SV Ebersbach I - TG Biberach I: Knappe Niederlage, trotzdem tolle Bilanz
Nach einer überragenden Saison als Neuling in der Oberliga und neun von zehn möglichen Punkten aus den letzten fünf Runden gab es für die TG Biberach am Sonntag zum Saisonabschluß eine knappe 3,5:4,5 Niederlage in Ebersbach, die sich aber gut verschmerzen läßt. Die Schachbiber hatten bereits zuvor Platz 5 zementiert und waren in den entscheidenden Momenten vielleicht ein wenig ohne den rechten Biß, während sich die Ebersbacher nur mit einem Sieg vor dem Abstieg retten konnten -- und nun hauchdünn der Liga erhalten bleiben. Der Mannschaftskampf begann mit einer Remisserie in mehr oder weniger ausgeglichenen Stellungen, als sich Holger Namyslo an Brett 4 sowie Wolfgang Mack und Rainer Birkenmaier an den Spitzenbrettern jeweils friedlich mit ihren Gegnern einigten. Rainer Wohlfahrt sorgte danach für die Biberacher Führung, nachdem er mit starkem Königsangriff an Brett 5 die Verteidigung seines Gegenübers hoffnungslos überfordert hatte. Ebenfalls stark auf Angriff spielte Tobias Merk am siebten Brett und stand bereits klar auf Gewinn, als ihm ein Fingerfehler unterlief -- und er sich so auf die Verliererstraße brachte. Als nun auch noch Topscorer Stanislav Sokratov an Brett 6 die Waffen strecken mußte, nachdem er zwar gut gestartet war, im Mittelspiel langsam, aber sicher ins Hintertreffen geriet, standen die Zeichen sehr ungünstig für Biberach. Am achten Brett hatte Dirk Schindler derweil zwei Bauern für starkes Spiel geopfert, sich mit einer kleinen Ungenauigkeit aber dann selbst in Bedrängnis gebracht. In Zeitnot kämpfte er sich jedoch bravourös in eine Gewinnstellung zurück, um nach fünf Stunden Spielzeit mit einer zweiten kleinen Ungenauigkeit seinem Gegenüber zu erlauben, in Haaresbreite gerade noch ins Remis zu entwischen. Beim Stand von 3:4 blieb Albrecht Weidel an Brett 3 nun nichts anderes übrig, als in sehr bedrängter Stellung ein Remisangebot zu akzeptieren, nachdem er sich davor ein spannendes Duell geliefert hatte. Die Niederlage trübt die Saisonbilanz der Biber aber keineswegs, haben sie als Aufsteiger doch alle Ziele übererfüllt, einen Platz in der oberen Tabellenhälfte erspielt und mit Ex-Bundesligist SF Stuttgart den großen Ligafavoriten eindrucksvoll zerlegt. In einer Mannschaft ohne große Schwächen ist es schwer, Einzelne herauszupicken. Überragend ist sicherlich die Bilanz von sechs Siegen in acht Spielen von Stanislav Sokratov. Zweitbester Punktehamster wurde Holger Namyslo (5,5/9) vor Oliver Weiß (5/7). Weiß gelang ebenso wie Edeljoker Dirk Schindler (2/3) das Kunststück trotz sehr beachtlicher durchschnittlicher Gegnerstärke von 2257 ELO bzw. 2209 ELO ungeschlagen zu bleiben. Auch auf Ersatzmann Oliver Rechtsteiner war im Saisonverlauf stets Verlaß. Angesichts dieser Leistungen und Mannschaftserfolge steht Mannschaftsführer Schindler nun vor der Frage: Muß Biberach das verflixte zweite Jahr als Aufsteiger fürchten oder sollte man nicht vielmehr den Angriff auf die Tabellenspitze als neues Ziel ausgeben?
SC Laupheim 1962 I - TG Biberach II: Versöhnlicher Saisonabschluß mit Sieg in Laupheim
Die zweite Mannschaft der TG Biberach durfte am Sonntag mit einem knappen 4,5:3,5 Erfolg im Lokalderby in Laupheim einen versöhnlichen Abschluß einer teilweise recht verkorksten Saison in der Bezirksklasse feiern. Die gezeigten Leistungen der letzten beiden Runden geben Hoffnung für die kommende Saison, zumal die Mannschaft zuletzt auf einige Stammspieler, insbesondere Spitzenspieler Oliver Rechtsteiner, verzichten mußte. Gegen den Lokalrivalen opferte Luzia Sander an Brett 4 einen Bauern für eigenen Angriff und überspielte ihren Gegner in der Folge sehenswert. Daraufhin bot Christian Hoops am Spitzenbrett taktisch Remis an, was umgehend akzeptiert wurde. Laupheim konnte jedoch ausgleichen, als Robert Vetter in klarer Gewinnstellung ein Flüchtigkeitsfehler unterlief und von einem tödlichen Konter an Brett 5 erwischt wurde. Herbert Haberbosch bereitete derweil gewohnt souverän einen Königsangriff vor und durchbrach -- nach elegantem Scheinangriff am Damenflügel -- schließlich am dritten Brett entscheidend die gegnerische Königsstellung. Nach Damenabzug und einem gewagten Damenopfer des Gegners bekundete Karl Heiler in der Folge keine Probleme, an Brett 6 auf 3,5:1,5 zu erhöhen. Auf verlorenem Posten stand hingegen Reinhard Zielke, der nach Verlust einer Qualität und eines Bauern die Waffen am achten Brett strecken mußte. Damit wurde es nochmals eng, hatte Jürgen Dollinger doch zwischenzeitlich eine Figur weniger. Zunächst mußte sich Andreas Fischer an Brett 2 mit einem Remis begnügen, nachdem er sich zuvor mühsam einen Mehrbauern erarbeitet hatte. Im Figurenendspiel reichte dieser aber nicht für einen vollen Punkt. Die Überraschung des Tages gelang nun Dollinger am siebten Brett: er konnte seinen Figurenverlust auf eine Qualität weniger reduzieren und sich solide einmauern. Damit vollbrachte er das Kunststück, trotz klaren materiellen Nachteils seinen Gegner zu entnerven und sich nach fast sechs Stunden nicht unverdient das entscheidende Remis zu sichern. Mit dem Abschlußerfolg schob sich die Zweite somit immerhin noch ins Mittelfeld und kann nun mit den Planungen für eine erfolgreichere neue Saison beginnen.
