Südwürttembergische Schulmeisterschaften 2019 menue



25.02.2019

Südwürttembergische Schulmeisterschaften am Pestalozzi Gymnasium und der Gaisental-Grundschule, PG-Nachwuchs in Schlußrunde im Pech

Am Mittwoch und Freitag vorletzter Februarwoche fanden in Biberach die Schulmeisterschaften für Südwürttemberg mit insgesamt über 200 aktiven Schülern am Pestalozzi Gymnasium und an der Gaisental-Grundschule statt. In der Königsklasse der Weiterführenden Schulen holte sich Langenau knapp vor Weingarten den Sieg. In der Alterklasse mit den Jahrgängen 2006 und jünger verpaßte Biberach mit Pech in der Schlußrunde knapp das Podest. In den Grundschulen dominierte das Unterland, aber die jungen Biber hätten sich trotzdem beinahe auf das Podest gespielt. Insgesamt können beide Schulen mit sehr gelungenen Turnieren und hervorragenden Organisationen zufrieden sein.

Ein Großturnier mit über 100 Teilnehmern und Betreuern in den laufenden Schulbetrieb einzubauen, stellte eine Herausforderung dar, die sowohl am Pestalozzi Gymnasium (PG) und der Gaisental-Grundschule ausgezeichnet gelöst wurde. Unter den Schirmherrschaften der beiden Schulleiterinnen Sabine Imlau und Yvonne von Borstel-Hawor sorgten die verantwortlichen Lehrkräfte und Hausmeister für beste Turnierbedingungen, die von allen Beteiligten sehr gelobt wurden. Die Wettkämpfe wurden mit Vierermannschaften in diversen Altersgruppen ausgetragen. Die Wettkampfleitung hatte jeweils das Aushängeschild der Biberacher Schachabteilung, Holger Namyslo übernommen. Namyslo ist im Rahmen der Kooperation Schule/Verein auch für die Nachwuchsarbeit an den Biberacher Schulen zuständig. So hatte Biberach auch zwei heiße Eisen im Feuer.

In der Königsklasse der Weiterführenden Schulen (Jahrgang 1998 und jünger) galt das mit Landesligaspielern gespickte Gymnasium Weingarten als Favorit. Das Robert-Bosch Gymnasium Langenau erwies sich jedoch als ebenbürtiger Gegner, trotzte Weingarten in Runde 2 ein Unentschieden ab und entschied das Turnier am Ende mit 9:1 Punkten für sich. Weingarten (8:2) gab mit einem weiteren Unentschieden gegen das überraschend starke Graf Eberhard Gymnasium Bad Urach (7:3) in der Schlußrunde den Sieg aus der Hand. Die Wettkampfklassen II und III (Jahrgänge 2002 und jünger) wurden gemischt ausgespielt und das Turnier wurde mit 10:0 Punkten eine sichere Beute der zweiten Langenauer Mannschaft. Auf Platz 2 und als Sieger der Klasse III kam das Kreisgymnasium Riedlingen (7:3) ein. Zweiter wurde hier -- als Gesamtdritter -- das Anna-Essinger-Gymnasium Ulm (6:4) vor den "Profis" des Pfullinger Schachgymnasiums.

Für Biberach war die Wettkampfklasse IV (Jahrgang 2006 und jünger) relevant. Hier schickte das PG zwei Mannschaften ins Rennen, das Wieland Gymnasium (WG) war mit einer Mannschaft vertreten. Sowohl die PG II (2:8 Punkte) als auch das WG I (4.6) schlugen sich angesichts starker Konkurrenz tapfer. Die Hoffnungen ruhten jedoch auf der PG I, die sich anschickte, weit vorne zu landen und ins Württembergfinale vorzudringen. In der Schlußrunde hatten die jungen Biber allerdings gegen die vermeintlich übermächtige Wilhelm Hauff Realschule Pfullingen (10:0) viel Pech, mußten schließlich Riedlingen passieren lassen und verpaßten die Finalqualifikation nur um einen halben Brettpunkt. Dennoch können die Jungbiber Erik Hobson (4 von 5 Punkten), Dennis Kiefel (2,5/5), Dohyeon Yun (3/5) und Marcel Mall (4/5) mit ihrer Leistung hochzufrieden sein. Insbesondere Spitzenspieler Hobson und Mall ragten mit ihren Einzelbilanzen heraus.

Bei den Grundschulen dominierte Tübingen das Feld und plazierte sieben Mannschaften von sechs verschiedenen Schulen unter den besten Zehn. Der Sieg ging allerdings an die Graf-Eberhard-Schule Kirchentellinsfurt, die sich bei jeweils 9:1 Punkten dank der besseren Brettpunkte vor der Französischen Schule Tübingen durchsetzte. Dahinter stieg die zweite Mannschaft der Grundschule auf der Wanne Tübingen (8:2) noch auf das Podest. In die Phalanx der Tübinger konnten außerdem die Lokalmatadoren der Gaisental-Grundschule einbrechen. Mit starken 7:3 Punkten übertrafen sie die Erwartungen und landeten auf Platz 6. Mit ein wenig mehr Glück wäre sogar das Podest möglich gewesen. Herausragender Akteur der Biberacher war Benjamin Vesnic, der 4 Punkte aus 5 Runden holte und damit auf Platz 3 der Einzelwertung an Brett 4 kam. Die weiteren Biber müssen sich aber auch nicht verstecken, erzielten doch Patrick Müllers (2/5), Nico Hohl (3/5) und Matthias Ruan-Padilla (3,5/5) an ihren Brettern durchweg gute bis hervorragende Bilanzen. Die zweite Mannschaft der Gaisental-Grundschule schlug sich gleichfalls stark, kam auf eine ausgeglichene Bilanz von 5:5 Punkten und holte damit Platz 11 unter den 21 Mannschaften. Insgesamt bedeutet dies ein äußerst zufriedenstellendes Abschneiden, das die Erwartungen klar übertroffen hat.

Da bei den Turnieren, insbesondere den Grundschulen, auch zahlreiche Schachanfänger vertreten waren, entschlossen sich die Veranstalter Anleihen beim Fußball zu nehmen. Anstatt die Spieler für regelwidrige Züge direkt mit Partieverlust zu bestrafen, wurden rote Karten verteilt. Nach der zweiten (Weiterführende Schulen) bzw. dritten (Grundschulen) "Roten" war die Partie dann beendet. Turnierleiter Holger Namyslo berichtete hinterher, daß das Turnier in der Gaisental-Grundschule sicherlich die bisher größte Menge an roten Karten im Schachsport hervorgebracht hatte. Er fügte aber auch hinzu, daß er sowohl vom allgemeinen Spielniveau als auch der lokalen Organisation sehr beeindruckt war.

Verfasser: Dirk Schindler