Archiv: 1. Mannschaft, Saison 2008/2009 home



SV Nürtingen 1920 I - TG Biberach I: Erste müht sich gegen Nürtingen zu einem 4;5:3,5

Die erste Mannschaft hatte zu Saisonbeginn der Verbandsliga das klare Ziel "Aufstieg" ausgegeben und war mit entsprechend großen Erwartungen ins Spiel gegen Vorjahresaufsteiger Nürtingen gegangen. Nach gutem Beginn schlich sich aber wieder der Schlendrian ein und nach einigen Unkonzentriertheiten ist es besser, über so manche Partie den Mantel des Schweigens zu hüllen. Am Ende stand jedoch ein trotz allem verdienter Sieg und damit die Erfüllung des Solls. Um wirklich am Ende an der Spitze stehen zu können, wird aber im Saisonverlauf eine Steigerung nötig sein. Die positive Erkenntnis des Spieltages ist allerdings, daß das Glas dieses Mal halbvoll blieb, während sich die Biber in den letzten beiden Jahren in ähnlichen Situationen stets noch die Butter vom Brot nehmen liesen...

TG Biberach I - SAbt Post-SV Ulm II: Erste Mannschaft kommt ins Rollen / Weiß schlägt sich achtbar in Berlin

Am Sonntag beherrschte die erste Mannschaft der TG Biberach den Gast Post Ulm II klar, obwohl zwei Spitzenspieler fehlten, und gewann verdient 5:2. Im Vergleich zum Saisonauftakt in Nürtingen zeigten sich die Biber deutlich verbessert, blieben ohne Einzelniederlage und scheinen für die erste schwere Prüfung im Aufstiegskampf in der nächsten Runde gut gerüstet. In drei Wochen lauert nämlich Langenau auf Biberacher Schwächen. Vor Spielbeginn herrschte im Biberacher Lager etwas Nervosität, mußte man doch gegen unberechenbare Ulmer auf beide Spitzenbretter verzichten. Immerhin konnte die Partie von Oliver Weiß verlegt werden, da dieser in Berlin an der Deutschen Schnellschachmeisterschaft teilnahm. Dadurch konnte wenigstens der dritte Ausfall eines Leistungsträgers vermieden werden. Die Unruhe legte sich aber bald und Frank Wohlfahrt brachte Biberach schnell in Front. Von Beginn an aggressiv spielend, hatte er an Brett 6 die gegnerische Königsstellung mehr und mehr zerpflückt und gewann eindrucksvoll und sehenswert. Stanislav Sokratov ließ ein Remis am dritten Brett folgen. Sein Gegner unternahm mit den weißen Steinen schlichtweg keine Gewinnversuche und war stets auf Vorsicht und Ausgleich bedacht. Tobias Merk konnte sich hingegen gekonnt klare Vorteile erspielen, verpaßte aber, die Schlinge zuzuziehen. Letztlich durfte er sich über ein mehr als verdientes Remis an Brett 5 freuen. Kurz darauf lieferte Herbert Haberbosch den zweiten Sieg, nachdem er seinen Gegenüber am achten Brett immer mehr eingeschnürt hatte und schließlich mit einem schönen Königsangriff erlegte. An Brett 7 kämpfte Dirk Schindler derweil schwer mit leichter Grippe und Gegner, verschaffte sich aber mit einem feinen Gegenangriff klaren Materialvorteil. In Zeitnot ließ er jedoch zu, daß sich sein Gegner etwas konsolidierte, und willigte daraufhin aus taktischen Gründen in ein Sicherheitsremis zum Mannschaftssieg ein. Parallel hatte Rainer Birkenmaier nämlich seine Verluststellung gedreht, als er mit seiner gefürchtet zähen Verteidigungstaktik den Gegner zermürbte und zu einem zu ungestümen Vorgehen provozierte. Einen zwischenzeitlichen Figurengewinn verwandelte der Biber dann in ein solide gewonnenes Endspiel am vierten Brett. Der Schlußakkord blieb Holger Namylso am Spitzenbrett überlassen. Sein Gegenüber hatte stets auf Remis gespielt und Namyslo konnte sich nur leichte Vorteile erarbeiten. Trotz sechs Stunden zähem Ringen mußte sich das Biberacher Aushängeschild daher "nur" mit Remis begnügen. Damit ist die nachzuspielende Partie von Weiß an Brett 2 aber de facto bedeutungslos. Oliver Weiß schlug sich am Wochenende in Berlin übrigens ebenfalls sehenswert, wenn auch in den entscheidenden Momenten etwas Fortune fehlte. Am Ende standen 4 von 11 möglichen Punkten, allerdings wäre eine ausgeglichene Bilanz in Anbetracht der jeweiligen Spielverläufte erreichbar (und verdient) gewesen. So verpaßte der Biberacher knapp den Sprung unter die Top25 der deutschen Schnellschachspieler (30 Minuten pro Kopf und Partie), ließ aber einige Spieler hinter sich, die in der Setzliste vor ihm plaziert waren. Insgesamt darf die Schachabteilung damit auf ein sehr gelungenes Schachwochenende zurückblicken.

