4er Viererpokal 2013


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Nachdem Biberach den Bezirkspokal jahrelang dominiert hatte, mußte man in den letzten beiden Jahren unschöne Erstrundenniederlagen hinnehmen. Heuer versuchte Langenau II mit taktischer Aufstellung den Bibern ein Bein zu stellen, aber diese liesen sich nicht übertölpeln.
An Brett 4 hatte Albrecht Weidel seinen Gegner stets im Griff und gewann schnell und problemlos. Allerdings kippte am zweiten Brett plötzlich die Partie von Holger Namyslo. Eine Niederlage hätte für unerwarteten Druck gesorgt, aber der Routinier konnte sich in gegnerischer Zeitnot mit viel Glück noch in ein schmeichelhaftes Remis mogeln. Dies ermöglichte es sowohl Spitzenspieler Oliver Weiß als auch Rainer Birkenmaier an Brett 3, ihre guten Stellungen Remis zu geben und so den 2,5:1,5 Mannschaftserfolg zu besiegeln. In der Nachmittagsrunde wartete mit Weiße Dame Ulm der nächste Verbandsligist und dieser war in Bestbesetzung angetreten. Da bei Biberach jedoch Spitzenmann Wolfgang Mack als Zuschauer vorbeigekommen war, verzichtete Birkenmaier kurzerhand auf einen Einsatz und Mack machte es sich am ersten Brett bequem. Namylso hatte sich nun strategisch an Brett 4 gesetzt und gewann dieses schnell und kompromißlos. Da auch Weiß am zweiten Brett mit seinem Gegner kurzen Prozeß machte, lag Biberach bald 2:0 in Front. Zwar mußte jetzt Weidel an Brett 3 die Waffen strecken, aber Mack sicherte mit einem Remis am Spitzenbrett den 2,5:1,5 Erfolg. Dabei hatte der Biberacher vermutlich sogar eine gewinnträchtige Variante ausgelassen, war aber nie in Gefahr. Mit den beiden Mannschaftsiegen zogen die Schachbiber ins Halbfinale des Oberschwabenpokals ein und sind (zusammen mit Langenau I) nun der große Favorit.


Nach zwei peinlichen Erstrundenniederlagen in Folge war die TG Biberach Ende letzten Jahres (endlich) wieder in die Endrunde des Bezirkspokals eingezogen: Am Samstag, 19.01.2013, standen nun in Wetzisreute sowohl das Halbfinale als auch das Endspiel auf dem Programm. Dabei behielten die Schachbiber zweimal die Oberhand, konnten sich nach zweijähriger Abstinenz erneut als oberschwäbischer Pokalsieger feiern lassen und sind für den württembergischen Pokal qualifiziert. Die heimliche Hoffnung ist natürlich, daß der Lauf erneut bis ins Achtelfinale des Deutschland-Cups andauert.
Im Halbfinale warteten zunächst die SF Wetzisreute. Da in der Pokalmannschaft die Reihenfolge der Aufstellung vor jedem Spiel beliebig geändert werden darf, machte Oberligist Biberach davon regen Gebrauch und setzte Albrecht Weidel ans zweite Brett. Dieser nahm seine Gegnerin in Rekordgeschwindigkeit auseinander und konnte sich so zügig zu einem guten Mittagessen verabschieden. Die weiteren Biber hatten gegen den Landesligisten schwerer zu kämpfen, aber letztlich machte sich der Spielstärkenunterschied doch bemerkbar und auch Holger Namyslo, Oliver Weiß und Rainer Birkenmaier gewannen ihre Partien letztlich souverän.
Mit einem klaren 4:0 zog man so ins Finale ein, wo in der Nachmittagsrunde die erste Mannschaft des TSV Langenau wartete. Diese hatte mit 2,5:1,5 knapp gegen den SV Friedrichshafen die Oberhand behalten. Verbandsligist Langenau hatte auf seine Topbesetzung verzichtet und dafür drei hungrige Nachwuchsspieler geschickt, die durch den alten Fuchs Manfred Lachmayer ergänzt wurden. In der Tat sollte sich Biberach, wie schon in der Vorrunde gegen die zweite Langenauer Mannschaft, schwer tun. Frisch gestärkt und gut ausgeruht nahm nun Weidel am ersten Brett Platz, mußte allerdings in ausgeglichener Stellung gegen den Topscorer des Pokalturniers, Simon Stork, ein Remis akzeptieren. An den Brettern 2 und 3 taten sich derweil Holger Namyslo und Rainer Birkenmaier schwer und nahmen in durchaus unklaren Stellungen Remisangebote an. Damit hatten die Langenauer allerdings ihren Kapitän Lachmayer im Stich gelassen. Der konnte sich mit viel Routine gerade so den Angriffen von Oliver Weiß am vierten Brett erwehren und in ein schwieriges Figurenendspiel retten. Hier bestanden sogar durchaus Remischancen für den Langenauer, aber Weiß nutzte jetzt gekonnt seine ganze Spielstärke und Endspielkenntnisse aus und führte Biberach so sicher zum 2,5:1,5 und damit zum Pokalsieg. Die Schachbiber hoffen jetzt, daß die Rückkehr in den Württemberg-Pokal ähnlich erfolgreich verläuft wie vor wenigen Jahren, als Biberach auch dieses Turnier dominierte. Das Endziel ist es, sich ein weiteres Mal für die Teilnahme am deutschen Schachpokal zu qualifzieren. Dazu ist es allerdings notwending, zumindest das Finale auf württembergischer Ebene zu erreichen. Das ist ein durchaus begehbarer, aber kein leichter Weg.