TG Biberach I - SF Deizisau I: Biberach glänzt mit Sieg gegen Deizisau weiterhin in Oberliga
Am Sonntag setzten die Schachbiber der TG Biberach ihren Erfolgslauf in der Oberliga fort und schlugen auch ohne ihren Topscorer Stanislav Sokratov die SF Deizisau mit 4,5:3,5. Entgegen der Erwartungen war der Gegner doch ohne den tschechischen Großmeister Tomas Polak angetreten -- und dürfte das bitter bereut haben. Biberach legte los wie die Feuerwehr: Oliver Weiß zerpflückte im Eilzugstempo die gegnerische Stellung, gewann einen Turm und drohte mit tödlichem Angriff an Brett 3. Rainer Wohlfahrt stand dem in Nichts nach, spielte gewohnt scharf und überrannte nach einem Figurenopfer seinen völlig überforderten Gegner am sechsten Brett. In leicht besserer Stellung ließ es Rainer Birkenmaier daher vorsichtig angehen und einigte sich an Brett 2 auf ein Remis zum frühen 2,5:0,5 Zwischenstand. In ausgeglichener Stellung hatte nun aber Albrecht Weidel an Brett 4 Blut geleckt und spielte auf Königsangriff. Leider war jedoch sein Gegenüber mit seinem Konter schneller. Den alten Abstand stellte nun ein sehenswerter Sieg von Holger Namyslo wieder her, der am fünften Brett zuvor gekonnt das Zentrum und damit die gegnerische Verteidigung gesprengt hatte. Eng wurde es allerdings nochmals, als Oliver Rechtsteiner Brett 8 verloren geben mußte. In hochgradiger Zeitnot hatte er eine Figur für Angriff geopfert, der leider nicht durchschlug. Hinterher stellte sich heraus, daß ihm ein zweites, in Zeitnot schwer zu findendes Figurenopfer wegen seiner starken Freibauern doch noch ein durchaus verdientes Remis gebracht hätte. Nun hing alles an den verbleibenden beiden Brettern. Hier traf Spitzenspieler Wolfgang Mack auf den 18-jährigen amtierenden Württembergischen Meister Jens Hirneise und fand sich in einem schwierigen Damenendspiel mit vielen Bauern wieder. Mit seiner Übersicht sicherte sich der Biber am Ende ein nie gefährdetes Remis. Daraufhin bot Tobias Merk an Brett 7 beim Stand von 4:3 geschickt remis, nachdem die Stellung in ein ausgeglichenes Springerendspiel verflacht war. Auf Befehl seines Mannschaftsführers mußte der Gast aus Deizisau eher unwillig weiterspielen -- ehe mehrfache Zugwiederholung einige Züge später doch den entscheidenden und verdienten halben Punkt sicherte. Mit dem erneuten Erfolg ist Biberach seit fünf Runden ohne Niederlage und hat nun eine Runde vor Saisonende bereits einen Platz in der oberen Tabellenhälfte sicher. Dieses Abschneiden hätte den Schachbibern vor der Saison kaum jemand zugetraut. Deizisau befindet sich nach der Niederlage hingegen wieder Tief im Abstiegskampf und muß am letzten Spieltag noch schwer zittern.
TG Biberach III - SF Vöhringen II: Friedliches Unentschieden gegen Vöhringen II und gemütlicher Saisonausklang
Am vergangenen Sonntag trennte sich die dritte Mannschaft der TG Biberach mit einem friedlichen 4:4 von Vöhringen II und ließ danach die Saison gemütlich ausklingen. Beide Mannschaften waren mit dem Unentschieden hochzufrieden und konnten sich so in der Kreisklasse zufriedenstellende Plätze im Mittelfeld der Endtabelle sichern. Nach einer Spielzeit von circa einer Stunde und durchweg ausgeglichenen Stellungen boten die Gäste aus Vöhringen geschlossen an allen Brettern jeweils Remis an. Da dies den Bibern, die mit Daniel Zuger, Walter Scherer, Andreas Hahn, Hendrik Stolle, Jürgen Dollinger, Herbert Körner, Reinhard Zielke und Richard Winter quasi in bester Besetzung angetreten waren, ausreichte, um sich einen versöhnlichen Platz in der Abschlußtabelle zu sichern, akzeptierten sie kollektiv. Anschließend ließ man die Saison gemütlich mit einem Blitzturnier ausklingen, bei dem jeder Biber gegen jeden Vöhringer antreten mußte. Dieser inoffizielle Vergleichskampf endete deutlich mit 37:27 zugunsten der Biberacher.
TG Biberach II - SC Ehingen I: Zweite sichert Klassenerhalt
Als vormaliger Favorit gehörig stand die Zweite gegen Ehingen stark unter Druck, um nicht weiter in den Abstiegsstrudel zu geraten; ein Sieg war damit Pflicht. Erfreulicherweise kam daran auch ohne Spitzenspieler Rechtsteiner nie Zweifel auf. Die Zweite besann sich auf alte Tugenden und gewann hochverdient mit 6,5:1,5, womit in der Bezirksklasse das Abstiegsgespenst endgültig gebannt ist. Nicolai Matuschek mit starkem Mittelspiel und lethaler Bauernwalze sowie Luzia Sander und Robert Vetter mit ungefährdetem Spiel als auch Karl Heiler, der einen Fingerfehler seiner Gegnerin eiskalt ausnutzte, sorgten dafür, daß Biberach die Bretter 5 bis 8 gewinnen konnte. Während Andreas Fischer nicht richtig ins Spiel fand und am zweiten Brett die Waffen strecken mußte, baute Herbert Haberbosch an Brett 3 starken Druck am Königsflügel auf und siegte schließlich mit schönem Angriff. Dem wollte Christian Hoops am Spitzenbrett nicht nachstehen, verteidigte sich erst umsichtig und gewann dann sicher. Den Schlußpunkt setzte Frank Zessin am vierten Brett. Er gewann im Endspiel eine Qualität gegen einen Bauern, mußte sich dann aber doch mit einem Remis begnügen, nachdem sein Gegner alle Bauern eliminieren konnte. Mit diesem 6,5:1,5 Kantersieg kann die zweite Mannschaft nun eine völlig verkorkste Saison abhaken und bereits beginnen, sich auf die neuen Aufgaben in der nächsten Saison vorzubereiten.
