaier über fast sechs Stunden alles, um die Brettpunkte zu verbessern. Erst gehörig in Nachteil geraten, verteidigte er gewohnt umsichtig und kam gar mit Mehrbauer ins Endspiel -- das an Brett 4 leider nicht zu gewinnen war. Biberach ist damit zum Jahreswechsel verlustpunktfrei alleiniger Tabellenführer, da Erzrivale Pfullingen überraschend gegen Markdorf unter die Räder kam. Vorfreude ist aber verfrüht, stehen doch nun mit Langenau und Markdorf zwei unangenehm zu spielende (Angst-) Gegner zu den Wochen der Wahrheit an. Gegen beide setzte es in der letzten Saison knappe und unnötige Niederlagen.
TG Biberach I - SF Pfullingen II: Biber-Express rollt weiter - Dritter 6:2-Sieg in Folge
Die erste Mannschaft mußte gegen die "kleinen" Pfullinger ran und wollte sich im Fernduell mit dem "großen" Pfullingen I keine Blöße geben. Entsprechend konsequent gingen die Biber zur Sache: Dirk Schindler war schon druckvoll aus der Eröffnung gekommen, als sein Gegner einen vergifteten Zentrumsbauern zu gewinnen dachte. Mit einem unwiderstehlichen (schönen) Mattangriff entschied der Biberacher Brett 8 daraufhin schnell für sich. In der Folge einigte sich Spitzenspieler Wolfgang Mack in ausgeglichener Stellung auf Remis, stand doch auch Stanislav Sokratov nach überragender Stellungsbehandlung klar besser. Sein zur Passivität verdammter Gegner entschied sich bald darauf, das Leiden an Brett 6 durch Zeitüberschreitung zu beenden. Am siebten Brett zeichnete sich auch schon der dritte Biberacher Sieg ab, dominierte Tobias Merk doch gewohnt stark die gesamte Partie. Als er sich im Endspiel beschwindeln lies, mußte Merk sich aber am siebten Brett "nur" mit Remis begnügen. Ausgleichende Gerechtigkeit widerfuhr Biberach jedoch an Brett 2: Holger Namyslo vergab seinen klaren Vorteil durch eine Zugumstellung, stand im Endspiel schon auf Verlust, als ihn sein Gegenüber zurück ins Spiel kommen ließ. Diese Einladung nahm der Routinier gerne an und sorgte mit einem vollen Punkt für die 4:1-Führung. Die Entscheidung brachte nun Rainer Wohlfahrt, der zwischenzeitlich ebenfalls auf der Verliererstraße war. Als seine Gegnerin in Zeitnot kam, kämpfte er sich zurück, drehte die Partie am fünften Brett und verwandelte das resultierende Endspiel zum 5:1. Oliver Weiß hatte hingegen ruhig abgewartet, erst einen, dann zwei Bauern gewonnen und strebte einem verdienten Sieg entgegen. An Brett 3 übersah er am Ende allerdings eine Pattfalle und mußte sich friedlich auf Remis einigen. Zum Abschluß versuchte Rainer Birkenmaier am vierten Brett alles, aber weder sein Königsangriff zu Partiebeginn noch seine Schlußoffensive brachten deutliche Vorteile, sodaß er in ein Remis zum 6:2 Endstand einwilligte. Alles in allem geht der Sieg gegen Pfullingen II in dieser Höhe völlig in Ordnung und zudem halten die Biber damit noch den Titelfavorit Pfullingen I in Schach.
SC Rangendingen I - TG Biberach I: Deutlicher Sieg in Rangendingen sichert Tabellenspitze
Die erste Mannschaft der Schachabteilung der TG Biberach mußte am Sonntag nach Rangendingen reisen. Nachdem man sich in der Vergangenheit stets hart umkämpfte Duelle geliefert hatte, kamen die Gastgeber heuer mit 6:2 überraschend deutlich unter die Räder und so konnten die konzentriert spielenden Biber ihre Tabellenführung vor dem punktgleichen Erzrivalen Pfullingen verteidigen. Ohne Spitzenmann Wolfgang Mack angereist, ging Biberach bald in Front, als Oliver Weiß sich aus bedrängter Stellung mit einem sehenswerten taktischen Kniff befreite und seinen Gegner an Brett 2 direkt zur Aufgabe zwang. Stanislav Sokratov sorgte für die schnelle 2:0 Führung, als er wie ein Wirbelsturm durch die gegnerische Stellung fegte und einem völlig überforderten Gegenüber am fünften Brett nicht den Hauch einer Chance ließ. An Brett 4 mußte sich Rainer Wohlfahrt derweil starken Angriffen erwehren, die er aber routiniert zurückschlug und danach taktisch geschickt ein Remis anbot. Dieses wurde sofort akzeptiert. Die Vorentscheidung fiel schließlich nach vier Stunden an den Brettern 7 und 6. Bei scharfen, gegenseitigen Königsangriffen bewies Dirk Schindler viel Übersicht und hatte bei seinem lethalen Schlußakkord die schnelleren und besseren Argumente. Tobias Merk hatte sich zwischenzeitlich mit mächtigen zentralen Freibauern Vorteil erspielt und gewann das Endspiel gewohnt sicher. Beim Stand von 4,5:0,5 gab Oliver Rechtsteiner nun in Zeitnot seine Partie am achten Brett remis, nachdem er sich zuvor geschickt kleine positionelle Vorteile erhamstert hatte. Die einzige Niederlage des Tages erlitt schließlich überraschend Spitzenspieler Holger Namyslo, der zwar gut aus der Eröffnung kam, aber anschließend den falschen Plan verfolgte und in einen tödlichen Angriff lief. Den Schlußpunkt durfte hingegen Rainer Birkenmaier setzen, der in ausgeglichener Stellung auf Verdacht eine Qualität für einen Bauern und gutes Spiel geopfert hatte. Mit den deutlich besseren Endspielkenntnissen trieb er an Brett 3 seinen Gegenüber so erst zur Verzweiflung, dann zur Aufgabe. Mit dem zweiten 6:2-Erfolg in Folge hat die TG Biberach in der Verbandsliga einen Auftakt nach Maß hingelegt und bislang mit guten Spielen überzeugt. Allerdings ist es für Euphorie noch viel zu früh, stehen die dicken Brocken doch erst noch bevor.
TG Biberach I - SV Jedesheim 1921 I: Erste katapultiert sich mit 6:2-Erfolg gegen Jedesheim an Tabellenspitze
Spiele gegen Jedesheim sind immer mit Unsicherheit behaftet, da die Illertaler nominell extrem stark besetzt sind, sich aber durch wiederholte Ausfälle oft selber schwächen. So blieb auch dieses Mal das zweite Brett unbesetzt und Holger Namyslo feierte einen kampflosen Erfolg. Etwas mehr Arbeit hatte Tobias Merk, der an Brett 7 seinen Gegner von Beginn an schwindlig spielte, Material um Material und schließlich zügig die Partie gewann. Dem ließ Spitzenspieler Wolfgang Mack eine ganze Weile später ein Remis folgen, nachdem er gegnerische Drohungen gekonnt mit Gegenattacken parierte und in ausgeglichener, aber schwieriger Stellung Dimitri Anistratov (immerhin Top 50-Spieler in Württemberg) in Zeitnot brachte. Dem wollte Rainer Birkenmaier nicht nachstehen, der sich nach friedlichem Beginn in einer ruhigen Stellung wiederfand und sich ebenso friedlich auf ein gerechtes Remis am vierten Brett einigte. Stärkere Nerven brauchte stattdessen Rainer Wohlfahrt in einer scharf geführten Angriffspartie. Spätestens in Zeitnot hatte sein Gegenüber dem Biberacher Wirbelwind aber nichts mehr entgegenzusetzen und ging an Brett 5 unter. Damit war die Vorentscheidung gefallen, hatte sich Oliver Weiß nach wechselhaftem Partieverlauf doch in ein remisverdächtiges Endspiel manöveriert und spielte am dritten Brett nun gar auf Gewinn. Gegen eine geschickte Verteidigung gab er aber schließlich doch Remis zum Mannschaftssieg. An Brett 8 dominierte Dirk Schindler seinen Gegner derweil klar und war nie in Gefahr. Eine kleine Ungenauigkeit in der Endspielabwicklung erlaubte dem Jedesheimer allerdings, sich gerade noch in ein weiteres Remis zu retten. So oblag es Stanislav Sokratov nach viereinhalb Stunden den krönenden Schlußpunkt zu setzen. Aus einer geschlossenen Stellung zog er am sechsten Brett einen unwiderstehlichen Königsangriff zum verdienten Einzel- und Mannschaftssieg auf.
SV Ebersbach I - TG Biberach I: Erste beim Endspiel in Ebersbach letztlich chancenlos
In der Verbandsliga mußte man kurzfristig den krankheitsbedingten Ausfall von Tobias Merk verkraften. Frank Wohlfahrt hatte zudem nicht den besten Tag erwischt und verlor früh Brett 7. Auch Oliver Weiß verfolgte die falschen Pläne am vierten Brett und mußte bald die Segel streichen. Spitzenspieler Wolfgang Mack stemmte sich gegen ein drohendes Desaster und setzte seinem Gegner mit starkem Spiel schwer zu. Am Ende konnte sich der Ebersbacher jedoch noch in ein Remis retten. Den umgekehrten Verlauf hatte derweil die Partie an Brett 6 genommen: Rainer Birkenmaier geriet in eine sehr passive Stellung und mußte das Schlimmste befürchten. Allerdings besann er sich auf seine Defensivkünste und klammerte sich weltmeisterlich zum Remis. Rainer Wohlfahrt spielte am zweiten Brett eine gute Partie, sah sich aber einem ebenbürtigen Gegner gegenüber, sodaß es zu einer gerechten Punkteteilung kam. Die Entscheidung fiel, als Frank Zessin, kurzfristig eingesprungen, nach großem Kampf mit Remisaussichten gegen den ehemaligen Württembergischen Meister Walter Wolf in Zeitnot ein Lapsus unterlief und er das achte Brett verloren geben mußte. Für die gerechte Ergebniskosmetik sorgten am Ende Stanislav Sokratov und Holger Namyslo an den Brettern 5 und 3. Sokratov spielte nach seinem Abschneiden bei der Württembergischen Mannschaftsblitz selbstbewußt und befreit auf Angriff und ließ nie Zweifel aufkommen, daß er seine Partie sehenswert gewinnen wird. Namyslo nutzte eine Eröffnungspanne des Gegners gnadenlos aus und kam frühzeitig in klaren Vorteil. Bis diese Überlegenheit akzeptiert wurde, sollte es aber noch fünf Stunden dauern. Ebersbach sicherte sich mit dem Erfolg den verdienten Aufstieg in die Oberliga, während Pfullingen nach einem 5,5:2,5 gegen nur sechs Esslinger vergeblich auf Biberacher Schützenhilfe hoffte. Für Biberach waren die entscheidenden Spiele die unglücklichen bzw. dem eigenen Unvermögen geschuldeten Niederlagen in Langenau und Markdorf. Mit Erfolgen dort wäre man plötzlich selbst an der Spitze gestanden -- trotz der Niederlage in Ebersbach. Erfolge können aber von den Brettwertungen gemeldet werden: Holger Namyslo ist mit 7 Punkten aus 9 Spielen der Topscorer der Liga, Neuzugang Wolfgang Mack lieferte mit 5,5/8 nicht nur eine überragende Quote sondern auch das beste Ligaresultat am ersten Brett. Zudem können Tobias Merk (6/8) und Rainer Birkenmaier (6/9) sehr starke Bilanzen in der Top Ten der Liga aufweisen. Vielleicht ist nächstes Jahr ja mehr für die Biber drin - sofern die Mannschaft zusammenbleibt.
TG Biberach I - SAbt SV Jedesheim 1921: Erste gewinnt kurioses Duell gegen Jedesheim
In der Verbandsliga mußte man den sehr kurzfristigen Ausfall von Rainer Wohlfahrt hinnehmen und war nur zu Siebt. Allerdings erlebte man eine Überraschung, als Jedesheim letztlich gar nur zu Fünft antrat. Aufgrund von Personalproblemen hatten die Illertäler nur (zunächst) sechs Spieler im Aufgebot und bei beiden Teams blieb Brett 2 unbesetzt. Oliver Weiß gewann Brett 4 kampflos. Als sich auch noch ein verspäteter Österreichlegionär am Memminger Kreuz verirrte und zu spät kam, durfte auch Rainer Birkenmaier einen kampflosen Punkt am sechsten Brett feiern. Den ersten "regulären" Sieg schaffte Tobias Merk, der seinen Gegenüber an Brett 7 stets im Griff hatte und letztlich zu einem inkorrekten Opfer verleitete. Die Entscheidung fiel nach vier Stunden, als dicht hintereinander Holger Namyslo und Dirk Schindler gewannen. Namyslo hatte am dritten Brett eine spannende und unklare Stellung mit beidseitigen Freibauernvorstößen, behielt aber die Übersicht und überspielte den Gegner in Zeitnot. Schindler stand stets solide und spielte auf positionellen Vorteil an Brett 8. Ein übermütiger Vorstoß des Gegners beschleunigte die Sache und führte zu dessen schnellem Ende. Spitzenspieler Wolfgang Mack hatte derweil bei einer Abwicklung zwar einen Bauern gewonnen, aber übersehen, daß ihn dieser mittelfristig in Nachteil brachte. Nach zähem Ringen im Turmendspiel mußte er knapp seine erste Saisonniederlage hinnehmen. Ebenfalls wie ein Löwe kämpfte Stanislav Sokratov an Brett 5, nachdem er stets passiv und unter Druck stand. Eine Gegenoffensive brachte jedoch nur kurzzeitig Entlastung und am Ende mußte er die Segel zum 5:2-Endstand streichen. Damit haben die Biber aber die theoretische Chance auf den Aufstieg in die Oberliga gewahrt, müssen dazu aber auf sehr unwahrscheinliche Patzer von Ebersbach und Pfullingen hoffen.
SK Markdorf I - TG Biberach I: Klatsche in Markdorf bringt Ende aller Oberligaträume
Was hat das Biberacher Verbandsligaschach mit dem Norwegenspiel der deutschen Fußballnationalmannschaft gemeinsam? Am Sonntag trat man gegen den ehemaligen Erzrivalen Markdorf als glasklarer und hoher Favorit an, spielte in weiten Teilen dann ähnlich planlos, schwerfällig sowie ebenso glück- und erfolglos wie die Fußballer. Allerdings gibt es auch einen großen Unterschied: Es handelte sich nicht um ein Freundschaftsspiel, vielmehr bedeutete die 5:3-Klatsche das jähe Ende aller zuvor durchaus berechtigten Hoffnungen auf den Oberligaaufstieg. Schon der Auftakt war vertrackt: Zwar überraschte Holger Namyslo an Brett 3 mit einer Neuerung in der Eröffnung, verpaßte aber einen wichtigen Zwischenzug und geriet in große Bedrängnis. Er konnte sich jedoch konsolidieren und rang seinem Gegner immerhin noch ein Remis ab. Tobias Merk konnte gar für die Führung sorgen, nachdem er von Beginn an auf Angriff gespielt hatte, seine Figuren beständig besser positionierte und seinen Gegner mit feinem Qualitätsopfer und starkem Freibauern am siebten Brett überrannte. Die Niederlage von Rainer Wohlfahrt sorgte aber postwendend für den Ausgleich. Wohlfahrt hatte an Brett 2 mit kreativen Spiel eine interessante und hoffnungsvolle Position erreicht, agierte anschließend aber zu passiv und wurde vom Gegner quasi erdrückt. Die vorzeitige Entscheidung sollte nun das achte Brett bringen. Hier hatte Frank Wohlfahrt umsichtig seine Stellung ausgebaut und nach tollem Zentrumsvorstoß die gegnerische Stellung völlig gesprengt. Im Gefühl des verdienten und sicheren Siegs kam es aber zu einem fatalen Blackout und sein Gegner nutzte den Fehler, um aus heiterem Himmel selber Matt zu setzen. Anschließend spielte Markdorf klar über Form, während die Biber hart kämpfen mußten. Spitzenspieler Wolfgang Mack konnte aber mit toller Leistung gegen den Württembergischen Topspieler Dieter Knödler ein Remis sichern, als er sich erst gekonnt verteidigt hatte, nach Stellungsöffnung selbst zum Angriff überging und am Ende ein Dauerschach einfädelte. Oliver Weiß packte derweil an Brett 4 die Brechstange aus, nachdem sein Gegner mit dem weißen Steinen zwar solide, aber auch eher vorsichtig auf Remis gespielt hatte und Biberach ein Remis nicht mehr gereicht hätte. Leider war die Brachialmethode nicht erfolgreich und der Biberacher wurde ausgekontert. Kurz darauf verlor auch Stanislav Sokratov, der zunächst besser aus der Eröffnung gekommen war, dann aber zu passiv blieb und immer mehr in Bedrängnis geriet, bis die Stellung am fünften Brett in Zeitnot nicht mehr zu halten war. Das totale Debakel verhinderte zum Abschluß Rainer Birkenmaier mit einer starken Energieleistung nach fast sechs Stunden. Seine Partie hatte sich immer in Remisbahnen bewegt und sein Gegner hatte dies auch schon angeboten. Birkenmaier packte aber seine profunden Endspielkenntnisse aus und konnte nach zahlreichen Manövern doch noch den Sieg davontragen. Nach der 5:3-Niederlage gibt es nur noch theoretische Hoffnungen auf den Aufstieg. Zwar liegt man hinter punktgleichen Pfullingern noch auf Rang 3, aber beide Teams haben bereits drei Punkte Rückstand auf Ebersbach. Selbst ein Biberacher Sieg in der letzten Runde in Ebersbach dürfte daher zu wenig sein, um beide Besserplazierten noch abzufangen. Bei der Leistung vom Sonntag erscheinen solchen Wunder zudem auch eher unmöglich als nur unwahrscheinlich.
