SR Spaichingen I - TG Biberach I: Erste erkämpft 4:4 und besiegelt Klassenerhalt
Die Erste mußte mit nur sechs Spielern nach Spaichingen reisen, erkämpfte zum Ende einer durchwachsenen Saison aber ein 4:4 und besiegelte damit endgültig den Klassenerhalt. Daß mit Rainer Wohlfahrt, Dirk Schindler und Oliver Rechtsteiner gleich drei zuverlässige Punktesammler in der Ersten fehlen würden, stand schon länger fest, Sonntag morgen fiel aber auch noch Spitzenspieler Oliver Weiß aus beruflichen Gründen aus und so mußte man zwei Bretter kampflos abgeben, da man die Zweite nicht schwächen wollte. Dafür sollten aber die beiden Ergänzungsspieler in die Bresche springen. Der ehemalige Biberacher Spitzenspieler Andreas Oettel feierte nach Jahren der Schachabstinenz ein erfolgreiches Comeback und einigte sich nach solidem Spiel an Brett 8 auf Remis. Diesem Vorbild folgte Stanislav Sokratov, der nach ausgeglichenem Spielverlauf einen weiteren halben Punkt am vierten Brett beisteuerte. Tobias Merk dominierte in einer sehr positionellen Partie und gewann Brett 5 souverän im Endspiel. Eine Weile später ging es Schlag auf Schlag: Holger Namyslo setzte seinen Gegenüber in einer ebenfalls sehr positionellen Partie stark unter Druck und landete zum Ende ein vernichtendes Springeropfer am zweiten Brett. Frank Zessin spielte mit viel Übersicht an Brett 7, sicherte sich erst einen Bauern und gewann später noch mehr, spielentscheidendes Material zum 4:3. Nicht ins Spiel kam hingegen, trotz Bauernopfer in der Eröffnung, Frank Wohlfahrt. Nach zähem Widerstand mußte er sich schlußendlich am sechsten Brett einer feindlichen Bauernübermacht ergeben. Damit landete die Erste, die ursprünglich als Mitfavorit auf den Titel in der Verbandsliga gestartet war, am Ende einer durchwachsenen Saison mit vielen verschenkten Partien und Siegen und bei 9:9 Punkten auf dem 5. Platz. Herausragend sind aber die Einzelergebnisse von Holger Namyslo (6,5/9) und Rainer Wohfahrt (5/8), die an den Brettern 2 und 3 zudem ungeschlagen blieben.
TG Biberach I - SV Langenau I: Erste sichert Klassenerhalt
Die erste Mannschaft bewies in der Verbandsliga Nervenstärke und konnte die zuletzt guten Leistungen aus den Pokalspielen wiederholen. Gegen Langenau kam das Team auch ohne Kapitän Dirk Schindler zu einem ungefährdeten und hochverdienten 5:3-Sieg und sicherte damit quasi und vorzeitig den Verbleib in der Verbandsliga. Spitzenspieler Oliver Weiß bewieß, daß er sein kurzes Formtief überwunden hat, und remisierte in ausgeglichener Stellung. Holger Namyslo brachte die Biber dann mit starker Leistung an Brett 2 schnell in Front. Tobias Merk ließ am fünften Brett ein weiteres verdientes Remis folgen und nach beiderseitig ungewöhnlichen Eröffnungswegen an Brett 6 und in unklarer Stellung einigte sich Frank Wohlfahrt mit seinem Gegenüber vorsorglich auf das dritte Unentschieden des Tages. Das gleiche Ergebnis erzielte Rainer Wohlfahrt, war aber damit nicht ganz glücklich. Nach starker Leistung und druckvollem Spiel mußte er zusehen, wie sich sein Gegner mit Minusbauer gerade noch in ein Springerendspiel am dritten Brett retten konnte. Dennoch stand es damit zur Zeitkontrolle nach vier Stunden 3:2 für Biberach. Die Entscheidung brachten nun die hinteren Bretter: Oliver Rechtsteiner und Frank Zessin spielten stark und ließen nie Zweifel an hochverdienten Siegen aufkommen, was ihre Gegner ein Weile nach der Zeitkontrolle schließlich einsahen. Die spannendste Partie des Tages hatte Stanislav Sokratov gegen einen starken Gegner auf dem Brett. Zwischenzeitlich schon drei Bauern weniger, erkämpfte sich der Biberacher im Turmendspiel beinahe das Remis, mußte schlußendlich aber doch kapitulieren. Dennoch war die Freude der Biberach groß, weil nach einem suboptimalen Saisonverlauf ein Abstiegsendspiel gegen Spaichingen vermieden werden konnte und ein Abstieg nur noch bei einer vernichtenden Abschlußniederlage rechnerisch möglich wäre.