SG Schwäb.Gmünd 1872 I - TG Biberach I: Biberach punktet auch in Schwäbisch-Gmünd
Die Schachbiber der TG Biberach setzen ihren Erfolgszug in der dritten Liga fort und sicherten sich am Sonntag beim ehemaligen Zweitligisten Schwäbisch-Gmünd ein mehr als verdientes Unentschieden. Der Verbleib in der Oberliga ist damit (fast) gesichert. Die erste Mannschaft mußte ohne Spitzenspieler Wolfgang Mack und ohne Kapitän Dirk Schindler nach Gmünd und wurde dort immerhin von zwei internationalen Titelträgern erwartet. Dennoch gingen die Biber schnell nach zwei Stunden 2:0 in Front, da sowohl Stanislav Sokratov an Brett 6 als auch Albrecht Weidel an Brett 3 ihre Gegner sicher und sehenswert überspielten. Dem ließ Tobias Merk am siebten Brett ein Remis in ausgeglichener Stellung folgen. Rainer Wohlfahrt fand sich hingegen in einer komplizierten Stellung wieder und entschied sich am fünften Brett für das Risiko. Dieses Mal ging es leider nicht auf. Daraufhin lehnte Oliver Weiß mit Schwarz gegen IM Josef Jurek ein Remis ab und spielte an Brett 2 stark auf Angriff. Der Internationale Meister verteidigte sich aber geschickt und konnte so noch ein Remis retten. Pech hatte nun Rainer Birkenmaier, der am Spitzenbrett IM Frank Zeller vier Stunden lang im Griff hatte, in Zeitnot aber ein Abzugsschach übersah und so um die verdienten Früchte seiner Arbeit gebracht wurde. Ergänzungsspieler Oliver Rechtsteiner verrichtete seine Arbeit hingegen gewohnt zuverlässig, nachdem er zunächst sehr schlecht aus der Eröffnung gekommen war. Im Turmendspiel wäre ihm sogar beinahe noch ein Sieg gelungen, sodaß sein Remis ein gerechtes Ergebnis widerspiegelt. Beim Stand von 3,5:3,5 und einem Bauern weniger brillierte Holger Namyslo am vierten Brett durch offensives Spiel und ein sehenswertes Damenopfer. Danach hätte es durchaus Gewinnchancen für ihn gegeben, der erfahrenste Biber entschied sich aber angesichts der Risiken für ein Remis und damit ein wichtiges 4.4 in Gmünd. Durch diesen Erfolg hat die TG Biberach schon zwei Runden vor Saisonende den Klassenerhalt fast gesichert, es sei denn, daß in der 2. Bundesliga ein Unglück passiert und sich alle bösen Schachgeister gegen Biberach verschwören.
SV Jedesheim 1921 II - TG Biberach II: Deutliche Niederlage läßt Zweite in Abstiegskampf taumeln
Die zweite Mannschaft der TG Biberach war vor der Saison mit dem klaren Ziel in die Bezirksklasse gestartet, den direkten Wiederaufstieg in die Landesliga zu schaffen. Nach unnötigen Niederlagen zu Saisonbeginn und dem vergebenen Erfolg gegen den vermeintlich schärfsten Konkurrenten Vöhringen fand man sich unerwartet im hinteren Tabellendrittel wieder. Am letzten Sonntag ging es nun -- wieder einmal stark ersatzgeschwächt -- nach Jedesheim, wo man eine deutliche 6:2-Klatsche bezog. Damit taumelt die Zweite in den Abstiegskampf und es scheint, daß noch nicht alle Spieler den Ernst der Lage realisiert haben. Der Mannschaftskampf begann zunächst mit zwei schnellen Remis von Robert Vetter und Richard Winter an den Brettern 5 und 6. Dann verrechnete sich Hendrik Stolle am achten Brett in ausgeglichener Stellung bei einem Qualitätsopfer und mußte eine Weile später die Waffen strecken. Tragisch verlief auch die Partie von Herbert Haberbosch, der sich in klarer Gewinnstellung an Brett 3 auf der Uhr verschaute und wegen Zeitüberschreitung verlor. Ebenfalls in Zeitnot mußte Spitzenspieler Oliver Rechtsteiner ein Remis durch Dauerschach zulassen, nachdem er zwischenzeitlich ein Remisangebot abgelehnt und per Bauernopfer stark auf Gewinn gespielt hatte. Somit lag Biberach nach der Zeitkontrolle schon mit 1,5:3,5 zurück. Zu diesem Zeitpunkt stand Luzia Sander zudem bereits auf verlorenem Posten und mußte schnell die Waffen am vierten Brett strecken. Daraufhin willigte Walter Scherer an Brett 7 in ein Remis ein, nachdem er sich am Anfang etwas Vorteil erspielen konnte, sich nach einer kleinen Ungenauigkeit aber in einem sehr remisverdächtigen Endspiel wiederfand. Zum Abschluß kämpfte ein gesundheitlich angeschlagener Christian Hoops fast über die maximale Spielzeit von sechs Stunden, stand lange ausgeglichen, verlor allerdings irgendwann eine Qualität und konnte dies am Ende nicht mehr kompensieren. Dieser bisherige Saisonverlauf erinnert stark an die erste Mannschaft, die vor knapp 10 Jahren aus der Verbandsliga abgestiegen war, statt Wiederaufstieg beinahe auch aus der Landesliga abstieg, um im Folgejahr doch in die Verbandsliga zurückzukehren und sich dann bis in die Oberliga zu arbeiten. Während zu hoffen bleibt, daß sich Geschichte wiederholt, muß die Zweite am nächsten Spieltag aber nun zunächst in möglichst bester Besetzung den direkten Konkurrent Ehingen bezwingen.
SV Steinhausen I - TG Biberach III: Geschwächte dritte Mannschaft verliert in Steinhausen
Die Dritte muß im Gastspiel beim SV Steinhausen auf ihre beiden Spitzenspieler verzichten und erlitt leider eine 3:5-Niederlage, die sich aber nicht weiter auswirken dürfte. Schon vor der Begegnung gab es in der Tabelle keine Luft mehr nach oben und auch nach unten sollte nichts mehr anbrennen können. Die beiden Edeljoker Reinhard Zielke sowie Richard Winter landeten zwar klare Siege, Winter baute seine Saisonbilanz dabei auf 5,5 von 6 möglichen Punkten aus, und auch Hendrik Stolle sicherte sich an Brett 2 einen vollen Punkt. Da jedoch sowohl Youngster Felix Funk am achten Brett als auch Andreas Hahn am Spitzenbrett das Nachsehen hatten und auch die Mittelachse aus Jürgen Dollinger, Herbert Körner und Dieter Rybka dieses Mal ohne zählbaren Erfolg blieb, mußten die Biber die Heimreise mit leeren Händen antreten -- dürften die Niederlage aber verschmerzen können.