TG Biberach I - SC Rangendingen I: Biberach mit Arbeitssieg gegen Rangendingen
Die Überraschungsmannschaft des SC Rangendingen erwies sich am Sonntag in der Verbandsliga als der erwartet schwere Gegner. Die erste Mannschaft der TG Biberach mußte hart kämpfen und Schwerstarbeit verrichten, ehe ein wichtiger 5:3-Erfolg unter Dach und Fach war und man die Lauerstellung hinter der Tabellenspitze sichern konnte. Ein besonderes Handicap ergab sich eine halbe Stunde vor Spielbeginn: Rainer Wohlfahrt fiel am zweiten Brett kurzfristig aus und so waren die Biber dankbar, daß Luzia Sander "ultrakurzfristig" einsprang. Diese legte an Brett 8 auch gleich druckvoll los wie die Feuerwehr. Als der Angriff etwas verflacht war, einigte sie sich auf ein solides Sicherheitsremis. Spitzenspieler Wolfgang Mack lieferte sich derweil ein Positionsduell, bei dem er den größeren Überblick hatte. Mit gewohnt brillantem Spiel sicherte er sich erst einen Bauern, dann die Partie und damit schon 4,5 Punkte aus 5 Einsätzen. An den Mittelbrettern sah es jedoch zu diesem Zeitpunkt recht duster aus: Stanislav Sokratov war in guter Stellung zu zögerlich, vergab seine Angriffschancen und geriet selbst in Bedrängnis. Am Ende war die Stellung an Brett 4 nicht mehr zu halten. Am fünften Brett war Rainer Birkenmaier zwar gut aus der Eröffnung gekommen, sah sich später aber massiven Problemen gegenüber und mußte eine Qualität opfern. Allerdings tat er dies sehr geschickt und verteidigte sich clever bis zum Remis. Oliver Weiß fand sich nach ruhigem Partieverlauf in einem diffizilen Endspiel an Brett 3 wieder, das er aber mit guter Endspielkenntnis ebenfalls zum Remis und 2,5:2,5 Zwischenstand führte. Zu diesem Zeitpunkt kam Dirk Schindler in beidseitiger Zeitnot mit furiosem Gegenangriff und Qualitätsopfer wie Phönix aus der Asche, nachdem er von Beginn an seinen König am siebten Brett mit Mann, Maus, Geschick und Glück verteidigen mußte. Am Ende mogelte er sich zu einem Dauerschach und verzichtete mannschaftsdienlich auf sehr zweifelhafte Gewinnversuche, da sich parallel dazu der sichere und vorentscheidende Sieg von Tobias Merk an Brett 6 abzeichnete. Merk hatte stets druckvollen Angriff und so brachte ihm ein Freibauer schließlich einen verdienten Figurengewinn ein - ein Vorteil, den er sich im Endspiel nicht mehr entreißen lies. Damit oblag es Holger Namyslo am zweiten Brett den krönenden Schlußpunkt zu setzen. Bei scharfem Spiel mit beidseitigen Königsangriffen, hatte sich Namyslo einen Bauern und kleine Vorteile verschafft, mußte sich aber zahlreichen kreativen Fallstricken und Tretminen des Gegners erwehren, ehe er nach über fünfeinhalb Stunden den 5:3-Erfolg der Mannschaft sicher stellen konnte. Mit diesem Sieg behaupteten die Biber ihren Platz in der Tabellenspitze und liegen drei Spieltage vor Schluß hinter punktgleichen Pfullingern und mit einem Punkt Rückstand auf Tabellenführer Ebersbach auf Platz 3. Bevor man allerdings von einem entscheidenden Endspiel um den Oberligaaufstieg gegen Ebersbach am letzten Spieltag träumen darf, muß in der nächsten Runde zunächst der (ehemalige) Angstgegner und alte Rivale Markdorf bezwungen werden. Dies ist leider nur von der Papierform her eine klare Sache...
SF Pfullingen I - TG Biberach I: Biber stürmen Schloß und sind zurück
Einen äußerst gelungenen Jahresauftakt durfte die Schachabteilung der TG Biberach feiern: Die erste Mannschaft gewann im Schloß von Pfullingen mit sensationeller Leistung 5:3 beim Tabellenführer, der sich in den letzten Jahren mit stets knappen und glücklichen Siegen zum neuen Erzrivalen gemausert hatte. Mit diesem Erfolg sind die Schachbiber wieder zurück im Aufstiegskampf um die Oberliga, haben als Vierter nur einen Punkt Rückstand auf den neuen Leader Ebersbach -- aber halt auch nur einen Punkt Vorsprung auf den Tabellenfünften und nächsten Gegner Rangendingen. Dennoch geht die Truppe beschwingt in die zweite Saisonhälfte und hofft auf ein Endspiel am letzten Spieltag gegen Ebersbach. In Pfullingen begann zunächst alles wie gewohnt: Rainer Wohlfahrt entfesselte einen furiosen Angriffswirbel, den sein gekonnt umsichtig verteidigender Gegner aber parieren konnte und so am Ende einen Mehrbauern behielt. Trotz zähem und kreativen Ringen mußte Wohlfahrt am Ende an Brett 2 die Waffen strecken. Dirk Schindler verlor derweil bei einer Abwicklung im Mittelspiel am achten Brett ebenfalls einen Bauern, kämpfte aber wie ein Löwe und kam nochmals zurück. Allerdings benötigte er dazu zuviel Zeit, sodaß er am Ende in Zeitnot geriet und verlor. Nach dem 0:2 sollte sich das Blatt aber doch zu Biberacher Gunsten wenden: Stanislav Sokratov spielte stark und opferte einen Bauern, um seinen Gegenüber bei vollem Brett zur Bewegungsunfähigkeit zu verdammen. Anschließend zog er das Netz am fünften Brett immer enger und gewann hochverdient. Seinen Gegner ebenfalls beständig unter Druck gesetzt und sich damit Stück für Stück Vorteile erarbeitet, hatte Holger Namyslo an Brett 3. Am Ende bedeutete ein Mehrbauer den ungefährdeten vollen Punkt. Spitzenspieler Wolfgang Mack einigte sich nun auf Remis, nachdem er mit starkem Angriff Pfullingen schwer zugesetzt hatte, aber der entscheidende Durchbruch nicht gelingen wollte. Damit Stand der Biberacher Erfolg nach gut vier Stunden quasi fest, da die verbleibenden Partien alle deutlich und einfach besser standen. Rainer Birkenmaier hatte sich an Brett 6 gekonnt verteidigt, in der Abwicklung einen Bauern gewonnen und ein besseres Endspiel angesteuert. Am Ende stand ein völlig ungefährdetes, mannschaftsdienliches Remis, da Tobias Merk am siebten Brett parallel den Sack zu machte. Er hatte in der Eröffnung ein gewagtes Bauerngambit gebracht, seinen Gegner anschließend schwer beschäftigt und schließlich entscheidend Material gewonnen. Den schönen Sieg im (Turm-) Endspiel mit Mehrbauer lies er sich routiniert wie immer nicht mehr nehmen. Den Schlußpunkt durfte so Oliver Weiß an Brett 4 mit einem Schaulaufen seiner Endspielkünste setzen. Nach wechselhaftem Spielverlauf gewann er im entscheidenden Moment einen Bauern, sah sich aber einem zwar nicht zu verlierenden, aber auch schwierig zu gewinnenden Damenendspiel gegenüber. Mit seiner ausgefeilten Technik drücke er jedoch seinen Bauern nach langem Manöverieren und fünfeinhalb Stunden Spielzeit durch und verbesserte damit zudem das Biberacher Brettpunktekonto.
TG Biberach I - SV Dicker Turm Esslingen I: Erste wieder im Rennen
In der Verbandsliga zeigte sich die Erste im Vergleich zur unnötigen Niederlage in Langenau stark verbessert und konnte sogar das (kurzfristige) Fehlen einiger Stammspieler problemlos kompensieren. Sie besiegte Esslingen mit 5,5:2,5 und ist nach der Niederlage von Langenau gegen Pfullingen wieder im Aufstiegsrennen: Der in letzter Minute eingesprungene Herbert Haberbosch einigte sich bereits früh auf ein Remis am achten Brett. Nach ausgeglichenen Partieverläufen willigten auch Holger Namyslo und Oliver Rechtsteiner an Brett 2 bzw. Brett 7 noch vor der Zeitkontrolle in eine friedliche Punkteteilung ein. Bissiger agieren konnte Tobias Merk, der mit den weißen Steinen einen schwungvollen Angriff aufzog und seinen Gegner am sechsten Brett damit zur Biberacher Führung überrannte. Stanislav Sokratov hatte ähnliche Pläne und stand auch stets besser, mußte der Verteidigungskunst seines Gegenübers aber doch Tribut zollen und ein Remis an Brett 4 akzeptieren. Nach der Zeitkontrolle entschied Spitzenspieler Wolfgang Mack die Partie des Tages für sich, da er es vorzüglich verstanden hatte, die Spannung in der Partie zu lassen und mit Schwarz mächtig Druck aufzubauen. Am Schluß sicherte ihm eine schöne Kombination den dritten Punkt im dritten Spiel am ersten Brett. Dies beflügelte auch Oliver Weiß und er entschied sein Damenendspiel an Brett 3 ebenfalls zu seinen Gunsten, nachdem er zuvor Schritt um Schritt Vorteile erarbeitet hatte. Den Schlußpunkt unter einen starken Auftritt ohne Einzelniederlage setzte schließlich Rainer Birkenmaier mit einem beidseitig verdienten Remis am fünften Brett. Nachdem Langenau in Pfullingen parallel unter die Räder kam, haben die Biber nun wieder gute Chancen im Aufstiegskampf, allerdings wartet Anfang Januar mit dem Erzrivalen Pfullingen ein schwerer Gegner zum vorentscheidenden Duell.
SAbt TSV Langenau I - TG Biberach I: Wegen vier Sekunden... Biberach im Pech
In Bestbesetzung und nach den Erfolgen bei der Blitzmeisterschaft frohen Mutes reiste die erste Mannschaft der TG Biberach am Sonntag nach Langenau, um den ersten Härtetest im Aufstiegskampf der Verbandsliga vermeintlich erfolgreich zu bestehen. Leider sollte es mit einer 3,5:4,5-Niederlage aber anders kommen: Die Biber vergaben mehrfach gute Chancen und blieben zudem ohne das nötige Quentchen Glück. Dies kulminierte symbolträchtig im Umstand, daß der Gegner von Stanislav Sokratov mit knapp vier Sekunden gerade so und hauchdünn die Zeitkontrolle überlebte und damit letztlich den Langenauer Sieg besiegelte (obgleich dies originär nicht der Hauptgrund für die Biberacher Niederlage war). Rainer Wohlfahrt hatte sich an Brett 2 eine stets vorteilhafte Stellung erspielt, die sich aber leider nicht in zählbare Vorteile ummünzen lies und so bald im Remis endete. Rainer Birkenmaier hatte seinen Gegner zwischenzeitlich sehenswert überspielt, entschied sich dann aber zwischen zahlreichen möglichen Varianten für jene, die statt zum Sieg zu einem Remisendspiel am sechsten Brett führte. Oliver Weiß mußte sich mit demselben Ergebnis an Brett 4 begnügen, nachdem er zwar stets besser stand, sein Gegner sich aber jeweils gerade noch verteidigen konnte. Ähnlich sollte es Holger Namyslo ergehen, der am dritten Brett dominierte, gar einen Bauern gewann, dessen Gegner allerdings das verschiedenfarbige Läuferendspiel halten konnte. Der Rückschlag kam dann an Brett 8. Frank Wohlfahrt war zwar mit klaren Vorteilen aus der Eröffnung gekommen, eine Unachtsamkeit brachte ihn jedoch in schwere Bedrängnis und kostete in Zeitnot erst Material und später die Partie. Dies beobachtete Spitzenspieler Wolfgang Mack sehr genau und entschied sich in beidseitiger Zeitnot für einen mutigen Angriffswirbel. Sein Gegner stand fortwährend unter Druck, hatte aber bis dato alle Angriffe mühevoll, aber erfolgreich abwehren können. Mack opferte nun erst eine Qualität, dann gar die Dame und entfachte so einen letzten Sturm auf den König, der verdient in einem sehenswerten Matt endete. Parallel war Sokratov an Brett 5 nach wechselvollem Partieverlauf in einer bedrängten Stellung gelandet, verteidigte sich allerdings geschickt und ging zum Gegenangriff über, als sein Gegner in hochgradige Zeitnot kam. Dieser überstand die Zeitkontrolle mit nur noch einem Wimpernschlag auf der Uhr hauchdünn und einigte sich bald darauf auf ein stellungsgerechtes Remis. Damit mußte das siebte Brett die engültige Entscheidung bringen und hier kämpfte Tobias Merk wie ein Löwe. Er hatte seine klar überlegene Stellung durch einen Mißgriff im Mittelspiel eingestellt und dabei eine Qualität verloren. Dennoch gelang es ihm beinahe, ein eigentlich aussichtsloses Endspiel zu halten, wurde am Ende aber doch nicht mehr belohnt. Mit der knappen und unerwarteten Niederlage erlitten die Aufstiegsambitionen einen herben Dämpfer. Nach einem überraschenden Punktverlust von Favorit Ebersbach sind die Chancen aber noch intakt, falls die Biber die weiteren Aufgaben erfolgreich lösen -- was seit Sonntag sicher nicht einfacher wurde.
TG Biberach I - SAbt Post-SV Ulm II: Erste Mannschaft kommt ins Rollen / Weiß schlägt sich achtbar in Berlin
Am Sonntag beherrschte die erste Mannschaft der TG Biberach den Gast Post Ulm II klar, obwohl zwei Spitzenspieler fehlten, und gewann verdient 5:2. Im Vergleich zum Saisonauftakt in Nürtingen zeigten sich die Biber deutlich verbessert, blieben ohne Einzelniederlage und scheinen für die erste schwere Prüfung im Aufstiegskampf in der nächsten Runde gut gerüstet. In drei Wochen lauert nämlich Langenau auf Biberacher Schwächen. Vor Spielbeginn herrschte im Biberacher Lager etwas Nervosität, mußte man doch gegen unberechenbare Ulmer auf beide Spitzenbretter verzichten. Immerhin konnte die Partie von Oliver Weiß verlegt werden, da dieser in Berlin an der Deutschen Schnellschachmeisterschaft teilnahm. Dadurch konnte wenigstens der dritte Ausfall eines Leistungsträgers vermieden werden. Die Unruhe legte sich aber bald und Frank Wohlfahrt brachte Biberach schnell in Front. Von Beginn an aggressiv spielend, hatte er an Brett 6 die gegnerische Königsstellung mehr und mehr zerpflückt und gewann eindrucksvoll und sehenswert. Stanislav Sokratov ließ ein Remis am dritten Brett folgen. Sein Gegner unternahm mit den weißen Steinen schlichtweg keine Gewinnversuche und war stets auf Vorsicht und Ausgleich bedacht. Tobias Merk konnte sich hingegen gekonnt klare Vorteile erspielen, verpaßte aber, die Schlinge zuzuziehen. Letztlich durfte er sich über ein mehr als verdientes Remis an Brett 5 freuen. Kurz darauf lieferte Herbert Haberbosch den zweiten Sieg, nachdem er seinen Gegenüber am achten Brett immer mehr eingeschnürt hatte und schließlich mit einem schönen Königsangriff erlegte. An Brett 7 kämpfte Dirk Schindler derweil schwer mit leichter Grippe und Gegner, verschaffte sich aber mit einem feinen Gegenangriff klaren Materialvorteil. In Zeitnot ließ er jedoch zu, daß sich sein Gegner etwas konsolidierte, und willigte daraufhin aus taktischen Gründen in ein Sicherheitsremis zum Mannschaftssieg ein. Parallel hatte Rainer Birkenmaier nämlich seine Verluststellung gedreht, als er mit seiner gefürchtet zähen Verteidigungstaktik den Gegner zermürbte und zu einem zu ungestümen Vorgehen provozierte. Einen zwischenzeitlichen Figurengewinn verwandelte der Biber dann in ein solide gewonnenes Endspiel am vierten Brett. Der Schlußakkord blieb Holger Namylso am Spitzenbrett überlassen. Sein Gegenüber hatte stets auf Remis gespielt und Namyslo konnte sich nur leichte Vorteile erarbeiten. Trotz sechs Stunden zähem Ringen mußte sich das Biberacher Aushängeschild daher "nur" mit Remis begnügen. Damit ist die nachzuspielende Partie von Weiß an Brett 2 aber de facto bedeutungslos. Oliver Weiß schlug sich am Wochenende in Berlin übrigens ebenfalls sehenswert, wenn auch in den entscheidenden Momenten etwas Fortune fehlte. Am Ende standen 4 von 11 möglichen Punkten, allerdings wäre eine ausgeglichene Bilanz in Anbetracht der jeweiligen Spielverläufte erreichbar (und verdient) gewesen. So verpaßte der Biberacher knapp den Sprung unter die Top25 der deutschen Schnellschachspieler (30 Minuten pro Kopf und Partie), ließ aber einige Spieler hinter sich, die in der Setzliste vor ihm plaziert waren. Insgesamt darf die Schachabteilung damit auf ein sehr gelungenes Schachwochenende zurückblicken.
SV Nürtingen 1920 I - TG Biberach I: Erste müht sich gegen Nürtingen zu einem 4;5:3,5
Die erste Mannschaft hatte zu Saisonbeginn der Verbandsliga das klare Ziel "Aufstieg" ausgegeben und war mit entsprechend großen Erwartungen ins Spiel gegen Vorjahresaufsteiger Nürtingen gegangen. Nach gutem Beginn schlich sich aber wieder der Schlendrian ein und nach einigen Unkonzentriertheiten ist es besser, über so manche Partie den Mantel des Schweigens zu hüllen. Am Ende stand jedoch ein trotz allem verdienter Sieg und damit die Erfüllung des Solls. Um wirklich am Ende an der Spitze stehen zu können, wird aber im Saisonverlauf eine Steigerung nötig sein. Die positive Erkenntnis des Spieltages ist allerdings, daß das Glas dieses Mal halbvoll blieb, während sich die Biber in den letzten beiden Jahren in ähnlichen Situationen stets noch die Butter vom Brot nehmen liesen...
