Nachdem Biberach den Bezirkspokal jahrelang
dominiert hatte, mußte man in den letzten beiden
Jahren unschöne Erstrundenniederlagen hinnehmen.
Heuer versuchte Langenau II mit taktischer
Aufstellung den Bibern ein Bein zu stellen, aber
diese liesen sich nicht übertölpeln.
An Brett 4 hatte Albrecht Weidel seinen Gegner stets im
Griff und gewann schnell und problemlos.
Allerdings kippte am zweiten Brett plötzlich die
Partie von Holger Namyslo. Eine Niederlage hätte
für unerwarteten Druck gesorgt, aber der
Routinier konnte sich in gegnerischer Zeitnot mit
viel Glück noch in ein schmeichelhaftes Remis
mogeln. Dies ermöglichte es sowohl Spitzenspieler
Oliver Weiß als auch Rainer Birkenmaier an Brett
3, ihre guten Stellungen Remis zu geben und so
den 2,5:1,5 Mannschaftserfolg zu besiegeln. In
der Nachmittagsrunde wartete mit Weiße Dame Ulm
der nächste Verbandsligist und dieser war in
Bestbesetzung angetreten. Da bei Biberach jedoch
Spitzenmann Wolfgang Mack als Zuschauer
vorbeigekommen war, verzichtete Birkenmaier
kurzerhand auf einen Einsatz und Mack machte es sich am ersten Brett bequem.
Namylso hatte sich nun strategisch an Brett 4
gesetzt und gewann dieses schnell und
kompromißlos. Da auch Weiß am zweiten Brett mit
seinem Gegner kurzen Prozeß machte, lag Biberach
bald 2:0 in Front. Zwar mußte jetzt Weidel an
Brett 3 die Waffen strecken, aber Mack sicherte
mit einem Remis am Spitzenbrett den 2,5:1,5
Erfolg. Dabei hatte der Biberacher vermutlich
sogar eine gewinnträchtige Variante ausgelassen,
war aber nie in Gefahr. Mit den beiden
Mannschaftsiegen zogen die Schachbiber ins
Halbfinale des Oberschwabenpokals ein und sind
(zusammen mit Langenau I) nun der große Favorit.
Nach zwei peinlichen Erstrundenniederlagen
in Folge war die TG Biberach Ende letzten Jahres
(endlich) wieder in die Endrunde des
Bezirkspokals eingezogen: Am Samstag, 19.01.2013,
standen nun in Wetzisreute sowohl das Halbfinale
als auch das Endspiel auf dem Programm. Dabei
behielten die Schachbiber zweimal die Oberhand,
konnten sich nach zweijähriger Abstinenz erneut
als oberschwäbischer Pokalsieger feiern lassen
und sind für den württembergischen Pokal
qualifiziert. Die heimliche Hoffnung ist
natürlich, daß der Lauf erneut bis ins
Achtelfinale des Deutschland-Cups andauert.
Im Halbfinale warteten zunächst die SF
Wetzisreute. Da in der Pokalmannschaft die
Reihenfolge der Aufstellung vor jedem Spiel
beliebig geändert werden darf, machte Oberligist
Biberach davon regen Gebrauch und setzte Albrecht
Weidel ans zweite Brett. Dieser nahm seine
Gegnerin in Rekordgeschwindigkeit auseinander und
konnte sich so zügig zu einem guten Mittagessen
verabschieden. Die weiteren Biber hatten gegen
den Landesligisten schwerer zu kämpfen, aber
letztlich machte sich der Spielstärkenunterschied
doch bemerkbar und auch Holger Namyslo, Oliver
Weiß und Rainer Birkenmaier gewannen ihre Partien
letztlich souverän.
Mit einem klaren 4:0 zog man
so ins Finale ein, wo in der Nachmittagsrunde die
erste Mannschaft des TSV Langenau wartete. Diese
hatte mit 2,5:1,5 knapp gegen den SV Friedrichshafen die Oberhand behalten.