Am Sonntag, 09.06.2013, hatte die TG Biberach im Viertelfinale des württembergischen Mannschaftspokals mit dem SV Nürtingen einen alten Bekannten zu Gast -- und bekundete unerwartete Probleme. Am Ende zogen die Schachbiber nach einem 2:2 Unentschieden gegen den kommenden Verbandsligagegner mit Losglück ins Halbfinale ein.
Spitzenspieler Wolfgang Mack hatte seine Partie von Beginn an sehr scharf und offensiv angelegt, allerdings dieses Mal den falschen Plan verfolgt. Daher geriet er gegen einen umsichtig verteidigenden Gegner schnell ins Hintertreffen und mußte bereits nach einer guten Stunde die Waffen strecken. Der große Favorit Biberach geriet damit früh unter Druck und die restlichen Biber mußten auf aggressivere Spielweisen umstellen. Hierbei öffnete Oliver Weiß, taktisch an Brett 4 spielend, seine Stellung etwas zu weit und geriet ebenfalls stark in Bedrängnis.
Allerdings gelang es Holger Namyslo nach drei Stunden zunächst am zweiten Brett für den zwischenzeitlichen Ausgleich zu sorgen. Kurz darauf mußte jedoch Weiß seine Partie verloren geben, sodaß aller Druck nun auf Rainer Birkenmaier an Brett 3 lastete. Biberach brauchte einen Sieg, um sich noch in einen Losentscheid retten zu können. Auch wenn sich Birkenmaier eine solide Stellung erarbeitet hatte, stand er doch vor einer schweren Aufgabe. Mit viel Geduld und Übersicht konnte er letztlich seinen Gegner doch austaktieren und in ein vorteilhaftes Turmendspiel überleiten -- welches er souverän in einen vollen Punkt verwandelte.
Damit stand es 2:2 und angesichts von Biberacher Siegen an den Mittelbrettern und Niederlagen an den Brettern 1 und 4 ergab auch die Berliner Wertung ein Unentschieden. Beim nun anstehenden Losen stand Schachgöttin Caissa den Schachbibern (angesichts der abgelaufenen Oberligasaison kann man sagen: zur Abwechslung) bei und führte sie zu einem letztlich glücklichen Halbfinaleinzug. In der Gesamtbetrachtung bewahrheitete sich ein weiteres Mal, daß der Pokal eigene Gesetze hat, da ein überraschend verlorenes Brett bei insgesamt nur vier Brettern bereits fatale Folgen haben kann. Im Halbfinale geht es in knapp zwei Wochen zum SK Lauffen, Verbandsligist der Nordstaffel, und es steht zu hoffen, daß es die Schachbiber weniger spannend machen werden und bereits vor dem Losentscheid gewinnen können. Allerdings ist der kommende Gegner auch nicht leichter zu spielen als die bereits stark auftretenden Nürtinger.