SK Markdorf I - TG Biberach I: Viel Schatten für die Erste / Lage ernst
Die stark geschwächte erste Mannschaft vergab leichtfertig einen verdienten Erfolg beim Erzrivalen und Angstgegner Markdorf und steckt nach dem unnötigen 3,5:4,5 damit massiv im Abstiegskampf, nachdem einige Abstiegskandidaten erneut überraschend punkten konnten. Ohne Stanislav Sokratov, der studienbedingt fehlte, und nur zu Siebt, da Spitzenspieler Oliver Weiß kurzfristig wegen Krankheit ausfiel, ging es nach Markdorf und eigentlich hätten die Biber ein Happy-End verdient gehabt. Oliver Rechtsteiner egalisierte mit starker Leistung an Brett 7 den kampflosen Rückstand. Ein überragender Rainer Wohlfahrt brachte mit viel Übersicht und präzisem Angriff seinem Gegner, der bisher 5 Punkte aus 5 Runden am dritten Brett geholt hatte, die erste Niederlage bei und Biberach in Front. Nun "vergriff" sich jedoch ein zeitnotgeplagter Tobias Merk in besserer Stellung und verlor überraschend Brett 4. Ebenso überraschend verlor Frank Zessin in klarer Gewinnstellung seine Partie am achten Brett nach einem unglücklichen Blackout -- gleichfalls in Zeitnot. Frank Wohlfahrt brachte hingegen nie einen Fuß auf den Boden und stand nach gut vier Stunden auf verlorenem Posten an Brett 6. Kein Happy-end trotz über fünfeinhalb Stunden Kampf. Der 2:4-Rückstand lastete nun schwer auf Dirk Schindler und Holger Namyslo. Schindler hatte sich eine druckvolle Stellung erspielt, sein Gegner verteidigte aber geschickt. Im Endspiel gelang dem Biberacher jedoch das Kunststück, einen geringfügigen Vorteil am fünften Brett nach deutlich mehr als fünf Stunden sicher zu verwandeln. Weniger Glück hatte Namyslo, der an Brett 2 mehrfach Kopf und Kragen riskierte, um seine Partie zu gewinnen. Sein Gegenüber rührte Beton an und erklammerte nach über fünfeinhalb Stunden das Remis. Mit dieser unnötigen und bitteren Niederlage ist Biberach zwar noch Fünfter, aber hat nur noch einen Punkt Vorsprung auf den ersten sicheren Abstiegsplatz. Die Lage ist ernst und durch die junge Mannschaft muß dringend ein Ruck gehen. Wenn sich das Team an seinen Topscorern Rainer Wohlfahrt und Namyslo orientiert, sollten in den letzten beiden Runden gegen Abstiegskandidaten die nötigen Punkte gleichwohl zu holen sein.