SAbt TSV Langenau I - TG Biberach I: Wegen vier Sekunden... Biberach im Pech

In Bestbesetzung und nach den Erfolgen bei der Blitzmeisterschaft frohen Mutes reiste die erste Mannschaft der TG Biberach am Sonntag nach Langenau, um den ersten Härtetest im Aufstiegskampf der Verbandsliga vermeintlich erfolgreich zu bestehen. Leider sollte es mit einer 3,5:4,5-Niederlage aber anders kommen: Die Biber vergaben mehrfach gute Chancen und blieben zudem ohne das nötige Quentchen Glück. Dies kulminierte symbolträchtig im Umstand, daß der Gegner von Stanislav Sokratov mit knapp vier Sekunden gerade so und hauchdünn die Zeitkontrolle überlebte und damit letztlich den Langenauer Sieg besiegelte (obgleich dies originär nicht der Hauptgrund für die Biberacher Niederlage war). Rainer Wohlfahrt hatte sich an Brett 2 eine stets vorteilhafte Stellung erspielt, die sich aber leider nicht in zählbare Vorteile ummünzen lies und so bald im Remis endete. Rainer Birkenmaier hatte seinen Gegner zwischenzeitlich sehenswert überspielt, entschied sich dann aber zwischen zahlreichen möglichen Varianten für jene, die statt zum Sieg zu einem Remisendspiel am sechsten Brett führte. Oliver Weiß mußte sich mit demselben Ergebnis an Brett 4 begnügen, nachdem er zwar stets besser stand, sein Gegner sich aber jeweils gerade noch verteidigen konnte. Ähnlich sollte es Holger Namyslo ergehen, der am dritten Brett dominierte, gar einen Bauern gewann, dessen Gegner allerdings das verschiedenfarbige Läuferendspiel halten konnte. Der Rückschlag kam dann an Brett 8. Frank Wohlfahrt war zwar mit klaren Vorteilen aus der Eröffnung gekommen, eine Unachtsamkeit brachte ihn jedoch in schwere Bedrängnis und kostete in Zeitnot erst Material und später die Partie. Dies beobachtete Spitzenspieler Wolfgang Mack sehr genau und entschied sich in beidseitiger Zeitnot für einen mutigen Angriffswirbel. Sein Gegner stand fortwährend unter Druck, hatte aber bis dato alle Angriffe mühevoll, aber erfolgreich abwehren können. Mack opferte nun erst eine Qualität, dann gar die Dame und entfachte so einen letzten Sturm auf den König, der verdient in einem sehenswerten Matt endete. Parallel war Sokratov an Brett 5 nach wechselvollem Partieverlauf in einer bedrängten Stellung gelandet, verteidigte sich allerdings geschickt und ging zum Gegenangriff über, als sein Gegner in hochgradige Zeitnot kam. Dieser überstand die Zeitkontrolle mit nur noch einem Wimpernschlag auf der Uhr hauchdünn und einigte sich bald darauf auf ein stellungsgerechtes Remis. Damit mußte das siebte Brett die engültige Entscheidung bringen und hier kämpfte Tobias Merk wie ein Löwe. Er hatte seine klar überlegene Stellung durch einen Mißgriff im Mittelspiel eingestellt und dabei eine Qualität verloren. Dennoch gelang es ihm beinahe, ein eigentlich aussichtsloses Endspiel zu halten, wurde am Ende aber doch nicht mehr belohnt. Mit der knappen und unerwarteten Niederlage erlitten die Aufstiegsambitionen einen herben Dämpfer. Nach einem überraschenden Punktverlust von Favorit Ebersbach sind die Chancen aber noch intakt, falls die Biber die weiteren Aufgaben erfolgreich lösen -- was seit Sonntag sicher nicht einfacher wurde.

