Während nach Saisonende in der ersten und in der zweiten Mannschaft lange Gesichter vorherrschten (siehe TG-Report 02/2014), freuten sich die Spieler der Dritten über Platz 2. In der Stadtmeisterschaft lief Titelverteidiger Rainer Birkenmaier nach einem holprigen Start zu großer Form auf.
Seit Jahren lautet das Ziel der dritten Mannschaft in der Kreisklasse den Abstieg zu vermeiden (was ab und an auch schon schief ging), möglichst eine gute Saison zu spielen und vor allem Spaß am Schach zu haben. Die heurige Saison sollte sich hingegen völlig unerwartet entwickeln.
Der Saisonauftakt ging beim SV Jedesheim III knapp mit 3,5:4,5 verloren, mit einem hart umkämpften 4,5:3,5 Heimerfolg gegen den SC Obersulmetingen II vermied die Dritte jedoch einen Fehlstart. Nach einem soliden 4:4 beim letztjährigen Vizemeister SV Thalfingen waren die Mannen um Walter Scherer somit auch froh, sich im Tabellenmittelfeld etabliert und eine vermeintlich entspannte Saison vor sich zu haben.
In Runde 4 dominierten die Biber schließlich das Lokalderby gegen den SV Steinhausen und gewannen verdient deutlich 6:2. Da die führenden Teams parallel schwächelten, schnupperte die Schachabteilung nun plötzlich an der Tabellenspitze. Schach verkehrt sollte es nun in der fünften Runde geben. Alle Teams der oberen Tabellenhälfte verloren völlig unerwartet gegen die Underdogs der unteren Hälfte – aber Biberach konnte davon nicht profitieren, war man doch selbst ziemlich unnötig mit 3,5:4,5 beim TSV Berghülen unter die Räder gekommen. Zwei Runden vor Schluß trennte den Vorletzten Thalfingen und den Tabellenführer TSV Langenau III somit nur ein Punkt, dazwischen lagen fünf Mannschaften.
In dieser Situation ging es in der Vorschlußrunde gegen Langenau und die Dritte spielte gut, kam aber nicht über ein 4:4 hinaus. Damit hatte Biberach in der Schlußrunde noch immer Chancen auf die Meisterschaft, befand sich gleichzeitig aber wieder in Abstiegsgefahr. Mit viel Routine und Nervenstärke fuhr man jedoch einen verdienten 5:3 Erfolg gegen die TSG Ehingen ein und klassierte sich letztendlich mit 8:6 Punkten auf Platz 2. Langenau hatte sich gegen Berghülen keine Blöße mehr gegeben. Anstatt den vergebenen Chancen nachzutrauern, überwog bei der dritten Mannschaft der Schachabteilung die Freude über eine völlig unerwartete Vizemeisterschaft und eine starke Saison – in einer Liga, die so umkämpft und ausgeglichen war wie noch nie. Zudem hatte man bei einer durchweg starken Mannschaftsleistung mit Dieter Rybka (5/7) auch einen Spieler unter den Topscorern der Liga plaziert.
Im Vorjahr hatte sich Rainer Birkenmaier den Titel in einem Herzschlagfinale (und Novum) noch mit Seriensieger Holger Namyslo teilen müssen. Dieses Jahr mußte Namyslo beim Turnier passen, dafür ließ Birkenmaier nur zwischendurch kurz Zweifel an seiner Dominanz aufkommen. Am Ende einer spannenden Stadtmeisterschaft holte er sich letztlich doch überlegen mit acht Punkten aus neun Runden (und in "Namyslomanier" ohne Einzelniederlage) erstmals den alleinigen Titel. Zweiter wurde schließlich doch Geheimfavorit Christian Hoops. Zwischenzeitlich schien dieser den Titelverteidiger gar vom Thron zu stoßen und hatte beim Remis in der direkten Begegnung klare Gewinnchancen ausgelassen. Im letzten Turnierdrittel litt Hoops jedoch unter einer Schwächephase und fiel zurück. Mit einer starken Abschlußpartie im direkten Duell gegen Robert Vetter sicherte sich Christian Hoops (6,5/9) aber doch noch die Vizemeisterschaft.
