Für die Schachabteilung der TG Biberach gab es am vergangenen Wochenende nicht nur wettertechnisch viel Sonnenschein: In Lindau sicherte sich der große Favorit am Samstag, 29.03.2008, wie erwartet (aber überraschend deutlich) den vierten Bezirkspokalsieg in Folge durch einen 3,5:0,5 Erfolg. Dabei standen die Zeichen früh auf Sieg: Spitzenspieler Oliver Weiß sowie Holger Namyslo an Brett 2 dominierten ihre Gegner nach Belieben und gewannen überlegen. Herbert Haberboschs Gegenüber am vierten Brett hatte zwischenzeitlich ein Remisangebot abgelehnt, was ihm aber schlecht bekommen sollte. Im weiteren Verlauf gewann Haberbosch nämlich die Oberhand und landete den dritten Sieg der Biber. Entsprechend friedlich gestimmt, ließ es Stanislav Sokratov am Ende ruhiger angehen und begnügte sich trotz zwischenzeitlich klarer Vorteile mit einem Remis an Brett 3. Als Serienpokalsieger ist Biberach damit erneut für den Württembergischen Mannschaftspokal qualifiziert, bei dem man letztes Jahr bis ins Finale vorstoßen und sich damit gar für den Deutschland-Pokal qualifizieren konnte. Anschließend vollbrachte die zweite Mannschaft im Ligabetrieb am Sonntag ein kleines Wunder. Die als "ewige Zweite" geltende Truppe um Kapitän Richard Winter siegte im entscheidenden Spiel der einzigen beiden verlustpunktfreien Teams der Bezirsklasse mit 4,5:3,5 gegen Angstgegner und Landesligaabsteiger Langenau II und steigt dadurch nach unzähligen knapp gescheiterten Anläufen selbst in die Landesliga auf.
Mit einem sehr überzeugenden 4:0 Erfolg gegen die Schachfreunde aus Spraitbach qualifizierte sich die TG Biberach am Sonntag, 08.06.2008, erneut für das Halbfinale des Württembergischen Mannschaftspokals. Allerdings war die Begegnung wesentlicher spannender, als das vermeintlich klare Ergebnis vermuten läßt.
Einen weiteren Erfolg in der nächsten Runde vorausgesetzt, haben sich die Schachbiber nicht nur für das Pokalfinale sondern auch wieder für den Deutschen Mannschaftspokal qualifiziert. Hier gab es im Fühjahr nach sehr packendem Verlauf und intensiven Scharmützeln eine unglückliche Niederlage gegen Bayern München -- auf eine potentielle Revanche darf man also gespannt sein. Zunächst muß aber noch die Hürde Spaichingen oder Ingersheim überwunden werden. Beide möglichen Gegner sind alte Bekannte und Biberach geht als klarer Favorit ins Halbfinale. Im Spiel gegen Spraitbach hatten die Biber einen "leichten" Beginn, als Topscorer Holger Namyslo an Brett 2 dieses Mal "nur" kampflos gewinnen durfte. Die Schlüsselpartie lieferte Spitzenspieler Oliver Weiß, der blendend aufgelegt war. In einer ungemein spannenden und hochwertigen Partie holte er einen verdienten vollen Punkt und brachte so schon die Vorentscheidung. Anschließend konnten Rainer Birkenmaier und Herbert Haberbosch in Ruhe und ohne Streß ihre verdiente Ernte zum klaren Erfolg an den Brettern 3 und 4 einfahren. Zwischenzeitlich mußten aber alle drei Biber hart kämpfen, der Sieg von Weiß lies jedoch den Spraitbacher Widerstand zusammenbrechen.
Am Sonntag, 22.06.2008, mußte die Pokalmannschaft nach Ingersheim bei Ludwigsburg reisen und war vor Spielbeginn sehr zuversichtlich, den erneuten Einzug ins württembergische Pokalfinale unter Dach und Fach zu bringen -- schließlich hatte man den Gegner im Vorjahr relativ ungefährdet mit 2,5:1,5 geschlagen. Das erste "Aha"-Erlebnis gab es dieses Mal aber direkt nach den ersten Zügen, hatte Ingerheim doch sehr taktisch aufgestellt.