TG Biberach I - SV Dicker Turm Esslingen I: Biberach siegt vorzeigtig gegen Esslingen, Namyslo bei DEM erfolgreich
Ein äußerst erfolgreiches Wochenende liegt hinter der TG Biberach, gelang doch der ersten Mannschaft nach dreiründiger Durststrecke ein wichtiger und verdienter Sieg gegen Esslingen, während Aushängeschild Holger Namyslo bei der Deutschen Einzelmeisterschaft für Furore sorgt. Wegen dessen Teilnahme an der DEM ist der Mannschaftskampf gegen Esslingen auch noch nicht beendet, da per Sonderregelung eine Verlegung der Partie von Namyslo möglich war. Eine 4,5:2,5 Führung und die Rückkehr der starken Mittelachse garantieren aber bereits den Biberacher Sieg. Frank Wohlfahrt trat an Brett 7 "schnell" kampflos in Vorlage, da Esslingen keinen Ersatzmann aufbieten konnte. Frank Zessin ließ am achten Brett in ausgeglichener Stellung einige Zeit später ein Sicherheitsremis folgen. Einen schweren Stand erwischte dieses Mal Spitzenspieler Oliver Weiß, der sich gegen einen starken Gegner und gefährlichen Angriff wehren mußte -- und schlußendlich auf verlorenem Posten stand. Die erneute Führung brachte nun Tobias Merk, der nach einer etwas zu passiven gegnerischen Spielweise am fünften Brett alle seinen Figuren in die Schlacht gegen den König warf und diesen quasi in der Grundstellung sehenswert erlegte. Daraufhin ließ Stanislav Sokratov ein weiteres Sicherheitsremis trotz leichter Endspielvorteile an Brett 4 folgen. Die Vorentscheidung sicherte Dirk Schindler, der eine kleine Ungenauigkeit seines Gegenübers in der Eröffnung genutzt hatte, um diesen zu ewiger Passivität zu verdammen. Anschließend blieb ihm am sechsten Brett alle Zeit der Welt, um einen präzisen und erfolgreichen Königsangriff zu lancieren. Das Meisterstück gelang am Ende Rainer Wohlfahrt, der sich erst gekonnt aus einer Verluststellung mogelte und nach über fünf Stunden Brett 3 beinahe noch gewann. Damit ist die Nachholpartie von Holger Namyslo nicht mehr entscheidend.
Holger Namyslo mit starkem Auftakt bei der DEM
Namyslo sorgte derweil über das Wochenende bei der Deutschen Meisterschaft für Aufsehen, als er -- obwohl klarer Underdog -- in den ersten beiden Runden zwei Internationale Meister (IM) sicher besiegte, die Tabellenführung übernahm und in Runde 3 den amtierenden Deutschen Meister, Großmeister Thomas Luther (ELO 2580), vor große Probleme stellte. In einer spannenden und teilweise hochdramatischen Partie erwehrte sich der Biberacher geschickt wütenden Angriffen und erreichte sogar eine Remisstellung. Jedoch gelangt es Luther mit einer letzten taktischen Feinheit, nach fünf Stunden doch noch den Favoritensieg davonzutragen. Dennoch ist die Leistung von Namyslo mehr als bemerkenswert und man darf auf den Rest des Turniers gespannt sein. Der aktuell Tabellenachte (von 40 Teilnehmern) traf dabei am Montag nachmittag auf IM Henrichs. Schachinteressierte können das Wohl und Wehe des Bibers online auf der Homepage des Turnierausrichters (www.schachclub1957.de) mitverfolgen -- die Partie gegen Luther kam gar live.
SV Ebersbach I - TG Biberach I: Weitere bittere Niederlage für Biberach
Das neue Jahr begann für die Schachabteilung der TG Biberach am Sonntag nicht sonderlich erfreulich. Beim Oberligaabsteiger Ebersbach setzte es für die Erste im dritten Duell mit einem Aufstiegskandidaten die dritte Niederlage in Folge -- und diese fiel mit 6:2 auch noch sehr deutlich aus. Zwar wurden die Biber mal wieder unter Wert geschlagen, aber die Situation sollte nicht täuschen: Gegen Esslingen muß nun ein Sieg her, um ein unnötiges Abrutschen in den Abstiegskampf zu vermeiden. Begonnen hatte es im Unterland eigentlich recht gut. Dirk Schindler nahm in ausgeglichener und vereinfachter Stellung und bei guten Aussichten für die gesamte Mannschaft ein Remisangebot an Brett 6 an. Rainer Wohlfahrt befreite sich vom gegnerischen Druck und spielte in gegnerischer Zeitnot stark. Sein Gegenüber konnte das Remis an Brett 3 aber noch halten. Den ersten Rückschlag erlitt Biberach als Spitzenspieler Oliver Weiß den falschen Verteidigungsplan fand und gute eigene Chancen übersah, sodaß er nach 20 (!!) Runden in Folge erstmals wieder als Verlierer das Brett verlassen mußte. Am achten Brett kämpfte Oliver Rechtsteiner unterdessen mit viel Finesse in einem ausgeglichenen Endspiel um entscheidenden Vorteil. Allerdings gelang es auch seinem Gegner die Stellung noch remis zu halten. Ein weiterer Rückschlag bildete nun die Niederlage von Tobias Merk an Brett 5, der in zweischneidiger, aber aussichtsreicher Stellung nach großem Kampf den Kürzeren zog. Noch schlimmer erwischte es Stanislav Sokratov, der in deutlich vorteilhafter Stellung am vierten Brett einen Bauern einstellte und trotz leidenschaftlichem Widerstand über fünf Stunden diesen Nachteil nicht mehr kompensieren konnte. Mehr Glück hatte in dieser Hinsicht Holger Namyslo an Brett 2: Nachdem er unter Druck geraten war und einen Bauern und die Qualität geben mußte, lief er zu großer Form auf und rang seinem Gegenüber in eigentlich aussichtsloser Stellung ein Unentschieden ab. Ein noch versöhnlicheres Ende blieb den Bibern aber verwehrt, als Frank Wohlfahrt in Zeitnot den falschen Plan fand, um seine zuvor gut erarbeitete Gewinnstellung zu verwerten, am Ende alles auf eine Karte setzte und nach fast sechs Stunden mit leeren Händen dastand. In der Tabelle rangiert Biberach jetzt mit 4:6 Punkten im Mittelfeld, sollte sich aber den nahenden Abstiegsplätzen bewußt sein. Mit zwei Siegen gegen Esslingen und in Spaichingen sind mögliche Gespenster aber leicht zu bannen -- zumindest der Papierform nach.
