Nach der unnötigen und verhängnisvollen Verbandsliganiederlage vorige Woche in Markdorf brannte die erste Mannschaft am Samstag, 10.02.2007, auf Wiedergutmachung, reagierte ihren Frust an Landesligist Wangen ab und rehabilitierte sich mit einem deutlichen Sieg im 4er-Bezirkspokal in Wangen und stieß damit ins Halbfinale vor.
Der in Bestbesetzung angetretene Gegner bekam gegen die Biber keinen Fuß auf den Boden und verlor -- etwas zu hoch -- 4:0. Oliver Rechtsteiner gewann Brett 4 zügig und furios mit einem unwiderstehlichen Sturmangriff auf den gegnerischen König. Stanislav Sokratov hatte seinen Gegner nach einem Bauernopfer ebenfalls stets unter Kontrolle, mußte aber zwischendurch noch etwas kämpfen, ehe er am zweiten Brett klar gewann. Nach der 2:0 Führung mußte sich Frank Wohlfahrt an Brett 3 starken Königsangriffen erwehren, behielt aber nach fünfeinhalb Stunden die Oberhand. Genausolange benötigte Spitzenspieler Holger Namyslo, der sich zwar eine druckvolle Stellung erspielt hatte, dessen Gegenüber aber zäh verteidigte -- dies letztendlich jedoch vergeblich.
Der Titelverteidiger TG Biberach zog am Samstag, 24.02.2007, mit einem ungefährdeten 3:1 Sieg gegen Vorjahresfinalist Lindau erneut ins Finale des 4er-Bezirkspokals ein und feierte mit einer starken Leistung gleichzeitig eine gelungene Generalprobe für das richtungsweisende Spiel gegen Langenau nächsten Sonntag.
Holger Namyslo bekam schnell eine sehr druckvolle, dynamische Stellung und erlegte seinen Gegner an Brett 2 bereits nach gut zwei Stunden mit sehenswertem Mattangriff. Daraufhin ließ es Oliver Rechtsteiner am vierten Brett etwas ruhiger angehen, wickelte in eine ausgeglichene Stellung ab und remisierte nach einer Weile aus mannschaftstaktischen Gründen. Mittlerweile war es Spitzenspieler Oliver Weiß nämlich gelungen, aus einer zweischneidigen Eröffnungsstellung heraus kleine Vorteile zu erarbeiten.
In einem remisverdächtigen Endspiel demonstrierte er dann große Klasse und fand zu alter Form zurück, als er dieses nach vier Stunden sehenswert gewann. Dies nahm Rainer Wohlfahrt zum Anlaß, an Brett 3 die Friedenspfeife zu rauchen, obwohl er noch immer leichte Vorteile hatte. Zuvor hatte er seinen Gegner mit starkem Spiel und zahlreichen -- zwischenzeitlichen -- Bauernopfer sehr in Bedrängnis gebracht. Mit diesem deutlichen Sieg und v.a. den überzeugenden Spielanlagen scheint die Mannschaft gerüstet, um gegen Abstiegskandidat Langenau Tabellenplatz 4 in der Verbandsliga ins Visier zu nehmen und alle Abstiegsgespenster zu verscheuchen. Allerdings darf man Ex-Oberligist Langenau keinesfalls unterschätzen und eine weitere Biberacher Niederlage am Sonntag könnte verheerende Folgen haben.
Am Samstag, 10.03.2007, zogen Teile der ersten Mannschaft aus, um den Bezirkspokal zu verteidigen und trafen beim Finale in Friedrichshafen auf unerwartet starke Gegenwehr. Dennoch gewannen die Biber letztlich souverän mit 2,5:1,5 und freuen sich nun auf weitere Aufgaben auf württembergischer Ebene. Hier bleibt der Traum, die Qualifikation für die deutsche Endrunde, an der man letzte Saison nur knapp scheiterte. In F'hafen gewann Holger Namyslo das Spitzenbrett nach einem groben Schnitzer seines Gegners zügig. Stanislav Sokratov stand hingegen an Brett 2 stets positionell unter Druck, dem er am Ende nicht mehr standhalten konnte. Dafür gelang Tobias Merk nach wechselhaftem Spielverlauf mit einem brillanten Qualitätsopfer und toller Leistung bereits die Vorentscheidung. Ein stark erkälteter Frank Wohlfahrt ließ an Brett 4 anschließend Gnade walten, als er nach starkem Spiel und in Gewinnstellung seinem Gegenüber ein Remis anbot. Die Biber haben damit die drei Runden im Bezirkspokal doch eindrucksvoll bestritten, holten insgesamt 9,5 von 12 möglichen Punkten und verloren nur eine Einzelpartie. Insgesamt kamen sieben Spieler zum Einsatz, dabei ragt Holger Namyslo mit 3 von 3 Punkten natürlich heraus, aber auch der Rest muß sich nicht verstecken. Weitere Topscorer waren Frank Wohlfahrt und Oliver Rechtsteiner mit 1,5 von 2 möglichen Punkten.