Verbandsligist Langenau hatte auf seine
Topbesetzung verzichtet und dafür drei hungrige
Nachwuchsspieler geschickt, die durch den alten
Fuchs Manfred Lachmayer ergänzt wurden. In der
Tat sollte sich Biberach, wie schon in der
Vorrunde gegen die zweite Langenauer Mannschaft,
schwer tun. Frisch gestärkt und gut ausgeruht
nahm nun Weidel am ersten Brett Platz, mußte
allerdings in ausgeglichener Stellung gegen den
Topscorer des Pokalturniers, Simon Stork, ein
Remis akzeptieren. An den Brettern 2 und 3 taten
sich derweil Holger Namyslo und Rainer
Birkenmaier schwer und nahmen in durchaus
unklaren Stellungen Remisangebote an. Damit
hatten die Langenauer allerdings ihren Kapitän
Lachmayer im Stich gelassen. Der konnte sich mit
viel Routine gerade so den Angriffen von Oliver
Weiß am vierten Brett erwehren und in ein
schwieriges Figurenendspiel retten. Hier
bestanden sogar durchaus Remischancen für den
Langenauer, aber Weiß nutzte jetzt gekonnt seine
ganze Spielstärke und Endspielkenntnisse aus und
führte Biberach so sicher zum 2,5:1,5 und damit zum Pokalsieg.
Die Schachbiber hoffen jetzt, daß die Rückkehr in
den Württemberg-Pokal ähnlich erfolgreich
verläuft wie vor wenigen Jahren, als Biberach
auch dieses Turnier dominierte. Das Endziel ist
es, sich ein weiteres Mal für die Teilnahme am
deutschen Schachpokal zu qualifzieren. Dazu ist
es allerdings notwending, zumindest das Finale
auf württembergischer Ebene zu erreichen. Das ist
ein durchaus begehbarer, aber kein leichter Weg.
Am Sonntag, 09.06.2013, hatte die TG Biberach im Viertelfinale des württembergischen Mannschaftspokals mit dem SV Nürtingen einen alten Bekannten zu Gast -- und bekundete unerwartete Probleme. Am Ende zogen die Schachbiber nach einem 2:2 Unentschieden gegen den kommenden Verbandsligagegner mit Losglück ins Halbfinale ein.
Spitzenspieler Wolfgang Mack hatte seine Partie von Beginn an sehr scharf und offensiv angelegt, allerdings dieses Mal den falschen Plan verfolgt. Daher geriet er gegen einen umsichtig verteidigenden Gegner schnell ins Hintertreffen und mußte bereits nach einer guten Stunde die Waffen strecken. Der große Favorit Biberach geriet damit früh unter Druck und die restlichen Biber mußten auf aggressivere Spielweisen umstellen. Hierbei öffnete Oliver Weiß, taktisch an Brett 4 spielend, seine Stellung etwas zu weit und geriet ebenfalls stark in Bedrängnis.
Allerdings gelang es Holger Namyslo nach drei Stunden zunächst am zweiten Brett für den zwischenzeitlichen Ausgleich zu sorgen. Kurz darauf mußte jedoch Weiß seine Partie verloren geben, sodaß aller Druck nun auf Rainer Birkenmaier an Brett 3 lastete. Biberach brauchte einen Sieg, um sich noch in einen Losentscheid retten zu können. Auch wenn sich Birkenmaier eine solide Stellung erarbeitet hatte, stand er doch vor einer schweren Aufgabe. Mit viel Geduld und Übersicht konnte er letztlich seinen Gegner doch austaktieren und in ein vorteilhaftes Turmendspiel überleiten -- welches er souverän in einen vollen Punkt verwandelte.