Bewies, daß er Titel auch verteidigen kann: Rainer Birkenmaier (v.l.); Fotograf: Archiv
Den Sieg Hoops nutzte zudem Oldie Hans-Peter Dietrich (Odenheim/Laupheim), um mit einem Remis gegen Andreas Ege seine unerwartet starke Leistung über das ganze Turnier hinweg mit dem dritten Podestplatz zu krönen. Dietrich (6/9) hatte am Ende nur den Hauch eines halben Buchholzpunktes Vorsprung auf den punktgleichen Joachim Rothmund. Dieser hatte das Turnier eher gemächlich begonnen, war aber als einziger Spieler außer Birkenmaier ohne Niederlage geblieben – ebenfalls eine beachtliche Leistung.
Für Vetter erwies sich die Abschlußniederlage gegen Hoops als doppelt bitter. Zwar führt er mit 5,5 Punkten als Fünfter eine große Gruppe an, aber er verpaßte nicht nur den erhofften Podestplatz, sondern mußte außerdem auch seinen Seniorentitel an Dietrich abgeben. Dritter in der Seniorenwertung wurde der Gesamtneunte Walter Scherer (ebenfalls 5,5/9). Ein dickes Ausrufezeichen setzte Jonathan Engert (4,5/9), der nicht nur den Anfängerpreis gewann, sondern sich mit einem Abschlußsieg auch ein ausgeglichenes Punktekonto sicherte und damit etliche Arrivierte hinter sich ließ. Zweiter in dieser Sonderwertung wurde Benedikt Pfeifer, der ebenfalls gute 2,5 Punkte auf seinem Konto verbuchen konnte.
Neuer Amateurmeister wurde mit starkem Finish und überzeugenden 5,5 Punkten erstmals Richard Winter. Nicht nur bester Spieler der unteren Hälfte der Setzliste, sondern auch guter Gesamtsechster, hatte Winter gleich in der ersten Runde für Aufsehen gesorgt, als er Titelverteidiger Birkenmaier an den Rande einer Niederlage brachte und sich letztlich unentschieden trennte. Danach verschwand er aber zunächst in den Tiefen des Feldes, ehe er mit drei ganz starken Auftritten in den letzten drei Runden das Feld von hinten aufrollte und sich so zum Titel siegte. Den Vortritt lassen mußten ihm letztlich Klaus Popp und Jürgen Dollinger auf den weiteren Plätzen.
Die Neuauflage der Biberacher Stadtmeisterschaft startet Freitag, 19. September, und die Schachabteilung hofft, daß zahlreiche Leser sich spontan noch zur Teilnahme entscheiden. Gespielt wird wie immer im ca. dreiwöchigen Rhythmus über neun Runden, jeweils freitags ab 19.30 Uhr im TG-Vereinsheim (neu!). Die Bedenkzeit pro Kopf und Partie beträgt zwei Stunden für die ersten 40 Züge plus eine halbe Stunde für den Rest der Partie.
Nach Jahren des "Schlag den Namyslo" gibt es heuer eine ganz neue Situation: Der neue Seriensieger Rainer Birkenmaier wird sich gegen Herausforderer Holger Namyslo behaupten müssen. Letzterer hat seine diesjährige Teilnahme bereits zugesagt. Zudem besteht Hoffnung, daß weitere Spitzenspieler der ersten Mannschaft und der Vereine aus der Region antreten.
Auch in der Breite ist die Stadtmeisterschaft seit je her ein attraktives Turnier, sodaß für jeden Teilnehmer neun meist spannende Partien und auch einige Erfolgserlebnisse garantiert werden können. Zur zusätzlichen Motivation legt die Schachabteilung nun schon zum dritten Mal den "Anfängerpreis" auf, der sich sehr bewährt hat. Alle Spieler, die bislang an keinem Turnier teilgenommen hatten oder über eine Wertungszahl von weniger als 1000 DWZ verfügen, werden den besten Anfänger unter sich ausmachen. Dieser wird am Ende als bester "Neuling" geehrt. Titelverteidiger Jonathan Engert ist dabei voraussichtlich nicht mehr in der Wertung, da er seine Wertungszahl aufgrund seiner guten Leistungen in der letzten Stadtmeisterschaft stark verbessert hat.