Die TG Biberach hatte sich mit ihrem Sieg bei den Bezirkspokalmeisterschaften im Frühjahr für die Teilnahme an der württembergischen Pokalrunde qualifiziert und traf im Viertelfinale am Sonntag, 10.06.2007, auf den SC Ingersheim. Die Schachbiber setzten sich dabei ungefährdet mit 2,5:1,5 durch und stehen erneut im Halbfinale, in dem man im letzten Jahr gegen Oberligist Ebersbach unterlag. Gegen Hohentübingen sollte Biberach dieses Mal jedoch als Favorit gelten und darf sich bei einem Sieg doppelt freuen: Der Einzug ins Finale würde nämlich gleichzeitig auch die -- für Biberach erstmalige -- Qualifikation für den Deutschen Schachpokal bedeuten.
Der Auftakt gegen Ingersheim war unerwartet: Rainer Wohlfahrt spielte an Brett 2 stark auf Angriff, wurde aber von einem Qualitätsopfer mit Gegenangriff überrascht. Trotz erbitterter Gegenwehr mußte er am Ende doch seine erste Saisonniederlage hinnehmen. Spitzenspieler Oliver Weiß ließ sich davon aber nicht beeindrucken, agierte aus einer etwas passiveren Stellung gekonnt, gewann erst einen Bauern und schließlich sicher die Partie. Die Vorentscheidung brachte anschließend ein starker Auftritt von Stanislav Sokratov. Der Biberacher drückte mit präzisem Spiel und viel Übersicht am dritten Brett einen Freibauern durchs Zentrum, der den Gegner entscheidend einengte und zu gewinnbringenden Matrialvorteilen führte. Zum Abschluß einigte sich Frank Wohlfahrt an Brett 4 auf ein Remis, nachdem er sich zwischenzeitlich bereits eine Qualität als Materialvorsprung erspielt hatte. Aus Sicherheitsgründen ging er aber frühzeitig ins Endspiel, wo der Vorteil etwas verflachte, aber das Unentschieden zum Mannschaftssieg mehr als ausreichte.
Das Halbfinale soll in zwei Wochen am 24. Juni stattfinden. Auch wenn Hohentübingen nicht unterschätzt werden darf, sollte der Vorstoß ins Finale und auf die deutsche Ebene in diesem Jahr doch endlich gelingen. Die Formkurve der Mannschaft ist jedenfalls vielversprechend.
Nach etlichen vergeblichen, teilweise nur knapp gescheiterten Versuchen haben die Schachcracks der TG Biberach am Sonntag, 24.06.2007, endlich ein langersehntes Ziel erreicht: den Einzug ins Finale des Württembergischen Schachpokals und damit die Qualifikation für die deutsche Pokalrunde. Halbfinalgegner Feuerbach, der sich zuvor überraschend gegen Hohentübingen durchgesetzt hatte, blieb beim 3:1 der Biberacher ohne Chance.
