TG Biberach I - SC Weiße Dame Ulm I: Deutlicher Sieg zum Abschluß reicht Schachbibern nicht zum Wiederaufstieg
Am Sonntag ging es in der letzten Runde der Verbandsliga für die TG Biberach nochmals um alles. Wollte man den direkten Wiederaufstieg in die dritte Liga doch noch schaffen, mußte ein Kantersieg gegen Weiße Dame Ulm her. Allerdings bedurfte es gleichzeitig Tübinger Schützenhilfe, um dem SV Ebersbach noch die entscheidende Niederlage zuzufügen. Während die Biber ihr Soll erfüllten, fiel der SV Tübingen mit 2,5:5,5 gegen Ebersbach auseinander -- womit Biberach nur die Vizemeisterschaft blieb. Gegen Ulm ging Biberach direkt mit 1:0 in Führung, da Stanislav Sokratov angesichts des kurzfristigen, krankheitsbedingten Ausfalls seines Gegners kampflos Brett 2 gewann. Während Andreas Schulze nach einem klassischen Eröffnungsfehler seines Gegenübers am vierten Brett ebenfalls frühzeitig auf Gewinn stand, opferte Klaus Bräunlin eine Figur im Zentrum, um die gegnerische Stellung dadurch völlig zu demontieren. Im Anschluß gewann der "Oldie" in erneut überzeugender Manier rasch Brett 8. Dem wollte Holger Namyslo nicht nachstehen, hatte er seinem Gegenüber doch bereits die Dame eingeklemmt. Mit deren Eroberung stellte er am fünften Brett zügig auf 3:0. Nun mußte zwar Spitzenspieler Wolfgang Mack die Waffen strecken, nachdem er in einer superscharfen Eröffnung in eine vorbereitete Variante gelaufen war. Dafür verwandelte gleich darauf Schulze seine Vorteile zum vollen Punkt, sodaß es relativ schnell 4:1 für Biberach stand. Was materiell nach einem Kantersieg roch, erwies sich auf den zweiten Blick jedoch als eine haarige Geschichte. Albrecht Weidel stand mit einem Mehrbauer durchaus auf Gewinn, aber Oliver Weiß befand sich an Brett 3 stets unter starkem Druck und sein Gegner hatte bereits Remis abgelehnt. Den neuen und alten Stadtmeister Rainer Birkenmaier hatte es noch schlimmer erwischt, stand er doch in einem Turmendspiel de facto klar auf Verlust. Dann zeigten die Schachbiber zum Abschluß aber nochmals den Biß, der sie in der zweiten Saisonhälfte ausgezeichnet hatte. Erst befreite sich Weiß und überlegte gar, ob er mit vollem Risiko auf Gewinn spielen sollte. Angesichts der Entwicklung an den anderen Brettern nahm er dann jedoch doch das Remis per Zugwiederholung mit. Parallel dazu hatte Birkenmaier nämlich wieder ganz tief in seine Endspieltrickkiste gegriffen und am sechsten Brett für ein wundersames Remis gesorgt. Außerdem hatte Weidel inzwischen einen zweiten Mehrbauern. Hier sollte die Geschichte allerdings umgekehrt laufen und der Biberacher mußte sich letztlich mit einer Punkteteilung an Brett 7 zufrieden geben. Dennoch stand damit unterm Strich ein deutlicher und verdienter 5,5:2,5 Erfolg. Für den direkten Wiederaufstieg in die Oberliga hätte es somit eines 5:3 Erfolgs der Tübinger in Ebersbach gebraucht. Leider ließ sich Ebersbach die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und sicherte sich mit 14:2 Punkten die Verbandsligameisterschaft. Die TG Biberach (12:4) hatte die durchaus mögliche Rückkehr ins württembergische Oberhaus mit einem Rumpelstart zu Saisonbeginn vergeben, insbesondere als man einen sicher geglaubten deutlichen Sieg gegen Ebersbach in Runde 3 aus der Hand gegeben hatte und völlig überraschend mit 3,5:4,5 und leeren Händen dagestanden war. Zwei weitere Punktverluste durch Unentschieden gegen Mannschaften aus dem hinteren Tabellendrittel besiegelten das Schicksal. Dennoch können die Biberacher, zudem mit eigentlich durchweg guten und positiven Einzelbilanzen versehen, mit der Saison zufrieden sein. Nach den Startschwierigkeiten hatte man sich zusammengerissen und vor allem gegen die mit viel Geld aufgerüsteten, internationalen Titelträger des SV Reutlingen exzellentes Schach geboten. Ein großer Wermutstropfen ist allerdings der Abgang von Stanislav Sokratov, der Biberach aus beruflichen und wohnorttechnischen Gründen nach acht Jahren leider verlassen wird. Die Biber kehren aber sicherlich trotzdem mit einer starken Mannschaft in der neuen Saison zurück. {....}