TG Biberach I - SV Dicker Turm Esslingen I: Erste wieder im Rennen

In der Verbandsliga zeigte sich die Erste im Vergleich zur unnötigen Niederlage in Langenau stark verbessert und konnte sogar das (kurzfristige) Fehlen einiger Stammspieler problemlos kompensieren. Sie besiegte Esslingen mit 5,5:2,5 und ist nach der Niederlage von Langenau gegen Pfullingen wieder im Aufstiegsrennen: Der in letzter Minute eingesprungene Herbert Haberbosch einigte sich bereits früh auf ein Remis am achten Brett. Nach ausgeglichenen Partieverläufen willigten auch Holger Namyslo und Oliver Rechtsteiner an Brett 2 bzw. Brett 7 noch vor der Zeitkontrolle in eine friedliche Punkteteilung ein. Bissiger agieren konnte Tobias Merk, der mit den weißen Steinen einen schwungvollen Angriff aufzog und seinen Gegner am sechsten Brett damit zur Biberacher Führung überrannte. Stanislav Sokratov hatte ähnliche Pläne und stand auch stets besser, mußte der Verteidigungskunst seines Gegenübers aber doch Tribut zollen und ein Remis an Brett 4 akzeptieren. Nach der Zeitkontrolle entschied Spitzenspieler Wolfgang Mack die Partie des Tages für sich, da er es vorzüglich verstanden hatte, die Spannung in der Partie zu lassen und mit Schwarz mächtig Druck aufzubauen. Am Schluß sicherte ihm eine schöne Kombination den dritten Punkt im dritten Spiel am ersten Brett. Dies beflügelte auch Oliver Weiß und er entschied sein Damenendspiel an Brett 3 ebenfalls zu seinen Gunsten, nachdem er zuvor Schritt um Schritt Vorteile erarbeitet hatte. Den Schlußpunkt unter einen starken Auftritt ohne Einzelniederlage setzte schließlich Rainer Birkenmaier mit einem beidseitig verdienten Remis am fünften Brett. Nachdem Langenau in Pfullingen parallel unter die Räder kam, haben die Biber nun wieder gute Chancen im Aufstiegskampf, allerdings wartet Anfang Januar mit dem Erzrivalen Pfullingen ein schwerer Gegner zum vorentscheidenden Duell.