TG Biberach I - SF Pfullingen I: Empfindliche Niederlage für Biberach
Beim Heimspiel gegen Topfavorit Pfullingen wollte die erste Mannschaft der TG Biberach am Sonntag Wiedergutmachung für die deutliche Niederlage gegen Jedesheim leisten und wieder in die Erfolsspur zurückkehren. Entsprechend motiviert legten die Biber vor, hatten den Gegner quasi schon im Sack, ehe am Schluß die Nerven flatterten und mangels ausreichender Abgeklärtheit das Match noch aus der Hand gegeben wurde. Am Ende stand wie in den Vorjahren eine mehr als ärgerliche 3,5:4,5 Niederlage. Damit sind nicht nur alle Aufstiegsträume Geschichte, sondern es wäre angebracht vorsorglich einen Blick über die Schulter zu werfen, um einen unnötigen Abstiegskampf zu vermeiden. Beim vielversprechenden Beginn legte Holger Namyslo ein hohes Tempo vor und bestrafte eine gegnerische Eröffnungschwäche an Brett 2 nach 20 Minuten im 9. Zug. Spitzenspieler Oliver Weiß steuerte eine Weile später in völlig ausgeglichener Stellung ein Remis bei. Dirk Schindler hatte sich am sechsten Brett etwas Raumvorteil erarbeitet, sein Gegner konterte aber geschickt und nach dem Abtausch quasi aller Figuren blieb ein friedliches Remis. Bessere Nerven brauchte Tobias Merk, der gehörig unter Druck geriet, für seinen König aber stets den letzten Ausweg fand, um schlußendlich mit Gegenangriff den vollen Punkt an Brett 5 zu holen. Rainer Wohlfahrt hatte am dritten Brett selbst guten Angriff. Als dieser nicht durchschlug, lenkte er gekonnt in ein Remisendspiel über und brachte das 3,5:1,5. Als dann alles gegessen schien, kam der große Rückschlag. Oliver Rechtsteiner hatte an Brett 8 aus mannschaftstaktischen Gründen in besserer Stellung ein Remisangebot ablehnen müssen, verlor danach aber völlig den Faden und vergab erst seinen Vorteil und dann die gesamte Partie. Am vierten Brett agierte Stanislav Sokratov stark und hatte sich bereits Vorteile erarbeitet, ehe er von einem Gegenangriff mit lethalen Folgen auf dem falschen Fuß erwischt wurde. Frank Wohlfahrt konnte sich dafür zwischenzeitlich aus arg bedrängter Stellung befreien und gewann mit etwas gegnerischer Mithilfe eine Figur. Allerdings versäumte er danach erst eine Gewinnchance und ließ sich dann leider im Remisendspiel noch die Butter vom Brot nehmen.
