SV Ebersbach I - TG Biberach I: Knappe Niederlage, trotzdem tolle Bilanz
Nach einer überragenden Saison als Neuling in der Oberliga und neun von zehn möglichen Punkten aus den letzten fünf Runden gab es für die TG Biberach am Sonntag zum Saisonabschluß eine knappe 3,5:4,5 Niederlage in Ebersbach, die sich aber gut verschmerzen läßt. Die Schachbiber hatten bereits zuvor Platz 5 zementiert und waren in den entscheidenden Momenten vielleicht ein wenig ohne den rechten Biß, während sich die Ebersbacher nur mit einem Sieg vor dem Abstieg retten konnten -- und nun hauchdünn der Liga erhalten bleiben. Der Mannschaftskampf begann mit einer Remisserie in mehr oder weniger ausgeglichenen Stellungen, als sich Holger Namyslo an Brett 4 sowie Wolfgang Mack und Rainer Birkenmaier an den Spitzenbrettern jeweils friedlich mit ihren Gegnern einigten. Rainer Wohlfahrt sorgte danach für die Biberacher Führung, nachdem er mit starkem Königsangriff an Brett 5 die Verteidigung seines Gegenübers hoffnungslos überfordert hatte. Ebenfalls stark auf Angriff spielte Tobias Merk am siebten Brett und stand bereits klar auf Gewinn, als ihm ein Fingerfehler unterlief -- und er sich so auf die Verliererstraße brachte. Als nun auch noch Topscorer Stanislav Sokratov an Brett 6 die Waffen strecken mußte, nachdem er zwar gut gestartet war, im Mittelspiel langsam, aber sicher ins Hintertreffen geriet, standen die Zeichen sehr ungünstig für Biberach. Am achten Brett hatte Dirk Schindler derweil zwei Bauern für starkes Spiel geopfert, sich mit einer kleinen Ungenauigkeit aber dann selbst in Bedrängnis gebracht. In Zeitnot kämpfte er sich jedoch bravourös in eine Gewinnstellung zurück, um nach fünf Stunden Spielzeit mit einer zweiten kleinen Ungenauigkeit seinem Gegenüber zu erlauben, in Haaresbreite gerade noch ins Remis zu entwischen. Beim Stand von 3:4 blieb Albrecht Weidel an Brett 3 nun nichts anderes übrig, als in sehr bedrängter Stellung ein Remisangebot zu akzeptieren, nachdem er sich davor ein spannendes Duell geliefert hatte. Die Niederlage trübt die Saisonbilanz der Biber aber keineswegs, haben sie als Aufsteiger doch alle Ziele übererfüllt, einen Platz in der oberen Tabellenhälfte erspielt und mit Ex-Bundesligist SF Stuttgart den großen Ligafavoriten eindrucksvoll zerlegt. In einer Mannschaft ohne große Schwächen ist es schwer, Einzelne herauszupicken. Überragend ist sicherlich die Bilanz von sechs Siegen in acht Spielen von Stanislav Sokratov. Zweitbester Punktehamster wurde Holger Namyslo (5,5/9) vor Oliver Weiß (5/7). Weiß gelang ebenso wie Edeljoker Dirk Schindler (2/3) das Kunststück trotz sehr beachtlicher durchschnittlicher Gegnerstärke von 2257 ELO bzw. 2209 ELO ungeschlagen zu bleiben. Auch auf Ersatzmann Oliver Rechtsteiner war im Saisonverlauf stets Verlaß. Angesichts dieser Leistungen und Mannschaftserfolge steht Mannschaftsführer Schindler nun vor der Frage: Muß Biberach das verflixte zweite Jahr als Aufsteiger fürchten oder sollte man nicht vielmehr den Angriff auf die Tabellenspitze als neues Ziel ausgeben? {....}
TG Biberach I - SF Deizisau I: Biberach glänzt mit Sieg gegen Deizisau weiterhin in Oberliga