SF Pfullingen I - TG Biberach I: Biber stürmen Schloß und sind zurück

Einen äußerst gelungenen Jahresauftakt durfte die Schachabteilung der TG Biberach feiern: Die erste Mannschaft gewann im Schloß von Pfullingen mit sensationeller Leistung 5:3 beim Tabellenführer, der sich in den letzten Jahren mit stets knappen und glücklichen Siegen zum neuen Erzrivalen gemausert hatte. Mit diesem Erfolg sind die Schachbiber wieder zurück im Aufstiegskampf um die Oberliga, haben als Vierter nur einen Punkt Rückstand auf den neuen Leader Ebersbach -- aber halt auch nur einen Punkt Vorsprung auf den Tabellenfünften und nächsten Gegner Rangendingen. Dennoch geht die Truppe beschwingt in die zweite Saisonhälfte und hofft auf ein Endspiel am letzten Spieltag gegen Ebersbach. In Pfullingen begann zunächst alles wie gewohnt: Rainer Wohlfahrt entfesselte einen furiosen Angriffswirbel, den sein gekonnt umsichtig verteidigender Gegner aber parieren konnte und so am Ende einen Mehrbauern behielt. Trotz zähem und kreativen Ringen mußte Wohlfahrt am Ende an Brett 2 die Waffen strecken. Dirk Schindler verlor derweil bei einer Abwicklung im Mittelspiel am achten Brett ebenfalls einen Bauern, kämpfte aber wie ein Löwe und kam nochmals zurück. Allerdings benötigte er dazu zuviel Zeit, sodaß er am Ende in Zeitnot geriet und verlor. Nach dem 0:2 sollte sich das Blatt aber doch zu Biberacher Gunsten wenden: Stanislav Sokratov spielte stark und opferte einen Bauern, um seinen Gegenüber bei vollem Brett zur Bewegungsunfähigkeit zu verdammen. Anschließend zog er das Netz am fünften Brett immer enger und gewann hochverdient. Seinen Gegner ebenfalls beständig unter Druck gesetzt und sich damit Stück für Stück Vorteile erarbeitet, hatte Holger Namyslo an Brett 3. Am Ende bedeutete ein Mehrbauer den ungefährdeten vollen Punkt. Spitzenspieler Wolfgang Mack einigte sich nun auf Remis, nachdem er mit starkem Angriff Pfullingen schwer zugesetzt hatte, aber der entscheidende Durchbruch nicht gelingen wollte. Damit Stand der Biberacher Erfolg nach gut vier Stunden quasi fest, da die verbleibenden Partien alle deutlich und einfach besser standen. Rainer Birkenmaier hatte sich an Brett 6 gekonnt verteidigt, in der Abwicklung einen Bauern gewonnen und ein besseres Endspiel angesteuert. Am Ende stand ein völlig ungefährdetes, mannschaftsdienliches Remis, da Tobias Merk am siebten Brett parallel den Sack zu machte. Er hatte in der Eröffnung ein gewagtes Bauerngambit gebracht, seinen Gegner anschließend schwer beschäftigt und schließlich entscheidend Material gewonnen. Den schönen Sieg im (Turm-) Endspiel mit Mehrbauer lies er sich routiniert wie immer nicht mehr nehmen. Den Schlußpunkt durfte so Oliver Weiß an Brett 4 mit einem Schaulaufen seiner Endspielkünste setzen. Nach wechselhaftem Spielverlauf gewann er im entscheidenden Moment einen Bauern, sah sich aber einem zwar nicht zu verlierenden, aber auch schwierig zu gewinnenden Damenendspiel gegenüber. Mit seiner ausgefeilten Technik drücke er jedoch seinen Bauern nach langem Manöverieren und fünfeinhalb Stunden Spielzeit durch und verbesserte damit zudem das Biberacher Brettpunktekonto.

