TG-Bericht 03/2004 home


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Saisonrückblick II: Zweite scheitert erneut an eigenen Nerven

Die Zweite, die im Saisonverlauf auch letztes Jahr wieder lange Titelhoffnungen gehegt hatte, mußte in der abgelaufenen Saison auf die erhofften Verstärkungen verzichten. Zwar kehrte Herbert Haberbosch als sichere Bank aus der Landesligamannschaft zurück, jedoch entschied sich Walter Scherer dafür, das Rückrad der Jugendmannschaft zu werden und Adrian Stehr sprang direkt in die erste Mannschaft. Zudem rückte Oliver Rechtsteiner in die Erste auf. Immerhin konnte das Loch, welches der Abgang von Martin Becker während der vorigen Saison gerissen hatte, mit Andreas Ege, der in der Dritten seit Jahren mit soliden Vorstellungen überzeugte, gestopft werden. Zu Saisonbeginn erwartete das Team um Richard Winter eine entspannte Saison im vorderen Mittelfeld. Zunächst sollte allerdings alles anders kommen, ehe man wie üblich an den eigenen Nerven scheiterte. Der Saisonauftakt verlief schleppend. Zwar bescherte ein souveränes 5:3 in Laichigen in der ersten Runde gleich die Tabellenführung, allerdings mußte die Zweite gegen Abstiegskandidat Blaustein II in der folgenden Runde ein 4:4 hinnehmen. Trotz starker Leistungen hatte das Team hier mit viel Pech einen Punkt und die Tabellenspitze verloren. In Runde 3 ging es gegen Vöhringen, bei denen es für die Biber in den letzten Jahren nie etwas zu erben gab. Sogleich lag man auch 0:3 zurück, ehe sich die Mannschaft aufraffte. Angeführt von Andreas Ege, Edelreservist Walter Scherer und dem überragend agierenden Herbert Haberbosch erkämpfte sich die Zweite am Ende ein achtbares 4:4 und ließ die Euphorie sogleich ansteigen. Am vierten Spieltag schwenkte die Mannschaft wieder auf die Erfolgsspur ein und gewann hochverdient mit 5:3 gegen Post Ulm III. Damit schloß man erneut zu Jedesheim auf, das als Tabellenführer in Vöhringen unter die Räder kam. Durch einen ungefährdeten und furiosen 5,5:2,5- Erfolg bei Weiße Dame Ulm II übernahm Biberach sogar die alleinige Tabellenführung und konnte als spielfreie Mannschaft in Ruhe dem Treiben am sechsten Spieltag zuschauen. Die siebte Runde sollte nun die Vorentscheidung bringen, da bei einem Sieg gegen Jedesheim die Meisterschaft nur noch Formsache sein sollte. Entsprechend motiviert wollten die Biber zur Sache gehen und kompensierten das Fehlen von Andreas Ege mit dem alten Haudegen Fred Winter. Leider setzte jedoch wieder das alte Nervenflattern ein und die Zweite vergab ihren Elfmeter. Bei der 3,5:4,5 Niederlage wurden mehrere Punkte leichtfertig verschenkt bzw. gingen unglücklich verloren. Dennoch war noch nicht alles verloren. Ein völlig unerwarteter Punktverlust und diverse Blackouts im ewigen Duell mit Ehingen beendeten in der Vorschlußrunde alle Aufstiegsambitionen aber jäh. Entsprechend demotiviert ging man in die letzte Partie und verlor knapp gegen Angstgegner Langenau II. Allerdings fiel das 3,5:4,5 da schon nicht mehr ins Gewicht. Am Ende fand man sich auf dem guten fünften Platz mit drei Punkten Rückstand auf Meister Vöhringen wieder. Zu Saisonbeginn wäre dies ein durchaus schönes Abschneiden gewesen, in der Nachbetrachtung ärgerten sich die Biber-Cracks aber über mehrere verpaßte Chancen. Äußerst beachtlich ist jedoch insbesondere das Abschneiden von Luzia Sander, die bei überragenden sechs Punkten aus sieben Einsätzen ebenso ungeschlagen blieb wie Nicolai Matuschek, der mit 4,5 aus 6 bereits seit drei Jahren ohne Einzelniederlage in der Mannschaft ist. Angesichts des doch akuten Nervenleidens in der zweiten Mannschaft bleibt für die kommende Saison abzuwarten, ob sich die neuen Ziele verwirklichen lassen. Die Chancen stehen aber gut. Verstärkt durch Adrian Stehr aus der ersten Mannschaft, sowie durch den ehemaligen Verbandsligaspieler Andreas Fischer, der in den letzten Jahren als Edelreservist der Ersten eine Schachpause einlegte, muß Teamkapitän Winter nun die Parole Aufstieg ausgeben.