TG Biberach I - Stuttgarter SF 1879 I: Grandioser Sieg gegen Topfavorit im Spiel der Jubilare
Wenn die halbe Mannschaft runde (Einsatz-) Jubiläen feiern darf, ist ein Mannschaftssieg in der Oberliga eigentlich Ehrensache. Nur: Was darf man erwarten, wenn es sich bei dem Gegner SF Stuttgart I um den Topfavoriten auf den Titel handelt, der ehedem in der ersten Bundesliga gespielt hatte und vor drei Jahren bis in die dritte Liga abgestiegen war? Die TG Biberach ließ sich davon am Sonntag nicht bange machen, landete einen sensationellen, aber ungefährdeten und höchstverdienten 5:3-Erfolg und gewann damit das dritte Spiel in Folge. Mit nun völlig ausgeglichener Bilanz stehen die Schachbiber drei Runden vor Schluß überraschend im oberen Mittelfeld und haben den Klassenerhalt bereits fast geschafft. Gegen Stuttgart feierten die ehemaligen Jugendspieler Dirk Schindler und Rainer Wohlfahrt ihr jeweils 100. Spiel, Tobias Merk schon seinen 150. Einsatz in der ersten Mannschaft und gehören damit in der langen Geschichte des Biberacher Schachs zu einem exklusiven Zirkel von nun nur sieben Spielern, denen dies gelungen ist. An der Spitze dieser Rangliste zieht Altmeister Holger Namyslo mit seinem aktuell 300. Spiel (in knapp 40 Jahren) einsame Kreise -- mit einem Vorsprung von gut 100 Einsätzen auf den ehemaligen Topspieler Benno von Wedel. Die Motivation war also hoch und nachdem sich Oliver Weiß in völlig ausgeglichener Stellung an Brett 3 auf ein verdientes Remis geeinigt hatte, sorgte Stanislav Sokratov am sechsten Brett für die Führung. Der Topscorer der Liga spielte von Beginn an druckvoll, setzte dem Gegner immer mehr zu und landete gewohnt sicher den fünften (!) Sieg im sechsten Spiel. Stuttgart konnte nochmals ausgleichen, als sich die deutsche Nachwuchshoffnung Andreas Strunski mit dem Biber Wolfgang Mack eine Eröffnungsschlacht mit unterschiedlicher Stellungsbewertung lieferte und das bessere Ende für sich hatte. Danach kam der Auftritt der Jubilare. An Brett 5 sprengte Wohlfahrt mit einem brillanten Bauernopfer die Stellung und gewann entscheidendes Material. Sein Gegner zog es daraufhin vor, die Partie durch Zeitüberschreitung zu verlieren. Namyslo agierte ebenfalls druckvoll, zerpflückte die gegnerische Königsstellung, mußte sich aber doch mit Remis am vierten Brett zufrieden geben, da sein Gegenüber stets gerade noch einen rettenden Zug fand. An Brett 2 stand Biberach dafür erst unter Druck und mußte kämpfen; als man sich davon aber befreit hatte, waren es eher die Stuttgarter, die über das weitere Remis froh sein durften. Nun oblag es Merk, die Weichen endgültig auf Sieg zu stellen. Er hatte zunächst viel Druck aufgebaut, war dann aber doch in einem Figurenendspiel mit Minusbauern gelandet. Gewohnt umsichtig sicherte er sich aber nach knapp fünf Stunden ein verdientes, unzweifelhaftes Remis an Brett 7 zum 4:3. Den Schlußpunkt zum 5:3 durfte nach gut fünfeinhalb Stunden Schindler setzen, der es mit dem Stuttgarter Edeljoker zu tun bekommen hatte, welcher am achten Brett eigentlich für Punkte garantieren sollte. Der Biber dominierte die Partie aber von Beginn an und gewann mit feinem Königsangriff entscheidend Material. Zwar machte er sich kurzzeitig den Gewinn nochmals etwas schwerer, als er beim Übergang ins Endspiel ein wenig Angst vor der eigenen Courage zeigte, aber letztlich verwandelte er seinen hochverdienten Vorteil souverän.
TG Biberach II - SC Weisse Dame Ulm III: Bittere Niederlage stürzt Zweite in Abstiegskampf
Ohne drei Stammspieler zum Heimspiel gegen Weiße Dame Ulm III angetreten, verlor die zweite Mannschaft der TG Biberach am Sonntag in der Bezirksklasse unnötig mit 3:5. Vor Saisonbeginn als heißer Kandidat für den direkten Wiederaufstieg in die Landesliga angetreten, findet sich die Truppe um Kapitän Richard Winter überraschend mitten im Abstiegskampf wieder und sollte sich in den nächsten Runden dringend vollzählig auf alte Tugenden besinnen. Zunächst hatte gegen Ulm alles gut begonnen. Robert Vetter und Luzia Sander einigten sich auf zwei schnelle, taktische Remis an den Brettern 5 und 4. Kurz darauf steuerte Christian Hoops am zweiten Brett in leicht schlechterer Stellung ebenfalls ein Unentschieden bei. Die meisten verbleibenden Bretter waren (deutlich) vorteilhaft für Biberach, sodaß Spitzenspieler Oliver Rechtsteiner eine Weile später in ausgeglichener Stellung ebenfalls remisierte. Doch nun sollte das Unheil seinen Lauf nehmen. An Brett 8 hatte sich Walter Scherer bereits klare Vorteile verschafft, als er von einem Figurenopfer und Königsangriff erwischt wurde. Nachdem er in schwieriger Stellung nicht die beste Verteidigung fand, mußte er die Waffen strecken. Diesen Rückschlag konnte allerdings Herbert Haberbosch ausgleichen, der Zug um Zug seinen Materialvorteil ausbaute und schließlich einen Bauern zum verdienten Sieg am dritten Brett laufen ließ. Richard Winter stand nach einigen Tempoverlusten im Mittelspiel derweil in einem schweren Endspiel gewaltig unter Druck, verteidigte sein siebtes Brett aber umsichtig. Nachdem es ihm gelungen war, eine Remisstellung zu erreichen, unterlief dem Routinier jedoch ein kapitaler Fingerfehler, sodaß er letztlich doch mit leeren Händen da stand. Beim Stand von 3:4 entschied sich Karl Heiler, der durch geschicktes Öffnen der Stellung und dem Gewinn einer Qualität eigentlich schon auf Sieg stand, für die falsche Endspielstrategie an Brett 6 und wurde von einem gegnerischen Freibauern zum 3:5 Endstand überrannt. Alles in allem handelten sich die Biberacher somit eine unnötige und mehr als ärgerliche Niederlage ein, da trotz nomineller Schwächung eigentlich viel mehr möglich gewesen wäre. Der Spielverlauf und das Ergebnis sind aber typisch für die bisherige Saison und die Mannschaft muß langsam um das minimale Saisonziel Klassenerhalt fürchten, sollte sie diesen Trend nicht schnell stoppen.