TG Biberach I - SC Rangendingen I: Biberach mit Arbeitssieg gegen Rangendingen

Die Überraschungsmannschaft des SC Rangendingen erwies sich am Sonntag in der Verbandsliga als der erwartet schwere Gegner. Die erste Mannschaft der TG Biberach mußte hart kämpfen und Schwerstarbeit verrichten, ehe ein wichtiger 5:3-Erfolg unter Dach und Fach war und man die Lauerstellung hinter der Tabellenspitze sichern konnte. Ein besonderes Handicap ergab sich eine halbe Stunde vor Spielbeginn: Rainer Wohlfahrt fiel am zweiten Brett kurzfristig aus und so waren die Biber dankbar, daß Luzia Sander "ultrakurzfristig" einsprang. Diese legte an Brett 8 auch gleich druckvoll los wie die Feuerwehr. Als der Angriff etwas verflacht war, einigte sie sich auf ein solides Sicherheitsremis. Spitzenspieler Wolfgang Mack lieferte sich derweil ein Positionsduell, bei dem er den größeren Überblick hatte. Mit gewohnt brillantem Spiel sicherte er sich erst einen Bauern, dann die Partie und damit schon 4,5 Punkte aus 5 Einsätzen. An den Mittelbrettern sah es jedoch zu diesem Zeitpunkt recht duster aus: Stanislav Sokratov war in guter Stellung zu zögerlich, vergab seine Angriffschancen und geriet selbst in Bedrängnis. Am Ende war die Stellung an Brett 4 nicht mehr zu halten. Am fünften Brett war Rainer Birkenmaier zwar gut aus der Eröffnung gekommen, sah sich später aber massiven Problemen gegenüber und mußte eine Qualität opfern. Allerdings tat er dies sehr geschickt und verteidigte sich clever bis zum Remis. Oliver Weiß fand sich nach ruhigem Partieverlauf in einem diffizilen Endspiel an Brett 3 wieder, das er aber mit guter Endspielkenntnis ebenfalls zum Remis und 2,5:2,5 Zwischenstand führte. Zu diesem Zeitpunkt kam Dirk Schindler in beidseitiger Zeitnot mit furiosem Gegenangriff und Qualitätsopfer wie Phönix aus der Asche, nachdem er von Beginn an seinen König am siebten Brett mit Mann, Maus, Geschick und Glück verteidigen mußte. Am Ende mogelte er sich zu einem Dauerschach und verzichtete mannschaftsdienlich auf sehr zweifelhafte Gewinnversuche, da sich parallel dazu der sichere und vorentscheidende Sieg von Tobias Merk an Brett 6 abzeichnete. Merk hatte stets druckvollen Angriff und so brachte ihm ein Freibauer schließlich einen verdienten Figurengewinn ein - ein Vorteil, den er sich im Endspiel nicht mehr entreißen lies. Damit oblag es Holger Namyslo am zweiten Brett den krönenden Schlußpunkt zu setzen. Bei scharfem Spiel mit beidseitigen Königsangriffen, hatte sich Namyslo einen Bauern und kleine Vorteile verschafft, mußte sich aber zahlreichen kreativen Fallstricken und Tretminen des Gegners erwehren, ehe er nach über fünfeinhalb Stunden den 5:3-Erfolg der Mannschaft sicher stellen konnte. Mit diesem Sieg behaupteten die Biber ihren Platz in der Tabellenspitze und liegen drei Spieltage vor Schluß hinter punktgleichen Pfullingern und mit einem Punkt Rückstand auf Tabellenführer Ebersbach auf Platz 3. Bevor man allerdings von einem entscheidenden Endspiel um den Oberligaaufstieg gegen Ebersbach am letzten Spieltag träumen darf, muß in der nächsten Runde zunächst der (ehemalige) Angstgegner und alte Rivale Markdorf bezwungen werden. Dies ist leider nur von der Papierform her eine klare Sache...

SK Markdorf I - TG Biberach I: Klatsche in Markdorf bringt Ende aller Oberligaträume