Am Sonntag, 23.06., kam die Pokalmannschaft der TG Biberach beim SK Lauffen mit 0,5:3,5 fürchterlich unter die Räder und verpaßte mit dem Einzug ins Finale des Württembergischen Mannschaftspokals auch die erneute Qualifikation zum Deutschlandpokal. Angesichts der Trauer wegen des überraschenden Tods von Benno von Wedel, langjähriger Leistungsträger der ersten Mannschaft, war diese Niederlage aber nachrangig.
Die Schachbiber mußten beim SK Lauffen, starker Verbandsligist in der Nordstaffel, auf einige Spitzenspieler verzichten und erwischten im Halbfinale des Württembergischen Mannschaftspokals keinen guten Tag. Einzig Albrecht Weidel konnte am Spitzenbrett groß aufspielen und erkämpfte sich gegen Gunnar Schnepp, zuletzt Schreck etlicher Internationaler Meister, ein hochverdientes Unentschieden. Die anderen Biberacher wehrten sich zwar tapfer, mußten aber letztlich doch alle ihre Partien verloren geben. Mit der 0,5:3,5 Niederlage verpaßten die Biber den Einzug ins Finale und damit auch die erneute Qualifikation für die Teilnahme am Deutschen Mannschaftspokal deutlich.

Dr. Benno von Wedel verstorben

Die TG Biberach trauert um Dr. Benno von Wedel (+18.6.2013). Im Alter von 82 Jahren hat unser Schachfreund Benno von Wedel nach kurzer, schwerer Krankheit, diese Welt verlassen. Geboren in der Nähe von Berlin erlangte er seine ersten schachlichen Erfolge in Mainz. Nachdem es ihn in den 60er-Jahren beruflich nach Biberach verschlagen hatte, schloss er sich der Schachabteilung der TG Biberach an und spielte eine wichtige Rolle bei der Neuausrichtung 1972/73. Er war dann über 3 Jahrzehnte eine wichtige Stütze der ersten Mannschaft. Viele Jahre spielte er am 1. Brett. Er gewann in diesen Jahren häufig die Biberacher Stadtmeisterschaft und wurde auch Bezirksmeister in Oberschwaben. Nach seinem Rückzug vom Nahschach im Sommer 1999 – als Ersatzmann spielte er die letzte Partie für die Mannschaft in 2001 – feierte Benno von Wedel zahlreiche Erfolge als Fernschachspieler. Fernschach wurde zu seiner großen Leidenschaft. Der TG Biberach blieb er als Archivar und Kommentator der Schachpartien stets verbunden. Mit seinen kritischen und pointierten Analysen, die er aber stets mit einem aufmunternden Zuspruch verband, hatte er auch Anteil an den großen Erfolgen der letzten Jahre. Der Schachabteilung diente er weiterhin als Kassenprüfer und bei seinem letzten Prüfungsbericht sahen wir ihn noch vor kurzem und ahnten nicht, dass es das letzte Mal war.
Trotz seiner 82 Jahre war Benno von Wedel nicht nur in guter körperlicher Verfassung, sondern auch geistig unverändert rege und schnell; so ließ er bei seinen gelegentlichen Besuchen beim Übungsabend den einen oder anderen "Jungspund" in so mancher Blitzpartie noch immer ganz schön alt aussehen. Um so größer war der Schock, als die unerwartete Nachricht eintraf, dass Benno von Wedel nach kurzer Krankheit gestorben war. Die Schachabteilung der TG Biberach ist Dr. Benno von Wedel für sein Engagement, seine Leistung und seine Treue zutiefst dankbar und wird ihn mit seiner analytisch-ruhigen, freundlichen Art und seinem trockenen Humor in ehrender Erinnerung behalten.

TG-Biberach Schachabteilung