SV Nürtingen I - TG Biberach I: Erste schlägt sich durchaus gut, 4:4 jedoch deutlich weniger als erhofft
Das vergangene Wochenende brachte für die Biberacher Schachspieler zwei lange Arbeitstage mit sich. Am Samstag nahm die TG Biberach mit zwei Mannschaften an der Württembergischen Blitzmannschaftsmeisterschaft teil, am Sonntag ging es in der Verbandsliga zum Auswärtsspiel nach Nürtingen und man erhoffte sich, mit einem deutlichen Sieg die spielfreien Ebersbacher im Kampf um den Oberligaaufstieg unter Druck setzen zu können. Leider waren einige Biberacher Schlüsselspieler, insbesondere Stanislav Sokratov und Oliver Weiß - der sich trotzdem mit starken Leistungen bravourös durchs Wochenende schleppte -, gesundheitlich stark angeschlagen und so sollte es anders kommen als gedacht. Nach zwanzig Minuten remisierte Sokratov an Brett 2 schnell, nach einer halben Stunde ließ der bisherige Biberacher Topscorer Weiß am dritten Brett ein weiteres Sicherheitsremis folgen. Eine Stunde später gab es erstmals Hoffnung für Biberach, hatte doch Oldie Klaus Bräunlin eine seiner Lieblingsvarianten aufs Brett bekommen und seinen Gegner an Brett 7 wie ein Wirbelwind von selbigem gefegt. Einen kleinen Rückschlag gab es, als Holger Namyslo nach dreieinhalb Stunden vorsorglich ein Remis am fünften Brett ansteuerte. Der Biber hatte zwar einen Turm und zwei Bauern, spielte damit jedoch gegen zwei Leichtfiguren und die Stellung war höchst unklar. Bald darauf stellte Tobias Merk erwartungsgemäß auf 3,5:1,5, nachdem er sich mit Schwarz in der Eröffnung eine günstige Stellung erspielt und diese an Brett 8 Zug um Zug umsichtig verstärkt hatte. Trotz der vermeintlich deutlichen Führung sah die Lage zur Zeitkontrolle nach vier Stunden aber nicht gut aus. An quasi allen verbleibenden Brettern stand die TG Biberach unklar bis deutlich schlechter. Rainer Birkenmaier hatte bereits in der Eröffnung einen Bauern eingestellt. In der Folge spielte der Defensivspezialist am sechsten Brett voll auf Angriff, sein Gegner verteidigte aber umsichtig und hielt den Mehrbauern lange. Als sich der Nürtinger im Turmendspiel doch noch ein paar Ungenauigkeiten erlaubte, hielt Birkenmaier letztlich nach viereinhalb Stunden sicher ein ganz wichtiges Remis zum 4:2 fest. Danach mußte allerdings Spitzenspieler Wolfgang Mack die Waffen strecken. Angesichts der Lage an den anderen Brettern hatte er viel riskiert, sein Gegenüber war aber in der Folge mit zwei Freibauern weit durchgebrochen, sodaß die Stellung für Mack am Ende nicht mehr zu halten war. Nun hing alles an Andreas Schulze, der an Brett 3 stimmungsmäßig eine Achterbahnfahrt durchmachen mußte. Von Beginn weg in schwieriger Stellung und mehrfach der Aufgabe nahe, konnte sich Schulze dank mehrerer Ungenauigkeiten des Gegners immer wieder zurück ins Spiel kämpfen. Als der Biberacher am Ende gerade auf eine Abwicklung ins Remis hoffte, wurde er von einem Läuferopfer und einem laufenden Freibauern doch noch kalt und tödlich erwischt. Damit lautete der Endstand 4:4 und die Biberacher konnten sich angesichts der Partieverläufe darüber nicht wirklich beklagen. Freude kam über den Punktgewinn aber trotzdem keine auf. In der Gesamttabelle hat der SV Ebersbach vor der letzten Runde nun zwei Mannschafts- und zwei Brettpunkte Vorsprung auf die zweitplazierten Schachbiber. Der Dritte, der SV Reutlingen, hat bereits alle Aufstiegschancen vergeben. Aber auch für Biberach bedarf es wohl eines mittleren Wunders in Form eines eigenen Kantersiegs gegen Weiße Dame Ulm und einer gleichzeitigen Niederlage von Ebersbach beim SV Tübingen. {....}