Am Sonntag setzten die Schachbiber der TG Biberach ihren Erfolgslauf in der Oberliga fort und schlugen auch ohne ihren Topscorer Stanislav Sokratov die SF Deizisau mit 4,5:3,5. Entgegen der Erwartungen war der Gegner doch ohne den tschechischen Großmeister Tomas Polak angetreten -- und dürfte das bitter bereut haben. Biberach legte los wie die Feuerwehr: Oliver Weiß zerpflückte im Eilzugstempo die gegnerische Stellung, gewann einen Turm und drohte mit tödlichem Angriff an Brett 3. Rainer Wohlfahrt stand dem in Nichts nach, spielte gewohnt scharf und überrannte nach einem Figurenopfer seinen völlig überforderten Gegner am sechsten Brett. In leicht besserer Stellung ließ es Rainer Birkenmaier daher vorsichtig angehen und einigte sich an Brett 2 auf ein Remis zum frühen 2,5:0,5 Zwischenstand. In ausgeglichener Stellung hatte nun aber Albrecht Weidel an Brett 4 Blut geleckt und spielte auf Königsangriff. Leider war jedoch sein Gegenüber mit seinem Konter schneller. Den alten Abstand stellte nun ein sehenswerter Sieg von Holger Namyslo wieder her, der am fünften Brett zuvor gekonnt das Zentrum und damit die gegnerische Verteidigung gesprengt hatte. Eng wurde es allerdings nochmals, als Oliver Rechtsteiner Brett 8 verloren geben mußte. In hochgradiger Zeitnot hatte er eine Figur für Angriff geopfert, der leider nicht durchschlug. Hinterher stellte sich heraus, daß ihm ein zweites, in Zeitnot schwer zu findendes Figurenopfer wegen seiner starken Freibauern doch noch ein durchaus verdientes Remis gebracht hätte. Nun hing alles an den verbleibenden beiden Brettern. Hier traf Spitzenspieler Wolfgang Mack auf den 18-jährigen amtierenden Württembergischen Meister Jens Hirneise und fand sich in einem schwierigen Damenendspiel mit vielen Bauern wieder. Mit seiner Übersicht sicherte sich der Biber am Ende ein nie gefährdetes Remis. Daraufhin bot Tobias Merk an Brett 7 beim Stand von 4:3 geschickt remis, nachdem die Stellung in ein ausgeglichenes Springerendspiel verflacht war. Auf Befehl seines Mannschaftsführers mußte der Gast aus Deizisau eher unwillig weiterspielen -- ehe mehrfache Zugwiederholung einige Züge später doch den entscheidenden und verdienten halben Punkt sicherte. Mit dem erneuten Erfolg ist Biberach seit fünf Runden ohne Niederlage und hat nun eine Runde vor Saisonende bereits einen Platz in der oberen Tabellenhälfte sicher. Dieses Abschneiden hätte den Schachbibern vor der Saison kaum jemand zugetraut. Deizisau befindet sich nach der Niederlage hingegen wieder Tief im Abstiegskampf und muß am letzten Spieltag noch schwer zittern. {....}
SG Schwäb.Gmünd 1872 I - TG Biberach I: Biberach punktet auch in Schwäbisch-Gmünd
Die Schachbiber der TG Biberach setzen ihren Erfolgszug in der dritten Liga fort und sicherten sich am Sonntag beim ehemaligen Zweitligisten Schwäbisch-Gmünd ein mehr als verdientes Unentschieden. Der Verbleib in der Oberliga ist damit (fast) gesichert. Die erste Mannschaft mußte ohne Spitzenspieler Wolfgang Mack und ohne Kapitän Dirk Schindler nach Gmünd und wurde dort immerhin von zwei internationalen Titelträgern erwartet. Dennoch gingen die Biber schnell nach zwei Stunden 2:0 in Front, da sowohl Stanislav Sokratov an Brett 6 als auch Albrecht Weidel an Brett 3 ihre Gegner sicher und sehenswert überspielten. Dem ließ Tobias Merk am siebten Brett ein Remis in ausgeglichener Stellung folgen. Rainer Wohlfahrt fand sich hingegen in einer komplizierten Stellung wieder und entschied sich