Die TG Biberach trauert um Dr. Benno von Wedel (+18.6.2013). Im Alter von 82 Jahren ist unser Schachfreund Benno von Wedel nach kurzer, schwerer Krankheit für uns alle überraschend verstorben. Geboren in der Nähe von Berlin zog es ihn zunächst nach Mainz, wo er seine ersten schachlichen Erfolge feierte. Nachdem es ihn in den 60er-Jahren dann beruflich nach Biberach verschlagen hatte, schloß er sich der Schachabteilung der TG Biberach an und spielte als "Routinier" für den Haufen der "jungen Wilden" eine wichtige Rolle bei der Neuausrichtung der Abteilung in den Jahren 1972/73.
Insgesamt war Benno von Wedel über mehr als drei Jahrzehnte hinweg eine wichtige Stütze der ersten Mannschaft und spielte davon viele Jahre am ersten Brett.
Zudem wurde er in diesem Zeitraum mehrfach Biberacher Stadtmeister (sowohl im "normalen" Schach als auch im Blitzschach) und feierte auch als Bezirksmeister in Oberschwaben große Erfolge. Nach seinem Rückzug vom Nahschach im Sommer 1999 – als Ersatzmann spielte er seine letzte Partie für die Mannschaft im Jahr 2001 – feierte Benno von Wedel zahlreiche Erfolge im Fernschach, das ihm zu einer großen Leidenschaft wurde.
Der TG Biberach, insbesondere der ersten Mannschaft, blieb er als Archivar und Kommentator der Schachpartien weiterhin verbunden. Mit seinen kritischen und pointierten Analysen, die er aber stets mit einem aufmunternden Zuspruch verband, hatte er so auch Anteil an den großen Erfolgen der letzten Jahre. Darüber hinaus diente er der Schachabteilung bis zu seinem Tod als Kassenprüfer. Als wir ihn anläßlich seines letzten Prüfungsberichts Ende April sahen, ahnte niemand, daß dies das letzte Mal gewesen sein sollte.
Trotz seiner 82 Jahre war Benno von Wedel nicht nur in guter körperlicher Verfassung, sondern auch geistig unverändert rege und schnell; so ließ er bei seinen gelegentlichen Besuchen beim Übungsabend den einen oder anderen "Jungspund" in so mancher Blitzpartie noch immer ganz schön alt aussehen. Um so größer war der Schock, als die unerwartete Nachricht eintraf, daß Benno von Wedel nach kurzer, aber heftiger Krankheit gestorben war.
Die Schachabteilung der TG Biberach ist Dr. Benno von Wedel für sein Engagement, seine Leistung und seine Treue zutiefst dankbar und wird ihn mit seiner analytisch-ruhigen, freundlichen Art und seinem trockenen Humor in ehrender Erinnerung behalten.
Die Biberacher Stadtmeisterschaft verlief dieses Jahr ungemein spannend und ging entsprechend mit einem Herzschlagfinale am letzten Spieltag erst spätnachts zu Ende. Seriensieger Holger Namyslo konnte dabei seinen Titel ein weiteres Mal verteidigen, dennoch kam es zu einem Novum in der Turniergeschichte. Rainer Birkenmaier ist nicht nur punktgleich, sondern liegt auch in allen Feinwertungen mit Namyslo gleichauf. Es gibt daher zum ersten Mal zwei amtierende Biberacher Stadtmeister, was nur gerecht ist, da beide Kämpen ein herausragendes Turnier gespielt haben. Auch alle Sonderwertungen blieben bis zum Schluß spannend.
Die Dramatik der Schlußrunde war kaum zu steigern. Bereits im Vorfeld war klar, daß Herbert Haberbosch kampflos gegen Herbert Waltner (Steinhausen) gewinnen wird, weil Letzterer zur Abschlußrunde leider verhindert war. Dies bedeutete für Holger Namyslo einen Vorteil in der Buchholzwertung. Bald nach Rundenbeginn veropferte sich Karl Heiler gegen Walter Scherer und verlor; Jürgen Schneider konnte einen Figurenvorteil gegen Christian Hoops nicht nutzen und wurde gleichfalls ausgeknockt. Damit waren alle für die Buchholzwertung entscheidenden Partien im Titelkampf zugunsten von Namyslo ausgegangen. Der Serienmeister untermauerte mit einem souveränen Sieg gegen Luzia Sander zudem zügig seine Ansprüche auf die erneute Thronbesteigung. Sein Dauerrivale Rainer Birkenmaier behielt jedoch die Nerven und siegte gegen Hans-Peter Dietrich (Odenheim), der lange zähen Widerstand leistete, letztlich ebenfalls sicher. Damit war das Warten auf die restlichen Partien eröffnet.