SV Jedesheim 1921 I - TG Biberach I: Erste handelt sich 2,5:5,5 Packung ein
Die Erste agierte gegen den mit zahlreichen Österreichern und Russen gespickten SV Jedesheim zu unclever, handelte sich eine 2,5:5,5 Packung ein und vergab damit an dem für sie rabenschwarzen Wochenende die Chance, sich an der Tabellenspitze festzusetzen. Holger Namyslo kam nach unklarem Partieverlauf an Brett 2 mit einem Mehrbauern aus der Zeitkontrolle, da die Stellung aber trotzdem noch sehr schwierig war und die Aussichten an den anderen Brettern noch gut waren, einigte er sich auf Remis. Allerdings sollte es dann ganz dicke kommen: Frank Wohlfahrt hatte ein frühes Remisangebot abgelehnt, kam aber später in Zeitnot und in Stellungsprobleme und konnte das siebte Brett nicht halten. Dirk Schindler hatte sich in passiver Stellung erst gut eingeigelt, stand in gegnerischer Zeitnot nach einer Abwicklung sogar besser, überschritt aber selbst etwas unverständlich die Zeit an Brett 6. Trotz aktiverem Spiel und (leider rein) optischer Überlegenheit mußte sich Rainer Wohlfahrt am dritten Brett nun mit Remis begnügen, da sein Gegenüber geschickt verteidigte. Stanislav Sokratov verlor sogar Brett 4, nachdem er per Bauernopfer in der Eröffnung klare Vorteile verbuchen konnte, dann aber keinen gewinnbringenden Angriffsplan fand. Der einzige Biberacher Sieg blieb Frank Zessin vorbehalten, der am achten Brett mit starkem Spiel erst eine Qualität und dann sicher das Endspiel gewann. Spitzenspieler Oliver Weiß setzte gleichzeitig dem russischen Fidemeister Anistratov schwer zu und eroberte einen Bauern, das Läuferendspiel war aber trotz viel Raffinesse nicht mehr zu gewinnen. In der letzten Partie des Tages mußte sich hingegen Tobias Merk gegen einen Minusbauer wehren, nachdem sein Gegner im Mittelspiel stark agierte. Leider war das Endspiel an Brett 5 nicht zu halten. Durch diese Niederlage und die unerwartete Schwäche der letztes Jahr so starken Mittelachse hat sich Biberach vorerst aus dem Aufstiegskampf verabschiedet und kann entspannt in die nächste Runde gegen Topfavorit Pfullingen gehen.
TG Biberach I - SK Bebenhausen 1992 II: Erste bleibt vorne dabei
Am Sonntag galt es für die erste Mannschaft der TG Biberach, gegen Bebenhausen II Revanche zu nehmen für ein unnötiges 4:4 im Vorjahr, allerdings taten sich die Biber gegen die nach vielen Ausfällen als Abstiegskandidat gehandelten Unterländer überraschend schwer. Am Ende gab es aber doch ein sicheres 5:3.
Frank Wohlfahrt gewann sehenswert und rasend schnell nach elf starken Zügen am sechsten Brett. Rainer Wohlfahrt ließ ein Remis folgen, nachdem ein Qualitätsopfer zu einer scharfen Angriffsstellung geführt hatte, sein Gegenüber an Brett 3 aber immer noch einen rettenden Zug fand. Als sich Frank Zessin am achten Brett plötzlich einer offenen und unklaren Stellung gegenübersah, einigte er sich gleichfalls friedlich. Die 3:1 Führung bescherte nun Spitzenspieler Oliver Weiß mit starken Turmendspielkünsten. Mit diesem Sieg bleibt er zudem nun schon 17 Runden ungeschlagen -- eine bemerkenswerte Bilanz. Den einzigen Rückschlag mußte Dirk Schindler verkraften, der in einer Stellung mit beidseitigen Chancen leichtfertig zuviel Zeit verbrauchte und in Zeitnot mehrere gute Gewinnchancen ausließ. Am Ende verlor er Brett 5. Brettnachbar Stanislav Sokratov ließ sich davon aber nicht beeindrucken, hatte einen Bauern für besseres Spiel geopfert und verteidigte sich nach einem Gegenopfer sehr geschickt und erfolgreich zum 4:2. Daraufhin willigte Oliver Rechtsteiner nach schöner Leistung in etwas besserer Endspielstellung an Brett 7 ins Remis ein, um den Mannschaftssieg zu besiegeln. Den Endstand brachte schließlich Holger Namyslo, der sich am zweiten Brett mit Remis begnügen mußte, nachdem er sich zwar sehr bemüht, aber nicht die beste Strategie gefunden hatte. Mit diesem Erfolg bleibt Biberach verlustpunktfrei an der Spitze und scheint gut gerüstet für die Runden der Wahrheit -- bei denen aber noch eine kleine Leistungssteigerung nötig sein dürfte. In drei Wochen geht es zum starken Auftsteiger aus Jedesheim, dann kommt Topfavorit Pfullingen an die Riß und schließlich wartet Oberligaabsteiger Ebersbach. Damit ist zum Jahreswechsel das Feld auf alle Fälle bereits sortiert.