Holger Namyslo, Aushängeschild der Schachabteilung, hatte so auch keine Probleme, den vermutlich schwächsten Ingersheimer in Rekordgeschwindigkeit an Brett 2 zu zerlegen, die anderen mußten sich hingegen bei recht großer Hitze (sowohl auf den Brettern als auch bezüglich der Außentemperatur) lange quälen. Spitzenspieler Oliver Weiß durfte sich mit der württembergischen Mädchenmeisterin auseinandersetzen und gab eine ausgeglichene Partie vorsorglich Remis, da dies die potentielle Feinwertung für Biberach sicherte. Zeitgleich hatte sich Frank Wohlfahrt an Brett 4 kleine Vorteile erspielt und stand aussichtsreich. Er mußte jedoch stets auf gefährliche Konter des Gegners achten, welcher sich so gerade noch in ein Endspiel mit verschiedenfarbigen Läufern retten konnte. Hier agierte Wohlfahrt aber umsichtig und mannschaftsdienlich, indem er alle Gewinnversuche einstellte und nach langer Schlacht ein sicheres Remis einfuhr. Damit war der Mannschaftskampf bereits entschieden -- die Begegnung aber noch nicht zu Ende. Am dritten Brett mühte sich Stanislav Sokratov redlich, kam aber nie zu seinem gewohnten Spiel. Nach exakt sechs Stunden und der maximal möglichen Spieldauer trug sein Gegenüber auch den Sieg davon und bescherte Ingersheim noch ein 2:2. Die Feinwertung ging aber mit 5,5:4,5 an Biberach.
Durch diesen Erfolg steht die Schachabteilung zum zweiten Mal hintereinander (und überhaupt in der Vereinsgeschichte) im Finale des Württembergischen Schachpokals und damit auch wieder in der ersten Runde des Deutschlandpokals. Letztes Jahr gab es knappe (und unglückliche) Niederlagen gegen HP Böblingen und dann gegen Bayern München. Dieses Jahr warten im Württembergfinale vermutlich die Schachfreunde Stuttgart -- auf den Ausgang darf man aber auf alle Fälle gespannt sein.
Im Vorjahr erstmals ins Finale vorgestoßen und knapp gegen Böblingen gescheitert, machte es die TG Biberach beim zweiten Anlauf am Sonntag, 06.07.2008, besser: Dank einer kurzfristig geborenen taktischen Idee bezwang man den großen Favoriten SF Stuttgart mit 2,5:1,5 und holte sich den Württembergischen Mannschaftspokal.
Beim Mannschaftspokal ist -- im Gegensatz zum Ligabetrieb -- die Reihenfolge der Aufstellung nicht bindend. Diesen Umstand nutzen die Biber geschickt aus, als Spitzenspieler Oliver Weiß vor Spielbeginn auf die Idee kam, an Brett 4 anzutreten und Stanislav Sokratov das Spitzenbrett zu überlassen. Die taktisch interessante Idee ist allerdings gefährlich, da im Falle eines Unentschiedens die Feinwertung meist verloren geht, sodaß ein "klarer" Sieg her muß. Der Auftakt lief auch, wie zu erwarten war: Sokratov wehrte sich tapfer gegen den Stuttgarter Nachwuchsstar Andreas Strunski, hatte aber einen schweren Stand und mußte schließlich die Waffen strecken. Weiß war jedoch ebenfalls in großer Spiellaune, spielte seinen Gegenüber schwindlig und gewann hochverdient. Somit fehlten noch 1,5 Punkte zum Überraschungserfolg. Am zweiten Brett hatte sich derweil eine schwere Schlacht entwickelt, bei beidseitigen Angriffen wogte die Partie hin und her, mit etwas Glück und all seiner Routine konnte Aushängeschild Holger Namyslo jedoch zuerst Matt setzen und so den zweiten Punkt sichern. Rainer Birkenmaier fiel nun die undankbare Aufgabe zu, den Vorsprung ins Ziel zu bringen -- und dabei auf eigene Gewinnchancen zu verzichten. Mit gewohnt sicherer Spielanlage hatte er sich an Brett 3 eine sehr gute Endspielstellung erarbeitet, die sich mit etwas Mut zum Risiko durchaus auf Gewinn spielen ließ. Mannschaftsdienlich opferte sich Birkenmaier allerdings und wickelte in ein mehr als verdientes Remis ab. Dieses bedeutete den 2,5:1,5-Endstand sowie den ersten Pokalsieg auf württembergischer Ebene in der Geschichte der Schachabteilung.