TG Biberach I - SV Reutlingen I: Herzblut schlägt Söldnerheer bei Verbandsligagipfel
Am vergangenen Sonntag stand in der Verbandsliga das Gipfeltreffen der Verfolger an. Die TG Biberach empfing dabei Aufsteiger SV Reutlingen, der mit großem finanziellen Aufwand weiter aufgerüstet worden war. Die Reutlinger traten daher mit einem bulgarischen Großmeister und zwei extra eingefahrenen serbischen Internationalen Meistern an, standen aber trotzdem auf verlorenem Posten. Die Fremdenlegionäre hatten dem beherzten Spielrausch der Biberacher nichts entgegenzusetzen und Reutlingen ging letztlich mit 6:2 völlig verdient unter. Die Schachbiber ließen sich von den Titelträgern nicht schocken und so hatte auch Spitzenspieler Wolfgang Mack den GM Nikolai Ninov bestens im Griff und eine starke Druckstellung aufgebaut. Allerdings verlor der Biber bei einem Abtausch überraschend einen Bauern und dadurch später die Partie. Andreas Schulze stellte jedoch umgehend den Ausgleich her, nachdem er seinen Gegenüber an Brett 4 quasi erdrückt hatte. Am sechsten Brett mußte sich Rainer Birkenmaier hingegen in einem etwas schlechteren Endspiel erst etwas strecken, hielt aber am Ende gewohnt sicher remis. Somit konnte Albrecht Weidel erstmals für die Biberacher Führung sorgen, nachdem er mit einem starken Auftritt seinem Gegner an Brett 7 nie den Hauch einer Chance gelassen hatte. Als Schlüsselpartien erwiesen sich dann die Begegnungen von Stanislav Sokratov und Oliver Weiß gegen die Internationalen Meister am zweiten bzw. dritten Brett. An beiden Brettern war kein Unterschied in der Spielstärke auszumachen und die beiden Biberacher brachten ihre Partien ebenso sicher wie deutlich nach Hause, sodaß die beiden serbischen Gäste am Ende mit hängenden Köpfen dasaßen. Der Mannschaftskampf war beim Zwischenstand von 4;5:1,5 also bereits entschieden, der Biberacher Hunger aber noch nicht gestillt. Nach zunächst ausgeglichenem Partieverlauf dominierte Holger Namyslo an Brett 5 doch deutlich und gewann letzten Endes leicht. Zum Abschluß bewies Klaus Bräunlin seinen großen Kampfgeist und knetete seinen Gegner über mehr als 100(!) Züge. Zuvor hatte sich Bräunlin eine Mehrfigur erspielt, aber das Endspiel (Turm und Springer gegen Turm) war gegen einen nun präzise spielenden Gegner am achten Brett nicht zu gewinnen. Insgesamt zeigte die erste Mannschaft eine überragende und durchweg hochwertige Mannschaftsleistung. Die Hochstimmung im Biberacher Lager wird nur dadurch getrübt, daß sich der stark ersatzgeschwächte SV Balingen vom SV Ebersbach völlig überrollen ließ und beim 0,5:7,5 deutlich unter Wert verkaufte. Die Schachbiber (9:3 Punkte) müssen daher auf einen Ausrutscher der Ebersbacher (11:1 Punkte) in Tübingen hoffen, um doch noch die direkte Rückkehr in die Oberliga zu schaffen. {....}
SV Tübingen I - TG Biberach I: Schachbiber sichern sich verdienten Erfolg in Tübingen
