4er Viererpokal 2006


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Am Samstag, 04.03.2006, erlebten die Biber im 4er-Pokal-Halbfinale in Blaustein wahrlich ein Wechselbad der Gefühle. Erst war das Spiellokal bitterkalt, dann verrichtete der Bullerofen seinen Dienst und sorgte dafür, daß man gehörig ins Schwitzen kam. Damit ist gleichzeitig auch der Spielverlauf treffend charakterisiert:
Holger Namyslo kam am zweiten Brett erst nicht richtig auf Touren, unterschätze ein Opfer gewaltig und plötzlich brannte es lichterloh. Am Ende stand ein mit viel Geschick erkämpftes, aber doch glückliches Remis. Auch die Offensivkraft von Spitzenspieler Oliver Weiß schien etwas "eingefroren" zu sein, sodaß er schließlich in geringfügig besserer Stellung ein Friedensangebot annahm. Leider wurde Adrian Stehr jetzt aber von einem Gegenangriff übel erwischt. Nachdem er in schön herausgespielter Angriffsstellung zu passiv agierte, stand er damit am Ende mit leeren Händen da. Die Verantwortung lastete daher auf Dirk Schindler, der sich an Brett 3 bereits klare Vorteile erspielt hatte. Ein Vorsichtszug brachte ihn aber nochmals gehörig in die Bredouille und wie seinen Gegner in hochgradige Zeitnot. Hier gelang es ihm aber mit viel Geschick und etwas Glück einen verdienten Sieg zu landen und damit beim 2:2 Endergebnis für die bessere Brettwertung zu sorgen. Im Finale in knapp zwei Wochen geht es nun wohl gegen den Erzrivalen und Angstgegner Markdorf. Gut ins Bild paßte auch, daß die Pokalmannschaft bei katastrophalen Verkehrsverhältnissen mit dem Rückweg mindestens ebenso hart zu kämpfen hatte wie zuvor mit dem Gegner.


Am Samstag, 01.04.2006, stand das 4er-Pokalfinale in und gegen Lindau an, welches auch souverän mit 2,5:1,5 gewonnen wurde. Spitzenmann Oliver Weiß einigte sich in geringfügig schlechterer Stellung mit dem Gegner auf Remis. Eine Weile darauf mußte Dirk Schindler an Brett 4 die Waffen strecken, nachdem er in solider und aussichtsreicher Stellung eine taktische Feinheit übersehen hatte. Holger Namyslo spielte am zweiten Brett stark auf Angriff und gewann ungefährdet. Damit hing alles an Rainer Wohlfahrt, der eine scharfe Partie auf dem Brett hatte. Nachdem er den gegnerischen Angriff am Königsflügel lahm legen konnte, zeitigte seine eigene Attacke am Damenflügel verdienten und durchschlagenden Erfolg. Damit ist Biberach wieder um einen Pokaltitel reicher, die Feierlichkeiten währten aber nur kurz, weil das Augenmerk schon dem folgenden Saisonfinale und dem erhofften Vorstoß in die dritte deutsche Liga galt.


Die Schachabteilung der TG Biberach hatte sich mit ihrem Sieg im Bezirkspokal für die württembergische Vierer-Pokalrunde qualifiziert und mußte am Sonntag, 21.05.2006, in Murrhart beim Vertreter des Bezirks Stuttgart Ost antreten. In Murrharts Reihen ragt v.a. die Internationale Meisterin Marina Olbrich, die auch schon Deutsche Einzelmeisterin war, hervor. Obwohl Biberach wegen berufsbedingter Absagen zudem ersatzgeschwächt antreten mußte, waren die Biber dennoch hoffnungsfroh -- und sollten damit recht behalten.
Oliver Rechtsteiner hatte seinen Gegner am vierten Brett sicher im Griff und gewann ebenso schnell wie überzeugend. Eine ganz Weile später folgte Frank Wohlfahrt diesem Vorbild und gewann souverän Brett 3. Damit stand Murrhart gewaltig unter Druck, während es Holger Namyslo und Rainer Wohlfahrt in ihren ausgeglichenen Stellungen "gemütlich" angehen konnten. Beide einigten sich schließlich auf ungefährdete Remis und sicherten damit den 3:1 Endstand. Durch diesen Sieg steht Biberach im Halbfinale des Württembergischen Mannschaftspokals und trifft dort Ende Juni aller Voraussicht nach auf Oberligaabsteiger Ebersbach. Sollten die Biber auch diese Begegnung gewinnen, dürfen sie nicht nur um den württembergischen Pokal spielen, sondern hätten sich mit der Endspielteilnahme auch für die Deutsche Pokalmeisterschaft qualifiziert. Hier bestünde die Chance auf namhafte Bundesligagegner wie z.B. den Deutschen Meister OSC Baden-Baden zu treffen.


Biberach erlitt am Sonntag, 18.06.2006, im Halbfinale des Württembergischen 4er-Pokals eine auf den ersten Blick katastrophale 0,5:3,5-Niederlage beim Oberligaabsteiger Ebersbach/Fils. Allerdings erging es den Bibern, die auf ihren Spitzenspieler Oliver Weiß verzichten mußten, gegen einen in Bestbesetzung angetretenen Gegner wie so mancher Mannschaft bei der Fußball-WM: gut gespielt, in den entscheidenen Momenten vielleicht etwas zu unclever und sich am Ende unter Wert verkauft.
Am dritten Brett sah es fast schon so aus, als könne Tobias Merk den Anzugsvorteil des Gegners kompensieren, als er doch noch von einem schönen Bauernopfer eiskalt erwischt wurde. Trotz großer Gegenwehr mußte er schließlich die Segel streichen. Besser machte es zunächst Dirk Schindler, der mit viel Übersicht seinem Gegenüber regelrecht die Königs- und Bauernstellung umpflügte. Durch etwas übertriebene Vorsicht an Brett 4 brachte der Biberacher seinen Kontrahenten aber wieder ins Spiel und sich selbst in Zeitnot. Mit wenigen Sekunden auf der Uhr gelang ihm zwar nochmals ein Gegenschlag, aber die Chance auf den vollen Punkt war verpaßt und das Endspiel für keinen mehr zu gewinnen. Im Pech waren die beiden Spitzenbretter: Rainer Wohlfahrt suchte in einer scharfen Partie sein Heil im Königsangriff und verzichtete auf ein Remis, landete schlußendlich aber in einem schweren Endspiel. Hier übersah er am Ende leider eine Remisvariante und mußte eine unglückliche Niederlage hinnehmen. Holger Namyslo kämpfte am ersten Brett ebenfalls erbittert, agierte in leicht schlechterer Stellung geschickt, fand aber im Endspiel den falschen Plan und zog damit nach über fünf Stunden ebenfalls den Kürzeren. Summa summarum wäre in einem spannenden und knappen Match ein 2:2 möglich gewesen, jedoch hätte dies aufgrund der Brettwertung ebenfalls zum nicht unverdienten Biberacher Ausscheiden geführt. Ärgerlich ist nur, daß damit die erstmalige Qualifikation für die Deutschen Pokalmeisterschaften knapp verpaßt wurde.

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