Stuttgarter SF 1879 II - TG Biberach I: Biberach macht großen Schritt zu Klassenerhalt in Oberliga
Am Sonntag stand für den Aufsteiger TG Biberach das nächste Entscheidungsspiel in der Oberliga an, ging es doch gegen die arrivierte Mannschaft SF Stuttgart II. Erfreulicherweise kommen die Biber immer mehr ins Rollen, verwerten nun ihre Vorteile konsequent und gewannen daher ihr Auswärtsspiel deutlich und hochverdient mit 5,5:2,5. Mit nun 4:6 Punkten ist Biberach damit ins Mittelfeld der Tabelle vorgestoßen. Spitzenspieler Wolfgang Mack gewann kampflos und Oliver Weiß ließ an Brett 3 ein verdientes Remis folgen, nachdem sich die Stellung deutlich vereinfacht hatte. Pech hatte Albrecht Weidel, der am vierten Brett einen Turm für Königsangriff geopfert hatte, dessen Gegner sich aber umsichtig verteidigte. Zwar bekam der Biber sein Material zurück, konnte aber die gegnerischen Freibauern nicht mehr stoppen. Die Führung stellte an Brett 5 Holger Namyslo wieder her, der von Beginn an druckvoll agierte, den gegnerischen König in der Brettmitte beharkte und seinen Gegner damit hoffnungslos überforderte. Ebenfalls mit starkem Königsangriff durchbrach anschließend Stanislav Sokratov die Stellung seines Gegenübers und feierte am siebten Brett so schon den vierten verdienten Sieg im fünften Spiel. Rainer Birkenmaier mußte zunächst etwas Druck überstehen, befreite sich aber wie gewohnt an Brett 2 und kam in Vorteil. Sein Gegner konnte am Ende gerade noch ein Remis zum 4:2 Zwischenstand halten. Die endgültige Entscheidung brachte nun das achte Brett: Tobias Merk verwaltete einen früh gewonnenen Mehrbauern umsichtig, war in Zeitnot die Ruhe selbst und gewann letztlich nach vier Stunden mit einem Freibauern, der tief ins gegnerische Lager einmarschiert war. Daraufhin ließ es Rainer Wohlfahrt im Endspiel am sechsten Brett nach gut viereinhalb Stunden friedlich ausgehen. Zuvor war er stark in Bedrängnis geraten, hatte aber gut verteidigt und sich ein Endspiel erarbeitet, in dem bei Bedarf durchaus (langwierige) Gewinnversuche möglich gewesen wären. Am nächsten Spieltag (13. Februar, 10.00 Uhr) erwarten die Schachbiber nun den großen Titelfavoriten und Zweitligaabsteiger SF Stuttgart I zum Heimspiel im Hotel Riss. Allerdings können die Mannen um Mannschaftsführer Dirk Schindler dieser Aufgabe entspannt entgegensehen, brauchen sie voraussichtlich doch nur noch einen Sieg in den letzten vier Runden, um den Verbleib in der Oberliga zu sichern.
TG Biberach III - TSV 1880 Neu-Ulm I: Glücklicher Punkt für TG Biberach III
Nachdem der Pulverdampf verraucht war, durfte sich die dritte Mannschaft der TG Biberach beim Heimspiel am Sonntag gegen den TSV Neu-Ulm I in der Kreisklasse über ein 4:4 freuen. Als Favorit in die Begegnung gegangen, fühlte sich der Punkt letztlich aber doch als Erfolg an. Durch den kampflosen Punkt von Dieter Rybka an Brett 6 gingen die Biber direkt in Führung, sodaß sich Walter Scherer am zweiten Brett schnell auf Remis einigte, nachdem die Stellung bereits deutlich verflacht war. Dann verloren jedoch nacheinander Daniel Zuger, Hendrik Stolle und Herbert Körner im Mittelspiel einen Bauern, Jürgen Dollinger gar eine Qualität. Felix Funk hatte derweil am achten Brett einen schönen Königsangriff aufgebaut, nachdem er aber eine Bauerngabel übersehen hatte, war sein Spiel nicht mehr zu halten. Auch Körner und Stolle mußten bald darauf ihre Partien und die Bretter 5 bzw. 3 aufgeben. Das erste Wunder geschah, als der Gegner von Spitzenspieler Zuger trotz deutlich vorteilhafter Bauernstellung ein geschickt getimtes Remisangebot überraschend zum 2:4-Zwischenstand akzeptierte. Nun konnte Edeljoker Richard Winter an Brett 7 verkürzen, als er bei leichter Überlegenheit seinen Gegner über die Zeitkontrolle schob. Das finale Wunder entwickelte sich am vierten Brett, an dem Dollinger wie Phönix aus der Asche kam. Erst konnte er seinen Nachteil auf Dame gegen zwei Türme verkürzen, schließlich gar alle Schwerfiguren tauschen und einen Mehrbauern behalten. Diesen Vorteil ließ er sich nicht mehr nehmen und verwandelte zum doch recht glücklichen 4:4-Endstand. Bei ausgeglichenem Punktekonto steht die Dritte nun solide im Mittelfeld und muß sich weder Gedanken über Aufstiegschancen noch über die Gefahr eines Abstiegs machen.
SF Vöhringen I - TG Biberach II: Zweite mit unnötiger Niederlage aus Titelrennen
Am Sonntag mußte die zweite Mannschaft der TG Biberach zum vermeintlich härtesten Konkurrenten Vöhringen reisen und stand wegen des mißglückten Saisonbeginns bereits nach einem Drittel der Saison vor einem Endspiel um den direkten Wiederaufstieg in die Landesliga. Leider konnten die Biberacher ihre Chancen nicht nutzen, verloren unnötig mit 3,5:4,5 und haben sich damit aus dem Titelrennen verabschiedet. Der Auftakt begann wenig verheißungsvoll. An Brett 2 lieferte sich Christian Hoops ein scharf geführtes Duell, jedoch war der gegnerische Königsangriff schneller und tödlich. Bald darauf mußte Frank Zessin einem Remis am fünften Brett zustimmen, als sein Gegenüber Zugwiederholung erzwang. Danach mußte Karl Heiler an Brett 8 die Segel streichen, nachdem er bei aggressiver Eröffnungswahl zwischenzeitlich gut stand, am Ende aber keine Kompensation für sein Bauernopfer fand und noch mehr Material verlor. Nun kam aber Herbert Haberbosch nach sehr passiver Stellung wie Phönix aus der Asche, gewann mit schönem Gegenangriff Material und das vierte Brett. Andreas Fischer hatte stattdessen einen Bauern für aktiveres Spiel an Brett 3 geopfert, fand aber in Zeitnot nicht die richtige Fortsetzung und verlor. Beim Stand von 1,5:3,5 sah es also vermeintlich schlecht für Biberach aus, dennoch war der Mannschaftskampf eigentlich doch gewonnen, stand man an den verbleibenden drei Brettern doch klar auf Gewinn. Das Unheil nahm aber seinen finalen Lauf, als Robert Vetter nach deutlichen Stellungsvorteilen ein Fingerfehler unterlief und er am siebten Brett einzügig seine Dame verlor -- womit der Vöhringer Gesamtsieg besiegelt war. Schöne Ergebniskosmetik betrieb dann Spitzenspieler Oliver Rechtsteiner mit der Partie des Tages. Er spielte früh gezielt auf die Bauernschwächen des Gegners, ging in ein vermeintlich schwieriges Endspiel und gewann dieses traumhaft sicher. Den Schlußpunkt setzte dann Luzia Sander an Brett 6, die eine gegnerische Figur gewonnen hatte und sich den Vorteil im Partieverlauf nicht mehr nehmen ließ.