Durch den Finaleinzug bereits für den Deutschen Schachpokal qualifiziert, warten die Biber nun, wer ihnen als nächstes vor die Flinte läuft. Im Dezember letzten Jahres gab es gegen Bayern München, mittlerweile in die Bundesliga zurückgekehrt, eine äußerst knappe Niederlage. Vielleicht ist beim erneuten Anlauf ja ein Vorstoß ins Achtelfinale möglich!? In dieser Verfassung wäre der Biberacher Mannschaft (fast) alles zuzutrauen.
Die Pokalmannschaft der TG Biberach hatte sich vergangenen Sommer als Vorjahresfinalist mit einem Sieg gegen die SF Stuttgart erstmals den Württembergischen Mannschaftspokal gesichert und sich damit zum zweiten Mal in Folge (und überhaupt) für die Teilnahme am Deutschen Schachmannschaftspokal (vergleichbar dem DFB-Pokal im Fußball) gesichert. Letzte Saison unterlag man in der ersten Runde denkbar knapp in "eigener (Stadt-) Halle" mit 2:2 per Feinwertung dem großen FC Bayern München. Dieses Jahr stand nun am 17.01.2009 ein Auswärtsspiel in München auf dem Programm, dieses Mal allerdings gegen den SC Sendling. Dabei hatte Schachgöttin Caissa am vergangenen Samstag ein Einsehen mit den Bibern und schaffte ausgleichende Gerechtigkeit: Mit viel Geschick und noch mehr Glück gewann Biberach 2,5:1,5 und darf am 07. März um den Einzug ins Achtelfinale spielen.
Beim (bislang) größten Erfolg in der Geschichte der Schachabteilung einigte sich Spitzenspieler Wolfgang Mack nach ca. drei Stunden in ausgeglichener Stellung auf Remis, da sein Gegner nie über leichte optische Vorteile hinausgekommen war. Oliver Weiß, taktisch an Brett 4 aufgestellt, hatte seinen Gegenüber derweil stets im Griff und landete wie schon in Pfullingen mit soliden Endspielkenntnissen einen sicheren und hochverdienten Sieg. Sendling verhinderte nun am dritten Brett die Vorentscheidung, als Rainer Birkenmaier trotz klarer Vorteile und gutem Spiel ein Remis durch Zugwiederholung hinnehmen mußte. Damit hatte Biberach zwar ein 2:2 sicher, war aber quasi schon wieder ausgeschieden, da Holger Namyslo an Brett 2 auf Totalverlust stand. Aufgrund der Brettwertung, die einen Sieg an Brett 2 höher wertet als an Brett 4, hätte sich die Vorjahresgeschichte wiederholt.
Was war geschehen? Aushängeschild Namyslo hatte dieses Mal seine Partie deutlich überzogen und nach dem einen oder anderen Rechenfehler drei Bauern geben müssen, um überhaupt noch im Spiel zu bleiben. Der alte Fuchs griff jedoch kurz vor der Zeitkontrolle ganz, ganz tief in die Trickkiste und überraschte einen schon siegessicheren Gegner: plötzlich drohte aus dem Nichts ein tödlicher Mattangriff und der völlig geschockte Münchner mußte seine Dame gegen zwei Figuren opfern. Aus mannschaftstaktischen Gründen durfte Namyslo keine Gewinnversuche mehr starten und so einigten sich beide bald darauf auf das siegbringende Remis zum glücklichen 2;5:1,5.
