Nach einem dramatischen letzten Spieltag war die zweite Mannschaft im Vorjahr knapp aus der Landesliga abgestiegen. Dieses Jahr wurde der letzte Spieltag quasi zu einer Kopie des Vorjahres – und kostete den direkten Wiederaufstieg. Dafür ist die dritte Mannschaft nachträglich doch noch aufgestiegen, weil der SC Laupheim II verzichtet hat. Somit kommt es in der Bezirksliga Ende September zum vereinsinternen Duell.
Nach dem unglücklichen Abstieg aus der Landesliga peilte die zweite Mannschaft den direkten
Wiederaufstieg an und hatte dazu auch aus der Ersten Daniel Müller als neuen Stammspieler erhalten,
der den Verlust des überraschend verstorbenen Robert Vetter kompensierte.
Entsprechend gut gerüstet gingen die Biber zur Sache und bezwangen zum Auftakt die Mitfavoriten
der SF Vöhringen mit 4,5:3,5. Dem folgte ein weiterer knapper, aber verdienter
4,5:3,5 Erfolg gegen den TSV Laichingen, ehe man am dritten Spieltag Tabellenführer TSV
Neu-Ulm mit einem beeindruckenden 6,5:1,5 wegfegte. Die daraus resultierende Tabellenführung sollte bis zum letzten Spieltag anhalten.
Zunächst gab es allerdings einen Rückschlag, als sich die Zweite unerwartet und ärgerlich,
aber durchaus verdient den SF Blaustein mit 3,5:4,5 geschlagen geben mußte. Direkt vor
Weihnachten fand die Truppe um Kapitän Richard Winter aber wieder in die Erfolgsspur zurück und überrannte den TSV Langenau III mit 6:2. Im Frühjahr folgten zudem zwei hochverdiente Kantersiege gegen den SC Laupheim (7:1) und den SC Obersulmetingen (6,5:1,5).
Bei 12:2 Punkten war damit das Feld für ein echtes Finale gegen den SV Jedesheim II bereitet. Jedesheim mußte bei 11:3 Punkten am letzten Spieltag unbedingt gewinnen, den Bibern
würde im direkten Duell ein Unentschieden ausreichen.
Allerdings mußte Biberach auf zwei Spitzenspieler verzichten, während Jedesheim kurz vor
Toresschluß noch einen Topspieler nachgemeldet hatte. Nach anfänglichem Druck befreiten
sich die Biber und hatten das Unentschieden, wenn nicht gar den Mannschaftssieg bereits auf
den Brettern. Nun kippte nach zuvor starkem Spiel aber, wie im Vorjahr, eine entscheidende
Partie, ging unglücklich verloren und besiegelte so eine sehr unverdiente 3,5:4,5 Niederlage –
der Wiederaufstieg war perdu.
Die Enttäuschung war riesig und wurde auch durch eine insgesamt überragende Saisonbilanz
mit gleich vier Spielern in der Top 10 der Topscorerliste nicht gelindert (darunter ein ungeschlagener Daniel Müller sowie Herbert Haberbosch mit je exzellenten 6,5 von 8 Punkten auf
einem geteilten zweiten Platz).
Bei der Stadtmeisterschaft 2014/15 kehrte Seriensieger Holger Namyslo nach zweijähriger
Abstinenz auf den Thron des Stadtmeisters zurück. Bei ungeschlagenen 7,5 von 9 Punkten
mußte er aber vor allem in der zweiten Turnierhälfte so manche gefährliche Situation überstehen und auf seine Routine und sein Glück vertrauen. Auf den weiteren Podiumsplätzen landeten erwartungsgemäß Albrecht Weidel (7/9) und Titelverteidiger Rainer Birkenmaier (6,5/9).
Für Furore während des Turniers hatten mit ihren Leistungen und Überraschungserfolgen aber
lange „Außenseiter“ Richard Maucher (Obersulmetingen) und Youngster Felix Funk gesorgt.
Beiden schien am Ende allerdings ein wenig die Luft auszugehen. Während sich Maucher mit
starken 5,5 Punkten noch auf einen geteilten vierten Platz rettete, stand Funk bei 4,5 Punkten
am Ende leider mit leeren Händen da.
Funk hatte lange Zeit auch die Wertung der Amateurmeisterschaft angeführt, wurde dort aber
am letzten Spieltag vom Steinhausener Reinhard Schätzle (5,5/9) abgefangen. Auch Dieter
Rybka und Reinhard Zielke (5/9) zogen noch an ihm vorbei. Schätzle hatte sich mit einem
unerwarteten Abschlußsieg im direkten Duell gegen Titelverteidiger Hans-Peter Dietrich
(Odenhausen/Laupheim) darüber hinaus noch den Titel des Seniorenmeisters gesichert.
Beim Anfängerpreis kämpften etliche Junioren mit guten Leistungen um die Meriten des besten Neueinsteigers. Nach hartem Kampf setzte sich hier David Hirner mit – für ein Debüt
bemerkenswerten – 3,5 Punkten vor Benedikt Pfeifer durch.
Angesichts der guten Erfahrungen in der abgelaufenen Stadtmeisterschaft hofft die Schachabteilung auf eine weiter anwachsende Beteiligung von Nachwuchsspielern, Neueinsteigern und
Zugezogenen. Das vorige Turnier hat gezeigt, daß etliche Überraschungen möglich sind, daß
auch Außenseiter bzw. Youngster ganz vorne mitspielen können und daß der Anfängerpreis
zu starken Leistungen motiviert. Ein Einsteigen lohnt sich also auch für „Nichtaktive“. Darüber hinaus stellt sich natürlich die Frage, ob Holger Namyslo wieder eine Siegesserie starten
kann oder ob Ex-Meister Rainer Birkenmaier und weitere Mitstreiter dies zu verhindern wissen werden.
Die neue Stadtmeisterschaft beginnt am Freitag, 11. September. Für Kurzentschlossene ist ein nachträgliches Einsteigen bis zum kommenden Freitag (25. September)
nach vorheriger Rücksprache noch möglich. Die zweite Runde wird am 16. Oktober gespielt,
danach geht es für jeden Teilnehmer im Drei- bis Vierwochentakt über die neun spannenden
Runden. Weitere Informationen sind unter biberach-riss.schachvereine.de/ sowie bei Turnierleiter Rainer Birkenmaier (rainer-birkenmaier@t-online.de bzw. 0171/2648044) verfügbar.
Dirk Schindler