TG Biberach I - SC Kirchheim/Teck I: Erfolgreicher Saisonauftakt: Wieder Tabellenführer
In der letzten Saison war die erste Mannschaft der TG Biberach erst in der letzten Runde denkbar knapp am erstmaligen Aufstieg in die Oberliga gescheitert. Für die kommende Saison konnte nun der Verlust von Reimund Lutzenberger, der ab Mitte der Saison schmerzlich vermißt wurde, durch Neuzugang Stanislav Sokratov aus Ravensburg kompensiert werden und mit Frank Zessin wurde aus der Zweiten ein starker "neunter Mann" als permanenter Ergänzungsspieler hochgezogen. Derart verstärkt lautete die selbstbewußte Parole vor Saisonstart: "Meisterschaft und Aufstieg." Allerdings ist die Konkurrenz mit dem schon letztjährigen Topfavoriten Pfullingen, den mit einem Russen und mehreren starken Österreichern verstärkten Aufsteigern aus Jedesheim, Oberligaabsteiger Ebersbach und Dauerrivale Markdorf vielleicht noch stärker als letztes Jahr. Allerdings ließen sich die Biber davon (noch) nicht schocken und wiederholten (beinahe) den exzellenten Kantersieg zum Auftakt. Letztes Jahr wurde Langenau mit 7:1 regelrecht überrollt, dieses Mal erwischte es Kirchheim/Teck mit 6,5:1,5.
Spitzenspieler Oliver Weiß akzeptierte in völlig ausgeglichener Stellung ein Friedensangebot seines Gegners und blieb nun schon seit 16 (!!) Runden in Folge ohne Niederlage. Rainer Wohlfahrt ließ einen vollen Punkt an Brett 3 folgen, nachdem er eine sehr scharfe Eröffnung gewählt hatte und mit besseren Theoriekenntnissen sicher gewann. Die Führung wurde bald darauf von Dirk Schindler ausgebaut, der sich am sechsten Brett stets einen positionellen Vorteil bewahrt hatte. Als es ihm zudem gelang, die Stellung zu öffnen, war der Sieg durch einen feinen Mattangriff schnell gesichert. Den einzigen Rückschlag mußte anschließend Tobias Merk hinnehmen, als er beherzt auf Angriff spielte, aber ohne durchschlagenden Erfolg blieb. Nach dem Gegenschlag blieb ihm später nur die Aufgabe von Brett 5. Dies kompensierte Frank Wohlfahrt, indem er seine Vorteile am siebten Brett ausnutzte und seinen in Zeitnot geratenen Gegner schlußendlich völlig überspielte. Spannender machte es Oliver Rechtsteiner, der an Brett 8 eine starke Partie mit Mehrbauern spielte, aber die Nerven einiger Mitspieler durch seine Zeitnot nochmal stark strapazierte. Am Ende gewann er jedoch sehr sicher und hochverdient. Holger Namyslo brillierte mit seinen Endspielkünsten, nachdem er am zweiten Brett im Mittelspiel erst einen gegnerischen Doppelbauern erzwang und diesen minimalen Vorteil nach fünf Stunden lehrbuchreif verwertete. Ebenfalls mit großem Einsatz und starken Endspielkenntnissen gab Sokratov sein erfolgreiches Debüt an Brett 4. Während der Partie hatte er sich einen kleinen Vorteil erspielt und knetete seinen Gegenüber fast über die maximale Distanz von sechs Stunden, bis auch dieses Endspiel gewonnen war. Durch diesen klaren und hochverdienten 6,5:1,5-Sieg gegen erfahrene und etablierte Kirchheimer hat die (noch immer) junge Biberacher Mannschaft bewiesen, daß sie inzwischen wirklich zu den großen Mannschaften der Verbandsliga gehört und sich gleich wieder die Tabellenführung gesichert. Findet der Traum vom "Oberliga-Wunder" also seine Neuauflage? Man darf gespannt sein...