Der noch amtierende Amateurmeister Reinhard Schätzle (Steinhausen) nutzte die kampflose Niederlage seines Vereinskollegen Waltner und wahrte seine Chance auf eine Titelverteidigung mit einem Erfolg im vereinsinternen Duell gegen Norbert Schädler. Dies war gleichzeitig ein weiterer Rückschlag für die Feinwertung von Birkenmaier. In der Amateurwertung sollte es letztlich für Schätzle dann doch nicht reichen, weil Frank König (ebenfalls Steinhausen) gegen Felix Funk gewann und sich in der zweiten Feinwertung denkbar knapp durchsetzte. Das Gesamtturnier entschied letztendlich aber unfreiwillig Jürgen Dollinger. Dieser hatte sich gegen Landesligaspieler Joachim Rothmund (Mengen) eine Qualität erarbeitet, Rothmund spielte aber routiniert weiter und trug am Ende doch den Sieg davon. Dies schien Rainer Birkenmaier im Kopf-an-Kopf Rennen um den Titel den finalen Schlag zu verpassen.
Die Überraschung nach Turnierende um Mitternacht war daher groß, als Rainer Birkenmaier und Holger Namyslo plötzlich nicht nur mit je 8,5 Punkten aus 9 Runden in den Gesamtpunkten, sondern auch in der Buchholzwertung (Summe der Punkte der Gegner) gleichauflagen. Da die Beiden nur gegeneinander remisiert und alle weiteren Partien gewonnen hatten, war auch die Sonneborn-Berger Wertung zwangsläufig identisch und beide Spieler bekamen erstmalig in der Biberacher Stadtmeisterschaft den Sieg zu gesprochen. Angesichts zweier herausragender Turnierleistungen ist dies ein sehr gerechtes Ergebnis. Den dritten Platz sicherte sich mit 6 Punkten und einem abschließenden Remis gegen den überraschend starken Robert Vetter (5,5/9) der Ravensburger Spitzenmann Vadim Reimche. Die Amateurwertung (d.h. bester Spieler der unteren Hälfte der Setzliste) blieb fest in Steinhausener Hand. Frank König setzte sich wie erwähnt mittels Sonneborn-Berger Wertung äußerst knapp gegen Titelverteidiger Reinhard Schätzle (je 5/9) durch. Auf Platz 3 landete mit Herbert Waltner (4,5/9) ebenfalls ein Steinhausener.
Die Seniorenmeisterschaft erlebte gleichfalls ein Herzschlagfinale. Walter Scherer hatte die Niederlage von Hans-Peter Dietrich genutzt, um sich an die Spitze zu setzen. Ohne das Überraschungsremis gegen Reimche wäre Robert Vetter nach einem ausgezeichneten Turnier damit völlig mit leeren Händen dagestanden. So aber konnte er sich bei 5,5 Punkten Dank seiner sehr guten Buchholzwertung sowohl den vierten Gesamtrang (noch vor Geheimfavorit Christian Hoops) sichern als auch den Seniorentitel vor Scherer (5,5/9) und Dietrich (5/9) verteidigen.
Das besondere Augenmerk der Schachabteilung galt jedoch dem neu eingeführten Anfängerpreis, sucht die Schachabteilung doch noch immer nach "Nachwuchs" in allen Altersklassen. In dieser Wertungskategorie kam es gleichfalls zu einer hauchdünnen Entscheidung, nachdem die Führung im Turnierverlauf mehrfach gewechselt hatte. In der Schlußrunde verloren die Führenden Michael Gnandt und Jonathan Engert gegen Reinhard Zielke bzw. Wolfgang Wohlgemuth. Inge Bauer nutzte dies mit einem Punkt gegen Edwin Penteker, um aufzuschließen. Am Ende lagen alle Drei bei 3 Punkten aus 9 Runden. Mit einem halben Buchholzpunkt Vorsprung setzte sich Gnandt schlußendlich knapp vor Engert durch; Bauer folgte mit geringem Abstand. Insgesamt dürfen aber alle "Anfänger" mit ihren Turnierleistungen sehr zufrieden sein.
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Übungsabend und Schachtraining | |
Übungsabend | Freitags, ab 19.30 Uhr (Jugend nach Voranmeldung ab 18.30 Uhr) |
Spielort | Stadtteilhaus Biberach, Banatstraße 34, 88400 Biberach |
Spielleiter | Reinhard Zielke |
Kontaktpersonen für Schachtraining (für jung und alt): | |
Jugendtraining | Rainer Birkenmaier |
Anfängertraining | Holger Namyslo |
Bei der 19. Deutschen Seniorenmeisterschaft Anfang Juni in Oppenau sorgte Klaus Bräunlin für Furore und holte sich völlig überraschend einen starken dritten Platz. Ohne eine kleine Schwächeperiode am Ende wäre für den Schachbiber womöglich sogar noch mehr drin gewesen, hatte er das Feld doch sogar lange angeführt.