SC Obersulmetingen 2 - TG Biberach III: Vermeidbare Niederlage für Dritte
Kein Grund zur Freude hatte die dritte Mannschaft, die bei Obersulmetingen II vermeidbar mit 5:3 verlor und nun den Aufstieg in die Bezirksklasse ziemlich sicher abschreiben muß. Walter Scherer hatte an Brett 2 ziemlich schnell in ein Remis abgewickelt, da er leicht schlechter stand. Am achten Brett hatte Richard Winter dafür bereits klare Vorteile, verrechnete sich aber bei einem Figurenopfer und war am Ende froh, ebenfalls ein Remis zu erreichen. Nach einem frühen Qualitätsverlust, bog dafür Hendrik Stolle seine Partie erfolgreich um, als er Zug um Zug mehr Druck entwickelte und den Gegner an Brett 4 vor unlösbare Probleme stellte. Bei Jürgen Dollinger fiel jedoch dessen König scharfen Angriffen zum Opfer, nachdem der Biber am fünften Brett seine Stellung geöffnet hatte, um auf Figurenjagd zu gehen. Die erneute Führung sicherte an Brett 7 anschließend Dieter Rybka, der ein schwieriges Springerendspiel sicher gewann. Bei offenen Königsstellungen wogte der Kampf am Spitzenbrett hin- und her, in Zeitnot verpaßte Daniel Zuger dann leider die Entscheidung und fiel nach fünf Stunden einem Minusbauern zum Opfer. Ähnlich erging es Andreas Hahn, der bereits klare Stellungsvorteile erspielt hatte, als er an Brett 3 eine Figur einstellte und dieses Mißgeschick trotz großer Gegenwehr nicht mehr kompensieren konnte. Die Mannschaftsniederlage war schließlich besiegelt, als Herbert Körner die Waffen am sechsten Brett strecken mußte. Seiner Jagd auf die gegnerische Dame konnte sein Gegner mit einer Reihe von Schachs begegnen, die am Ende zum Verlust entscheidender Bauern führten. Mit vier Punkten Rückstand auf die Spitze sind die Aufstiegshoffnungen damit geplatzt.
TG Biberach I - SV Tübingen 1870 I: Erster Sieg in Oberliga
Am Sonntag empfing Oberliganeuling TG Biberach zur Saisonmitte den Abstiegskandidaten SV Tübingen zum Schicksalsspiel, machte sich wie immer das Leben selbst schwer und vergab einen klaren Erfolg. Nach knapp sechs Stunden zähen Ringens brachten die Schachbiber aber doch mit 4,5:3,5 den ersten Drittligasieg unter Dach und Fach, verließen die Abstiegsränge und sind zurück im Spiel. Zunächst sah es nach einem klaren Erfolg aus: Spitzenspieler Wolfgang Mack einigte sich in leicht besserer Stellung auf ein strategisches Remis. Kurz darauf gewann Topscorer Stanislav Sokratov souverän Brett 7, nachdem er per Ablenkungsangriff erst einen Bauern gewann, um schließlich den gegnerischen König zu attackieren, als dieser entblößt wurde. An etlichen Brettern stand man zudem vorteilhaft, so auch Rainer Wohlfahrt, dessen Angriff am sechsten Brett sich aber dann doch festlief, sodaß er in arge Bedrängnis kam. Mit viel List und Tücke rettete er sich aber gerade noch in ein Remis. Parallel dazu hatte Oliver Weiß seinem Gegenüber vergiftete Bauern zum Fraß vorgeworfen und derweil mit seinen Springern einen fulminanten Königsangriff lanciert. Am Ende gewann er mit einer schönen Kombination Brett 3. Dem wollte Albrecht Weidel nicht nachstehen, hatte er seinen Gegner doch klar dominiert, völlig eingeschnürt und ihm Material abgeknöpft. In beidseitiger Zeitnot verpaßte es Weidel jedoch, den Sack zuzumachen und geriet am vierten Brett mit einem Fingerfehler entscheidend in Nachteil. Als außerdem Tobias Merk nach einem Hungerast seine Gewinnstellung nach fünf Stunden aus der Hand gab, begann das große Zittern. An Brett 8 hatte er zuvor in der Eröffnung einen Bauern gewonnen und diesen Vorteil beständig gewahrt und ausgebaut. Letztlich gelang es ihm aber geschickt, noch ein wichtiges Remis zu sichern. Derweil kämpfte am fünften Brett Holger Namyslo gegen einen konsequent verteidigenden Gegner, der versuchte, die Partie zu vereinfachen. Schließlich erreichte der Biber doch leichte Vorteile, allerdings wären im Endspiel nur hochriskante Gewinnversuche mit der Brechstange möglich gewesen, sodaß er sich nach fünfeinhalb Stunden auf Remis einigte. Beim Stand von 4:3 hing nun alles von Rainer Birkenmaier ab, dessen Partie an Brett 2 über fünf Stunden hin- und hergewogt war, bei der er letztlich aber stark unter Druck stand. Daher entschied er sich, eine Bauernwalze per Figurenopfer zu stoppen und selbst seine Landsknechte auf den Weg zu schicken. Dies tat er so gekonnt, daß er seinem Gegenüber, dem immer mehr die Zeit ausging, nach fast sechs Stunden ein mehr als verdientes Remis abringen konnte. Der wichtige Mannschaftssieg war somit doch noch gesichert.