Was hat das Biberacher Verbandsligaschach mit dem Norwegenspiel der deutschen Fußballnationalmannschaft gemeinsam? Am Sonntag trat man gegen den ehemaligen Erzrivalen Markdorf als glasklarer und hoher Favorit an, spielte in weiten Teilen dann ähnlich planlos, schwerfällig sowie ebenso glück- und erfolglos wie die Fußballer. Allerdings gibt es auch einen großen Unterschied: Es handelte sich nicht um ein Freundschaftsspiel, vielmehr bedeutete die 5:3-Klatsche das jähe Ende aller zuvor durchaus berechtigten Hoffnungen auf den Oberligaaufstieg. Schon der Auftakt war vertrackt: Zwar überraschte Holger Namyslo an Brett 3 mit einer Neuerung in der Eröffnung, verpaßte aber einen wichtigen Zwischenzug und geriet in große Bedrängnis. Er konnte sich jedoch konsolidieren und rang seinem Gegner immerhin noch ein Remis ab. Tobias Merk konnte gar für die Führung sorgen, nachdem er von Beginn an auf Angriff gespielt hatte, seine Figuren beständig besser positionierte und seinen Gegner mit feinem Qualitätsopfer und starkem Freibauern am siebten Brett überrannte. Die Niederlage von Rainer Wohlfahrt sorgte aber postwendend für den Ausgleich. Wohlfahrt hatte an Brett 2 mit kreativen Spiel eine interessante und hoffnungsvolle Position erreicht, agierte anschließend aber zu passiv und wurde vom Gegner quasi erdrückt. Die vorzeitige Entscheidung sollte nun das achte Brett bringen. Hier hatte Frank Wohlfahrt umsichtig seine Stellung ausgebaut und nach tollem Zentrumsvorstoß die gegnerische Stellung völlig gesprengt. Im Gefühl des verdienten und sicheren Siegs kam es aber zu einem fatalen Blackout und sein Gegner nutzte den Fehler, um aus heiterem Himmel selber Matt zu setzen. Anschließend spielte Markdorf klar über Form, während die Biber hart kämpfen mußten. Spitzenspieler Wolfgang Mack konnte aber mit toller Leistung gegen den Württembergischen Topspieler Dieter Knödler ein Remis sichern, als er sich erst gekonnt verteidigt hatte, nach Stellungsöffnung selbst zum Angriff überging und am Ende ein Dauerschach einfädelte. Oliver Weiß packte derweil an Brett 4 die Brechstange aus, nachdem sein Gegner mit dem weißen Steinen zwar solide, aber auch eher vorsichtig auf Remis gespielt hatte und Biberach ein Remis nicht mehr gereicht hätte. Leider war die Brachialmethode nicht erfolgreich und der Biberacher wurde ausgekontert. Kurz darauf verlor auch Stanislav Sokratov, der zunächst besser aus der Eröffnung gekommen war, dann aber zu passiv blieb und immer mehr in Bedrängnis geriet, bis die Stellung am fünften Brett in Zeitnot nicht mehr zu halten war. Das totale Debakel verhinderte zum Abschluß Rainer Birkenmaier mit einer starken Energieleistung nach fast sechs Stunden. Seine Partie hatte sich immer in Remisbahnen bewegt und sein Gegner hatte dies auch schon angeboten. Birkenmaier packte aber seine profunden Endspielkenntnisse aus und konnte nach zahlreichen Manövern doch noch den Sieg davontragen. Nach der 5:3-Niederlage gibt es nur noch theoretische Hoffnungen auf den Aufstieg. Zwar liegt man hinter punktgleichen Pfullingern noch auf Rang 3, aber beide Teams haben bereits drei Punkte Rückstand auf Ebersbach. Selbst ein Biberacher Sieg in der letzten Runde in Ebersbach dürfte daher zu wenig sein, um beide Besserplazierten noch abzufangen. Bei der Leistung vom Sonntag erscheinen solchen Wunder zudem auch eher unmöglich als nur unwahrscheinlich.

TG Biberach I - SAbt SV Jedesheim 1921: Erste gewinnt kurioses Duell gegen Jedesheim

In der Verbandsliga mußte man den sehr kurzfristigen Ausfall von Rainer Wohlfahrt hinnehmen und war nur zu Siebt. Allerdings erlebte man eine Überraschung, als Jedesheim letztlich gar nur zu Fünft antrat. Aufgrund von Personalproblemen hatten die Illertäler nur (zunächst) sechs Spieler im Aufgebot und bei beiden Teams blieb Brett 2 unbesetzt. Oliver Weiß gewann Brett 4 kampflos. Als sich auch noch ein verspäteter Österreichlegionär am Memminger Kreuz verirrte und zu spät kam, durfte auch Rainer Birkenmaier einen kampflosen Punkt am sechsten Brett feiern. Den ersten "regulären" Sieg schaffte Tobias Merk, der seinen Gegenüber an Brett 7 stets im Griff hatte und letztlich zu einem inkorrekten Opfer verleitete. Die Entscheidung fiel nach vier Stunden, als dicht hintereinander Holger Namyslo und Dirk Schindler gewannen. Namyslo hatte am dritten Brett eine spannende und unklare Stellung mit beidseitigen Freibauernvorstößen, behielt aber die Übersicht und überspielte den Gegner in Zeitnot. Schindler stand stets solide und spielte auf positionellen Vorteil an Brett 8. Ein übermütiger Vorstoß des Gegners beschleunigte die Sache und führte zu dessen schnellem Ende. Spitzenspieler Wolfgang Mack hatte derweil bei einer Abwicklung zwar einen Bauern gewonnen, aber übersehen, daß ihn dieser mittelfristig in Nachteil brachte. Nach zähem Ringen im Turmendspiel mußte er knapp seine erste Saisonniederlage hinnehmen. Ebenfalls wie ein Löwe kämpfte Stanislav Sokratov an Brett 5, nachdem er stets passiv und unter Druck stand. Eine Gegenoffensive brachte jedoch nur kurzzeitig Entlastung und am Ende mußte er die Segel zum 5:2-Endstand streichen. Damit haben die Biber aber die theoretische Chance auf den Aufstieg in die Oberliga gewahrt, müssen dazu aber auf sehr unwahrscheinliche Patzer von Ebersbach und Pfullingen hoffen.