TG Biberach I - SK Markdorf I: Deutlicher Sieg gegen Markdorf zum Abschluß
Einen gelungenen Saisonabschluß durften die Schachspieler der TG Biberach feiern, nachdem man Dauerrivale Markdorf deutlich mit 5,5:2,5 bezwungen hatte und feststellte, daß dadurch noch der Sprung auf Platz 4 in der Verbandsligatabelle gelungen war. Ebenfalls erfreulich ist, daß erstmals in der Saison keine Einzelpartie verloren wurde -- allerdings war Markdorf auch ohne vier Stammspieler angetreten. Nach einem schnellen Remis in ausgeglichener Stellung von Herbert Haberbosch an Brett 8, brachte ein starker Tobias Merk die Biber in Front. Er hatte seinen Gegner am sechsten Brett hergespielt und mit mustergültigem Angriff erlegt. Dem ließ Frank Wohlfahrt ein weiteres Remis folgen, nachdem sein Gegenüber alle Angriffe an Brett 7 abgeschlagen hatte. Mit Bauernopfer und aktivem Spiel hatte derweil Stanislav Sokratov seine Chancen gesucht, mußte jedoch einem geschickt verteidigenden Markdorf gleichfalls einen halben Punkt am vierten Brett überlassen. Umgekehrte Vorzeichen gab es hingegen am Spitzenbrett: Hier stand Oliver Weiß gegen den Württembergischen Spitzenspieler Dieter Knödler unter Druck, verteidigte sich jedoch präzise und wickelte schließlich in ein verdientes Remis ab. An Brett 3 kam es stattdessen zu gegenseitigen Königsangriffen. Hierbei agierte Rainer Wohlfahrt geschickter und gewann sehenswert. Dirk Schindler hatte am fünften Brett in aussichtsreicher Stellung zwischenzeitlich ein Remisangebot abgelehnt, um kurz darauf eine Qualität einzustellen. Dank zweier bedrohlicher Freibauern konnte er aber immerhin noch ein Remis zum sicheren Mannschaftssieg erkämpfen. Der letzter Punkt der Saison gebührte damit Holger Namyslo, der sich mit aktivem Spiel an Brett 2 leichte Vorteile verschafft hatte. In einem zunächst schweren Endspiel mußte er aber doch fast sechs Stunden kämpfen, bis der 5,5:2,5-Erfolg feststand. Dadurch konnten die Biber in der Tabellen noch einen kleinen Sprung machen und dürfen nun leidlich versöhnt in die Sommerpause gehen. Schade ist, daß gegen die Topteams wie Meister Deizisau oder Pfullingen leichtfertig Mannschaftssiege verspielt wurden, wäre Biberach bei Siegen in diesen direkten Duellen doch selbst an der Spitze einer sehr ausgeglichenen Liga gelandet. Eifrigste Punktesammler einer fast durchweg erfolgreichen Mannschaft waren Aushängeschild Namyslo mit 6,5 Punkten aus 9 Partien sowie Sokratov (5,5/8) und Merk (5,5/9).
TSV Langenau I - TG Biberach I: Ergebnis: 4:4
SV Nürtingen I - TG Biberach I: Enttäuschung in der Verbandsliga
In der Verbandsliga sah die Erste im Gastspiel bei Aufsteiger Nürtingen lange wie der klare Sieger aus, ehe man den Mannschaftskampf beinahe noch aus der Hand gab und am Ende über ein 4:4 froh sein mußte. Zunächst begann alles nach Maß: Rainer Birkenmaier remisierte in ausgeglichener Stellung an Brett 4 früh, während Tobias Merk, derzeit in Hochform, am sechsten Brett eine Eröffnungsschwäche des Gegners per Figurenopfer gnadenlos bloßlegte und fürchterlich -- schnell -- bestrafte. Rainer Wohlfahrt an Brett 3 und Spitzenspieler Oliver Weiß liesen zwei weitere, stellungsgerechte Remis folgen. Dann überschlugen sich aber die Ereignisse: Dirk Schindler hatte per frühen Königsangriff eine Figur gewonnen und machte weiter Druck. In klarer Gewinnstellung verliesen ihn aber in Zeitnot die Nerven, er fand einen fatalen Fehlzug und gab den verdienten Punkt noch aus der Hand. Daraufhin nahm der Gegner von Holger Namyslo am zweiten Brett ein vorher gestelltes Remisangebot an, allerdings entschied sich zeitgleich der Gegenüber von Frank Wohlfahrt in leicht besserer Stellung seine Dame einzustellen. Der Biber, der zuvor eigenen Vorteil aus der Hand gegeben hatte, lies sich am siebten Brett nicht zweimal bitten und sorgte für ein wenig ausgleichende Gerechtigkeit. Beim Stand von 4:3 blickte nun alles auf Oliver Rechtsteiner an Brett 8. Auch hier hatte sich der anfängliche Biberacher Vorteil etwas verwässert, aber im Figurenendspiel bestanden noch alle Chancen. Leider fand Rechtsteiner jedoch den falschen Plan und mußte trotz zäher Verteidigung nach über fünf Stunden die Waffen strecken. Mit diesem ärgerlichen Unentschieden steckt die TG nun im Niemandsland der Tabelle, sollte aber auch alle Abstiegssorgen los sein, nachdem die übrigen Gegner sehr "freundlich" für Biberach spielten.
TG Biberach I - SF Ravensburg I: Wichtiger Sieg im Oberschwäbischen Derby
Nach der katastrophalen Leistung zuletzt in Balingen besann sich die erste Mannschaft der TG Biberach auf ihre Stärken, konterte ihre Kritiker "auf dem Brett" und gewann gegen Aufsteiger Ravensburg das wichtige Oberschwabenderby hochverdient mit 5:3 -- und vergab dabei sogar einen noch höheren Sieg. Am dritten Brett einigte sich Rainer Wohlfahrt in ausgeglichener Stellung auf Remis und auch Rainer Birkenmaier mußte sich an Brett 4 mit einem Unentschieden begnügen. An den beiden Spitzenbrettern war Oliver Weiß derweil stark unter Druck und ins Hintertreffen geraten, während Holger Namyslo seinen Gegner deutlich überspielte. Weiß versuchte alles, jedoch parierte sein Gegenüber alle kreativen Schwindelversuche mit sehr präzisem Spiel und gewann das Spitzenbrett. Namyslo vergab hingegen durch einen katastrophalen Gedankenfehler den klaren Sieg und mußte sich ins Dauerschach an Brett 2 retten. Zwischenstand daher 1,5:2,5. In dieser heiklen Situation erwiesen sich dieses Mal die hinteren Bretter als Türme in der Schlacht und die Biber drehten groß auf: Tobias Merk fand bei seinem schönen Sieg zu alter Form und spiele seinen Gegner am fünften Brett regelrecht schwindlig. Edelreservist und "Frühschachrentner" Andreas Oettel war bei Personalnot in die Bresche gesprungen, lieferte eine saubere Partie ab und erreichte ein hoffnungsvolles Turmendspiel. Als sich dieses doch als zweischneidig erwies, einigte er sich auf an Brett 8 auf ein weiteres Remis. Die verdiente Führung brachte nun Frank Wohlfahrt, der seinen Gegner beständig unter Druck setzte und mit umsichtigem Spiel seine schwarzen Steine zum verdienten Lohn am sechsten Brett führte. Den Schlußpunkt mußte und durfte schließlich wieder Marathonmann Stanislav Sokratov, pikanterweise eine Ex-Ravensburger, setzen: Seine Partie an Brett 4 war mehrfach hin und her gewogt, am Ende behielt der Biber aber mit gewohnt starker Leistung die Oberhand über seinen ehemaligen Vereinskollegen. Nach diesem dringend benötigten Erfolg kann die TG wieder beruhigter auf die Verbandsligatabelle blicken -- sollte aber keinesfalls die Hände in den Schoß bzw. die Beine auf die Bretter legen. Der Klassenerhalt ist in einer erneut sehr knappen Liga noch nicht gesichert.
SV Balingen I - TG Biberach I: Desaster für Erste
Am Sonntag fuhr die erste Mannschaft der TG Biberach mit einer desolaten Leistung -- ersatz- und grippegeschwächt darf hierbei als Ausrede nicht gelten -- beim Abstiegskandidaten Balingen eine 3:5 Schlappe ein und muß nun aufpassen, nicht selbst in den Abstiegskampf der Verbandsliga zu rutschen. Früh remisierte ein erkälteter Spitzenspieler Oliver Weiß. Frank Zessin steuerte nach ausgeglichenem Spielverlauf ein weiteres Remis an Brett 8 bei. Holger Namyslo kämpfte hingegen in schlechterer Stellung mit Gegner und Grippe, konnte die Partie am zweiten Brett aber schließlich zum einzigen Biberacher Tagessieg wenden. Weniger erfolgreich war dafür Rainer Birkenmaier an Brett 3, dessen Gegenüber Zement anrührte und sich geschickt verteidigte, sodaß die Gewinnversuche des Bibers zum Remis verpufften. Durchschlagender war stattdessen ein spekulatives Balinger Opfer am sechsten Brett, an dem Tobias Merk, ebenfalls grippegeschwächt, nie zu seiner Form fand und schließlich verlor. Stanislav Sokratov konnte sein gewohntes Spiel gleichfalls nie aufziehen, fand sich in sehr passiver Stellung wieder und wurde in Zeitnot an Brett 4 endgültig erlegt. Dieses Ende teilte er mit Dirk Schindler, der am fünften Brett immer aktiver und etwas besser stand, aber dazu wiedereinmal viel zu viel Zeit verbrauchte. Beim Versuch, schnell zu spielen, vergab er erst seinen Vorteil und geriet beim Versuch, in Zeitnot mit der Brechstange auf Gewinn zu spielen, entscheidend in Nachteil. Während dieser Dramen hatte Oliver Rechtsteiner tapfer versucht, seine leichten Vorteile zu verwerten, aber ein letztlich symmetrisches Bauernendspiel war trotz großem Kämpferherz einfach nicht zu gewinnen.
TG Biberach I - SF Deizisau I: Unnötiges 3,5:4,5 und große Prominenz in Biberach
Nach dem Pokalspiel am Samstag gegen den FC Bayern München wartete am Sonntag der Ligaalltag auf die Schachabteilung der TG Biberach und hier hatte es die Erste in Gestalt des Oberligaabsteigers SF Deizisau mit einem ganz harten Brocken zu tun. Bereits zu Beginn erlebten die Biber eine unliebsame Überraschung, die den spektakulären Pokalgegner Bayern noch in den Schatten stellte. Deizisau setzte zum ersten Mal in der laufenden Saison zwei Spieler ihres Profi-Trios ein und boten große Prominenz auf. An Brett 1 nahm Großmeister Vadim Milov (ELO 2676), Nummer 34 der aktuellen Weltrangliste, Platz, an Brett 2 positionierte sich Großmeister Thomas Polak (ELO 2540). Der Spielverlauf entwickelte sich aber zunächst verheißungsvoll. Dirk Schindler einigte sich nach zuletzt unglücklichen Partien auf ein Sicherheitsremis an Brett 6 und Rainer Wohlfahrt einigte sich gleichfalls friedlich, nachdem sich eine spannungsgeladene Partie am dritten Brett durch viele Abtäusche stark vereinfacht hatte. Frank Wohlfahrt sorgte (viel) später für die vorübergehende Führung, als er in einer positionellen Partie seinen Gegenüber gekonnt ausmanöverierte und im richtigen Moment zum Angriff an Brett 8 überging. Der postwendene Ausgleich folgte jedoch, als ein grippegeschwächter Holger Namyslo nach scharfem Partieverlauf seine sehr aussichtsreiche Stellung gegen Polak in beidseitiger Zeitnot durch eine Unachtsamkeit aus der Hand gab. Anschließend mußte sich Oliver Weiß nach zähem Widerstand und geschickter Verteidigung nur knapp Milov geschlagen geben. Biberach kam aber zurück, als Rainer Birkenmaier seine Endspielkünste unter Beweis stellte und Spitz auf Knopf Brett 4 für sich entschied. Allerdings war Tobias Merk, der sich zwischenzeitlich leichte Vorteile erkämpft hatte, bei einer großen Abwicklung ins Hintertreffen geraten und mußte später die Waffen am siebten Brett strecken. Nun hing wieder alles an Marathonmann Stanislav Sokratov, der bereits in der letzten Runde gegen Spaichingen nach sechs Stunden den entscheidenden Punkt zum 4,5:3,5 geholt hatte und auch am Samstag über die volle Distanz gegangen war. Dieses Mal mußte er sich zunächst aus einer etwas passiven Stellung an Brett 5 befreien, tat das gekonnt und kam deutlich in Vorteil. Mit Mehrbauer bereits wie der sichere Sieger aussehend, agierte er kurzzeitig zu passiv, was sein Gegner gnadenlos ausnutzte und sich doch noch ein Remis erkämpfen konnte. Damit bleibt der Ersten der Fluch gegen Spitzenteams treu: Stets ist man an den Großen dran, sollte eigentlich sichere Punkte einfahren -- und verliert immer mit 3,5:4,5.
SR Spaichingen I - TG Biberach I: Erste zittert sich zum Sieg
In Spaichingen zitterte sich die Erste mit einem bravourösen Endspurt und einer Portion Glück noch zum 4,5:3,5. Zunächst begann alles aussichtsreich: Tobias Merk pflügte erst die gegnerische Bauernstellung um und gewann anschließend mit Schwerfigurenangriff Brett 7. Spitzenspieler Oliver Weiß einigte sich bald darauf auf Remis, da etliche Bretter vorteilhaft aussahen. Allerdings übersah Dirk Schindler nun einen letztlich tödlichen Zwischenzug, als er in ordentlicher Stellung mit verteilten Chancen an Brett 6 auf Angriff spielen wollte. Kurz darauf mußte auch Rainer Birkenmaier die Waffen strecken, nachdem er nie zu seinem Spiel fand, den falschen Plan am vierten Brett verfolgt hatte und von einer Bauernwalze erdrückt wurde. Rainer Wohlfahrt erlitt hingegen eine wechselvolle Partie, die in Zeitnot mehrfach wechselseitig für beide Seiten gewonnen schien. Am Ende hatte der Biber zwar eine Qualität an Brett 3 weniger, aber zwei Bauern mehr und ein nervlich sichtlich zerrütteter Gegner nahm ein Remisangebot gerne an. Von der noch immer schwierigen Lage ließ sich Oliver Rechtsteiner nicht beeinflußen und verwandelte im Endspiel seine beiden zuvor eroberten Bauern sicher zu einem wichtigen Sieg am achten Brett. Als es Holger Namyslo zudem gelang, sich an Brett 2 aus Kalamitäten zu befreien, trotz Minusbauern die Endspielstellung einigermaßen zu konsolidieren und einen nervösen Gegner zum Remis per Zugwiederholung zu überreden, schöpften die Biberacher Hoffnung. In der letzten Partie hatte sich nämlich Stanislav Sokratov einen Mehrbauern erspielt, war aber in einem schwierigen Endspiel gelandet. Dieses vereinfachte er geschickt und gewann nach beinahe sechs Stunden mit viel Übersicht, aber auch einer gehörigen Portion Glück und Mithilfe des Gegners am vierten Brett zum 4,5:3,5 Endstand.
TG Biberach I - SF Pfullingen I: The same procedure as every year
Das Begegnungen zwischen den SF Pfullingen und der TG Biberach in der Verbandsliga lassen sich sehr knapp und sehr zutreffend beschreiben: The same procedure as every year. Die Biber hatten erneut klare Vorteile, gaben aber leichtfertig die Punkte aus der Hand, anstatt den Sack zuzumachen und unterlagen -- wie immer -- mit 3,5:4.5. Zunächst begann alles aussichtsreich: Holger Namyslo hatte von Beginn an kleine Vorteile und gewann Brett 2 gewohnt souverän. Spitzenspieler Oliver Weiß einigte sich in ausgeglichener Stellung friedlich auf Remis und Stanislav Sokratov hatte sich aus etwas passiver Stellung befreit und steuerte an Brett 5 ein weiteres ungefährdetes Remis bei. Dirk Schindler hatte sich zwischenzeitlich ebenfalls einen kleinen Vorteil erspielt, brauchte aber wieder einmal zuviel Zeit am sechsten Brett, vergab beim Versuch, schnell zu spielen, dann erst seinen Vorteil und anschließend eine remisverdächtige Stellung durch Figurenverlust. Frank Wohlfahrt startete ebenfalls gut, sprengte das Zentrum aber zu früh, geriet dadurch unter Druck und mußte schließlich Brett 8 ebenfalls aufgeben. Die Biberacher kamen aber wieder zurück, nachdem Rainer Birkenmaier erst stürmische Angriffe geschickt abwehrte, um im Anschluß seinen Gegner mit brillanter Endspieltechnik zu verblüffen und einen vollen Punkt am vierten Brett zu sichern. Als alles wieder gut aussah, kam des Dramas zweiter Teil: Tobias Merk hatte sich in Zeitnot mit viel Übersicht aus brenzliger Lage manöveriert und im Endspiel selber das Kommando übernommen. Nach mehr als fünfeinhalb anstrengenden Stunden hatte er in zweiter Zeitnot an Brett 7 aber einen Blackout und wickelte bei besten Gewinnchancen ins Remis ab. Parallel hatte Rainer Wohlfahrt zwar hochverdient im Partieverlauf eine Qualität am dritten Brett gewonnen, agierte im Endspiel aber ungeschickt und vergab seinen Vorteil. Ein weiterer Gewinnversuch führte leider ins Hintertreffen und trotz zähem Widerstand nach sechs Stunden zum Partieverlust.
SV Jedesheim I - TG Biberach I: Biberach überrollt Jedesheim
Die erste Mannschaft der TG Biberach nahm zum Saisonauftakt Revanche für die bittere 2,5:5,5-Klatsche nach desolater Leistung im Vorjahr, gewann nun selbst 5,5:2,5 beim Aufstiegskandidaten Jedesheim -- und vergab sogar noch einen höheren Sieg. Die Biber gingen schnell durch Holger Namyslo an Brett 2 in Führung, da der Württembergische Meister dieses Mal nur kampflos gewinnen durfte. Dem ließ einige Zeit später Rainer Birkenmaier bei seinem Comeback für Biberach ein solides Remis folgen, als er eine passive Stellung gekonnt am vierten Brett abklammerte. Auf Angriff spielte hingegen Rainer Wohlfahrt, zerlegte dabei die gegnerische Stellung und gewann sehenswert an Brett 3. Dem wollte auch Tobias Merk nicht nachstehen, opferte zwischenzeitlich einen Bauern für aktives Spiel und erdrückte seinen Gegenüber am siebten Brett erfolgreich. Kurz zuvor hatte Dirk Schindler die Segel streichen müssen, als er sich in taktisch verwickelter, ausgeglichener Stellung an Brett 6 für Angriff entschied, dabei aber einen Zwischenzug übersah und später Material verlor. Jedoch ließen sich die Biberacher davon nicht schocken: Stanislav Sokratov sicherte mit aktivem Spiel und Mehrmaterial einen vollen Punkt am fünften Brett und damit frühzeitig und souverän den Mannschaftssieg. Das Punktekonto wurde anschließend noch von Frank Wohlfahrt aufgebessert, der stark spielte, ein vorteilhaftes Endspiel erreichte und dieses an Brett 8 ungefährdet gewann. Tragisch endete die Partie für Spitzenspieler Oliver Weiß, der nach fünfeinhalb Stunden durch einen Blackout sein Remisendspiel verlor. Zuvor hatte er dem exilrussischen Fidemeister Anistratov schwer zugesetzt und zwischenzeitlich einen kleinen Vorteil erarbeitet gehabt. Mit dem deutlichen Erfolg konnte Biberach einen unerwartet starken Auftakt verbuchen, allerdings bleibt nicht viel Zeit, sich zu freuen, da in zwei Wochen mit Pfullingen bereits der nächste Aufstiegsaspirant kommt. Gegen den ehemaligen Oberligisten gab es in den letzten Jahren stets knappe und unnötige Niederlagen -- eine Serie, die hoffentlich nicht länger Bestand haben wird.
