TG-Bericht 03/2012 home


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Verfasser: Dirk Schindler

Spannende Stadtmeisterschaft: Übliche Verdächtige und ein neuer Preis

Die letzte Biberacher Stadtmeisterschaft fand ein starkes Teilnehmerfeld, aber nach zwischenzeitlich spannendem Verlauf doch einen altbekannten Sieger: Holger Namyslo gewann unerwartet souverän. Robert Vetter wurde Seniorenmeister und Reinhard Schätzle sicherte sich völlig überraschend, aber hochverdient den Titel des "Amateurmeisters". Um in der kommenden Ausgabe der Stadtmeisterschaft ab Oktober 2012 nun nicht nur in der Spitze, sondern auch in der Breite ein erweitertes Teilnehmerfeld zu bekommen, führt die Schachabteilung eine zusätzliche Sonderwertung ein: den Anfängerpreis. Dieser Preis steht dem besten Spieler zu, der vor Turnierbeginn ohne Vereinszugehörigkeit und ohne Wertungszahl war. Die Abteilung hofft, so noch mehr neue Gesichter anlocken zu können – und daß Überraschungen immer möglich sind, bewies zuletzt Reinhard Schätzle eindrucksvoll.

Rückblick 2011/12: Namyslo unerwartet dominant, "Oldie" Vetter beeindruckend

Im Teilnehmerfeld befand sich neben den üblichen Verdächtigen um die beiden Biberacher Oberligaspieler Rainer Birkenmaier und Holger Namyslo in der vergangenen Stadtmeisterschaft auch Andreas Schulze, seit vielen Jahren Mitglied der Bundesliga- bzw. Oberligamannschaft von Post Ulm. Dieser stand auch an der Spitze der Setzliste, auf welcher sich Seriensieger Namyslo überraschend nur auf Platz 3 einfand. Nachdem er letztes Jahr in einem hart umkämpften Duell mit Birkenmaier nur ganz knapp (und etwas glücklich) die Oberhand behalten hatte, rechneten heuer viele damit, daß es einen neuen Namen in der Siegerliste geben dürfte. Mit Spannung wurde außerdem erwartet, ob Youngster Felix Funk seine Titel als bester Jugendlicher und vor allem als "Amateurmeister" (bester Spieler der unteren Hälfte der Setzliste) würde verteidigen können und wie Walter Scherer, dieses Mal erstmals für die Seniorenwertung "startberechtigt," in das immergrüne Duell zwischen Seniorenmeister Hans-Peter Dietrich (Odenheim) und seinem Biberacher Erzrivalen Robert Vetter eingreifen würde. Um es vorweg zu nehmen: Die größte Überraschung gelang Holger Namyslo, der mit großer Dominanz seine Kreise an der Tabellenspitze zog, in einer spannenden Partie Andreas Schulze mit viel Übersicht bezwang und letztlich im Turnier nur ein Remis (gegen Rainer Birkenmaier) abgab. Die anderen beiden "Großen" neutralisierten sich gegenseitig und bekundeten auch in der einen oder anderen Partie ein paar Probleme. So lag am Ende Namyslo mit 8,5 von 9 Punkten ungeschlagen vor Schulze (7/9) und Birkenmaier (6,5/9). Dahinter klassierten sich wie erwartet die Geheimfavoriten Christian Hoops und Joachim Rothmund (Mengen) mit starken 6,5 bzw. 6 Punkten. Eine beeindruckende Turnierleistung lieferte zudem Oldie Robert Vetter ab, der mit letztlich 5 Punkten nicht nur lange in der erweiterten Spitzengruppe lag, sondern als Gesamtsechster sich zudem wieder zum Seniorenmeister aufschwang. Er mußte aber lange zittern, da Walter Scherer (5/9) mit großartigem Finish in der Vorschlußrunde gar an Vetter vorbeigezogen war und seinen ersten Seniorentitel im ersten Anlauf nur wegen einer Niederlage in der Schlußrunde gegen Holger Namyslo verpaßte. Titelverteidiger Hans-Peter Dietrich (Odenheim) kämpfte gleichfalls zäh und lag am Ende mit 4,5 Punkten nur knapp hinter dem Spitzenduo. Knapp war außerdem der Zieleinlauf beim Jugendpreis, da auch Felix Funk einen guten Endspurt ablieferte. Felix Rolletschke (Steinhausen) nahm jedoch erfolgreich Revanche fürs Vorjahr, da er bei jeweils 4,5 Punkten einen sehr deutlichen Vorsprung in der Feinwertung aufwies. Die Turnierüberraschung schlechthin dürfte allerdings Reinhard Schätzle (Steinhausen) gewesen sein, den als 21. der Setzliste (und bei DWZ 1202) zu Turnierbeginn niemand so richtig auf der Rechnung gehabt hatte. Schätzle spielte sich aber mit starken Leistungen bis zur Turniermitte in die erweiterte Spitzengruppe und hielt sich stets in Schlagdistanz, auch wenn ihm zum Turnierende ein wenig die Luft auszugehen schien. Am Ende kam er mit 5 von 9 Punkten auf dem siebten Rang ein und sicherte sich verdient den Titel als neuer Amateurmeister.

Stadtmeisterschaft 2012/13: Neue Sieger, neue Gesichter? Auf jeden Fall ein neuer Preis!

Die nächste Ausgabe der Biberacher Stadtmeisterschaft startet am Freitag, den 05. Oktober, gespielt wird ca. im dreiwöchigen Rhythmus über neun Runden, jeweils freitags ab 19.30 Uhr im Stadtteilhaus Gaisental in der Banatstraße. Die Bedenkzeit pro Kopf und Partie beträgt zwei Stunden für die ersten 40 Züge plus eine halbe Stunde für den Rest der Partie. Neben spannenden Kämpfen um die bisherigen Sonderpreise sowie einem starken Teilnehmerfeld an der Spitze (und evtl. einen neuen Namen in der Siegerliste) hofft die Schachabteilung auf eine Erweiterung des Turniers in der Breite. Alle Schachinteressierten, die bisher einem Verein fern blieben oder sich nicht zum Turnierschach wagten, sind ausdrücklich zur Teilnahme aufgefordert. Das Nettostartgeld von 15 Euro (weitere 15 Euro sind Reuegeld) sichert dabei neun spannende Partien gegen attraktive Gegner, das Auslosungssystem stellt sicher, daß in jeder Runde Spieler mit ungefähr gleichem Punktestand im Turnier aufeinandertreffen. Zusätzlich schreibt die Schachabteilung eine neue Sonderwertung, den "Anfängerpreis", aus. In diese Wertung fallen nur Spieler, die bislang in keinem Verein gemeldet waren und die noch nicht über eine Wertungszahl (DWZ, ELO) verfügen. Der beste Spieler in dieser Wertung wird nach Turnierende als bester Neuling (auch finanziell) geehrt. Die Schachabteilung hofft, daß dieser Anreiz den letzten Anstoß gibt, sich an der Stadtmeisterschaft zu beteiligen, und freut sich auf jeden Teilnehmer und insbesondere auf jedes neue Gesicht. Anmeldungen sind ab sofort bei Turnierleiter Reinhard Zielke (mango-bc70@kabelbw.de oder 07351/802665 ab 19:00 Uhr) möglich; weitere Informationen finden sich in der Ausschreibung oder unter http://biberach-riss.schachvereine.de.