An den vorderen beiden Brettern einigten sich Holger Namyslo und Rainer Wohlfahrt mit ihren Kontrahenten jeweils auf Remis -- insbesondere Wohlfahrt bot dabei gegen Fidemeister Harald Keilhack eine sehr starke Leistung. Die Enscheidung brachten die beiden hinteren Bretter, an denen Stanislav Sokratov und Oliver Rechtsteiner ihre Gegner klar dominierten und hochverdient gewannen. Mit der erstmaligen Qualifikation für den Deutschen Schachpokal gelang der TG Biberach ein großer Erfolg. Beim Deutschlandpokal tummeln sich nun auch die Mannschaften aus der 1. Bundesliga und mit etwas Glück könnten die Biber auf ein paar Weltklassespieler treffen. Zuvor wartet aber das 4er-Pokalfinale und hier besteht durchaus die Möglichkeit, eine durchwachsene Saison am 08. Juli doch noch mit einem großen Titelgewinn zu veredeln.
Die TG Biberach traf im Württembergischen Pokalfinale am Sonntag, 08.07.2007, auf den haushohen Favoriten HP Böblingen, der in dieser Saison nur denkbar knapp am direkten Wiederaufstieg in die zweite Bundesliga gescheitert war. Nach toller Leistung und bravourösem Widerstand unterlagen die Biber knapp mit 1,5:2,5.
Nach vier Stunden endete eine wechselvolle Partie an Brett 4, in der Frank Wohlfahrt zwar Materialvorteil hatte, aber stets um seinen König fürchten mußte, letztlich leistungsgerecht remis. Am Spitzenbrett hatte sich derweil eine hochspannende und vorentscheidende Partie entwickelt: Ein glänzend aufgelegter Rainer Wohlfahrt setzte Böblingen mit druckvollem Positionsspiel schwer zu und gewann einen wichtigen Bauern. Mit solider Spielweise konnte sein Gegenüber aber gerade noch das Endspiel ins Remis retten. Stanislav Sokratov hatte zwischenzeitlich seinen Bauernverlust in der Eröffnung mit Angriff kompensiert, beschäftigte die gegnerischen Figuren vorbildlich und konnte im Endspiel am zweiten Brett mit viel Übersicht ebenfalls zur friedlichen Punkteteilung trotz Minusbauern überleiten. An Brett 3 blieb dies Tobias Merk leider verwehrt, obwohl er sich mit viel Raffinesse aufopferungsvoll gegen die Niederlage stemmte. Von Anfang stark an unter Druck stehend, gab Merk die Dame gegen Turm und Läufer und schien sich zunächst erfolgreich einigeln zu können. Allerdings fand sein Gegner nach etlichen Anläufen und mehreren Stunden Spielzeit doch noch einen Schwachpunkt, um die Festung entscheidend zu knacken.
Summa summarum war Biberach nahe dran am erstmaligen Württemberg-Pokalsieg und mit einem Quentchen Glück am Spitzenbrett hätte es Dank der dann besseren Brettwertung zum Gesamtsieg reichen können. Die Mannschaft sollte sich aber nicht grämen, hat sie sich doch mit durchweg mehr als bemerkswerten Leistungen teuer verkauft und darf sie sich doch trotzdem auf weitere Aufgaben im Rahmen der Deutschen Pokalmeisterschaft freuen.
Die Schachabteilung der TG Biberach hat sich - analog zum Procedere für Amateurmannschaften beim DFB-Pokal im Fußball - über Siege im Bezirkspokal und den Finaleinzug beim Württembergpokal erstmalig für die Pokalrunde auf deutscher Ebene qualifiziert. Zur ersten Runde der Deutschen Schachpokalmeisterschaft bekamen die Biber als klarer Außenseiter dann ein echtes Hammerlos zugeteilt: am Samstag, 15.12.2007, gastiert mit dem FC Bayern München einer der renommiertesten Schachvereine Deutschlands in Biberach. Spielbeginn ist um 14.00 Uhr im Hans-Liebherr-Saal der Stadthalle, Zuschauer und Schachinteressierte sind herzlich und ausdrücklich willkommen. Das Pokalduell dürfte erfahrungsgemäß ca. vier Stunden dauern. Der Eintritt ist frei, die Schachabteilung hofft dafür auf eine gute Werbung für den Schachsport.