SR Spaichingen I - TG Biberach I: Erste erkämpft 4:4 und besiegelt Klassenerhalt
Die Erste mußte mit nur sechs Spielern nach Spaichingen reisen, erkämpfte zum Ende einer durchwachsenen Saison aber ein 4:4 und besiegelte damit endgültig den Klassenerhalt. Daß mit Rainer Wohlfahrt, Dirk Schindler und Oliver Rechtsteiner gleich drei zuverlässige Punktesammler in der Ersten fehlen würden, stand schon länger fest, Sonntag morgen fiel aber auch noch Spitzenspieler Oliver Weiß aus beruflichen Gründen aus und so mußte man zwei Bretter kampflos abgeben, da man die Zweite nicht schwächen wollte. Dafür sollten aber die beiden Ergänzungsspieler in die Bresche springen. Der ehemalige Biberacher Spitzenspieler Andreas Oettel feierte nach Jahren der Schachabstinenz ein erfolgreiches Comeback und einigte sich nach solidem Spiel an Brett 8 auf Remis. Diesem Vorbild folgte Stanislav Sokratov, der nach ausgeglichenem Spielverlauf einen weiteren halben Punkt am vierten Brett beisteuerte. Tobias Merk dominierte in einer sehr positionellen Partie und gewann Brett 5 souverän im Endspiel. Eine Weile später ging es Schlag auf Schlag: Holger Namyslo setzte seinen Gegenüber in einer ebenfalls sehr positionellen Partie stark unter Druck und landete zum Ende ein vernichtendes Springeropfer am zweiten Brett. Frank Zessin spielte mit viel Übersicht an Brett 7, sicherte sich erst einen Bauern und gewann später noch mehr, spielentscheidendes Material zum 4:3. Nicht ins Spiel kam hingegen, trotz Bauernopfer in der Eröffnung, Frank Wohlfahrt. Nach zähem Widerstand mußte er sich schlußendlich am sechsten Brett einer feindlichen Bauernübermacht ergeben. Damit landete die Erste, die ursprünglich als Mitfavorit auf den Titel in der Verbandsliga gestartet war, am Ende einer durchwachsenen Saison mit vielen verschenkten Partien und Siegen und bei 9:9 Punkten auf dem 5. Platz. Herausragend sind aber die Einzelergebnisse von Holger Namyslo (6,5/9) und Rainer Wohfahrt (5/8), die an den Brettern 2 und 3 zudem ungeschlagen blieben.
TG Biberach I - SV Langenau I: Erste sichert Klassenerhalt
Die erste Mannschaft bewies in der Verbandsliga Nervenstärke und konnte die zuletzt guten Leistungen aus den Pokalspielen wiederholen. Gegen Langenau kam das Team auch ohne Kapitän Dirk Schindler zu einem ungefährdeten und hochverdienten 5:3-Sieg und sicherte damit quasi und vorzeitig den Verbleib in der Verbandsliga. Spitzenspieler Oliver Weiß bewieß, daß er sein kurzes Formtief überwunden hat, und remisierte in ausgeglichener Stellung. Holger Namyslo brachte die Biber dann mit starker Leistung an Brett 2 schnell in Front. Tobias Merk ließ am fünften Brett ein weiteres verdientes Remis folgen und nach beiderseitig ungewöhnlichen Eröffnungswegen an Brett 6 und in unklarer Stellung einigte sich Frank Wohlfahrt mit seinem Gegenüber vorsorglich auf das dritte Unentschieden des Tages. Das gleiche Ergebnis erzielte Rainer Wohlfahrt, war aber damit nicht ganz glücklich. Nach starker Leistung und druckvollem Spiel mußte er zusehen, wie sich sein Gegner mit Minusbauer gerade noch in ein Springerendspiel am dritten Brett retten konnte. Dennoch stand es damit zur Zeitkontrolle nach vier Stunden 3:2 für Biberach. Die Entscheidung brachten nun die hinteren Bretter: Oliver Rechtsteiner und Frank Zessin spielten stark und ließen nie Zweifel an hochverdienten Siegen aufkommen, was ihre Gegner ein Weile nach der Zeitkontrolle schließlich einsahen. Die spannendste Partie des Tages hatte Stanislav Sokratov gegen einen starken Gegner auf dem Brett. Zwischenzeitlich schon drei Bauern weniger, erkämpfte sich der Biberacher im Turmendspiel beinahe das Remis, mußte schlußendlich aber doch kapitulieren. Dennoch war die Freude der Biberach groß, weil nach einem suboptimalen Saisonverlauf ein Abstiegsendspiel gegen Spaichingen vermieden werden konnte und ein Abstieg nur noch bei einer vernichtenden Abschlußniederlage rechnerisch möglich wäre.
SK Markdorf I - TG Biberach I: Viel Schatten für die Erste / Lage ernst
Die stark geschwächte erste Mannschaft vergab leichtfertig einen verdienten Erfolg beim Erzrivalen und Angstgegner Markdorf und steckt nach dem unnötigen 3,5:4,5 damit massiv im Abstiegskampf, nachdem einige Abstiegskandidaten erneut überraschend punkten konnten. Ohne Stanislav Sokratov, der studienbedingt fehlte, und nur zu Siebt, da Spitzenspieler Oliver Weiß kurzfristig wegen Krankheit ausfiel, ging es nach Markdorf und eigentlich hätten die Biber ein Happy-End verdient gehabt. Oliver Rechtsteiner egalisierte mit starker Leistung an Brett 7 den kampflosen Rückstand. Ein überragender Rainer Wohlfahrt brachte mit viel Übersicht und präzisem Angriff seinem Gegner, der bisher 5 Punkte aus 5 Runden am dritten Brett geholt hatte, die erste Niederlage bei und Biberach in Front. Nun "vergriff" sich jedoch ein zeitnotgeplagter Tobias Merk in besserer Stellung und verlor überraschend Brett 4. Ebenso überraschend verlor Frank Zessin in klarer Gewinnstellung seine Partie am achten Brett nach einem unglücklichen Blackout -- gleichfalls in Zeitnot. Frank Wohlfahrt brachte hingegen nie einen Fuß auf den Boden und stand nach gut vier Stunden auf verlorenem Posten an Brett 6. Kein Happy-end trotz über fünfeinhalb Stunden Kampf. Der 2:4-Rückstand lastete nun schwer auf Dirk Schindler und Holger Namyslo. Schindler hatte sich eine druckvolle Stellung erspielt, sein Gegner verteidigte aber geschickt. Im Endspiel gelang dem Biberacher jedoch das Kunststück, einen geringfügigen Vorteil am fünften Brett nach deutlich mehr als fünf Stunden sicher zu verwandeln. Weniger Glück hatte Namyslo, der an Brett 2 mehrfach Kopf und Kragen riskierte, um seine Partie zu gewinnen. Sein Gegenüber rührte Beton an und erklammerte nach über fünfeinhalb Stunden das Remis. Mit dieser unnötigen und bitteren Niederlage ist Biberach zwar noch Fünfter, aber hat nur noch einen Punkt Vorsprung auf den ersten sicheren Abstiegsplatz. Die Lage ist ernst und durch die junge Mannschaft muß dringend ein Ruck gehen. Wenn sich das Team an seinen Topscorern Rainer Wohlfahrt und Namyslo orientiert, sollten in den letzten beiden Runden gegen Abstiegskandidaten die nötigen Punkte gleichwohl zu holen sein.
TG Biberach I - SV Dicker Turm Esslingen I: Biberach siegt vorzeigtig gegen Esslingen, Namyslo bei DEM erfolgreich
Ein äußerst erfolgreiches Wochenende liegt hinter der TG Biberach, gelang doch der ersten Mannschaft nach dreiründiger Durststrecke ein wichtiger und verdienter Sieg gegen Esslingen, während Aushängeschild Holger Namyslo bei der Deutschen Einzelmeisterschaft für Furore sorgt. Wegen dessen Teilnahme an der DEM ist der Mannschaftskampf gegen Esslingen auch noch nicht beendet, da per Sonderregelung eine Verlegung der Partie von Namyslo möglich war. Eine 4,5:2,5 Führung und die Rückkehr der starken Mittelachse garantieren aber bereits den Biberacher Sieg. Frank Wohlfahrt trat an Brett 7 "schnell" kampflos in Vorlage, da Esslingen keinen Ersatzmann aufbieten konnte. Frank Zessin ließ am achten Brett in ausgeglichener Stellung einige Zeit später ein Sicherheitsremis folgen. Einen schweren Stand erwischte dieses Mal Spitzenspieler Oliver Weiß, der sich gegen einen starken Gegner und gefährlichen Angriff wehren mußte -- und schlußendlich auf verlorenem Posten stand. Die erneute Führung brachte nun Tobias Merk, der nach einer etwas zu passiven gegnerischen Spielweise am fünften Brett alle seinen Figuren in die Schlacht gegen den König warf und diesen quasi in der Grundstellung sehenswert erlegte. Daraufhin ließ Stanislav Sokratov ein weiteres Sicherheitsremis trotz leichter Endspielvorteile an Brett 4 folgen. Die Vorentscheidung sicherte Dirk Schindler, der eine kleine Ungenauigkeit seines Gegenübers in der Eröffnung genutzt hatte, um diesen zu ewiger Passivität zu verdammen. Anschließend blieb ihm am sechsten Brett alle Zeit der Welt, um einen präzisen und erfolgreichen Königsangriff zu lancieren. Das Meisterstück gelang am Ende Rainer Wohlfahrt, der sich erst gekonnt aus einer Verluststellung mogelte und nach über fünf Stunden Brett 3 beinahe noch gewann. Damit ist die Nachholpartie von Holger Namyslo nicht mehr entscheidend.
Holger Namyslo mit starkem Auftakt bei der DEM
Namyslo sorgte derweil über das Wochenende bei der Deutschen Meisterschaft für Aufsehen, als er -- obwohl klarer Underdog -- in den ersten beiden Runden zwei Internationale Meister (IM) sicher besiegte, die Tabellenführung übernahm und in Runde 3 den amtierenden Deutschen Meister, Großmeister Thomas Luther (ELO 2580), vor große Probleme stellte. In einer spannenden und teilweise hochdramatischen Partie erwehrte sich der Biberacher geschickt wütenden Angriffen und erreichte sogar eine Remisstellung. Jedoch gelangt es Luther mit einer letzten taktischen Feinheit, nach fünf Stunden doch noch den Favoritensieg davonzutragen. Dennoch ist die Leistung von Namyslo mehr als bemerkenswert und man darf auf den Rest des Turniers gespannt sein. Der aktuell Tabellenachte (von 40 Teilnehmern) traf dabei am Montag nachmittag auf IM Henrichs. Schachinteressierte können das Wohl und Wehe des Bibers online auf der Homepage des Turnierausrichters (www.schachclub1957.de) mitverfolgen -- die Partie gegen Luther kam gar live.
SV Ebersbach I - TG Biberach I: Weitere bittere Niederlage für Biberach
Das neue Jahr begann für die Schachabteilung der TG Biberach am Sonntag nicht sonderlich erfreulich. Beim Oberligaabsteiger Ebersbach setzte es für die Erste im dritten Duell mit einem Aufstiegskandidaten die dritte Niederlage in Folge -- und diese fiel mit 6:2 auch noch sehr deutlich aus. Zwar wurden die Biber mal wieder unter Wert geschlagen, aber die Situation sollte nicht täuschen: Gegen Esslingen muß nun ein Sieg her, um ein unnötiges Abrutschen in den Abstiegskampf zu vermeiden. Begonnen hatte es im Unterland eigentlich recht gut. Dirk Schindler nahm in ausgeglichener und vereinfachter Stellung und bei guten Aussichten für die gesamte Mannschaft ein Remisangebot an Brett 6 an. Rainer Wohlfahrt befreite sich vom gegnerischen Druck und spielte in gegnerischer Zeitnot stark. Sein Gegenüber konnte das Remis an Brett 3 aber noch halten. Den ersten Rückschlag erlitt Biberach als Spitzenspieler Oliver Weiß den falschen Verteidigungsplan fand und gute eigene Chancen übersah, sodaß er nach 20 (!!) Runden in Folge erstmals wieder als Verlierer das Brett verlassen mußte. Am achten Brett kämpfte Oliver Rechtsteiner unterdessen mit viel Finesse in einem ausgeglichenen Endspiel um entscheidenden Vorteil. Allerdings gelang es auch seinem Gegner die Stellung noch remis zu halten. Ein weiterer Rückschlag bildete nun die Niederlage von Tobias Merk an Brett 5, der in zweischneidiger, aber aussichtsreicher Stellung nach großem Kampf den Kürzeren zog. Noch schlimmer erwischte es Stanislav Sokratov, der in deutlich vorteilhafter Stellung am vierten Brett einen Bauern einstellte und trotz leidenschaftlichem Widerstand über fünf Stunden diesen Nachteil nicht mehr kompensieren konnte. Mehr Glück hatte in dieser Hinsicht Holger Namyslo an Brett 2: Nachdem er unter Druck geraten war und einen Bauern und die Qualität geben mußte, lief er zu großer Form auf und rang seinem Gegenüber in eigentlich aussichtsloser Stellung ein Unentschieden ab. Ein noch versöhnlicheres Ende blieb den Bibern aber verwehrt, als Frank Wohlfahrt in Zeitnot den falschen Plan fand, um seine zuvor gut erarbeitete Gewinnstellung zu verwerten, am Ende alles auf eine Karte setzte und nach fast sechs Stunden mit leeren Händen dastand. In der Tabelle rangiert Biberach jetzt mit 4:6 Punkten im Mittelfeld, sollte sich aber den nahenden Abstiegsplätzen bewußt sein. Mit zwei Siegen gegen Esslingen und in Spaichingen sind mögliche Gespenster aber leicht zu bannen -- zumindest der Papierform nach.
TG Biberach I - SF Pfullingen I: Empfindliche Niederlage für Biberach
Beim Heimspiel gegen Topfavorit Pfullingen wollte die erste Mannschaft der TG Biberach am Sonntag Wiedergutmachung für die deutliche Niederlage gegen Jedesheim leisten und wieder in die Erfolsspur zurückkehren. Entsprechend motiviert legten die Biber vor, hatten den Gegner quasi schon im Sack, ehe am Schluß die Nerven flatterten und mangels ausreichender Abgeklärtheit das Match noch aus der Hand gegeben wurde. Am Ende stand wie in den Vorjahren eine mehr als ärgerliche 3,5:4,5 Niederlage. Damit sind nicht nur alle Aufstiegsträume Geschichte, sondern es wäre angebracht vorsorglich einen Blick über die Schulter zu werfen, um einen unnötigen Abstiegskampf zu vermeiden. Beim vielversprechenden Beginn legte Holger Namyslo ein hohes Tempo vor und bestrafte eine gegnerische Eröffnungschwäche an Brett 2 nach 20 Minuten im 9. Zug. Spitzenspieler Oliver Weiß steuerte eine Weile später in völlig ausgeglichener Stellung ein Remis bei. Dirk Schindler hatte sich am sechsten Brett etwas Raumvorteil erarbeitet, sein Gegner konterte aber geschickt und nach dem Abtausch quasi aller Figuren blieb ein friedliches Remis. Bessere Nerven brauchte Tobias Merk, der gehörig unter Druck geriet, für seinen König aber stets den letzten Ausweg fand, um schlußendlich mit Gegenangriff den vollen Punkt an Brett 5 zu holen. Rainer Wohlfahrt hatte am dritten Brett selbst guten Angriff. Als dieser nicht durchschlug, lenkte er gekonnt in ein Remisendspiel über und brachte das 3,5:1,5. Als dann alles gegessen schien, kam der große Rückschlag. Oliver Rechtsteiner hatte an Brett 8 aus mannschaftstaktischen Gründen in besserer Stellung ein Remisangebot ablehnen müssen, verlor danach aber völlig den Faden und vergab erst seinen Vorteil und dann die gesamte Partie. Am vierten Brett agierte Stanislav Sokratov stark und hatte sich bereits Vorteile erarbeitet, ehe er von einem Gegenangriff mit lethalen Folgen auf dem falschen Fuß erwischt wurde. Frank Wohlfahrt konnte sich dafür zwischenzeitlich aus arg bedrängter Stellung befreien und gewann mit etwas gegnerischer Mithilfe eine Figur. Allerdings versäumte er danach erst eine Gewinnchance und ließ sich dann leider im Remisendspiel noch die Butter vom Brot nehmen.
SV Jedesheim 1921 I - TG Biberach I: Erste handelt sich 2,5:5,5 Packung ein
Die Erste agierte gegen den mit zahlreichen Österreichern und Russen gespickten SV Jedesheim zu unclever, handelte sich eine 2,5:5,5 Packung ein und vergab damit an dem für sie rabenschwarzen Wochenende die Chance, sich an der Tabellenspitze festzusetzen. Holger Namyslo kam nach unklarem Partieverlauf an Brett 2 mit einem Mehrbauern aus der Zeitkontrolle, da die Stellung aber trotzdem noch sehr schwierig war und die Aussichten an den anderen Brettern noch gut waren, einigte er sich auf Remis. Allerdings sollte es dann ganz dicke kommen: Frank Wohlfahrt hatte ein frühes Remisangebot abgelehnt, kam aber später in Zeitnot und in Stellungsprobleme und konnte das siebte Brett nicht halten. Dirk Schindler hatte sich in passiver Stellung erst gut eingeigelt, stand in gegnerischer Zeitnot nach einer Abwicklung sogar besser, überschritt aber selbst etwas unverständlich die Zeit an Brett 6. Trotz aktiverem Spiel und (leider rein) optischer Überlegenheit mußte sich Rainer Wohlfahrt am dritten Brett nun mit Remis begnügen, da sein Gegenüber geschickt verteidigte. Stanislav Sokratov verlor sogar Brett 4, nachdem er per Bauernopfer in der Eröffnung klare Vorteile verbuchen konnte, dann aber keinen gewinnbringenden Angriffsplan fand. Der einzige Biberacher Sieg blieb Frank Zessin vorbehalten, der am achten Brett mit starkem Spiel erst eine Qualität und dann sicher das Endspiel gewann. Spitzenspieler Oliver Weiß setzte gleichzeitig dem russischen Fidemeister Anistratov schwer zu und eroberte einen Bauern, das Läuferendspiel war aber trotz viel Raffinesse nicht mehr zu gewinnen. In der letzten Partie des Tages mußte sich hingegen Tobias Merk gegen einen Minusbauer wehren, nachdem sein Gegner im Mittelspiel stark agierte. Leider war das Endspiel an Brett 5 nicht zu halten. Durch diese Niederlage und die unerwartete Schwäche der letztes Jahr so starken Mittelachse hat sich Biberach vorerst aus dem Aufstiegskampf verabschiedet und kann entspannt in die nächste Runde gegen Topfavorit Pfullingen gehen.