Oftmals wird behauptet, daß Menschen im Alter langsamer und gar weniger produktiv werden. Klaus Bräunlin, Jahrgang 1946, beweist derzeit das Gegenteil. Wenige Wochen vor der Deutschen Meisterschaft hatte er bereits bei den Württembergischen Meisterschaften im Schnellschach (20 Minuten pro Spieler und Partie) für Aufsehen gesorgt und sich nicht nur hochverdient den Titel des Württembergischen Seniorenmeisters gesichert. Bräunlin war auch in der Gesamtwertung auf einem sehr starken zehnten Rang gelandet und hatte dabei etliche arrivierte "Jungspunde" aus der 2. Bundesliga und der Oberliga geschlagen und hinter sich gelassen. Bei der Deutschen Seniorenmeisterschaft im Schnellschach stellte er dann erneut unter Beweis, daß er nichts verlernt hat und noch immer verdammt schnell ist. Das Turnier wurde über 11 Runden an zwei Tagen übers Wochenende ausgetragen und zur Halbzeit lag der Schachbiber für alle Beteiligten überraschend mit 5 von 6 möglichen Punkten alleine an der Tabellenspitze. Im Verlauf dieses Samstags hatte Klaus Bräunlin unter anderem die gesamte Riege der sonst so erfolgreichen Stuttgarter Edelsenioren düpiert.
Auch am Sonntag hielt Bräunlin zunächst Kurs, wenngleich die Verfolger aufholen konnten. Nach einem Remis in Runde 9 lag der Biberacher punktgleich mit dem ehemaligen hessischen Bundesligaspieler Helmut Kaulfuss (Hofheim) sowie dem amtierenden Deutschen Seniorenmeister Clemens Werner (Karlsruhe) bei je 6,5 Punkten weiter in Front. In der Vorschlußrunde verspielte er jedoch eine klare Gewinnstellung gegen Reinhard Zunker (ein weiterer Ex-Bundesligist aus Hofheim) und mußte sich mit Remis begnügen. In der letzten Runde kostete eine Nachlässigkeit in deutlich besserer Stellung gar den ganzen Punkt. Die leichte Schwächeperiode zum Turnierende hin schmälert den überragenden Erfolg jedoch in keiner Weise. Mit 7 von 11 möglichen Punkten landete Klaus Bräunlin abschließend nämlich verdient auf einem Podestplatz und belegte hinter Kaulfuss und Werner (je 8,5/11) einen ebenso starken wie unerwarteten dritten Platz.
Die nächste Ausgabe der Biberacher Stadtmeisterschaft startet am Freitag, den 04. Oktober; gespielt wird wie immer im ca. dreiwöchigen Rhythmus über neun Runden, jeweils freitags ab 19.30 Uhr im Stadtteilhaus Gaisental in der Banatstraße. Die Bedenkzeit pro Kopf und Partie beträgt zwei Stunden für die ersten 40 Züge plus eine halbe Stunde für den Rest der Partie. Nach dem diesjährigen Novum stellt sich die Frage, wer von den amtierenden Stadtmeistern seinen Titel verteidigen kann — und ob es mal eine Siegerliste ganz ohne Holger Namyslo geben wird. Die knappen Entscheidungen in allen Wertungskategorien und die beachtliche Punkteausbeute der "Anfänger" haben zuletzt unter Beweis gestellt, daß die Biberacher Stadtmeisterschaft auch ein Turnier für alle Schachinteressierten ist und man schachlich nicht zur Leistungsspitze gehören muß, um Erfolge verbuchen und Preise einheimsen zu können. Die Schachabteilung hofft deshalb auf noch größeren Zuspruch von (vermeintlichen) Anfängern und Schachspielern, die bislang das Vereinsschach gemieden haben. Die Erfahrungen mit der ersten Auflage des "Anfängerpreises" sind durchweg positiv und geben Grund zur Hoffnung. Auch im neuen Turnier werden die Spieler, die bislang an keinem Turnier teilgenommen hatten oder über eine Wertungszahl von weniger als 1000 DWZ verfügen, den besten Anfänger unter sich ausmachen. Dieser wird am Ende als bester "Neuling" geehrt.
Die Schachabteilung legt ab Herbst erstmalig eine Blitzturnierserie (fünf Minuten Bedenkzeit pro Spieler und Partie) mit zehn monatlichen Turnieren und einer mit attraktiven Geldpreisen dotierten Jahreswertung auf. Gesamtsieger wird, wer mit seinen besten sieben Einzelturnieren die meisten Wertungspunkte erspielt hat.
Spielort ist stets das Stadtteilhaus Gaisental, gespielt werden Rundenturniere bzw. bei übergroßer Beteiligung 15 Runden Schweizer System. Turnierbeginn ist immer um 20.00 Uhr, eine Anmeldung sollte bis 19.30 Uhr im Turniersaal erfolgen. Weitere Informationen sind bei den Turnierleitern Holger Namyslo (namyslo@t-online.de bzw. 07461/13292) und Richard Winter (richard.winter.bc@t-online.de bzw. 07351/72632) erhältlich.