Beim Bezirkspokalsieg feierten die Biberacher klare Siege gegen Wangen, Lindau und Friedrichshafen, ehe auf Württembergischer Ebene die Ergebnisse gegen Ingersheim und Feuerbach knapper wurden, aber am Ende dennoch ein hochverdienter Finaleinzug stand. Gegen Böblingen wurde der krönende Pokalsieg jedoch knapp verpaßt, als man auswärts nach zähem Ringen eine unglückliche 1,5:2,5-Niederlage bezog. Entschädigung erfuhr die TG Biberach später aber, indem nicht nur die Qualifikation zum Deutschen Pokal sicher war, sondern als Erstrundengegner auch noch der FC Bayern München zugelost wurde.
Dieser Gegner hat nicht nur im Fußball einen klangvollen Namen, sondern war auch im Schachsport lange Zeit die erste Adresse in Deutschland. Die Schachabteilung der Münchner wurde 1980 durch Fusion mit dem SV Anderssen Bavaria 08 und dessen Integration in den FC Bayern gegründet und gehörte in den 80ern und in der ersten Hälfte der 90er Jahre zu den führenden Schachclubs Deutschlands und Europas. In dieser Zeit errangen die Bayern neun deutsche Meistertitel (standen damit der übermächtigen Fußballabteilung in nichts nach) und holten 1992 den Europacupsieg (worauf die Fußballer noch fast ein Jahrzehnt länger warten mußten). Aushängeschilder dieser Mannschaft waren renommierte Großmeister wie Robert Hübner, Artur Jussupow oder Zoltan Ribli. Der Fußballkaiser, Franz Beckenbauer, drehte jedoch 1995 den Geldhahn zu und so zog sich der FC Bayern aus dem europäischen Spitzenschach zurück. Nach einer Durststrecke in der Oberliga Bayern gelang 1999/2000 der Aufstieg in die 2. Bundesliga, die zunächst gehalten werden konnte. Mittlerweile machen sich die Bayern auf in die vorderen Regionen der Tabelle und gehören nun zu den etablierten Mannschaften der zweiten Bundesliga.
Die Biberacher werden sich aber hoffentlich weder von dem Namen und der großen Historie noch den internationalen Titelträgern der aktuellen Mannschaft schrecken lassen und ihre gewohnt tollen Pokalleistungen abrufen können. An einem perfekten Tag ist in Bestbesetzung und mit Hilfe der Schachgöttin Caissa vielleicht sogar eine Pokalsensation möglich. Die Hoffnung stirbt jedenfalls zuletzt.
Die TG Biberach schlug sich in der Deutschen Pokalmeisterschaft ausgezeichnet und rang dem haushohen Favoriten Bayern München ein 2:2 ab. Aufgrund der Brettwertung sind die Schachbiber damit zwar ausgeschieden, allerdings lag eine Zeit lang eine kleine Sensation in der Luft.
Die Bayern schickten zwar nicht ihre absolute Topbesetzung, boten aber von ihrem Spitzenspielerduo den Internationalen Meister Alexander Belezky (ELO 2431) auf und setzten dahinter auf die Fidemeister Ludwig Deglmann und Thomas Lendrodt. Deglmann bot nach interessantem Partieverlauf an Brett 2 relativ bald Remis an, das der Biberacher Holger Namyslo nach etwas Bedenkzeit annahm. Am Spitzenbrett hatte sich derweil eine spannende Partie entwickelt, in der Oliver Weiß mutig angriff und gute Chancen vorfand. Überraschenderweise erwies sich die eingestreute, üblicherweise dem König Schutz bringende Rochade dieses Mal als verhängnisvoll und der Biber mußte sich nach tollem Kampf dem Gegenangriff geschlagen geben.
Damit war die Pokalschlacht aber noch lange nicht entschieden: An Brett 3 agierte Rainer Wohlfahrt stets etwas aktiver und setzte seinen Gegenüber unter Druck. Nach der Abwicklung in Richtung Endspiel schien sich dann zunächst eine recht vorteilhafte Stellung zu ergeben und bei den Bayern begann etwas das Zähne klappern. In beidseitiger Zeitnot gelang es Lendrodt aber, geschickt Remis zu halten und damit bereits das Weiterkommen des Favoriten zu sichern. Stanislav Sokratov ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und baute seinen Stellungsvorteil Zug um Zug aus. Allerdings mußte er am vierten Brett über die volle Distanz von sechs Stunden gehen, bis er einen vollen Punkt und für Biberach ein mehr als verdientes 2:2 verbuchen konnte.