TG Biberach I - SK Bebenhausen 1992 II: Erste bleibt vorne dabei
Am Sonntag galt es für die erste Mannschaft der TG Biberach, gegen Bebenhausen II Revanche zu nehmen für ein unnötiges 4:4 im Vorjahr, allerdings taten sich die Biber gegen die nach vielen Ausfällen als Abstiegskandidat gehandelten Unterländer überraschend schwer. Am Ende gab es aber doch ein sicheres 5:3.
Frank Wohlfahrt gewann sehenswert und rasend schnell nach elf starken Zügen am sechsten Brett. Rainer Wohlfahrt ließ ein Remis folgen, nachdem ein Qualitätsopfer zu einer scharfen Angriffsstellung geführt hatte, sein Gegenüber an Brett 3 aber immer noch einen rettenden Zug fand. Als sich Frank Zessin am achten Brett plötzlich einer offenen und unklaren Stellung gegenübersah, einigte er sich gleichfalls friedlich. Die 3:1 Führung bescherte nun Spitzenspieler Oliver Weiß mit starken Turmendspielkünsten. Mit diesem Sieg bleibt er zudem nun schon 17 Runden ungeschlagen -- eine bemerkenswerte Bilanz. Den einzigen Rückschlag mußte Dirk Schindler verkraften, der in einer Stellung mit beidseitigen Chancen leichtfertig zuviel Zeit verbrauchte und in Zeitnot mehrere gute Gewinnchancen ausließ. Am Ende verlor er Brett 5. Brettnachbar Stanislav Sokratov ließ sich davon aber nicht beeindrucken, hatte einen Bauern für besseres Spiel geopfert und verteidigte sich nach einem Gegenopfer sehr geschickt und erfolgreich zum 4:2. Daraufhin willigte Oliver Rechtsteiner nach schöner Leistung in etwas besserer Endspielstellung an Brett 7 ins Remis ein, um den Mannschaftssieg zu besiegeln. Den Endstand brachte schließlich Holger Namyslo, der sich am zweiten Brett mit Remis begnügen mußte, nachdem er sich zwar sehr bemüht, aber nicht die beste Strategie gefunden hatte. Mit diesem Erfolg bleibt Biberach verlustpunktfrei an der Spitze und scheint gut gerüstet für die Runden der Wahrheit -- bei denen aber noch eine kleine Leistungssteigerung nötig sein dürfte. In drei Wochen geht es zum starken Auftsteiger aus Jedesheim, dann kommt Topfavorit Pfullingen an die Riß und schließlich wartet Oberligaabsteiger Ebersbach. Damit ist zum Jahreswechsel das Feld auf alle Fälle bereits sortiert.
TG Biberach I - SC Kirchheim/Teck I: Erfolgreicher Saisonauftakt: Wieder Tabellenführer
In der letzten Saison war die erste Mannschaft der TG Biberach erst in der letzten Runde denkbar knapp am erstmaligen Aufstieg in die Oberliga gescheitert. Für die kommende Saison konnte nun der Verlust von Reimund Lutzenberger, der ab Mitte der Saison schmerzlich vermißt wurde, durch Neuzugang Stanislav Sokratov aus Ravensburg kompensiert werden und mit Frank Zessin wurde aus der Zweiten ein starker "neunter Mann" als permanenter Ergänzungsspieler hochgezogen. Derart verstärkt lautete die selbstbewußte Parole vor Saisonstart: "Meisterschaft und Aufstieg." Allerdings ist die Konkurrenz mit dem schon letztjährigen Topfavoriten Pfullingen, den mit einem Russen und mehreren starken Österreichern verstärkten Aufsteigern aus Jedesheim, Oberligaabsteiger Ebersbach und Dauerrivale Markdorf vielleicht noch stärker als letztes Jahr. Allerdings ließen sich die Biber davon (noch) nicht schocken und wiederholten (beinahe) den exzellenten Kantersieg zum Auftakt. Letztes Jahr wurde Langenau mit 7:1 regelrecht überrollt, dieses Mal erwischte es Kirchheim/Teck mit 6,5:1,5.
Spitzenspieler Oliver Weiß akzeptierte in völlig ausgeglichener Stellung ein Friedensangebot seines Gegners und blieb nun schon seit 16 (!!) Runden in Folge ohne Niederlage. Rainer Wohlfahrt ließ einen vollen Punkt an Brett 3 folgen, nachdem er eine sehr scharfe Eröffnung gewählt hatte und mit besseren Theoriekenntnissen sicher gewann. Die Führung wurde bald darauf von Dirk Schindler ausgebaut, der sich am sechsten Brett stets einen positionellen Vorteil bewahrt hatte. Als es ihm zudem gelang, die Stellung zu öffnen, war der Sieg durch einen feinen Mattangriff schnell gesichert. Den einzigen Rückschlag mußte anschließend Tobias Merk hinnehmen, als er beherzt auf Angriff spielte, aber ohne durchschlagenden Erfolg blieb. Nach dem Gegenschlag blieb ihm später nur die Aufgabe von Brett 5. Dies kompensierte Frank Wohlfahrt, indem er seine Vorteile am siebten Brett ausnutzte und seinen in Zeitnot geratenen Gegner schlußendlich völlig überspielte. Spannender machte es Oliver Rechtsteiner, der an Brett 8 eine starke Partie mit Mehrbauern spielte, aber die Nerven einiger Mitspieler durch seine Zeitnot nochmal stark strapazierte. Am Ende gewann er jedoch sehr sicher und hochverdient. Holger Namyslo brillierte mit seinen Endspielkünsten, nachdem er am zweiten Brett im Mittelspiel erst einen gegnerischen Doppelbauern erzwang und diesen minimalen Vorteil nach fünf Stunden lehrbuchreif verwertete. Ebenfalls mit großem Einsatz und starken Endspielkenntnissen gab Sokratov sein erfolgreiches Debüt an Brett 4. Während der Partie hatte er sich einen kleinen Vorteil erspielt und knetete seinen Gegenüber fast über die maximale Distanz von sechs Stunden, bis auch dieses Endspiel gewonnen war. Durch diesen klaren und hochverdienten 6,5:1,5-Sieg gegen erfahrene und etablierte Kirchheimer hat die (noch immer) junge Biberacher Mannschaft bewiesen, daß sie inzwischen wirklich zu den großen Mannschaften der Verbandsliga gehört und sich gleich wieder die Tabellenführung gesichert. Findet der Traum vom "Oberliga-Wunder" also seine Neuauflage? Man darf gespannt sein...
SC Weiler im Allgäu I - TG Biberach I: Pokal, aber keine Freude in Biberach
Ein wahres Wechselbad der Gefühle erlebte die erste Mannschaft der TG Biberach über das vergangene Wochenende. Trotz eines schönen Pokalerfolgs gab es am Ende (fast) nur hängende Köpfe. Am Samstag stand zuerst das Vierer-Pokalfinale gegen Lindau an. Dieses wurde auch souverän mit 2,5:1,5 gewonnen. Allerdings lief beim Saisonfinale gegen Weiler am Sonntag nicht viel zusammen. Gegen die tschechischen Söldner holte man weniger Punkte als ersehnt und die zweite Mannschaftshälfte tat sich wesentlich schwerer als erwartet. Mit einer knappen 3,5:4,5 Niederlage verschenkte man somit am letzten Spieltag den Oberligaaufstieg. Gegen den Abstiegskandidat SC Weiler rechneten die Biber zwar mit einem schweren Kampf, waren aber auch zuversichtlich, die fehlenden zwei Punkte einfahren zu können, auch wenn klar war, daß Weiler, mit einem zahlungskräftigen Sponsor im Rücken, in diesem Schicksalspiel alle tschechischen Spitzenkräfte aufbieten würde. Dennoch sah es zunächst nicht so schlecht aus. Dirk Schindler einigte sich daher an Brett 5 in ausgeglichener Stellung, aber mit geringer Bedenkzeit auf ein Remis. Zwischenzeitlich hatte sich Oliver Rechtsteiner am siebten Brett zielgerichtet und konsequent eine klar bessere Endspielstellung erspielt. Leider mußte er sich aber doch mit einem Remis begnügen. An Brett 6 hatte Frank Wohlfahrt dafür schon fast alle Chancen nach der Eröffnung vergeben, mit einem Minusbauern, aber viel Übersicht jedoch gekonnt ein Remisendspiel angesteuert. Unglücklich endete anschließend die Partie von Rainer Wohlfahrt. Am dritten Brett befand er sich schon in aussichtsreicher Stellung, ehe der Vorteil mehrmals wechselte und der Biberacher das schlechtere Ende für sich hatte. Erfolgreicher war in dieser Hinsicht Tobias Merk, der am vierten Brett in passiver Stellung schwer zu kämpfen hatte. Gekonnt verteidigend nötigte er seinen Gegenüber in Zeitnot zu einem knappen Remis. In ebenfalls gedrückter, aber lange Zeit unklarer Stellung befand sich Holger Namyslo. Alle Hoffnungen am zweiten Brett schwanden aber mit einem tschechischen Überraschungsangriff. Spitzenspieler Oliver Weiß versuchte nun wenigstens das 4:4 zu ermöglichen und rang seinen Gegner nach fünfeinhalb Stunden mit starker Leistung auch beinahe nieder. Das Turmendspiel erwies sich aber als nicht zu gewinnen. Der einzige Tagessieg blieb damit Frank Zessin vorbehalten, der seinen Gegenüber am achten Brett zur Bewegungsunfähigkeit verdammte. In völlig passiver Stellung mußte dieser darauf warten, daß er nach sechs Stunden erlegt wurde. Mit der 3,5:4,5 Niederlage war eigentlich klar, daß es für den Aufstieg nicht mehr reichen konnte. Hoffnung keimte aber nochmals auf, als die Niederlagen der Verfolger Pfullingen und Markdorf bekannt wurden. Die erneute Euphorie endete dann jäh, als Tübingen mit einem Kantersieg gegen Kirchheim noch der Sprung vom vierten Platz an die Spitze gelang, sodaß Biberach als Zweiter ausgerechnet in der Endtabelle seine schlechteste Saisonplazierung hinnehmen mußte.
TG Biberach I - SV Tübingen I: Schach paradox am Wochenende
Die Erste kam gegen den Ex-Bundesligisten Tübingen mit 2,5:5,5 übel unter die Räder, darf sich aber trotzdem über die verteidigte Tabellenführung freuen und kann mit einem Sieg in der letzten Runde den erstmaligen Vorstoß in die Oberliga noch aus eigener Kraft schaffen. Zunächst begann es hoffnungsvoll: Spitzenspieler Oliver Weiß blieb die 13. (!!) Runde in Folge ungeschlagen und gab eine etwas bessere Stellung gegen den ehemaligen deutschen Weltklassespieler GM Schmittdiel remis. Danach schien die Aussicht auf den möglichen Meistertitel die Biber aber zu lähmen. Oliver Rechtsteiner mußte an Brett 7 eine spielentscheidene Figur geben, um einen Mattangriff abzuwehren, während Rainer Wohlfahrt sich seinen am dritten Brett erspielten Vorteil aus den Händen gleiten ließ und gleichfalls verlor. Herbert Haberbosch fand sich nach Bauernverlust plötzlich in unangenehmer Stellung wieder und überschritt an Brett 8 die Zeit. Ebenfalls mit einem Bauern weniger kämpfte Holger Namyslo erbittert mittels Angriff um den Sieg, mußte dann aber doch ein Remisangebot am zweiten Brett annehmen. Frank Wohlfahrt sammelte dafür erst kleine Vorteile, benötigte nach einem Gegenangriff an Brett 6 im Endspiel aber etwas Glück und sicherte so ein weiteres Remis. Tobias Merk mußte hingegen Brett 4 aufgeben, nachdem er es versäumte, nach der Eröffnung den Sack zuzumachen und in Zeitnot geriet. Den für das Brettpunktekonto so wichtigen einzigen Biberacher Tagessieg feierte Dirk Schindler im Kampf mit Gegner und Erkältung am fünften Brett. Vor der ersten Zeitnotphase konnte er einen soliden Vorteil erobern, mußte aber bei knapp sechs Stunden Spielzeit quasi über die volle Distanz gehen, um ein schweres Doppelturmendspiel sicher zu verwandeln. Bei 2,5 "Toren" Vorsprung auf jetzt punktgleiche Pfullinger sollte ein Sieg in der letzten Runde nun zum Aufstieg reichen. Allerdings geht es gegen Weiler, das trotz eines finanzkräftigen Mäzens im Abstiegskampf steckt und daher wohl komplett auf seine fünf spielstarken tschechischen "Söldner" zurückgreifen wird.
SC Steinlach I - TG Biberach I: Eindrucksvoller Sieg der Ersten beim SC Steinlach
Nach mißglücktem Jahresauftakt mit nur einem Punkt aus zwei unglücklichen Mannschaftskämpfen gegen Pfullingen und Bebenhausen hat sich die erste Mannschaft der TG Biberach am Sonntag mit einem nie gefährdeten 6,5:1,5 Erfolg beim SC Steinlach in Ofterdingen eindrucksvoll im Aufstiegskampf zurückgemeldet. Oliver Rechtsteiner remisierte in ausgeglichener Stellung und bei guten Mannschaftsaussichten an Brett 7 früh. Frank Wohlfahrt ließ mit gekonnten aktivem Spiel am sechsten Brett bald einen vollen Punkt folgen und Dirk Schindler zeigte sich von seinem Aussetzer in der letzten Runde gut erholt. An Brett 5 spielte er stark auf Angriff und gewann mit einer schönen Kombination eine sehenswerte Partie. Nun remisierten die beiden Spitzenbretter. Oliver Weiß hatte schon eine deutlich bessere Stellung erreicht, ließ sich von einem Figurenopfer aber aus der Spur bringen und entschied sich für die sichere Friedenspfeife. Holger Namyslo mühte sich in ausgeglichener Stellung redlich, sein Gegner gab sich aber keine Blöße. Den schnellen Mannschaftssieg bescherte ein starker Ergänzungsspieler Herbert Haberbosch. Bereits besser aus der Eröffnung gekommen, sicherte er sich anschließend einen Mehrbauern und verwandelte diesen mit einem feinen Qualitätsopfer in einen todbringenden Freibauern. Die Biber ließen nun nicht nach und taten etwas für das Brettpunktekonto. Rainer Wohlfahrt war in einen schweren positionellen Kampf verwickelt, sammelte aber klare Vorteile am dritten Brett und gewann schlußendlich überzeugend. Ebenfalls in einer positionellen Schlacht konnte Tobias Merk bald einen Bauern erobern, mußte aber gegen seinen zäh verteidigenden Gegner dann über die volle Distanz gehen. Nach sechs Stunden verwandelte er mit gewohnt souveränen Endspielkünsten seinen Mehrbauern zum weiteren wichtigen vollen Punkt. Mit nun 11:3 Punkten hat Biberach damit wieder die Tabellenführung vor Markdorf (10:4), die im Spitzenspiel gegen Langenau nicht über ein 4:4 hinauskamen, und Oberligaabsteiger Pfullingen (9:5) übernommen und zudem jetzt die besten Brettpunkte. Beim vermeintlich leichtesten Restprogramm haben die Biber damit zwei Runden vor Schluß das Tor zur Oberliga weit aufgestoßen, zumal die Verfolger im direkten Duell noch aufeinandertreffen. Allerdings wartet mit Tübingen jetzt eine unangenehme Aufgabe.
TG Biberach I - SK Bebenhausen II: Erste scheitert an eigenen Nerven
Die Schachcracks der TG Biberach zeigten angesichts des greifbar nahen erstmaligen Aufstiegs in die Oberliga ungeahnte Schwächen und waren dem Druck nicht immer gewachsen. Am Ende stand statt eines klaren Sieges gegen Verfolger Bebenhausen II ein unnötiges und ärgerliches 4:4. Zunächst lief die Erste klar auf Kurs: Eine gegnerische Schwäche in der Eröffnungsbehandlung nutzte Tobias Merk gewohnt sicher zu einem unwiderstehlich erfolgreichen Angriff und einem schönen Sieg am vierten Brett. Zwar mußte Oliver Rechtsteiner an Brett 7 zwischenzeitlich die Waffen strecken, nachdem er zwar Materialvorteil hatte, aber ständig unter Druck stand und in hochgradiger Zeitnot überspielt wurde. Spitzenspieler Oliver Weiß hatte dafür seine Stellung konsolidiert und gab in leicht besserer Stellung remis, dem Rainer Wohlfahrt an Brett 3 mit starkem Spiel einen vollen Punkt folgen ließ. Nun aber schlug die Stunde der Nerven. Dirk Schindler hatte auf Kosten seines Zeitbudgets seine Stellung bereinigt und in höchster Zeitnot sogar eine Gewinnstellung erreicht. Auf Sieg spielend verlor er aber erst völlig die Nerven, dann die Partie durch Zeitüberschreitung. Frank Wohlfahrt überzog bald darauf in solider und aussichtsreicher Position seine Stellung am sechsten Brett und wurde vom Gegenangriff vernichtet getroffen. Ruhe ins Spiel brachte wieder Holger Namyslo, der an Brett 2 gewohnt souverän kleine Vorteile gesammelt hatte und mit einem phantastischen Bauern- und Qualitätsopfer in einem schwierigen Endspiel einen spektakulären Sieg davontrug. Ersatzmann Nicolai Matuschek griff ebenfalls die ganze Partie über stark an und hatte schon große Vorteile, ehe er diese zweimal in Zeitnot einbüßte. Nach beinahe sechs Stunden und 80 Zügen mußte er ein Remis zum 4:4 akzeptieren, nachdem er zwischenzeitlich leider die eine oder andere Gewinnchance verpaßt hatte. Die Erste hat damit schon wieder einen Elfmeter vergeben, da die Verfolger Langenau gegen Tübingen und Pfullingen gegen Kirchheim Feder lassen mußten. Zudem fiel Biberach bei Punktgleichheit auf den zweiten Platz zurück, da Markdorf einen Kantersieg gegen bereits als Absteiger feststehende Tuttlinger feierte.