am fünften Brett für das Risiko. Dieses Mal ging es leider nicht auf. Daraufhin lehnte Oliver Weiß mit Schwarz gegen IM Josef Jurek ein Remis ab und spielte an Brett 2 stark auf Angriff. Der Internationale Meister verteidigte sich aber geschickt und konnte so noch ein Remis retten. Pech hatte nun Rainer Birkenmaier, der am Spitzenbrett IM Frank Zeller vier Stunden lang im Griff hatte, in Zeitnot aber ein Abzugsschach übersah und so um die verdienten Früchte seiner Arbeit gebracht wurde. Ergänzungsspieler Oliver Rechtsteiner verrichtete seine Arbeit hingegen gewohnt zuverlässig, nachdem er zunächst sehr schlecht aus der Eröffnung gekommen war. Im Turmendspiel wäre ihm sogar beinahe noch ein Sieg gelungen, sodaß sein Remis ein gerechtes Ergebnis widerspiegelt. Beim Stand von 3,5:3,5 und einem Bauern weniger brillierte Holger Namyslo am vierten Brett durch offensives Spiel und ein sehenswertes Damenopfer. Danach hätte es durchaus Gewinnchancen für ihn gegeben, der erfahrenste Biber entschied sich aber angesichts der Risiken für ein Remis und damit ein wichtiges 4.4 in Gmünd. Durch diesen Erfolg hat die TG Biberach schon zwei Runden vor Saisonende den Klassenerhalt fast gesichert, es sei denn, daß in der 2. Bundesliga ein Unglück passiert und sich alle bösen Schachgeister gegen Biberach verschwören. {....}
TG Biberach I - Stuttgarter SF 1879 I: Grandioser Sieg gegen Topfavorit im Spiel der Jubilare
Wenn die halbe Mannschaft runde (Einsatz-) Jubiläen feiern darf, ist ein Mannschaftssieg in der Oberliga eigentlich Ehrensache. Nur: Was darf man erwarten, wenn es sich bei dem Gegner SF Stuttgart I um den Topfavoriten auf den Titel handelt, der ehedem in der ersten Bundesliga gespielt hatte und vor drei Jahren bis in die dritte Liga abgestiegen war? Die TG Biberach ließ sich davon am Sonntag nicht bange machen, landete einen sensationellen, aber ungefährdeten und höchstverdienten 5:3-Erfolg und gewann damit das dritte Spiel in Folge. Mit nun völlig ausgeglichener Bilanz stehen die Schachbiber drei Runden vor Schluß überraschend im oberen Mittelfeld und haben den Klassenerhalt bereits fast geschafft. Gegen Stuttgart feierten die ehemaligen Jugendspieler Dirk Schindler und Rainer Wohlfahrt ihr jeweils 100. Spiel, Tobias Merk schon seinen 150. Einsatz in der ersten Mannschaft und gehören damit in der langen Geschichte des Biberacher Schachs zu einem exklusiven Zirkel von nun nur sieben Spielern, denen dies gelungen ist. An der Spitze dieser Rangliste zieht Altmeister Holger Namyslo mit seinem aktuell 300. Spiel (in knapp 40 Jahren) einsame Kreise -- mit einem Vorsprung von gut 100 Einsätzen auf den ehemaligen Topspieler Benno von Wedel. Die Motivation war also hoch und nachdem sich Oliver Weiß in völlig ausgeglichener Stellung an Brett 3 auf ein verdientes Remis geeinigt hatte, sorgte Stanislav Sokratov am sechsten Brett für die Führung. Der Topscorer der Liga spielte von Beginn an druckvoll, setzte dem Gegner immer mehr zu und landete gewohnt sicher den fünften (!) Sieg im sechsten Spiel. Stuttgart konnte nochmals ausgleichen, als sich die deutsche Nachwuchshoffnung Andreas Strunski mit dem Biber Wolfgang Mack eine Eröffnungsschlacht mit unterschiedlicher Stellungsbewertung lieferte und das bessere Ende für sich hatte. Danach kam der Auftritt der Jubilare. An