Damit stand es 2:2 und angesichts von Biberacher Siegen an den Mittelbrettern und Niederlagen an den Brettern 1 und 4 ergab auch die Berliner Wertung ein Unentschieden. Beim nun anstehenden Losen stand Schachgöttin Caissa den Schachbibern (angesichts der abgelaufenen Oberligasaison kann man sagen: zur Abwechslung) bei und führte sie zu einem letztlich glücklichen Halbfinaleinzug. In der Gesamtbetrachtung bewahrheitete sich ein weiteres Mal, daß der Pokal eigene Gesetze hat, da ein überraschend verlorenes Brett bei insgesamt nur vier Brettern bereits fatale Folgen haben kann. Im Halbfinale geht es in knapp zwei Wochen zum SK Lauffen, Verbandsligist der Nordstaffel, und es steht zu hoffen, daß es die Schachbiber weniger spannend machen werden und bereits vor dem Losentscheid gewinnen können. Allerdings ist der kommende Gegner auch nicht leichter zu spielen als die bereits stark auftretenden Nürtinger.
Am Sonntag, 23.06., kam die Pokalmannschaft der TG Biberach beim SK Lauffen mit 0,5:3,5 fürchterlich unter die Räder und verpaßte mit dem Einzug ins Finale des Württembergischen Mannschaftspokals auch die erneute Qualifikation zum Deutschlandpokal. Angesichts der Trauer wegen des überraschenden Tods von Benno von Wedel, langjähriger Leistungsträger der ersten Mannschaft, war diese Niederlage aber nachrangig.
Die Schachbiber mußten beim SK Lauffen, starker Verbandsligist in der Nordstaffel, auf einige Spitzenspieler verzichten und erwischten im Halbfinale des Württembergischen Mannschaftspokals keinen guten Tag. Einzig Albrecht Weidel konnte am Spitzenbrett groß aufspielen und erkämpfte sich gegen Gunnar Schnepp, zuletzt Schreck etlicher Internationaler Meister, ein hochverdientes Unentschieden. Die anderen Biberacher wehrten sich zwar tapfer, mußten aber letztlich doch alle ihre Partien verloren geben. Mit der 0,5:3,5 Niederlage verpaßten die Biber den Einzug ins Finale und damit auch die erneute Qualifikation für die Teilnahme am Deutschen Mannschaftspokal deutlich.
Dr. Benno von Wedel verstorbenDie TG Biberach trauert um Dr. Benno von Wedel (+18.6.2013). Im Alter von 82 Jahren hat unser Schachfreund Benno von Wedel nach kurzer, schwerer Krankheit, diese Welt verlassen. Geboren in der Nähe von Berlin erlangte er seine ersten schachlichen Erfolge in Mainz. Nachdem es ihn in den 60er-Jahren beruflich nach Biberach verschlagen hatte, schloss er sich der Schachabteilung der TG Biberach an und spielte eine wichtige Rolle bei der Neuausrichtung 1972/73. Er war dann über 3 Jahrzehnte eine wichtige Stütze der ersten Mannschaft. Viele Jahre spielte er am 1. Brett. Er gewann in diesen Jahren häufig die Biberacher Stadtmeisterschaft und wurde auch Bezirksmeister in Oberschwaben. Nach seinem Rückzug vom Nahschach im Sommer 1999 – als Ersatzmann spielte er die letzte Partie für die Mannschaft in 2001 – feierte Benno von Wedel zahlreiche Erfolge als Fernschachspieler. Fernschach wurde zu seiner großen Leidenschaft. Der TG Biberach blieb er als Archivar und Kommentator der Schachpartien stets verbunden. Mit seinen kritischen und pointierten Analysen, die er aber stets mit einem aufmunternden Zuspruch verband, hatte er auch Anteil an den großen Erfolgen der letzten Jahre. Der Schachabteilung diente er weiterhin als Kassenprüfer und bei seinem letzten Prüfungsbericht sahen wir ihn noch vor kurzem und ahnten nicht, dass es das letzte Mal war. |