SF Pfullingen - TG Biberach I: Unglückliche Niederlage, aber weiterhin Spitze
Nach dem Sieg gegen Angstgegner und Verfolger Markdorf vor Weihnachten schlug der ersten Mannschaft der TG Biberach auswärts beim Oberligaabsteiger Pfullingen am Sonntag die zweite Stunde der Wahrheit. Leider waren die Biber alles andere als vom Glück verfolgt -- und agierten zudem etwas unclever. Durch eine überraschende Grippewelle geschwächt und ohne die beiden wichtigen Stammspieler Reimund Lutzenberger und Tobias Merk mußte man beim knappen 3,5:4,5 die erste Niederlage seit acht Runden hinnehmen und verpaßte eine kleine Vorentscheidung im Aufstiegskampf. Spitzenspieler Oliver Weiß mühte sich redlich, sein sehr defensiver Gegenüber "erklammerte" sich aber erfolgreich ein Remis. Adrian Stehr kompensierte hingegen einen Minusbauern am siebten Brett mit tollem Königsangriff und einigte sich nach einer Abwicklung in unklarer Stellung auf ein weiteres solides Remis. Weniger Erfolg hatte Luzia Sander, die am Morgen kurzfristig eingesprungen war und an Brett 8 schlechter aus der Eröffnung kam. Sie versuchte zwar beim Königsangriff alles, ihr starker Gegner verteidigte aber routiniert und gewann. Ebenfalls einen Bauern für starken Angriff geopfert hatte Oliver Rechtsteiner an Brett 6. Nach einer unglücklichen Abwicklung brach dieser jedoch zusammen und der Materialnachteil war für den Biberacher lethal. Als Knackpunkt sollte sich nun die Partie von Frank Wohlfahrt am fünften Brett erweisen. Er hatte sich zwischendurch schon große Vorteile erspielt, als ein Gegenangriff zu einer scharfen und unklaren Stellung führte. Anstatt nun mit ordentlichen, aber unsicheren Aussichten bedingungslos auf einen gefährlichen Gewinnweg einzuschwenken, ließ Wohlfahrt ein Remis per Dauerschach zu. Damit war das Mannschaftsschicksal jedoch besiegelt, weil Holger Namyslo am zweiten Brett seine erste schlechte Partie seit Monaten ablieferte. Nach einer ungeschickten Abwicklung aus der Eröffnung heraus bereits auf dem Verlustweg, ließ sich das auch mit einer sehr fintenreichen Verteidigung nicht mehr kompensieren. Die beiden besten Biberacher Partien sorgten daher nur noch für eine -- allerdings sehr wertvolle -- Ergebniskorrektur: Rainer Wohlfahrt hamsterte viele kleinen Vorteile, gewann schließlich gekonnt zwei Bauern und damit ein schweres Endspiel an Brett 3. Dirk Schindler beantwortete eine gegnerische Attacke mit starkem Königsangriff, tauschte in hochgradiger Zeitnot geschickt ab und paralysierte dabei regelrecht die verbleibenden gegnerischen Figuren, sodaß das Endspiel eine sichere Beute war. Trotz der unnötigen Niederlage bleibt Biberach aber Tabellenführer, da Markdorf und der zweite direkte Verfolger, Langenau, nur Unentschieden gegen Mannschaften aus der zweiten Tabellenhälfte erreichten. Die Moral der Mannschaft erwies sich nach Spielschluß auch als ungebrochen und mit einem Sieg gegen Bebenhausen in zwei Wochen möchte man zurück in die Erfolgsspur. Die Aussichten dafür sind bei gleichbleibender Leistung gut.
TG Biberach I - SK Markdorf I: Biberach schlägt Angstgegner im Gipfelduell und wird Herbstmeister
Am Sonntag schlug den Schach-Bibern die erste Stunde der Wahrheit, erwartete der Tabellenführer der Verbandsliga doch mit Markdorf ausgerechnet den ebenfalls verlustpunktfreien Angstgegner zum Gipfeltreffen. Zudem ist Markdorf an den ersten drei Brettern traditionell hochkarätig besetzt. Im Gegensatz zu den Vorjahren behielt die Erste jedoch die Nerven, nutzte ihre Chancen und gewann in einem hochklassigen Mannschaftskampf knapp, aber hoch verdient mit 4,5:3,5. Holger Namyslo mühte sich am zweiten Brett redlich, sein defensiv eingestellter Gegner verteidigte aber konsequent und erreichte ein Remis. Spitzenspieler Oliver Weiß spielte forsch nach vorne, setzte seinen Gegenüber unter Druck und erreichte ebenfalls ein Remis. Damit bleibt der Biberacher bereits die zehnte Mannschaftspartie in Folge am ersten Brett ungeschlagen. Einen ersten Rückschlag mußte Biberach hinnehmen, als Rainer Wohlfahrt an Brett 3 die Waffen strecken mußte, nachdem er in der Eröffnung den falschen Plan verfolgt hatte. Dies war auch durch hartnäckige Verteidigung nicht mehr zu kompensieren. Die Vorentscheidung sollte nun aber den mittleren Brettern gelingen, die damit beide ihre Scharten aus der vorherigen Runde auswetzten: Am fünften Brett hatte Dirk Schindler in solider Stellung seinen Gegner ausmanöveriert, dadurch klare Stellungsvorteile und zwei Bauern, sowie schließlich souverän den Sieg erobert. An Brett 4 spielte Tobias Merk unbekümmert auf Angriff, gewann einen Bauern und verwandelte ihn ungefährdet zum vollen Punkt. Zwischenzeitlich steuerte Oliver Rechtsteiner am siebten Brett ein weiteres wichtiges Remis bei. Er hatte mit Schwarz alles versucht, allerdings hatte sein Gegenüber von Beginn an ein Remis angesteuert und die Partie bei jeder Gelegenheit vereinfacht. Nun fehlte nur noch ein Punkt. Diesen lieferte Frank Zessin an Brett 8. Er hatte sich früh einen Mehrbauern und positionelle Vorteile gesichert, diese zäh verteidigt und das Endspiel sicher gewonnen. Zum Wehmutstropfen wurde die Partie von Frank Wohlfahrt, dessen Siegesserie am sechsten Brett zu Ende ging. Nach einem grandiosen Turmopfer für exzellenten Angriff schon mit großen Vorteilen, vergab er einen verdienten Sieg durch zwei Unachtsamkeiten und mußte schließlich aufgeben. Am Ende stand dennoch der erste Sieg seit über 15 Jahren gegen Markdorf und mit zwei Punkten Vorsprung die Herbstmeisterschaft. Mitte Januar kommt es dann schon zur nächsten Stunde der Wahrheit, geht es doch zum Oberligaabsteiger Pfullingen. Mit Schachgöttin Caissas Hilfe könnte sich aber ein kleines Schachwunder andeuten.
SG Donautal Tuttlingen I - TG Biberach I: Biberach quält sich gegen Tuttlingen und behält weiße Weste
Die Erfolgsgeschichte der Schach-Biber geht weiter. Zwar hatte man in der Verbandsliga gegen Tuttlingen viel mehr als gedacht zu kämpfen, am Ende stand aber ein hart erarbeiterter und knapper, jedoch verdienter 4,5:3,5 Sieg. Damit behielt die Erste nicht nur ihre weiße Weste, sondern auch die schon -- fast -- nicht mehr ungewohnte Tabellenführung. Dabei hatte es mit einem frühen 0:2 Rückstand denkbar schlecht begonnen: Nach zuletzt vier Siegen in seinen vier letzten Verbandsspielen lief ein dieses Mal völlig indisponierter Dirk Schindler am fünften Brett in eine Eröffnungsfalle und hatte nie den Hauch einer Chance. Wesentlich unglücklicher erging es Tobias Merk, der an Brett 4 seinen Gegner klar an die Wand spielte, in hochgradiger Zeitnot auch die richtige Gewinnidee fand, um den Sieg dann doch noch auszulassen und in einem verlorenen Endspiel zu landen. Spitzenspieler Oliver Weiß ließ sich von alldem nicht beirren, vereitelte alle Gegenangriffe und gewann selbst mit fulminantem Angriff äußerst überzeugend. Allerdings sah sich Adrian Stehr am achten Brett in vorteilhafter Stellung nun einem starken Angriff gegenüber, verteidigte zu passiv und mußte die Segel zum 1:3 streichen. Damit war es höchste Zeit für die übrigen Biber zurückzuschlagen: Oliver Rechtsteiner hatte seinen Gegenüber regelrecht eingeschnürt und entschied die Partie in Zeitnot mit der Brechstange -- durch ein schönes Qualitätsopfer an Brett 7. Holger Namyslo fand sich am zweiten Brett in einer schwierigen Stellung wieder, suchte aber routiniert seine Konterchancen und gewann schließlich gewohnt souverän. Die Entscheidung brachte damit schon das Remis von Rainer Wohlfahrt am dritten Brett, nachdem er sich während der Partie klare Vorteile erarbeitet hatte und ein Mehrbauernendspiel dann friedlich abwickelte. In der Zwischenzeit hatte sein Bruder Frank nämlich an Brett 6 ein klar gewonnenes Endspiel auf dem Brett, das er sicher in seinen dritten Punkt im dritten Saisonspiel verwandelte. Zuvor entspann sich bei entgegengesetzten Rochaden auf seinem Brett ein beidseitiger Königsangriff, bei dem der Biberacher aber die größere Übersicht und die besseren Argumente hatte. Damit ist die Bühne für das überraschende Gipfeltreffen mit dem mannschafts- und brettpunktgleichen alten Rivalen und Angstgegner Markdorf bereitet. Man darf auf alle Fälle gespannt sein, wie weit der neue Schwung der Biber trägt.
TG Biberach I - SC Kircheim/Teck I: TG Biberach verteidigt Platz an der Sonne
Die erste Mannschaft der TG Biberach hatte am Sonntag stark ersatzgeschwächt gegen Kirchheim/Teck ordentlich zu kämpfen, gewann aber verdient mit 5:3 und verteidigte damit die -- mittlerweile nicht mehr ganz so ungewohnte -- Tabellenführung in der Verbandsliga. Die Biber gingen schnell in Führung: Erfolgsgarant Holger Namyslo durfte sein Können dieses Mal nicht zeigen, da er kampflos an Brett 2 gewann und Spitzenspieler Oliver Weiß nahm eine Weile später in leicht besserer Stellung ein Remisangebot seines Gegners an. Allerdings mußte dann Rainer Wohlfahrt die Waffen strecken, nachdem er am dritten Brett eine extrem scharfe Eröffnungsvariante gewählt hatte und sein Gegenüber nach lange unklarer Stellung die Oberhand gewann. Am achten Brett verbrauchte sowohl Frank Zessin als auch sein Gegner viel Zeit, um in unübersichtlicher Stellung wenige Züge zu machen. Nach einem großen Abtausch einigten sich daher beide auf Remis. Schwer zu kämpfen hatte Herbert Haberbosch in einer taktisch sehr komplizierten Figurenkonfiguration an Brett 7, aber mit seiner Routine sicherte er ein weiteres Unentschieden. Nun hing alles an den mittleren Brettern. Hier hatte Reimund Lutzenberger für einen Bauern besseres und aktiveres Spiel am vierten Brett bekommen, sah sich aber einer geschickten Verteidigung gegenüber und hielt schließlich ein schwieriges Endspiel remis. Dirk Schindler hatte sich eine aussichtsreiche Stellung erspielt und griff nun mutig an. Dies wurde belohnt; nachdem sein Gegner nicht den besten Verteidigungsplan fand, gewann er spielentscheidendes Material an Brett 5. Ähnlich erging es Frank Wohlfahrt am sechsten Brett. Nach ruhigem Beginn inszenierte er einen schönen Königsangriff, gewann damit wertvolles Material und mußte sich gefährlicher Gegenangriffe erwehren. Mit viel Übersicht brachte er seine Partie aber in verdient trockene Tücher und sicherte mit dem 5:3 Endstand weiterhin den Platz an der Sonne und die Motivation für die kommenden Aufgaben.
TG Biberach I - TSV Langenau I: Kantersieg der Ersten
Mit einem furiosen und eindrucksvollen 7:1 Heimsieg am ersten Spieltag der Verbandsliga eroberte die Erste die Tabellenspitze. Der äußerst souveräne Sieg gegen Langenau fiel jedoch angesichts des Spielverlaufs ein wenig zu hoch aus. Spitzenspieler Oliver Weiß aktzeptierte ein Remisangebot, als sich schnell alle Figuren abgetauscht hatten. Frank Wohlfahrt hatte hingegen eine scharfe Partie mit beidseitigen Königsangriffen auf Brett 7, besaß aber mehr Übersicht und gewann souverän. Dem ließ Reimund Lutzenberger am vierten Brett einen weiteren Punkt folgen, nachdem er mit einem zwischenzeitlichen Opfer einen unwiderstehlichen Angriff auf den König entfacht hatte. An Brett 5 hatte Tobias Merk ebenfalls stark auf Angriff gespielt, stand aber schon fast mit leeren Händen da, ehe er mit einem feinen taktischen Trick seinen Gegner noch erfolgreich "beschummelte." Diesem Erfolgsreigen wollte Holger Namyslo nicht nachstehen, baute langsam seinen Königsangriff auf und gewann in gewohnt überlegener Manier das zweite Brett. Nun konnte sich auch Oliver Rechtsteiner aus sehr bedrängter Stellung an Brett 8 mogeln und erreichte mit viel Geschick und etwas Glück ein Remis. Rainer Wohlfahrt fand sich in einer unklaren und verwickelten Stellung am dritten Brett wieder, kam aus der folgenden Abwicklung aber mit besserem Spiel heraus und ließ sich den Vorteil nicht mehr nehmen. An Brett 6 hatte sich Dirk Schindler die aktivere Stellung erarbeitet, lancierte dann einen schönen Angriff auf beiden Flügeln und gewann trotz beidseitiger Zeitnot sicher. Damit freute sich die gesamte Mannschaft über den besten Saisonstart seit Jahren und die - noch - ungewohnte Tabellenführung.
TG Biberach I - Rangendingen I: Erfolgreicher Saisonabschluß sichert ausgeglichenes Punktekonto
Die erste Mannschaft der Schachabteilung mußte zum Saisonfinale gegen Rangendingen antreten und hatte mehr Mühe als erwartet. Obwohl bereits als Absteiger feststehend, kämpften die Gäste erbittert und Biberach konnte nur mit viel Routine und etwas Glück einen trotzdem nicht unverdienten 4,5:3,5-Sieg einfahren. Damit arbeiteten sich die Biber mit gutem Endspurt und 9:9 Punkten noch auf Platz 6 vor, da Kirchheim gegen Absteiger Esslingen überraschend einen Punkt abgab. Das Match begann mit einem frühen Remis von Frank Wohlfahrt, der mehrfach in Bedrängnis geraten war und das Angebot seines Gegenübers an Brett 7 gerne annahm. Rainer Wohlfahrt opferte am viertem Brett frühzeitig auf Verdacht eine Figur. Obwohl der durchschlagende Erfolg ausblieb, konnte er seinem Gegner ein weiteres Remis abringen. Spitzenspieler Oliver Weiß durchbrach hingegen mit starkem Königsangriff die gegnerischen Linien und feierte einen schönen Sieg. Darauf hin nahm Oliver Rechtsteiner in ausgeglichener Stellung und in Zeitnot die mehrfac n Friedensangebote aus Rangendingen an. Kurz darauf packte Holger Namyslo in gleichwertiger Stellung ein schönes Kabinettsstückchen aus und überrumpelte seinen Gegner an Brett 3 erfolgreich. Spannung kam nochmal auf, als Reimund Lutzenberger in Zeitnot die Segel am zweiten Brett streichen mußte, nachdem er zuvor schon verzweifelt versuchte, Löcher in seiner Stellung zu stopfen. Die Entscheidung brachte Dirk Schindler, der an Brett 6 nach schönem Königsangriff trotz Zeitnot vedient gewann. Pech hatte zum Abschluß noch Tobias Merk, der am fünften Brett über sechs Stunden kämpfte. Schon zu Anfang stark unter Druck, mußte er später mit einer Figur weniger agieren, brachte seinen Gegner mit geschickter Verteidigung aber beinahe zur Verzweiflung, suchte seine Chancen und hätte am Ende eigentlich ein Remis verdient gehabt. Alles in allem schauen die Biberacher Schachcracks nach ihrer Rückkehr in die Verbandsliga auf eine erfolgreiche Saison zurück, in der mit etwas Glück ein noch besseres Abschneiden möglich gewesen wäre. Mit meist sicheren Siegen gegen die drei Absteiger, drei Remis gegen die übrigen im Mittelfeld plazierten Mannschaften und drei oft unglücklichen Niederlagen gegen die Topteams hat man aber eine gute Ausgangsbasis gelegt, auf der in der nächsten Saison erfolgreich aufgebaut werden kann und soll. Die erfolgreichsten Punktesammler waren Holger Namyslo mit starken 6 Punkten aus 9 Runden, Oliver Rechtsteiner mit 5,5/8 und Rainer Wohlfahrt mit 5/8.
Post Ulm II - TG Biberach I: Biberach deklassiert Post Ulm II und nähert sich Klassenerhalt
Die Ausgangslage vor dem Match in Ulm war für die Biberacher Schachcracks delikat. Zwar hätte in der Vorschlußrunde ein 4:4 gereicht, um Platz 7 zu sichern, sollte aber neben Pfullingen auch noch Post Ulm I aus der Oberliga absteigen, gäbe es in der Verbandsliga Süd vier Absteiger und der Mittelfeldplatz 7 wäre zuwenig. Bei einem Sieg bestünde jedoch noch die Chance auf eine bessere Plazierung. Obwohl man auf zwei Stammkräfte verzichten mußte, lösten die Biber das Problem souverän und gewannen ohne Einzelniederlage hochverdient 6,5:1,5.
Die Erste begann bereits furios: Nach Eröffnungsvorteilen einigte sich Spitzenspieler Oliver Weiß bald taktisch auf Remis. Diesem ließ der sich in Topform befindende Herbert Haberbosch einen schnellen klaren Sieg folgen, als er die gegnerische Stellung an Brett 8 in einem Angriffswirbel auseinandernahm. An Brett 4 forcierte Rainer Wohlfahrt seinen Königsangriff und kam damit schnell zum Erfolg, nachdem sich sein Gegner zudem für die falsche Verteidigungsidee entschied. Daraufhin einigte sich Frank Wohlfahrt an Brett 6 auf Remis, da er zwar kleine, aber keine entscheidenden Vorteile erspielt hatte. Dirk Schindler spielte aus der Eröffnung heraus aggressiv und überrollte seinen Gegner am fünften Brett mit schönem Angriff. Holger Namyslo sammelte an Brett 3 gleichzeitig emsig Vorteile, ehe er mit sehenswerter Kombination abschloß. Spannend machten es Adrian Stehr und Reimund Lutzenberger. Stehr konnte einige klare Vorteile verbuchen, kam in Zeitnot aber außer Tritt, ehe er seinen Gegner am siebten Brett doch sicher bezwang. Lutzenberger spielte an Brett 2 couragiert auf Angriff, hatte klare Vorteile, fand aber nicht das richtige Opfer und lenkte in Zeitnot in sichere Remisbahnen.