Brett 5 sprengte Wohlfahrt mit einem brillanten Bauernopfer die Stellung und gewann entscheidendes Material. Sein Gegner zog es daraufhin vor, die Partie durch Zeitüberschreitung zu verlieren. Namyslo agierte ebenfalls druckvoll, zerpflückte die gegnerische Königsstellung, mußte sich aber doch mit Remis am vierten Brett zufrieden geben, da sein Gegenüber stets gerade noch einen rettenden Zug fand. An Brett 2 stand Biberach dafür erst unter Druck und mußte kämpfen; als man sich davon aber befreit hatte, waren es eher die Stuttgarter, die über das weitere Remis froh sein durften. Nun oblag es Merk, die Weichen endgültig auf Sieg zu stellen. Er hatte zunächst viel Druck aufgebaut, war dann aber doch in einem Figurenendspiel mit Minusbauern gelandet. Gewohnt umsichtig sicherte er sich aber nach knapp fünf Stunden ein verdientes, unzweifelhaftes Remis an Brett 7 zum 4:3. Den Schlußpunkt zum 5:3 durfte nach gut fünfeinhalb Stunden Schindler setzen, der es mit dem Stuttgarter Edeljoker zu tun bekommen hatte, welcher am achten Brett eigentlich für Punkte garantieren sollte. Der Biber dominierte die Partie aber von Beginn an und gewann mit feinem Königsangriff entscheidend Material. Zwar machte er sich kurzzeitig den Gewinn nochmals etwas schwerer, als er beim Übergang ins Endspiel ein wenig Angst vor der eigenen Courage zeigte, aber letztlich verwandelte er seinen hochverdienten Vorteil souverän. {....}
Stuttgarter SF 1879 II - TG Biberach I: Biberach macht großen Schritt zu Klassenerhalt in Oberliga
Am Sonntag stand für den Aufsteiger TG Biberach das nächste Entscheidungsspiel in der Oberliga an, ging es doch gegen die arrivierte Mannschaft SF Stuttgart II. Erfreulicherweise kommen die Biber immer mehr ins Rollen, verwerten nun ihre Vorteile konsequent und gewannen daher ihr Auswärtsspiel deutlich und hochverdient mit 5,5:2,5. Mit nun 4:6 Punkten ist Biberach damit ins Mittelfeld der Tabelle vorgestoßen. Spitzenspieler Wolfgang Mack gewann kampflos und Oliver Weiß ließ an Brett 3 ein verdientes Remis folgen, nachdem sich die Stellung deutlich vereinfacht hatte. Pech hatte Albrecht Weidel, der am vierten Brett einen Turm für Königsangriff geopfert hatte, dessen Gegner sich aber umsichtig verteidigte. Zwar bekam der Biber sein Material zurück, konnte aber die gegnerischen Freibauern nicht mehr stoppen. Die Führung stellte an Brett 5 Holger Namyslo wieder her, der von Beginn an druckvoll agierte, den gegnerischen König in der Brettmitte beharkte und seinen Gegner damit hoffnungslos überforderte. Ebenfalls mit starkem Königsangriff durchbrach anschließend Stanislav Sokratov die Stellung seines Gegenübers und feierte am siebten Brett so schon den vierten verdienten Sieg im fünften Spiel. Rainer Birkenmaier mußte zunächst etwas Druck überstehen, befreite sich aber wie gewohnt an Brett 2 und kam in Vorteil. Sein Gegner konnte am Ende gerade noch ein Remis zum 4:2 Zwischenstand halten. Die endgültige Entscheidung brachte nun das achte Brett: Tobias Merk verwaltete einen früh gewonnenen Mehrbauern umsichtig, war in Zeitnot die Ruhe selbst und gewann letztlich nach vier Stunden mit einem Freibauern, der tief ins gegnerische Lager einmarschiert war. Daraufhin ließ es Rainer Wohlfahrt im Endspiel am sechsten Brett nach gut viereinhalb Stunden friedlich