Nach vielen Jahren der "Auslagerung" kehrte die Schachabteilung mit ihrem Übungsabend und der Stadtmeisterschaft zum Sommerhalbjahr zurück ins neugestaltete TG-Vereinsheim und freut sich auf eine gute Kooperation mit den neuen Pächtern. Schachinteressierte müssen also nicht mehr ins Gaisental reisen, sondern können nun freitags ab 19.30 Uhr die Vereinsgaststätte in der Adenauerallee ansteuern.
Die neuen Räumlichkeiten erlauben es auch, seit Anfang September ein permanentes Jugendtraining mit Stadtmeister und Spitzenspieler Rainer Birkenmaier anzubieten. Dieses wird nun jeden Freitag ab 17.30 Uhr für interessierte Jugendliche (aber gerne auch "ältere" Anfänger) im Konferenzraum des TG-Vereinsheims stattfinden. Ab 19.30 Uhr läuft dann der normale Übungsabend, in den ab 19. September die Stadtmeisterschaft integriert ist.
Auch dieses Jahr wird für die Stadtmeisterschaft wieder ein Anfängerpreis aufgelegt und alle Teilnehmer am Jugendtraining sind herzlich eingeladen, dabei aktiv mitzuspielen. Das beste Training besteht nach wie vor aus zahlreichen Partien unter Turnierbedingungen.
Die erstmalige Biberblitzturnierserie „7 aus 10“ hat sich vollauf bewährt und wurde in einem spannenden Finish zur Beute von Holger Namyslo, der den lange Führenden Wolfgang Mack doch noch abfing. Insgesamt hatten sich 27 Teilnehmer, die Hälfte davon regelmäßig, an den zehn Einzelturnieren beteiligt. Von den (maximal) zehn Einzelergebnissen gingen die jeweils besten sieben in die Gesamtwertung ein.
Mack hatte die erste Turnierhälfte klar beherrscht und einem zweiten Platz um Auftakt vier Siege folgen lassen. Ab Turnier 6 übernahm aber plötzlich Namyslo das Kommando und reihte Einzelsieg an Einzelsieg, während Mack unerwartet schwächelte (oder auch nicht teilnehmen konnte). In der Endabrechnung kam Holger Namyslo auf 68 Wertungspunkte, Wolfgang Mack erreicht 60. Mit deutlichem Abstand folgen mit Oliver Weiß (52) und Andreas Schulze (44) zwei weitere starke Blitzer. Mit 20 Punkten aus nur fünf Teilnahmen komplettiert Stadtmeister Rainer Birkenmaier die ersten Fünf.
Das Turnier überzeugte nicht nur mit einer hohen Qualität in der Spitze, sondern auch in seiner Leistungsbreite. Außerdem gelang es, einige überregionale Spieler anzulocken. Auch in der neuen Saison legt die Schachabteilung die Biberblitzserie daher wieder auf und hofft, daß sich das bereits beachtliche Teilnehmerfeld an dem „7 aus 10“ Turnier weiter verbreitert und vergrößert.
Der neue Spielort ist nun stets das TG-Vereinsheim, gespielt werden wieder Rundenturniere bzw. bei übergroßer Beteiligung 15 Runden Schweizer System. Der Turnierbeginn ist jeweils um 20.00 Uhr, eine Anmeldung sollte bis 19.30 Uhr im Turniersaal erfolgen. Weitere Informationen sind bei den Turnierleitern Holger Namyslo (namyslo@t-online.de bzw. 07461/13292) und Richard Winter (richard.winter.bc@t-online.de bzw. 07351/72632) erhältlich.
Für die Preisverteilung werden die sieben besten Ergebnisse jeden Spielers aus den (maximal) zehn Einzelturnieren der Serie gewertet.