Mit diesem Sieg hat die Erste nicht nur den siebten Platz gesichert, sondern auch den Kampf um Platz 6 erfolgreich aufgenommen und zu Kirchheim/Teck aufgeschlossen, die in Weiler unter die Räder kamen. Damit sollte zumindest ein Relegationsmatch um den Klassenerhalt sicher sein.
TG Biberach I - Steinlach I: Gemischte Gefühle beim Biberacher Schach
Die Biberacher Verbandsligaspieler blicken mit gemischten Gefühlen auf das vergangene Schachwochenende zurück, haben aber ihre Chancen auf den Klassenerhalt erhöht. Am Sonntag mußte man zum Mannschaftskampf gegen Steinlach erneut auf die ersten beiden Bretter verzichten, konnte aber Spitzenspieler Holger Namyslo einsetzen. Dieser war jedoch nach einer anstrengenden Woche bei der Deutschen Meisterschaft erst in der Nacht zuvor nach Biberacher zurückgekehrt und auch die Kampfeslust der übrigen Biber hielt sich in Grenzen. Steinlach war hingegen durch das katastrophale Wetter gehandicapt und kam nach nervenaufreibender Fahrt erst mit großer Verspätung in Biberach an. Daher einigte man sich bald und friedlich auf ein Mannschaftsremis. Mit diesem 4:4 hat Biberach nun den siebten von zehn Tabellenplätzen abgesichert und sollte diesen am Ende der Saison halten können. Damit wäre der Klassenerhalt geschafft, wenn in der Oberliga nicht die ungünstige Situation eintritt, daß beide Absteiger in die Biberacher Staffel gehören. Zwei Siege gegen die Tabellenletzten Post Ulm und Rangendingen vorausgesetzt, ist aber auch noch ein Biberacher Vorstoß ins vordere Mittelfeld möglich.
Ebersbach I - TG Biberach I: Niederlage gegen Tabellenführer
Unter keinem guten Stern stand das Wochenende der Biberacher Schachspieler. Die erste Mannschaft hatte sich trotz des Fehlens von Rainer Wohlfahrt zwar berechtigte Hoffnungen gegen den verlustpunktfreien Verbandsligatabellenführer Ebersbach gemacht, scheiterte am Ende aber unglücklich und an den eigenen Nerven. Noch schlimmer erwischte es die Zweite, die in der Bezirksklasse gegen Spitzenreiter und Landesligaabsteiger Blaustein unter die Räder kam.
In der Ersten begann anfangs alles bestens: Spitzenspieler Oliver Weiß und Adrian Stehr an Brett 8 nahmen in jeweils leicht besseren Stellungen mannschaftstaktisch Remisangebote an. Allerdings veropferte sich Oliver Rechtsteiner am siebten Brett in Zeitnot und verlor, nachdem er zuvor eine klar bessere Stellung herausgespielt hatte. Den Ausgleich stellte Tobias Merk an Brett 4 her, als er einen scharfen Ebersbacher Angriff aus der Eröffnung heraus eindrucksvoll widerlegte. Nachdem Holger Namyslo zwar in etwas schlechterer Stellung am dritten Brett ins Endspiel gegangen war, gewann er dieses doch gewohnt souverän und brachte die Führung. Nun mußte aber Reimund Lutzenberger die Segel streichen. Am zweiten Brett hatte er mit Materialopfer einen starken Angriff inszeniert, sein Gegner verteidigte aber gekonnt und behielt entscheidendes Mehrmaterial. Nun befanden sich die Biber unter Druck, da die beiden restlichen Partien kritisch standen. Frank Wohlfahrt spielte couragiert, sah sich dann aber an Brett 6 mit einer Mehrfigur vier Bauern gegenüber. In einem schwierigen Endspiel verpaßte er eine Remischance und mußte nach fast sechs Stunden die Waffen strecken. Am fünften Brett mühte sich Dirk Schindler redlich, nachdem er eine zuvor klar bessere Stellung bereits verspielt hatte. Zwar konnte er sich noch einmal per Gegenschlag befreien, mußte aber beim Versuch, ein Damenendspiel auf Gewinn zu spielen, in zweiter Zeitnot ein Remis per Dauerschach zum 3,5:4,5 Endstand hinnehmen.
Langenau I - TG Biberach I: Biberacher Team mit Caissa im Bunde
Sowohl die erste Mannschaft gegen Langenau als auch die Dritte gegen Jedesheim spielten am Sonntag zu Beginn mal wieder aussichtsreich mit, ehe der Faden riß und man erneut mit leeren Händen dazustehen drohte. Rechtzeitig zum Jahresbeginn scheint sich aber Schachgöttin Caissa den Bibern zugewendet zu haben und so kam man auf wundersame Weise noch zu Punkten.
Holger Namyslo hatte an Brett 3 eine optisch vorteilhafte, aber komplizierte Stellung erreicht. Sein Gewinnversuch endete jedoch in einem tödlichen Konter. Diesem Vorbild folgte leider Dirk Schindler, der sich am sechsten Brett gerade aus einer passiven Stellung befreit hatte. Der Versuch offensiv zu spielen, war die entschieden falsche Idee. Mehr Glück hatte Rainer Wohlfahrt an Brett 4, der sich von Beginn an einem wütenden Königsangriff gegenüber sah und nach einem ungenauen Verteidigungszug deutlich schlechter stand. Jedoch mogelte er sich noch geschickt ins Remis. Dem verheerenden Auftakt folgte nun ein Sieg von Reimund Lutzenberger am zweiten Brett, obwohl er nach Qualitätsopfer schon im Hintertreffen war. Durch viel taktische Finesse bog er die Partie in beidseitiger Zeitnot aber gekonnt um. Das vermutlich größte Wunder gelang Spitzenspieler Oliver Weiß: erst klare Vorteile erspielt, später dann völlig auf Verlust stehend, fand er eine geschickte Falle, in die sein Gegner prompt tappte. Auch Oliver Rechtsteiner testete aller Nerven. Nach klarem Vorteil unterlief ihm ein Mißgeschick, ehe er mit gekonntem Spiel und leichter Hilfe des Gegners sein Remisendspiel an Brett 8 doch noch gewann. Tobias Merk stand hingegen am fünften Brett stets besser und aktiver, sein Gegner verhinderte aber über fünf Stunden hinweg geschickt den spielentscheidenden Durchbruch und hielt remis. Schließlich kapitulierte an Brett 7 Frank Wohlfahrt, der in guter Stellung nach einem Bauernopfer zu früh vereinfachte und auf die Verlustspur geriet. Am Ende stand ein glückliches und wundersames 4:4 gegen einen direkten Konkurrenten.
TG Biberach I - Kirchheim I: Biberacher Team wieder ungeschlagen
Am vergangenen Wochenende schlugen sich die Biberacher Schachspieler wieder tapfer: Während die Erste noch rätselt, ob sie beim 4:4 gegen Kirchheim einen Punkt verloren oder gewonnen hat, freute sich die stark ersatzgeschwächte Dritte über einen knappen, aber nicht unverdienten 4,5:3,5 Sieg gegen Langenau III.
In der Verbandsliga einigte sich Spitzenspieler Oliver Weiß in ausgeglichener Stellung früh auf Remis, während Reimund Lutzenberger an Brett 2 mit Bauernopfer offensiv agierte. Ein weiterer Materialverlust führte jedoch bald auf die Verliererstraße. Holger Namyslo entwickelte am dritten Brett viel Druck am Königsflügel, sein Gegenüber forcierte mit starken Gegendrohungen aber den großen Abtausch, sodaß am Ende ein ausgeglichenes Remis stand. An Brett 8 versuchte Oliver Rechtsteiner alles, ehe er in dann leicht schlechterer Stellung das Friedensgebot seines Gegners annehmen mußte. Ähnlich erging es Tobias Merk: Trotz zahlreichen Anläufen ließ sich die gegnerische Remisstrategie am fünften Brett nie durchbrechen. Mehr Glück hatte Frank Wohlfahrt an Brett 7, der aus einer zunächst schlechteren Stellung heraus seinen Kontrahenten gekonnt ausgekonterte und für einen wichtigen ganzen Punkt sorgte. Spitz auf Knopf stand es bei Dirk Schindler, der sich eine starke Angriffsstellung erarbeitet hatte, dafür aber viel Bedenkzeit am sechsten Brett lassen mußte. Trotz eines aussichtsreichen Springeropfers in hochgradiger Zeitnot mußte er am Ende ein Remis durch gegnerisches Dauerschach hinnehmen. Den Schlußpunkt setzte Rainer Wohlfahrt, der früh seine Dame gegen Turm und Springer geopfert hatte und seinen Gegner mit aktivem Spiel beschäftigte. Ebenfalls in Zeitnot blieb ihm am Ende aber leider nur das Umschwenken auf sichere Remisbahnen. Mit nun ins gesamt 3:5 Punkten geht die Erste daher im hinteren Mittelfeld in die Weihnachtspause.
Tübingen I - TG Biberach I: Erste "Ohne Zwei" knapp unterlegen
Ein spannendes und nicht unerfolgreiches Wochenende haben die Schachspieler der TG Biberach verbracht: Die Erste unterlag ohne ihre beiden Spitzenspieler dem Oberligaabsteiger und Ex-Bundesligisten Tübingen nach sechs Stunden denkbar knapp mit 3,5:4,5. Die dritte Mannschaft hatte hingegen des nötige Quentchen Glück und gewann verdient 4,5:3,5 in Neu-Ulm.
Die ersatzgeschwächte Erste begann furios und ging durch Oliver Rechtsteiner am sechsten Brett nach 14 (!!) Minuten in Führung, als dieser eklatante Eröffnungsschwächen seines Gegners offenlegte. Allerdings mußte später Dirk Schindler an Brett 4 in Zeitnot die Waffen strecken, nachdem er zuvor zu passiv agierte und in schlechterer Stellung Material verlor. Die erneute Führung brachte Holger Namyslo, der das Spitzenbrett klar dominierte und mit hervorragender Leistung gewann. Jedoch wurde Tobias Merk von seinem Gegenüber an Brett 3 in eine sehr passive Stellung gedrängt und mußte am Ende spielentscheidendes Material verlorengeben. Ähnlich erging es Luzia Sander, die von ihrem starken Gegner am achten Brett quasi zur Bewegungsunfähigkeit auf dem Brett verdammt und schließlich langsam erdrückt wurde. Den Ausgleich brachte nun Rainer Wohlfahrt an Brett 2. Durch starkes Spiel gewann er eine Figur, machte es dann nochmal spannend, bevor er nach fünf Stunden doch souverän punktete. Am fünften Brett kämpfte Frank Wohlfahrt lange in bedrängter Stellung, ehe er mit einem weiteren Bauernopfer zum Gegenangriff überging. Nach geschickter Tübinger Verteidung einigte er sich am Ende auf Remis. Damit hing alles von Herbert Haberbosch ab, der an Brett 7 zuerst eine hoffnungsvolle Stellung erspielte, später jedoch einen Bauern verlor. In schwieriger Endspielstellung machte ihm schließlich eine Zeitüberschreitung nach sechs Stunden die Remishoffnungen zunichte.
TG Biberach I - Esslingen: Wieder Erfolg für Biberacher Team
Am vergangenen Schachwochenende konnten auch die erste und die dritte Mannschaft der TG Biberach ihre Auftaktniederlagen ausbügeln und kamen am zweiten Spieltag zum ersten Erfolg. Die Erste revanchierte sich dabei bei Dicker Turm Esslingen für den Verbandsligaabstieg vor drei Jahren und gewann 4,5:3,5. Die Dritte hielt sich bei Post Ulm IV schadlos und feierte ein ungefährdetes 5,5:2,5.
Zuerst wurden alte Gespenster geweckt, als Spitzenspieler Oliver Weiß von seinem Gegner stellungsmäßig ausmanöveriert wurde und die Waffen strecken mußte. Reimund Lutzenberger versuchte an Brett 2 offensiv zu spielen, mußte sich jedoch ebenfalls den stärkeren Argumenten seines Gegners beugen. Am siebten Brett mühte sich Frank Wohlfahrt redlich, aber sein Gegner vereinfachte konsequent und ließ nie mehr als Remis zu. Die Wende brachte Rainer Wohlfahrt, der gegen einen zu passiv agierenden Gegenüber an Brett 4 immer mehr Druck aufbaute und nach einem Opfer spielentscheidendes Material zurückgewann. Am sechsten Brett hatte sich Dirk Schindler eine sehr aussichtsreiche Stellung erarbeitet, ehe er völlig den Faden verlor. Nach tumultartigen Szenen in hochgradiger beidseitiger Zeitnot einigte man sich auf Remis. Unbeeindruckt vom Geschehen am Nachbarbrett sicherte Tobias Merk in einem schwierigen Endspiel den Erfolg an Brett 6. Zuvor hatte er ungestüme Angriffe des Esslingers in die Schranken verwiesen und beim Gegenangriff geschickt Material gewonnen. Hierauf einigte sich Holger Namyslo auf Remis am dritten Brett, da er zwar stets kleine Vorteile hatte, die jedoch nie in entscheidende Aktionen umgemünzt werden konnten. Den fehlenden Punkt holte Oliver Rechtsteiner, der emsig Vorteile gesammelt hatte, nach über fünf Stunden an Brett 8, als er sein Endspiel klar dominierte.
Weiler I - TG Biberach I: Erste von tschechischer Phalanx überrollt
Den Fehlstart der Schachabteilung in die neue Saison komplettiert haben die herben Niederlagen der ersten und dritten Mannschaft am Sonntag. In der Verbandsliga gab es gegen Oberligaabsteiger und Favorit Weiler, der mit fünf tschechischen Söldnern und einem kroatischen IM antrat, ein deutliches 2:6 -- obwohl es zu Beginn gar nicht so schlecht ausgesehen hatte.
Reimund Lutzenberger spielte couragiert auf Angriff, ehe ein zu forscher Vorstoß zu einem tödlichen gegnerischen Konter an Brett 2 führte. Auch Tobias Merk stand am vierten Brett lange vorteilhaft, bis er erst den falschen Plan verfolgte und später Qualität und Partie verlor. Rainer Wohlfahrt hatte an Brett 3 eine solide Stellung, als er kurz hintereinander zweimal Material einbüßte. Trotz ideenreichen Versuchen konnte er seinen Gegner danach nicht mehr in Verlegenheit bringen. Am siebten Brett hatte sich Frank Wohlfahrt eine gute Stellung mit viel Druck erspielt, verlor jedoch etwas die Geduld, nach einem voreiligen Bauernopfern immer mehr die Kontrolle und schließlich die Partie. Für den einzigen Biberacher Sieg und die verdiente Ergebniskosmetik sorgte dann Oliver Rechtsteiner an Brett 8. Er gewann in der Eröffnung bereits einen Bauern, verteidigte seinen Vorteil geschickt und blieb stets ungefährdet. Zwar mußte Spitzenspieler Oliver Weiß kurz darauf die Waffen strecken, da er nach Vorteilen zu Partiebeginn mit einer einzigen kleinen Ungenauigkeit immer auf die Verliererstraße geraten war, aber die Biber ließen noch zwei Remis folgen: Dirk Schindler fand an Brett 6 in aussichtsreicher Stellung binnen kurzem zwei schlechte Züge und sah sich zum Qualitätsopfer genötigt. Danach beschäftigte er seinen Gegner geschickt und erzwang in beidseitiger Zeitnot den Ausgleich. Holger Namyslo setzte seinen Gegner am dritten Brett von Beginn an stark unter Druck. Nachdem sich der Pulverrauch verzogen hatte, blieb ihm aber nur ein Minusbauer und er stand beinahe mit leeren Händen da. Eine bravouröse Endspielleistung sicherte ihm aber doch die verdiente Punkteteilung zum 2:6.
TG Biberach I - Friedrichshafen I: Biberach kehrt in Verbandsliga zurück / Laupheim stürzt Favoriten Ravensburg
Zu Saisonbeginn wurden der TG Biberach höchstens Außenseiterchancen in der Landesliga eingeräumt, doch die Biber-Cracks zeigten im Saisonverlauf nicht nur schönes Schach, sondern spielten auch sehr erfolgreich. Dies gipfelte am Sonntag zum Saisonabschluß in einer bravourösen Meisterleistung gegen Friedrichshafen, die seit dem ersten Spieltag die Tabelle anführten. Da gleichzeitig Laupheim den großen Favoriten Ravensburg mit 6:2 deklassierte, konnten die Biberacher nicht nur Friedrichshafen abfangen, sondern wurden für ihre ausgezeichnete Saisonleistung mit der verdienten Rückkehr in die Verbandsliga belohnt. Den totalen Triumph der Region perfekt machten die Laupheimer, die sich hinter den punktgleichen Häflern auf den dritten Platz schoben. Die Ausgangslage für den möglichen Aufstieg war klar: Die TG, die erneut auf Dirk Schindler verzichten mußte, brauchte mindestens ein 5:3 und mußte hoffen, daß Ravensburg in Laupheim wenigstens einen Punkt abgibt. Entsprechend engagiert ging man zu Werke. Tobias Merk verließ früh die bekannten Eröffnungspfade, überrannte seinen Gegner mit einem mutigen Springeropfer im vierten (!) Zug und entfachte einen wunderschön tödlichen Angriffswirbel an Brett 4. Da Reimund Lutzenberger das zweite Brett kampflos gewonnen hatte, einigte sich Spitzenspieler Holger Namyslo nach zuraten seiner Mitstreiter auf ein strategisches Remis. Für den nächsten Paukenschlag sorgten die Gebrüder Wohlfahrt. Rainer hatte an Brett 3 sehr schnell eine Gewinnstellung, gewann dann die Qualität und damit sicher die Partie. Parallel dazu fand Frank eine schöne Kombination am fünften Brett, die zum Figurengewinn und zur Aufgabe des Gegners führte. Damit war Biberach der Mannschaftssieg bereits sicher. Den wichtigen fünften Punkt sicherte nun Ergänzungsspieler Herbert Haberbosch mit einem verdienten Remis nach sicherer Spielanlage. Dramatische Partien gab es noch an den Brettern 6 und 7, die aber von Oliver Rechtsteiner und Adrian Stehr nicht gehalten werden konnten. Der Jubel über das 5:3 kannte dennoch keine Grenzen, da der Biberacher Spion in Laupheim von den unglaublichen Vorgängen dort stets berichtet hatte und man daher über die Ravensburger Niederlage, die den Biberacher Aufstieg besiegelte, bestens informiert war.