ausgehen. Zuvor war er stark in Bedrängnis geraten, hatte aber gut verteidigt und sich ein Endspiel erarbeitet, in dem bei Bedarf durchaus (langwierige) Gewinnversuche möglich gewesen wären. Am nächsten Spieltag (13. Februar, 10.00 Uhr) erwarten die Schachbiber nun den großen Titelfavoriten und Zweitligaabsteiger SF Stuttgart I zum Heimspiel im Hotel Riss. Allerdings können die Mannen um Mannschaftsführer Dirk Schindler dieser Aufgabe entspannt entgegensehen, brauchen sie voraussichtlich doch nur noch einen Sieg in den letzten vier Runden, um den Verbleib in der Oberliga zu sichern. {....}
TG Biberach I - SV Tübingen 1870 I: Erster Sieg in Oberliga
Am Sonntag empfing Oberliganeuling TG Biberach zur Saisonmitte den Abstiegskandidaten SV Tübingen zum Schicksalsspiel, machte sich wie immer das Leben selbst schwer und vergab einen klaren Erfolg. Nach knapp sechs Stunden zähen Ringens brachten die Schachbiber aber doch mit 4,5:3,5 den ersten Drittligasieg unter Dach und Fach, verließen die Abstiegsränge und sind zurück im Spiel. Zunächst sah es nach einem klaren Erfolg aus: Spitzenspieler Wolfgang Mack einigte sich in leicht besserer Stellung auf ein strategisches Remis. Kurz darauf gewann Topscorer Stanislav Sokratov souverän Brett 7, nachdem er per Ablenkungsangriff erst einen Bauern gewann, um schließlich den gegnerischen König zu attackieren, als dieser entblößt wurde. An etlichen Brettern stand man zudem vorteilhaft, so auch Rainer Wohlfahrt, dessen Angriff am sechsten Brett sich aber dann doch festlief, sodaß er in arge Bedrängnis kam. Mit viel List und Tücke rettete er sich aber gerade noch in ein Remis. Parallel dazu hatte Oliver Weiß seinem Gegenüber vergiftete Bauern zum Fraß vorgeworfen und derweil mit seinen Springern einen fulminanten Königsangriff lanciert. Am Ende gewann er mit einer schönen Kombination Brett 3. Dem wollte Albrecht Weidel nicht nachstehen, hatte er seinen Gegner doch klar dominiert, völlig eingeschnürt und ihm Material abgeknöpft. In beidseitiger Zeitnot verpaßte es Weidel jedoch, den Sack zuzumachen und geriet am vierten Brett mit einem Fingerfehler entscheidend in Nachteil. Als außerdem Tobias Merk nach einem Hungerast seine Gewinnstellung nach fünf Stunden aus der Hand gab, begann das große Zittern. An Brett 8 hatte er zuvor in der Eröffnung einen Bauern gewonnen und diesen Vorteil beständig gewahrt und ausgebaut. Letztlich gelang es ihm aber geschickt, noch ein wichtiges Remis zu sichern. Derweil kämpfte am fünften Brett Holger Namyslo gegen einen konsequent verteidigenden Gegner, der versuchte, die Partie zu vereinfachen. Schließlich erreichte der Biber doch leichte Vorteile, allerdings wären im Endspiel nur hochriskante Gewinnversuche mit der Brechstange möglich gewesen, sodaß er sich nach fünfeinhalb Stunden auf Remis einigte. Beim Stand von 4:3 hing nun alles von Rainer Birkenmaier ab, dessen Partie an Brett 2 über fünf Stunden hin- und hergewogt war, bei der er letztlich aber stark unter Druck stand. Daher entschied er sich, eine Bauernwalze per Figurenopfer zu stoppen und selbst seine Landsknechte auf den Weg zu schicken. Dies tat er so gekonnt, daß er seinem Gegenüber, dem immer mehr die Zeit ausging, nach fast sechs Stunden ein mehr als verdientes Remis abringen konnte. Der wichtige Mannschaftssieg war somit doch noch gesichert. {....}