SK Bebenhausen 1992 I - TG Biberach I: Herbe Niederlage nach langem Kampf in der Oberliga
Nach zwei knappen und sehr unglücklichen Niederlagen zum Saisonauftakt bezog die erste Mannschaft der TG Biberach am vergangenen Sonntag gegen den Ex-Zweitligisten Bebenhausen eine herbe 2,5:5,5-Niederlage und steht quasi zur Saisonmitte nun am kommenden Sonntag vor dem erwarteten Endspiel gegen den direkten Konkurrenten Tübingen. Zuschauer sind zum Heimspiel im Hotel zur Riss willkommen und dürfen sich auf einen spannenden Kampf freuen, da die Biber auch gegen Bebenhausen stark begannen, dann allerdings einige Partien trotz großem Kampf aus der Hand gaben. Stanislav Sokratov hatte an Brett 7 zunächst wie gewohnt stark aufgespielt und seinen Gegenüber zur Passivität verdammt. Ein Flüchtigkeitsfehler kostete ihn jedoch eine Figur und damit letztlich die Partie. Am vierten Brett spielte Albrecht Weidel währenddessen voll auf Angriff, stand aber ebenfalls mit leeren Händen, da als der Pulverdampf verraucht war, und mußte sich später geschlagen geben. Umgekehrte Vorzeichen gab es hingegen an Brett 2: Rainer Birkenmaier hatte sich gekonnt verteidigt und nutzte gegnerische Angriffsversuche gewohnt sicher zur erfolgreichen Gegenattacke. Nun mußte aber Holger Namyslo die Waffen strecken, da sein Endspiel nicht mehr zu halten war. Zuvor hatte er am fünften Brett mit leichten Vorteilen auf Angriff gespielt und gegen einen gut verteidigenden Gegner schließlich vergeblich zur Brechstange gegriffen. Die Partie des Tages gelang aus Biberacher Sicht dafür Oliver Weiß, der an Brett 4 schon im fünften Zug auf Vorteil stand, Bauer um Bauer gewann und seinen renommierten Gegenüber regelrecht zusammenschob. Spannend verlief der Kampf mit beidseitigen Angriffen am Spitzenbrett, bis Wolfgang Mack am Ende doch die besseren Argumente des Bebenhauseners anerkennen mußte. Beim Stand von 2:4 liefen noch zwei Partien, die am Ende über fast sechs Stunden gehen sollten und in denen die Biber verzweifelt kämpften. Tobias Merk hatte lange positionelle Vorteile und agierte sicher, bis er in Zeitnot einen gegnerischen Angriff zuließ. Letztlich mußte er sich mit einem Turm einer Bauernlawine erwehren, hielt aber mit viel Geschick und etwas Glück doch ein verdientes Remis an Brett 8. Weniger Glück hatte Rainer Wohlfahrt, der zuvor auf Königsangriff spielte, am Ende mit Minusbauer in ein schwieriges Endspiel mußte und letztlich am sechsten Brett auf verlorenem Posten stand.
TG Biberach III - SV Jedesheim 1921 III: Neues Spiellokal bringt Dritten Glück
Das neue Spiellokal im Hotel Riss brachte der Dritten gegen Jedesheim III offenbar Glück: Sie gewannen gegen den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer mit 5:3 und stießen auf Platz 3 vor. Andreas Hahn-Wegener konnte kampflos in Führung gehen und Richard Winter überrollte im Eilzugstempo seinen Gegner an Brett 7, womit es dann nach zwei Stunden auf 2:0 stand. In einem ausgeglichenen Bauernendspiel geriet Dieter Rybka jedoch in Zugzwang und mußte am sechsten Brett passen. Walter Scherer sicherte sich hingegen mit einem schönen Figurenopfer ein paar Mehrbauern und damit den Sieg an Brett 2. Die Entscheidung fiel, als Hendrik Stolle ein Turmendspiel trotz Minusbauern an Brett 4 ins Remis abwickeln konnte und Herbert Körner parallel durch eine geschickte Fesselung entscheidendes Material am fünften Brett gewann. In ausgeglichener Stellung einigte sich Spitzenspieler Daniel Zuger daraufhin friedlich auf Unentschieden. Zum Abschluß mußte Youngster Felix Funk der Erfahrung des Gegners an Brett 8 Tribut zollen, nachdem der Biber zuvor vorbildlich gespielt und sich leichte Vorteile erarbeitet hatte. Insgesamt ist Biberach mit dem 5:3 damit zurück im Titelrennen.
TG Biberach II - Post-SV Ulm III: Ergebnis: 5,5:2,5
TG Biberach I - Post-SV Ulm I: Knappe Niederlage im Oberschwabenderby
Die erste Mannschaft der TG Biberach zahlt in der dritten Liga trotz starker Leistung weiter Lehrgeld. Im Oberschwabenderby der Oberliga vergaben die Biber, die auf zwei Spitzenspieler verzichten mußten, beim 3,5:4,5 gegen den Ex-Zweitligisten Post Ulm zumindest einen verdienten Punkt. Dirk Schindler bekundete an Brett 7 mit Schwarz keine Probleme, in einem Theoriegeplänkel auszugleichen, und einigte sich bald darauf friedlich auf Remis. Oliver Rechtsteiner folgte dem Beispiel kurz darauf am achten Brett, als seine Stellung verflacht war. Nun war es an Holger Namyslo die Führung zu bringen, als er nach einem aussichtsreichen Qualitätsopfer zwar zunächst zuwenig Druck gemacht hatte, aber letztlich eine Unachtsamkeit des Gegners gekonnt zum Sieg an Brett 3 nutzte. Eigentlich sah es nun sehr gut aus, doch dann geriet Albrecht Weidel nach starker Partie und toller Stellung am zweiten Brett in Zeitnot auf die Verluststraße. Mit einer toll geführten, aber sehr scharfen Partie mit beidseitigen Königsangriffen sorgte Stanislav Sokratov an Brett 5 nochmals für Vorsprung, jedoch kippten gleichzeitig die Partien von Rainer Wohlfahrt und Tobias Merk, sodaß sich das schlechte Ende abzeichnete. Zwischenzeitlich errang Spitzenspieler Rainer Birkenmaier noch ein Remis, als er -- trotz offensivem Beginn arg unter Druck geraten -- gegen den irischen Schacholympioniken und Fidemeister Mark Heidenfeld gewohnt umsichtig verteidigte. Nach fünf Stunden mußte Wohlfahrt trotz zähem Kampf schließlich die Waffen strecken. Er hatte offensiv agiert, leichte Vorteile am vierten Brett erspielt, wurde aber letztlich von einem Bauerndurchbruch tödlich erwischt. Nochmals eine halbe Stunde später endete auch das Ringen von Tobias Merk an Brett 6, der per Bauernopfer einen tollen Angriff aufzog, jedoch von einem Gegenschlag im Zentrum unglücklich erwischt wurde.