Am Sonntag ging es für die erste Mannschaft der TG Biberach quer über die Alb, traf man doch mit dem SV Tübingen auswärts auf einen alten Rivalen aus Oberligazeiten. Beide Mannschaften lagen etwas unter ihren Saisonerwartungen und mußten gewinnen, um Anschluß an die Tabellenspitze halten zu können. Erfreulicherweise agierten die Schachbiber umsichtig und stark und holten so einen verdienten 5:3 Erfolg. Holger Namyslo remisierte an Brett 5 früh, als er merkte, daß seine Partie ungünstig für ihn laufen könnte. Bald darauf setzten die Biber bereits den vorentscheidenden Doppelschlag. Erst gewann Klaus Bräunlin zwei Figuren und damit das siebte Brett deutlich. Anschließend nahm Rainer Birkenmaier seinem übermütigen Gegner einen Bauern ab und verwandelte den Vorteil sicher zum Sieg an Brett 6. Daraufhin entschloß sich Tobias Merk zu einem Sicherheitsremis in solider Stellung am achten Brett. Damit stand es also zügig 3:1 für Biberach. In der vorderen Bretthälfte gingen hingegen alle Partien über die Zeitkontrolle nach vier Stunden und hier stand, mit Ausnahme von Andreas Schulze, Biberach bei knapper Bedenkzeit durchweg schlechter. Sowohl Spitzenspieler Wolfgang Mack als auch Stanislav Sokratov an Brett 2 fanden sich letztlich in objektiv wohl verlorenen Turmendspielen wieder. Mit heldenhafter Gegenwehr, viel Übersicht und dem nötigen Quentchen Glück konnten die beiden Biberacher allerdings ihre Partien Remis halten. Beim Stand von 4:2 hatte Oliver Weiß seinen zwischenzeitlichen Bauerneinsteller durch einen heftigen Königsangriff am dritten Brett wett gemacht und seinen Gegner mit viel Druck zermürbt. Mannschaftsdienlich stimmte Weiß dann einem Remis per Zugwiederholung zu, das den Mannschaftserfolg unter Dach und Fach brachte. Die interessanteste und beste Partie des Tages bildete damit den Abschluß. Hier hatte sich Schulze gegen den nominell stärksten Tübinger Zug um Zug klare Vorteile herausgespielt und war in komplexer Stellung mehrfach dem Gewinn nahe. Nach einer kleinen Unachtsamkeit landete der Biberacher Neuzugang an Brett 4 schließlich in einem Damenendspiel, daß zwar mit Mehrbauer noch immer vorteilhaft, aber nicht mehr zu gewinnen war. In gewisser Hinsicht hielten sich Glück und Pech für die Biber also die Waage, sodaß der Mannschaftssieg insgesamt unstrittig verdient war. Dadurch gelang es Biberach auch, Anschluß an die Tabellenspitze zu halten. Hier führt mit Ebersbach der andere alte Oberligarivale mit 10 Punkten aus sechs Runden, hat aber ein ein Spiel mehr als die Verfolger Reutlingen (8/5) und Biberach (7/5). In knapp zwei Wochen erwarten die Schachbiber den mit viel finanziellem Aufwand hochgerüsteten Aufsteiger aus Reutlingen zum nächsten Verfolgerduell. Am Sonntag war die Reutlinger Söldnertruppe beim SV Nürtingen überraschend gestrauchelt und mußte sich mit einem 4:4 begnügen. {....}
SV Balingen I - TG Biberach I: Schachbiber zeigen Moral und gewinnen sicher in Balingen
Nach der knappen und völlig unnötigen Niederlage zuletzt im Spitzenspiel der Verbandsliga gegen Ebersbach zeigte die TG Biberach am Sonntag Moral und gewann bei Abstiegskandidat Balingen sicher und verdient mit 5:3. Damit ist die Pflicht erfüllt und die Schachbiber können im neuen Jahr entspannt in die kommenden schweren Spiele gegen Tübingen und Reutlingen gehen. Vielleicht wird ja doch noch ein Wunder möglich, falls Ebersbach patzt. In Balingen brannte Tobias Merk vor Ehrgeiz und lieferte sich eine scharfe, zweischneidige Schlacht mit seinem Gegner. Dieses Mal hatte der Biber das bessere Ende für sich und sorgte an Brett 7 für die verdiente, schnelle Führung. Oliver Weiß ließ sich hingegen vom neuen Weltmeister inspirieren, wartete bis ins remisträchtige Turmendspiel und zauberte am zweiten Brett dann ein paar Züge aufs Brett, denen sein Gegenüber nichts mehr entgegenzusetzen hatte. An Brett 8 sah es derweil gar nach dem 3:0 aus, hatte sich Daniel Müller, frisch von einem internationalen Turnier zurück, doch klare Vorteile herausgespielt. Sein Gegner konnte sich schließlich aber gerade noch in ein Remis retten und gab damit