SV Ebersbach I - TG Biberach I: Erste beim Endspiel in Ebersbach letztlich chancenlos

In der Verbandsliga mußte man kurzfristig den krankheitsbedingten Ausfall von Tobias Merk verkraften. Frank Wohlfahrt hatte zudem nicht den besten Tag erwischt und verlor früh Brett 7. Auch Oliver Weiß verfolgte die falschen Pläne am vierten Brett und mußte bald die Segel streichen. Spitzenspieler Wolfgang Mack stemmte sich gegen ein drohendes Desaster und setzte seinem Gegner mit starkem Spiel schwer zu. Am Ende konnte sich der Ebersbacher jedoch noch in ein Remis retten. Den umgekehrten Verlauf hatte derweil die Partie an Brett 6 genommen: Rainer Birkenmaier geriet in eine sehr passive Stellung und mußte das Schlimmste befürchten. Allerdings besann er sich auf seine Defensivkünste und klammerte sich weltmeisterlich zum Remis. Rainer Wohlfahrt spielte am zweiten Brett eine gute Partie, sah sich aber einem ebenbürtigen Gegner gegenüber, sodaß es zu einer gerechten Punkteteilung kam. Die Entscheidung fiel, als Frank Zessin, kurzfristig eingesprungen, nach großem Kampf mit Remisaussichten gegen den ehemaligen Württembergischen Meister Walter Wolf in Zeitnot ein Lapsus unterlief und er das achte Brett verloren geben mußte. Für die gerechte Ergebniskosmetik sorgten am Ende Stanislav Sokratov und Holger Namyslo an den Brettern 5 und 3. Sokratov spielte nach seinem Abschneiden bei der Württembergischen Mannschaftsblitz selbstbewußt und befreit auf Angriff und ließ nie Zweifel aufkommen, daß er seine Partie sehenswert gewinnen wird. Namyslo nutzte eine Eröffnungspanne des Gegners gnadenlos aus und kam frühzeitig in klaren Vorteil. Bis diese Überlegenheit akzeptiert wurde, sollte es aber noch fünf Stunden dauern. Ebersbach sicherte sich mit dem Erfolg den verdienten Aufstieg in die Oberliga, während Pfullingen nach einem 5,5:2,5 gegen nur sechs Esslinger vergeblich auf Biberacher Schützenhilfe hoffte. Für Biberach waren die entscheidenden Spiele die unglücklichen bzw. dem eigenen Unvermögen geschuldeten Niederlagen in Langenau und Markdorf. Mit Erfolgen dort wäre man plötzlich selbst an der Spitze gestanden -- trotz der Niederlage in Ebersbach. Erfolge können aber von den Brettwertungen gemeldet werden: Holger Namyslo ist mit 7 Punkten aus 9 Spielen der Topscorer der Liga, Neuzugang Wolfgang Mack lieferte mit 5,5/8 nicht nur eine überragende Quote sondern auch das beste Ligaresultat am ersten Brett. Zudem können Tobias Merk (6/8) und Rainer Birkenmaier (6/9) sehr starke Bilanzen in der Top Ten der Liga aufweisen. Vielleicht ist nächstes Jahr ja mehr für die Biber drin - sofern die Mannschaft zusammenbleibt.