Ravensburg I - TG Biberach I: Unglücklicher Punktverlust im Spitzenspiel der Landesliga
Die erste Mannschaft der TG Biberach mußte beim Spitzenspiel in Ravensburg am Sonntag einen äußerst unglücklichen Punktverlust hinnehmen. Dabei hatten die Biber den Tabellenführer stets im Griff und schienen dem Aufstieg nahe. Nun muß man in der letzten Runde gegen Friedrichshafen gewinnen und auf einen Punktverlust von Ravensburg in Laupheim hoffen. Spitzenspieler Holger Namyslo war groß in Form und zerlegte seinen Gegner in nur 20 Zügen nach allen Regeln der Schachkunst. Auch Tobias Merk spielte am vierten Brett couragiert und entdeckte eine schöne Gewinnvariante. Leider führte ein unglücklicher Fingerfehler zum Partieverlust und zum Ausgleich. Adrian Stehr sicherte die erneute Führung. Sein bis dato verlustpunktfreier Gegner hatte an Brett 7 nie den Hauch einer Chance. Oliver Rechtsteiner am sechsten und Reimund Lutzenberger am zweiten Brett spielten beide aktiv und sicherten kleine Vorteile, mußten sich aber schließlich doch mit Remis begnügen. In Zeitnot verlor dann Ergänzungsspieler Herbert Haberbosch kurz vor dem 40. Zug, nachdem er seine schwierige Stellung zuvor gut konsolidiert hatte. Frank Wohlfahrt sicherte mit solider Leistung am fünften Brett ein weiteres Remis und Biberach sah wie der Sieger aus. In der letzten Partie des Tages hatte Rainer Wohlfahrt seinen Gegner an Brett 3 bravourös an die Wand gespielt und mehrere Mehrbauern. Ein letzter, verzweifelter Schwindelversuch brachte seinem Gegner jedoch völlig überraschend ein Dauerschach und Ravensburg das äußerst glückliche 4:4-Unentschieden.
TG Biberach I - Lindau I: Elfmeter vergeben, Tabellenspitze verpaßt
Die erste Mannschaft der TG-Biberach hat drei Runden vor Schluß mit einem schmeichelhaften 4:4 Unentschieden gegen Abstiegskandidat Lindau die große Chance auf den Sprung an die Tabellenspitze vergeben. Nach der Schlappe von Friedrichshafen in Ulm haben die Biber nun aber nur mehr einen Zähler Rückstand auf den neuen Leader Ravensburg. Die Entscheidung um den Aufstieg bringen die beiden letzten Runden, in denen es im direkten Duell erst gegen Ravensburg und danach gegen Friedrichshafen geht. Für Biberach begann es zunächst grauenvoll. Spitzenspieler Holger Namyslo war völlig von der Rolle und verlor frühzeitig und überraschend. Reimund Lutzenberger kam gleich zu Beginn schwer in Bedrängis, riß das Ruder nach einer Inkonsequenz seines Gegners aber herum und gewann am zweiten Brett etwas glücklich. Dafür stand Rainer Wohlfahrt an Brett 3 auf verlorenem Posten, als er im entscheidenden Moment den Überblick verlor. Den Rückstand wettmachen konnte dann Tobias Merk nach knapp dreieinhalb Stunden. Er ließ seinem Gegenüber nicht den Hauch einer Chance und gewann ungefährdet und hochverdient am vierten Brett. Daraufhin einigte man sich an den anderen Brettern auf ein kollektives Mannschaftsremis, mit dem Biberach durchaus zufrieden sein muß. Frank Wohlfahrt stand an Brett 5 langfristig leicht schlechter, Oliver Rechtsteiner war am sechsten Brett positionell deutlich im Nachteil und auch Adrian Stehr hatte bei einem Minusbauern sehr ungewisse Aussichten. Einzig Ersatzmann Nicolai Matuschek stand wirklich gut, befand sich aber bereits in Zeitnot.
Wangen I - TG Biberach I: Verdienter Erfolg gegen Wangen wahrt Aufstiegschancen
Mit einem ungefährdeten und hochverdienten 6:2 Erfolg gegen Wangen bleibt die erste Mannschaft der TG Biberach weiter auf Tuchfühlung zum Spitzenreiter Friedrichshafen, der beim 4:4 in Lindenberg erste Schwächen zeigte. Ersatzmann Jürgen Dollinger einigte sich am achten Brett nach ruhigem Partieverlauf in ausgeglichener Stellung bald auf Remis. Rainer Wohlfahrt gelang es an Brett 3, seinen Gegner von Beginn an stark unter Druck zu setzen und sicherte sich mit sehenswertem Angriff entscheidendes Material. Die Führung ausbauen konnte Reimund Lutzenberger, der am zweiten Brett ein Gambit eindrucksvoll parierte und die Partie trotz hochgradiger Zeitnot souverän gewann. Spitzenspieler Holger Namyslo kam stattdessen bald positionell in Bedrängnis und mußte schlußendlich trotz zähem Widerstand die einzige Biberacher Niederlage hinnehmen. An Brett 6 spielte Frank Wohlfahrt engagiert und gewann mit viel Übersicht einen Bauern, ehe er sich nach einer kleinen Unachtsamkeit in Zeitnot doch mit Remis begnügen mußte. Besser erging es Adrian Stehr am siebten Brett, der mit starkem Figurenspiel unzählige Löcher in der gegnerischen Stellung provozierte und diese gekonnt zum Sieg verwertete. Dirk Schindler verschuf sich gegen ein viel zu passiv agierenden Gegner großen Raumvorteil mit ausgezeichnetem Figurenspiel. Ein Angriff über beide Flügel brachte dann auch den sicheren Sieg an Brett 5. Gleichfalls ungefährdet gewann zum Schluß Tobias Merk am vierten Brett, als er zuerst besser aus der Eröffnung kam, dann gekonnt einen Bauern gewann und diesen Vorteil gewohnt routiniert verwertete.
TG Biberach I - Markdorf I: Erste holt 4:4 gegen Angstgegner
Im Duell mit dem Dauerrivalen und Angstgegner Markdorf schaffte die erste Mannschaft der TG Biberach ein am Ende etwas glückliches 4:4 Unentschieden. Damit fiel man in der Tabelle auf den dritten Platz hinter Friedrichshafen und den punktgleichen Ravensburgern zurück. Da die direkten Duelle noch ausstehen, ist das Titelrennen aber noch offen. Die durch das Fehlen von Oliver Rechtsteiner gehandicapte Mannschaft begann unglücklich. Dirk Schindler spielte an Brett 5 couragiert, erarbeitete sich eine vorteilhafte Stellung, ehe er einen Dreizüger übersah, der eine Figur und damit die Partie kostete. Reimund Lutzenberger kam an Brett 2 in starke Bedrängnis, konnte sich aber noch ins Remis retten, als sein Gegenüber den Königsangriff nachlässig vortrug. Spitzenspieler Holger Namyslo wurde hingegen von einem unterschätzten Turmopfer kalt erwischt und mußte bald darauf kapitulieren. Gewohnt sicher agierte dafür Ersatzmann Herbert Haberbosch, der am achten Brett keine Zweifel aufkommen ließ und seinen Gegner nach Belieben dominierte. Den zwischenzeitlichen Ausgleich schaffte Rainer Wohlfahrt, der an Brett 3 scharf spielte, seinen Kontrahenten stets beschäftigte und in guter Stellung schließlich eine entscheidene Figur gewann. Bald darauf mußte aber Adrian Stehr die Waffen strecken. Er fand am siebten Brett nie zu seinem Spiel und wurde von einer feindlichen Bauernübermacht erlegt. Das entscheidene Wunder gelang nun Tobias Merk an Brett 4. Nachdem er zuerst deutlich vorteilhafter stand, geriet er nach einer Abwicklung fast auf die Verliererstraße. Mit viel Routine und guten Drohungen beschäftigte er jedoch seinen Gegner und gewann schließlich durch Zeitüberschreitung. Stark spielte auch Frank Wohlfahrt, der am sechsten Brett in geschlossener Stellung kleine Vorteile sammelte. Leider verhinderte die gute Verteidung des Gegners aber einen vollen Punkt.
Laupheim I - TG Biberach I: Hochverdienter Sieg im Derby gegen Laupheim
Einen gelungenen Jahresauftakt feierte die erste Mannschaft der TG Biberach beim Spiel in Laupheim. Im Lokalderby verbuchten die Schachbiber ein vermeintlich knappes 4,5:3,5, mit dem Laupheim aber noch sehr gut bedient war, da sich die TG durch verschenkte Punkte wie im Vorjahr beinahe selber besiegt hätte. Biberach untermauerte bei nun 8:2 Punkten den zweiten Tabellenplatz. Die TG begann furios als Dirk Schindler an Brett 5 eine kapitale Eröffnungsschwäche konsequent ausnutzte und sein Gegner, der zuletzt achtmal in Folge gewonnen hatte, nach elf Zügen und weniger als zwanzig Minuten entnervt kapitulierte. An mehreren Brettern stand man zudem aussichtsreich, ehe wieder der Schlendrian einkehrte.
Oliver Rechtsteiner verhielt sich am siebten Brett zu passiv und wurde ausgeknockt. Die neuerliche Führung sicherte Spitzenspieler Holger Namyslo, der mit überragendem Eröffnungswissen und taktischem Feingefühl den gegnerischen König mit starkem Angriff erlegte. Die Leiden von Adrian Stehr an Brett 8 führten jedoch fast postwendend zum erneuten Ausgleich. Nach Höhen und Tiefen im Stellungsverlauf sicherte er sich eine stark remisverdächtige Stellung, ehe im letzten Zug der Zeitkontrolle die Klappe der Uhr fiel. Rainer Wohlfahrt konnte hingegen ein Remis beisteuern. Am dritten Brett verbuchte er zwar erst leichte Vorteile, mußte sich aber im Endspiel nochmal strecken und sein ganzes Können auspacken. In dieser Situation behielt Frank Wohlfahrt an Brett 6 die Nerven, wickelte aus einer geschlossenen Stellung in ein vorteilhaftes Turmendspiel ab und gewann dieses traumhaft sicher. Den entscheidenden Punkt sicherte Reimund Lutzenberger am zweiten Brett, der durch ruhige, aber doch couragierte Spielweise einen Mehrbauern eroberte und schließlich ein schwieriges Figurenendspiel mit viel Übersicht und Routine gewann. Zwischenzeitlich hatte Tobias Merk den Figurenaufbau seines Gegners an Brett 4 eindrucksvoll widerlegt und sich eine klare Gewinnstellung erarbeitet, ehe er in den letzten möglichen Fallstrick tappte. Ein Qualitätsverlust führte trotz bravourösem Widerstand nach sechs Stunden leider zur Niederlage in Zeitnot.
TG Biberach I - Blaustein I: Sieg und Niederlage für Biberacher Schachteams
Während die erste Mannschaft der TG Biberach beim knappen, aber nicht unverdienten 4,5:3,5-Heimsieg gegen Blaustein überzeugen konnte, kam die Dritte zu Hause gegen Berghülen mit 2:6 böse unter die Räder und verspielte damit die Tabellenführung. In der Ersten griff Rainer Wohlfahrt an Brett 3 beherzt an und konnte sich klare Stellungsvorteile erarbeiten, mußte aber nach einer Ungenauigkeit den Ausgleich hinnehmen. Daraufhin einigte er sich bald auf Remis. Ein ebenfalls frühes Remis in sogar schlechterer Stellung konnte Spitzenspieler Holger Namyslo verbuchen. Die Führung brachte der Sieg von Dirk Schindler an Brett 5. Eine schöne taktische Kombination sicherte ihm Material- als auch Stellungsvorteil und ein Damenopfer verwertete schlußendlich eine lethale Grundreihenschwäche des Gegners. Kurz darauf gewann auch Reimund Lutzenberger am zweiten Brett, der druckvoll agierte, seinen Gegner zu Stellungsschwächen zwang und ihn bei knapper Zeit souverän überspielte. In Zeitnot steuerte Oliver Rechtsteiner an Brett 7 nach solidem Spiel in ausgeglichener Stellung ein weiteres Remis bei. Blaustein verkürzte jedoch, als Adrian Stehr am achten Brett kapitulieren mußte. Vom Gegner stets unter Druck gesetzt, scheiterte sein Befreiungsversuch und führte zu Materialverlust. Eine Partie mit vielen Höhen und Tiefen erlebte Frank Wohlfahrt an Brett 6, der in einem schwierigen Endspiel schließlich ein Remis verpaßte. Den fehlenden Punkt holte dann aber Tobias Merk am vierten Brett, als er einen Mehrbauern, den er seinem Gegenüber nach spannendem Partieverlauf abringen konnte, im Endspiel routiniert verwertete.
WD Ulm I - TG Biberach I: Kantersieg der Ersten
Einen erfolgreichen Spieltag konnten die TG-Schachteams am Sonntag verbuchen. Gegen Weiße Dame Ulm gelang der Ersten auswärts ein deutlicher und ungefährdeter 6,5:1,5 Kantersieg, während die Dritte sogar die Tabellenführung behaupteten konnte. Dirk Schindler an Brett 5 kämpfte mehr gegen seine Erkältung als mit seinem Gegner und einigte sich sehr schnell auf remis. Frank Wohlfahrt verfolgte am sechsten Brett den falschen Plan, kam positionell in Nachteil und mußte schließlich kapitulieren. Spitzenspieler Holger Namyslo setzte seinen Gegenüber stattdessen von Beginn an unter Druck, zwang ihn zu Fehlern und gewann souverän. Auch Tobias Merk an Brett 4 beherrschte Gegner und Partie klar und gewann nach einer schönen Kombination. Am achten Brett gewann Adrian Stehr früh eine Qualität, sah sich dafür aber wütenden Angriffen ausgesetzt. Nach gekonnter Verteidigung konnte er seinen Vorteil aber ausbauen und siegte überlegen. Rainer Wohlfahrt an Brett 3 zerpflückte mit seinem Königsangriff zunächst die gegnerische Stellung, wickelte dann geschickt in ein vorteilhaftes Endspiel ab und gewann ungefährdet. Oliver Rechtsteiner erarbeitete sich am siebten Brett mehrere positionelle Vorteile, die er im Endspiel gekonnt zum Sieg verwertete. An Brett 2 entwickelte sich eine scharfe und wechselhafte Stellung mit beidseitigen Königsangriffen, ehe Reimund Lutzenberger in dramatischer Zeitnotschlacht mit viel Routine zunächst Material und später ein schwieriges Endspiel gewinnen konnte.
TG Biberach I - Lindenberg I: Bittere Niederlagen für TG-Team
Unter keinem guten Stern stand das Wochenende für die Biberacher Schachteams. Sowohl die Erste als auch die Vierte mußten ärgerliche Niederlagen gegen Lindenberg bzw. Blaustein einstecken.Die Erste begann stark. In einer sehr positionsorientierten Partie versuchte Dirk Schindler an Brett 5 Vorteile im Zentrum zu erreichen. Da sein Gegner aber konsequent abtauschte und vereinfachte, einigte man sich bald auf Remis. Am vierten Brett agierte Tobias Merk druckvoll, konnte jedoch mit seinem Angriff die gegnerische Stellung nicht durchbrechen und nahm gleichfalls ein Remisangebot an. Zeitnotspezialist Oliver Rechtsteiner erarbeitete sich an Brett 7 kleine Vorteile, die sich aber nicht in einen Sieg ummünzen ließen. Für die 2,5:1,5 Führung sorgte dann Frank Wohlfahrt, der mit seinem Königsangriff die gegnerische Stellung auseinander nahm, Material gewann und in ein gewonnenes Endspiel abwickelte. Nun jedoch sollte das Drama seinen Lauf nehmen: Rainer Wohlfahrt fand am dritten Brett ein strategisches Damenopfer für sehr gutes Figurenspiel. Ein Schachgebot zuviel kostete ihn jedoch eine nach späteren Analysen gewonnene Partie. Adrian Stehr sah sich einem Königsangriff gegenüber, verpaßte die Chance auf eine Stellungsöffnung mit sehr gutem Gegenspiel und verlor später in unklarer Stellung an Brett 8 eine Figur und somit die Partie. Reimund Lutzenberger stand nach wechselvollem Spielverlauf am zweiten Brett auf Gewinn, als ein Fingerfehler in hochgradiger Zeitnot zum Verlust führte. Einen Kraftakt zum 3:5 Endstand vollbrachte schließlich Spitzenspieler Holger Namyslo, der in schwerer Stellung einen Bauern geben mußte, aber mit bravouröser Endspieltechnik nach fünfeinhalb Stunden noch Remis hielt.
Mengen I - TG Biberach I: Biberach erobert Tabellenspitze
Nach dem Gipfelsturm der zweiten Mannschaft vorige Woche zogen am Sonntag die Erste und die Dritte gegen Mengen bzw. Langenau nach und sicherten sich jeweils den Platz an der Sonne. Die kampflose Führung durch Reimund Lutzenberger an Brett 2 baute Spitzenspieler Holger Namyslo schnell aus, als er seinen Gegner aus der Eröffnung heraus furios überrannte. Auch Adrian Stehr am achten Brett beherrschte seinen Gegner nach Belieben und gewann durch seinen Angriff zügig und souverän. Danach wurde es nochmal eng. Der Gegner von Rainer Wohlfahrt an Brett 3 fand eine noch bessere Erwiderung auf ein interessantes Figurenopfer für starken Angriff und Tobias Merk dominierte zwar die Partie am vierten Brett, jedoch bedeutete ein Flüchtigkeitsfehler in Gewinnstellung den Partieverlust. Beim Stand von 3:2 zeigte Frank Wohlfahrt an Brett 6 sein Endspielgeschick. Nach Bauerngewinn in einer positionellen Partie gewann er trotz Zeitnot sicher. Dirk Schindler hatte an Brett 5 mit einem schönen Springeropfer und starkem Mattangriff eigentlich entscheidendes Material gewonnen. Nach einigen Irritationen in Zeitnot einigte er sich jedoch mit seinem Gegner auf ein Sicherheitsremis und sicherte den Mannschaftssieg. In der Zwischenzeit hätte sich nämlich Oliver Rechtsteiner an Brett 7, ebenfalls in Zeitnot, durch einen Qualitätsverlust beinahe um den Lohn seiner zuvor exzellenten Spielweise gebracht. Mit bravouröser Leistung erreichte er aber doch noch ein Remis zum 5:3 Endstand und die Tabellenführung in der Landesliga.