TSV Laichingen I - TG Biberach III: Dritte unterliegt unglücklich
In der Kreisklasse fuhren nur sieben Biberacher nach Laichingen, konnten aber schnell zum 2:2 ausgleichen. Erfreulich war hierbei neben dem starken Angriff von Jürgen Dollinger vor allem das erfolgreiche Debüt von Youngster Felix Funk. Die verbleibenden Aussichten waren außerdem nicht so schlecht, zumal Richard Winter mit einem Mehrbauern im Endspiel einen weiteren Sieg landen konnte. Leider gab es an den verbleibenden Brettern außer einem schönen Remis von Hendrik Stolle dann doch nichts mehr zu ernten, sodaß die Biber auch hier mit leeren Händen dastanden. Diese 3,5:4,5-Niederlage trübt die Hoffnungen auf einen Vorstoß in die Bezirksklasse merklich.
SC Obersulmentingen I - TG Biberach II: Zweite Mannschaft verpatzt Saisonauftakt
Landesligaabsteiger TG Biberach II verstolperte am Sonntag gegen starke Obersulmetinger mit 3,5:4,5 den Start in das Projekt "Wiederaufstieg". Allerdings mußten die Biber auch auf zwei etatmäßige Kräfte verzichten. An Brett 4 einigte sich Frank Zessin in ausgeglichener Stellung zunächst auf Remis, hatte derweil doch Karl Heiler seinen Gegner an Brett 7 überspielt und eine Figur gewonnen. Nach einem Qualitätsverlust mußte er aber doch noch ein Remis hinnehmen. Zwar brachte Robert Vetter nochmals die Führung, als er seine Gegnerin am sechsten Brett über die Zeit drückte, jedoch streckte dafür Richard Winter an Brett 8 die Waffen. Als auch Herbert Haberbosch mit Minusbauer im Endspiel das dritte Brett verlor, zeichnete sich Unheil ab. Zunächst düpierte Spitzenspieler Christian Hoops in ausgeglichenem Endspiel noch seinen Gegenüber mit einem feinen, spielentscheidenden Bauerndurchbruch, jedoch ging bei Andreas Fischer an Brett 2 das Läuferendspiel verloren. In der entscheidenden Partie stand Luzia Sander am fünften Brett lange unter Druck, kämpfte sich aber mit aggressivem Spiel zurück und hatte sogar Vorteile erlangt. Dann gelang dem Gegner aber per Dauerschach ein Remis zum finalen 3,5:4,5-Endstand. Damit stand Biberach zum Auftakt etwas unglücklich, aber doch nicht unverdient mit leeren Händen da.
TG Biberach I - SC Böblingen 1975: Gut gespielt, aber beim Oberligadebüt Lehrgeld bezahlt
Zum Biberacher Debüt in der dritten Liga gastierte am Sonntag der SC Böblingen II im TG-Vereinsheim. Nach langem Kampf und toller Leistung mußten sich die Schachbiber letztlich 3:5 geschlagen geben - und verpaßten dabei knapp einen eigentlich verdienten zählbaren Erfolg. Nachdem die Böblinger ihre Zweitligamannschaft aufgerüstet haben, zählt nun deren Zweite zu den Schwergewichten in der Oberliga. Dennoch ging Biberach zunächst in Führung, als Stanislav Sokratov an Brett 7 aus einer sicheren Verteidigung heraus seinen Gegner aushebelte und sicher gewann. Oliver Weiß ging im Endspiel ebenfalls zum Angriff über, verpaßte aber den verdienten Lohn in Zeitnot, als sein Gegenüber nach einer kleinen Ungenauigkeit gerade noch das Remis am dritten Brett klammern konnte. Rückschläge gab es dann für die Spitzenspieler Wolfgang Mack und Rainer Birkenmaier. Sie verteidigten sich lange zäh und erbittert, mußten in ihren Endspielen aber letztlich die Waffen strecken. Zwischenzeitlich hatten sich dafür sowohl Albrecht Weidel als auch Tobias Merk an den Brettern 4 und 8 mit starken Leistungen Vorteile bzw. Mehrbauern erspielt. Nach etwas zu passiven Fortsetzungen konnten die Gegner aber ausgleichen, sodaß es zu zwei weiteren Remis kam. Damit war die Vorentscheidung gefallen. Rainer Wohlfahrt hatte derweil in einer spannenden Partie einen Bauern geopfert, um seinen Königsangriff zu verstärken. Als dieser aber nicht durchschlug, wurde er letztlich am sechsten Brett niedergerungen. So konnte Holger Namyslo an Brett 5 nach fünfeinhalb Stunden nur noch einen durchaus unglücklichen 3:5 Endstand fixieren. Namyslo hatte sich umsichtig eines Angriffs erwehrt und klare Vorteile erspielt, ein kleiner Blackout ließ den Gegner aber zurück ins Spiel kommen und sich ein knappes Remis zu ermauern. Insgesamt lieferte Biberach mit gutem Schach einen starken Auftritt ab, mußte aber in den entscheidenden Momenten gegen einen starken Gegner Lehrgeld bezahlen. Sollte die Leistung auf diesem Niveau verbleiben, sind zählbare Erfolge in den weiteren Spielen aber nur eine Frage der Zeit.
TG Biberach III - TSV Berghülen I: Dritte startet mit Sieg in neue Saison
Ein erfreulicher Saisonauftakt gelang der Schachabteilung der TG Biberach, startete doch die dritte Mannschaft am Sonntag mit einem knappen, aber verdienten und sicheren 4,5:3,5 Erfolg gegen Berghülen in die Kreisklasse. Dies ist hoffentlich der Grundstein für eine erfolgreiche Saison und gleichzeitig ein gutes Omen für das Debüt der Schachbiber am kommenden Sonntag in der Oberliga. Gegen den letztjährigen Absteiger aus der Bezirksklasse Berghülen mußte die Dritte ohne zwei Stammspieler antreten, aber Edeljoker Richard Winter und Ergänzungsspieler Bertram Laub waren als Matchwinner die goldrichtige Besetzung, konnten sie doch ihre Partien an den Brettern 7 und 8 ungefährdet gewinnen. Hendrik Stolle, Jürgen Dollinger, Herbert Körner, Reinhard Zielke und Walter Scherer steuerten jeweils umsichtig herausgespielte Remis zum wichtigen Mannschaftssieg bei. Dabei hätten Zielke und Scherer gar mit etwas mehr Glück noch für einen deutlicheren Erfolg sorgen können. Einzig Dieter Rybka mußte sich heute seinem Gegner geschlagen geben, was aber der sehr guten Mannschaftsleitung keinen Abbruch mehr tat.