das Signal für eine Balinger Aufholjagd. Rainer Birkenmaier hatte am fünften Brett nämlich keinen guten Tag erwischt, stand nach einem seltenen positionellen Fehler bald mit Rücken zur Wand und konnte das Malheur nicht mehr beheben. Den Ausgleich mußten die Biberacher hinnehmen, als ein schwer erkälteter Klaus Bräunlin die Segel streichen mußte. Er war an Brett 6 überspielt worden. Gerade als unselige Erinnerungen ans Ebersbacher Spiel wach wurden, sprang die zuletzt etwas rostige Mittelachse der Biber an. Zunächst siegte Holger Namyslo deutlich am vierten Brett, dann sorgte Andreas Schulze an Brett 3 für die Entscheidung. In einer sehr starken Partie hatte er nie Zweifel gelassen, daß er den vollen Punkt holen wird. Somit mußte sich Stanislav Sokratov, der Spitzenspieler Wolfgang Mack vertrat, auch nicht mehr zu sehr ärgern, als ihm sein Gegner ins Remis entfleuchte. Zuvor hatte Sokratov positionell gewohnt stark aufgespielt und sich fürs Turmendspiel gar eine Qualität erarbeitet gehabt. Der 5:3 Erfolg ging damit völlig in Ordnung. Aus Biberacher Sicht schade ist, daß Ebersbach auch gegen Hohentübingen einen hauchdünnen Erfolg erringen konnte. Die Chancen für den Wiederaufstieg der Schachbiber sind daher nicht mehr sehr hoch. Zudem stehen für die TG im Frühjahr die Begegnungen mit dem Ex-Bundesligisten SV Tübingen sowie gegen den SV Reutlingen an. Aufsteiger Reutlingen hat mit etlichen eingekauften Titelträgern massiv aufgerüstet, sodaß beide Spiele kein Zuckerschlecken werden dürften. {....}
TG Biberach I - SV Ebersbach I: Biberach verteilt Geschenke und verliert Duell der Oberligaabsteiger
Die Hoffnungen auf einen direkten Wiederaufstieg der TG Biberach erlitten am vergangenen Sonntag im Duell der Oberligaabsteiger einen herben Dämpfer. Gegen den SV Ebersbach verteilte man in frühweihnachtlicher Stimmung einige "Geschenke" in der Verbandsliga, bekam selbst kein Gastgeschenk und verlor unnötig (und durchaus unverdient) mit 4,5:3,5. Ursprünglich war das klare Ziel der Schachbiber, nach dem Abstieg in der letzten Saison umgehend in die dritte Liga zurückzukehren. Daß Ebersbach, bereits eine Saison zuvor aus der Oberliga abgestiegen, dabei einer der Hauptkonkurrenten werden dürfte, war schon vor Saisonbeginn klar und daher traten beide Mannschaften quasi in bester Besetzung an. Spitzenspieler Wolfgang Mack erwischte dabei aber einen schlechten Tag, geriet frühzeitig in Nachteil und mußte zeitig aufgeben. Dennoch sah es nach drei Stunden für Biberach sehr vielversprechend aus. So hatte Oliver Weiß an Brett 3 stark aufgespielt und sich klare Vorteile erarbeitet. Als er jedoch eine stark gewinnträchtige Abwicklung übersah, konnte sich sein Gegner befreien und doch noch ins Remis retten. Parallel dazu hatte Rainer Birkenmaier seinem Gegenüber mit aktivem Spiel ebenfalls schwer zugesetzt und ihn eingeschnürt. Daraus gab es kein Entkommen mehr und Birkenmaier sicherte am sechsten Brett den zwischenzeitlichen Ausgleich. Nun schien es für die Biber zu laufen, hatte Tobias Merk doch alle ungestümen Attacken auf seinen König überzeugend abgewehrt und sich eine eindeutige Gewinnstellung an Brett 8 verschafft. Sein anschließendes Damenopfer für mehr Material und viele Bauern erwies sich aber als zweischneidig. In hochgradiger Zeitnot verfolgte er den falschen Verteidigungsplan, stand plötzlich auf Verlust und mußte die Waffen strecken. Biberach kam nochmals zurück, nachdem Stanislav Sokratov seine Angriffspartie überzeugend zu einem guten Ende führte. Zuvor hatte sich ein spannender Kampf entwickelt, in dem Sokratov am vierten Brett eine Qualität gegen zahlreiche Bauern gewonnen hatte und bei selbst