Anfang März steht nun die Pokalzwischenrunde an und ein weiterer Sieg am 07. März würde den sensationellen Einzug ins Achtelfinale am 08. März bedeuten. Allerdings ist dies ein weiter Weg, da in der nächsten Runde mit einem Gegner aus der (ersten) Bundesliga zu rechnen ist. Die Biber brennen aber auf diese Aufgabe -- und wer weiß schon, was noch alles möglich ist, wenn der derzeitige Lauf und das Glück erhalten bleiben!?
Am Samstag, 07.03.2009, kämpfte die Pokalmannschaft der TG Biberach in Gröbenzell erbittert und großartig um den Einzug ins Viertelfinale des Deutschlandpokals, muße sich aber am Ende tragisch mit 1,5:2,5 dem haushohen Favoriten SF Stuttgart geschlagen geben. Die Pokalhelden von Sendling hatten das Pech in ihrer Vierergruppe, die in Gröbenzell bei München um den Einzug ins Viertelfinale des deutschen Schachmannschaftspokals kämpfte, direkt auf den Ex-Bundesligisten SF Stuttgart zu treffen. Im Finale des Württembergpokals konnte man die Unterländer zwar noch übertölpeln, dieses Mal trat Stuttgart dafür quasi in Bestbesetzung an.
Dennoch konnten alle vier Biber zu Beginn ihrer Partien leichte Vorteile verbuchen. Während Spitzenspieler Wolfgang Mack diesen Vorteil gar ein wenig ausbauen konnte, gerieten seine Mannschaftskameraden stark unter Druck. Daher lehnte er auch ein Remisangebot von Andreas Strunski, eine der großn deutschen U20-Nachwuchshoffnungen, die derzeit in der Oberliga ungeschlagen für Furore sorgt, ab und entschloßsich bald darauf mannschaftsdienlich zu einem riskanten Qualitätsopfer, um das Gesamtergebnis noch herumreißn zu können.
Anschließnd gelang es Holger Namyslo an Brett 2 allerdings doch noch, sich mit viel Fineße aus der gegnerischen Umklammerung zu befreien und seine Partie nach fünf Stunden in den Remishafen zu schaukeln. Zudem konnte auch Rainer Birkenmaier alle Angriffe des ehemaligen Württembergischen Meisters Andreas Reußzurückschlagen und am vierten Brett ein weiteres Remis beisteuern. Oliver Weißhatte derweil noch schwer zu kämpfen, nachdem er zuvor stets beßer gestanden war, aber eine entscheidende Attacke gegen den früheren Württembergischen Blitzmeister Andreas Vuckovic nicht möglich war und der Biberacher selbst in Bedrängnis geriet. Mit Geschick und übersicht holte Weißaber an Brett 3 bravourös das dritte Remis des Tages und die Tragik nahm seinen Lauf. Das Opfer von Mack sah zwar vielversprechend aus, aber gegen das genaue Spiel von Strunski war die Stellung letztlich weder zu gewinnen noch zu halten. So hatte Wolfgang Mack für die Mannschaft alles versucht, ein mehr als verdientes Remis ausgeschlagen und wurde am Ende zur tragischen Figur, da seine knappe Niederlage nach fast sechs Stunden Spielzeit das doch etwas unglückliche 1,5:2,5 und damit das Außcheiden bedeutete.
Nachzutragen bleibt, daßStuttgart am Sonntag auch gegen Gastgeber Gröbenzell knapp die Oberhand behielt und sich damit ins Viertelfinale vorarbeitete. Die TG Biberach hat sich im Pokal aber mehr als gut und teuer verkauft und befindet sich zudem in guter Gesellschaft: In der zweiten Zwischenrunde im Süden scheiterte der Deutsche Meister Baden-Baden an Heidelberg.