SK Bebenhausen 1992 I - TG Biberach I: Herbe Niederlage nach langem Kampf in der Oberliga
Nach zwei knappen und sehr unglücklichen Niederlagen zum Saisonauftakt bezog die erste Mannschaft der TG Biberach am vergangenen Sonntag gegen den Ex-Zweitligisten Bebenhausen eine herbe 2,5:5,5-Niederlage und steht quasi zur Saisonmitte nun am kommenden Sonntag vor dem erwarteten Endspiel gegen den direkten Konkurrenten Tübingen. Zuschauer sind zum Heimspiel im Hotel zur Riss willkommen und dürfen sich auf einen spannenden Kampf freuen, da die Biber auch gegen Bebenhausen stark begannen, dann allerdings einige Partien trotz großem Kampf aus der Hand gaben. Stanislav Sokratov hatte an Brett 7 zunächst wie gewohnt stark aufgespielt und seinen Gegenüber zur Passivität verdammt. Ein Flüchtigkeitsfehler kostete ihn jedoch eine Figur und damit letztlich die Partie. Am vierten Brett spielte Albrecht Weidel währenddessen voll auf Angriff, stand aber ebenfalls mit leeren Händen, da als der Pulverdampf verraucht war, und mußte sich später geschlagen geben. Umgekehrte Vorzeichen gab es hingegen an Brett 2: Rainer Birkenmaier hatte sich gekonnt verteidigt und nutzte gegnerische Angriffsversuche gewohnt sicher zur erfolgreichen Gegenattacke. Nun mußte aber Holger Namyslo die Waffen strecken, da sein Endspiel nicht mehr zu halten war. Zuvor hatte er am fünften Brett mit leichten Vorteilen auf Angriff gespielt und gegen einen gut verteidigenden Gegner schließlich vergeblich zur Brechstange gegriffen. Die Partie des Tages gelang aus Biberacher Sicht dafür Oliver Weiß, der an Brett 4 schon im fünften Zug auf Vorteil stand, Bauer um Bauer gewann und seinen renommierten Gegenüber regelrecht zusammenschob. Spannend verlief der Kampf mit beidseitigen Angriffen am Spitzenbrett, bis Wolfgang Mack am Ende doch die besseren Argumente des Bebenhauseners anerkennen mußte. Beim Stand von 2:4 liefen noch zwei Partien, die am Ende über fast sechs Stunden gehen sollten und in denen die Biber verzweifelt kämpften. Tobias Merk hatte lange positionelle Vorteile und agierte sicher, bis er in Zeitnot einen gegnerischen Angriff zuließ. Letztlich mußte er sich mit einem Turm einer Bauernlawine erwehren, hielt aber mit viel Geschick und etwas Glück doch ein verdientes Remis an Brett 8. Weniger Glück hatte Rainer Wohlfahrt, der zuvor auf Königsangriff spielte, am Ende mit Minusbauer in ein schwieriges Endspiel mußte und letztlich am sechsten Brett auf verlorenem Posten stand. {....}
TG Biberach I - Post-SV Ulm I: Knappe Niederlage im Oberschwabenderby
Die erste Mannschaft der TG Biberach zahlt in der dritten Liga trotz starker Leistung weiter Lehrgeld. Im Oberschwabenderby der Oberliga vergaben die Biber, die auf zwei Spitzenspieler verzichten mußten, beim 3,5:4,5 gegen den Ex-Zweitligisten Post Ulm zumindest einen verdienten Punkt. Dirk Schindler bekundete an Brett 7 mit Schwarz keine Probleme, in einem Theoriegeplänkel auszugleichen, und einigte sich bald darauf friedlich auf Remis. Oliver Rechtsteiner folgte dem Beispiel kurz darauf am achten Brett, als seine Stellung verflacht war. Nun war es an Holger Namyslo die Führung zu bringen, als er nach einem aussichtsreichen Qualitätsopfer zwar zunächst zuwenig Druck gemacht hatte, aber letztlich eine Unachtsamkeit des Gegners