offener Stellung den gegnerischen König beständig mit Mattdrohungen belegt hatte. Dennoch sollte es für die Biber insgesamt nicht zu einem zählbaren Erfolg reichen, da Andreas Schulze in Zeitnot die Übersicht verlor, seine vorteilhafte Stellung aus der Hand gab und überraschend sogar das Endspiel an Brett 4 verloren geben mußte. Die Mannschaftsniederlage war endgültig besiegelt, als auch Holger Namyslo sein Endspiel aufgeben mußte. Zuvor hatte er nach einem Blackout am fünften Brett frühzeitig eine Qualität verloren, sich aber tapfer geschlagen und bis ins Endspiel alles versucht, um die Partie noch zu halten. Den Schlußpunkt zum 3,5:4,5 durfte Albrecht Weidel setzen, dessen schöner Sieg leider nur noch Ergebniskosmetik bedeutete. Weidel hatte an Brett 7 von Beginn an viel Druck aufgebaut, den gegnerischen König immer weiter gejagt und schließlich in ein vorteilhaftes Endspiel abgewickelt --welches er sicher gewann. Unterm Strich standen damit drei sehenswerte Siege von Birkenmaier, Sokratov und Weidel, aber auch drei unnötige bzw. unglückliche Niederlagen und zu viele verschenkte Punkte. Damit ist die Mission Wiederaufstieg stark relativiert worden. Die Schachbiber müssen nun dringend den Kopf freibekommen und anschließend eine Siegesserie starten. In einer Liga, in der fast jeder jeden schlagen kann, sind die Biberacher Chancen bei einem potentiellen Ausrutscher von Ebersbach noch immer vorhanden -- wenn auch seit Sonntag sehr stark reduziert. {....}
SK Markdorf I - TG Biberach I: Erste kämpft sich bei altem Erzrivalen SK Markdorf in die Saison
Mit dem SK Markdorf hatten sich die Schachbiber schon früher spannende und harte Duelle geliefert und, vor allem auswärts, so manche bittere Niederlagen eingefahren. Trotz der diesjährigen klaren Favoritenrolle nahm man die Begegnung auch dieses Mal bereits im Vorfeld nicht auf die leichte Schulter -- und tat gut daran. Oliver Weiß brachte die Schachbiber nach drei Stunden in Front. Zuvor hatte er sich an Brett 3 Vorteile erspielt, aber die Stellung war schwer zu gewinnen -- bis der Gegner ungeahnte Schwächen zeigte und Weiß sich direkt mit einem Grundlinienmatt bedankte. Ebenfalls (optisch) überlegen war Albrecht Weidel am siebten Brett, jedoch gelang es seinem Gegenüber zu vereinfachen und Remis zu halten. Spiegelbildlich verlief dafür die Partie von Rainer Birkenmaier, der an Brett 6 massiv unter Druck stand. Unter Aufbietung all seiner Verteidigungskünste konnte er aber doch noch ein Remis erkämpfen. An Brett 2 blieb dies hingegen Stanislav Sokratov verwehrt, der einer starken gegnerischen Leistung Tribut zollen mußte. Damit stand es 2:2. Im Anschluß sollte Biberach etwas Pech haben. Spitzenspieler Wolfgang Mack hatte durchweg starken Druck entwickelt und so einen Bauern gewonnen. Der württembergische Spitzenmann Dieter Knödler entwischte am Ende aber gerade noch in ein Remis. Eine ähnliche Erfahrung mußte zudem der alte Biberacher Hase Holger Namyslo machen, nachdem er an Brett 5 schon klar im Vorteil war. Ein paar kleine Ungenauigkeiten in der entscheidenden Phase reichten aber aus, um sich trotz Mehrbauern mit einem weiteren Unentschieden begnügen zu müssen. Den Biberachern drohte als Oberligaabsteiger nun ein echter Fehlstart in die Saison, tobten an den beiden verbleibenden Brettern doch erbitterte Schlachten. Zum Glück hatte Daniel Müller am achten Brett nun aber die besseren Ideen als sein Gegenüber und gewann mit einer schönen Kombination. Derweil war Andreas Schulze an Brett 4 in Nachteil geraten, kämpfte im Endspiel aber vorbildlich und hielt mit viel Routine und Können doch noch entscheidend Remis. Damit war ein einerseits etwas glücklicher, andererseits durchaus verdienter 4,5:3,5 Arbeitssieg gesichert und das Team in der Verbandsliga angekommen. Der Kampfgeist und das gewonnene Selbstvertrauen sollten hoffentlich auch in der nächsten Runde weiterhelfen. Dann steht nämlich ein vorentscheidendes Duell um die Rückkehr in die Oberliga gegen den Angstgegner der letzten Jahre, den SV Ebersbach, an. {....}