gekonnt zum Sieg an Brett 3 nutzte. Eigentlich sah es nun sehr gut aus, doch dann geriet Albrecht Weidel nach starker Partie und toller Stellung am zweiten Brett in Zeitnot auf die Verluststraße. Mit einer toll geführten, aber sehr scharfen Partie mit beidseitigen Königsangriffen sorgte Stanislav Sokratov an Brett 5 nochmals für Vorsprung, jedoch kippten gleichzeitig die Partien von Rainer Wohlfahrt und Tobias Merk, sodaß sich das schlechte Ende abzeichnete. Zwischenzeitlich errang Spitzenspieler Rainer Birkenmaier noch ein Remis, als er -- trotz offensivem Beginn arg unter Druck geraten -- gegen den irischen Schacholympioniken und Fidemeister Mark Heidenfeld gewohnt umsichtig verteidigte. Nach fünf Stunden mußte Wohlfahrt trotz zähem Kampf schließlich die Waffen strecken. Er hatte offensiv agiert, leichte Vorteile am vierten Brett erspielt, wurde aber letztlich von einem Bauerndurchbruch tödlich erwischt. Nochmals eine halbe Stunde später endete auch das Ringen von Tobias Merk an Brett 6, der per Bauernopfer einen tollen Angriff aufzog, jedoch von einem Gegenschlag im Zentrum unglücklich erwischt wurde. {....}
TG Biberach I - SC Böblingen 1975: Gut gespielt, aber beim Oberligadebüt Lehrgeld bezahlt
Zum Biberacher Debüt in der dritten Liga gastierte am Sonntag der SC Böblingen II im TG-Vereinsheim. Nach langem Kampf und toller Leistung mußten sich die Schachbiber letztlich 3:5 geschlagen geben - und verpaßten dabei knapp einen eigentlich verdienten zählbaren Erfolg. Nachdem die Böblinger ihre Zweitligamannschaft aufgerüstet haben, zählt nun deren Zweite zu den Schwergewichten in der Oberliga. Dennoch ging Biberach zunächst in Führung, als Stanislav Sokratov an Brett 7 aus einer sicheren Verteidigung heraus seinen Gegner aushebelte und sicher gewann. Oliver Weiß ging im Endspiel ebenfalls zum Angriff über, verpaßte aber den verdienten Lohn in Zeitnot, als sein Gegenüber nach einer kleinen Ungenauigkeit gerade noch das Remis am dritten Brett klammern konnte. Rückschläge gab es dann für die Spitzenspieler Wolfgang Mack und Rainer Birkenmaier. Sie verteidigten sich lange zäh und erbittert, mußten in ihren Endspielen aber letztlich die Waffen strecken. Zwischenzeitlich hatten sich dafür sowohl Albrecht Weidel als auch Tobias Merk an den Brettern 4 und 8 mit starken Leistungen Vorteile bzw. Mehrbauern erspielt. Nach etwas zu passiven Fortsetzungen konnten die Gegner aber ausgleichen, sodaß es zu zwei weiteren Remis kam. Damit war die Vorentscheidung gefallen. Rainer Wohlfahrt hatte derweil in einer spannenden Partie einen Bauern geopfert, um seinen Königsangriff zu verstärken. Als dieser aber nicht durchschlug, wurde er letztlich am sechsten Brett niedergerungen. So konnte Holger Namyslo an Brett 5 nach fünfeinhalb Stunden nur noch einen durchaus unglücklichen 3:5 Endstand fixieren. Namyslo hatte sich umsichtig eines Angriffs erwehrt und klare Vorteile erspielt, ein kleiner Blackout ließ den Gegner aber zurück ins Spiel kommen und sich ein knappes Remis zu ermauern. Insgesamt lieferte Biberach mit gutem Schach einen starken Auftritt ab, mußte aber in den entscheidenden Momenten gegen einen starken Gegner Lehrgeld bezahlen. Sollte die Leistung auf diesem Niveau verbleiben, sind zählbare Erfolge in den weiteren Spielen aber nur eine Frage der Zeit. {....}