TG Biberach I - SG KK Hohentübingen I: Durchwachsener Saisonauftakt für Schachbiber in Verbandsliga
Am vergangenen Sonntag begann für die Schachbiber der TG Biberach das Projekt Wiederaufstieg, nachdem die erste Mannschaft letzte Saison unglücklich aus der Oberliga abgestiegen war. Der Saisonauftakt in der Verbandsliga verlief aber recht durchwachsen: Auch wenn die Biberacher auf Stanislav Sokratov und Holger Namyslo verzichten mußten, hätte der Kader von der Papierform her eigentlich zum Auftaktsieg ausreichen müssen, letztlich mußte man mit dem 4:4 gegen die SG KK Hohentübingen aber sogar zufrieden sein. An Brett 6 hatte sich Klaus Bräunlin in einer Theoriestellung eigentlich sehr wohl gefühlt, ehe sein Gegner plötzlich viel Spiel bekam. Routinier Bräunlin versuchte zwar nochmals mit einem Opfer zurück in die Partie zu kommen, schaffte aber keinen entscheidenden Durchbruch mehr und mußte die Segel streichen. Derweil hatte sich Tobias Merk nach neuen Pfaden in der Eröffnung stets umsichtig positioniert und alle gegnerischen Drohungen sauber entschärft. Als sein Gegenüber eine remisverdächtige Variante ausschlug, ließ Merk seine Schwerfiguren marschieren und führte die Königsattacke gekonnt zu einem schnellen und sehr wichtigen vollen Punkt am siebten Brett. Ungewohnt aggressiv hatte an Brett 3 auch Rainer Birkenmaier agiert, seinen Gegner damit eingeschnürt und dessen Königsstellung gelüftet. Mit zunehmendem Druck gewann der Biber souverän immer mehr die Oberhand und sorgte schließlich für die Führung. Diese auszubauen, oblag Spitzenspieler Wolfgang Mack. Optisch stets im Vorteil, mußte er in einer Stellung voller Fallstricke doch sehr vorsichtig manövrieren; als sein Gegner jedoch eine kleine Schwäche zeigte, nutzte Mack diese umgehend und gnadenlos aus. Hohentübingen sollte allerdings zurückkommen, da Oliver Weiß sich in seinem Königsangriff festgespielt hatte und bei vertauschten Rochaden plötzlich vom Gegenangriff an Brett 2, für viele überraschend, kalt erwischt wurde. Zwar konnte Debütant Andreas Schulze für den vierten Mannschaftspunkt sorgen, nachdem er in unklarer Stellung am vierten Brett sicher gespielt und mit viel Übersicht eine kleine Qualität gewonnen hatte. Allerdings mußte bald darauf Daniel Müller als zweiter Neuzugang die Waffen strecken. Er hatte nach einer kleinen Unachtsamkeit an Brett 8 früh einen Einschlag in seiner Königsstellung hinnehmen müssen. Bedauerlicherweise war dieses Nachteil nicht mehr zu beheben, obwohl Müller in der Fortsetzung wie ein Löwe kämpfte. Beim Stand von 4:3 hing das Wohl und Wehe der Biber damit an Albrecht Weidel. Auch dieser kämpfte am fünften Brett erbittert und hartnäckig, war aber nach der Eröffnung zu arg in Passivität geraten und hatte einen Bauern verloren. Dieser Nachteil ließ sich im Endspiel leider nicht mehr kompensieren, sodaß am Ende ein durchaus leistungsgerechtes 4:4 Unentschieden stand. Diese Punkteteilung, bei der zwischenzeitlich gar um den Teilerfolg gebangt werden mußte, sollte den Schachbibern ein früher Warnschuß vor den Bug sein. Der erste Spieltag zeigte auch in den anderen Ergebnissen deutlich, daß es in der Verbandsliga keine leichten Sonntagsspaziergänge geben wird. Dennoch sollte die TG Biberach weiterhin zu den großen Favoriten gehören. {....}