Dirk Schindler


Spannende Partien und erfolgreiche Biber bei Stadtmeisterschaften

Sowohl bei der Biberacher Stadtmeisterschaft als auch in Bad Schussenried konnten sich nach spannendem Verlauf und trotz starker Konkurrenz am Ende Schachspieler der TG durchsetzen. Dabei war Holger Namyslo in Biberach auch dieses Jahr nicht zu bremsen, dafür hielt sich sein Vize Rainer Wohlfahrt beim Turnier in Schussenried schadlos. Eine gute Mannschaftsleistung bot die TG auch beim Turnier in Laupheim.

Biberach: Namyslo erneut nicht zu bremsen
Die Biberacher Stadtmeisterschaft wurde dieses Jahr wie eh und je über neun Runden ausgetragen und war noch stärker besetzt als in den Jahren zuvor. Neben der nahezu kompletten ersten Mannschaft der TG, angeführt von ihren Spitzenspielern Holger Namyslo und Reimund Lutzenberger, fand auch erneut Ex-Oberligaspieler Thomas Herz (Langenau) den Weg nach Biberach. Mit Vadim Reimche zeigte sich ein neues Gesicht, das als Spitzenspieler des Dauerrivalen Ravensburg zudem hoch gehandelt wurde. Zudem zog das Tunier Weitgereiste aus Trossingen, Wetzisreute und Lichtenstein, die teilweise sogar mit dem Fahrrad kamen, an. Nachdem die ersten beiden Runden mit den erwarteten Favoritensiegen zu Ende gegangen waren und die Überraschungen überraschenderweise alle ausblieben, kam es in der dritten Runde zu etlichen Paukenschlägen. Im frühen Duell der Titelanwärter, die in den letzten Jahren stets die Spitze unter sich ausgemacht hatten, behielt Namyslo klar und ungefährdet die Oberhand gegenüber Rainer Wohlfahrt. Gleichzeitig wurde Mitfavorit Thomas Herz von einem schönen Opfer kalt erwischt und stand gegen Harry Pfriender auf verlorenem Posten. Tobias Merk, der andere Geheimfavorit, mußte sich einem blendend aufgelegten Herbert Haberbosch beugen und Reimund Lutzenberger verlor das andere, mit Spannung erwartete Spitzenduell kampflos gegen Vadim Reimche. In Runde 4 trumpfte Frank Wohlfahrt groß auf und brachte Holger Namyslo an den Rand einer Niederlage. Nur mit viel Glück und Geschick konnte sich der alte Hase in ein Remis retten. Da zudem Pfriender gegen Reimche die Oberhand behielt, lag der Trossinger nach vier Runden überraschend an der Spitze. Allerdings hatte der Leader in der kommenden Runde gegen Namyslo nichts mehr zu melden. Der große Favorit setzte sich damit zur Halbzeit mit dem punktgleichen Frank Wohlfahrt an die Spitze. Im Verfolgerduell mußte Merk eine äußerst unglückliche Niederlage in Zeitnot gegen Rainer Wohlfahrt hinnehmen, während Herz überraschend einen halben Punkt an Walter Scherer abgeben mußte. Eine weitere Vorentscheidung fiel in der sechsten Runde, als Holger Namyslo mit viel Geschick ein Remis gegen Vadim Reimche halten konnte und Frank Wohlfahrt im Bruderduell unterlag, was ihn die Tabellenspitze kostete. Herz gab gegen Haberbosch einen weiteren halben Punkt ab und schied aus dem Titelrennen ebenso aus wie Landesligaspieler Adrian Stehr, der dem wiedererstarkten Harry Pfriender zum Opfer fiel. Die folgenden Runden brachte dann keine Überraschungen mehr, jedoch konnte sich Namyslo durch zwei Favoritensiege von Rainer Wohlfahrt absetzen, der in Runde 8 ein Remis gegen Reimche hinnehmen mußte. Vor der letzten Runde hatte er damit einen klaren Vorteil gegenüber dem Vorjahreszweiten. Um Platz 3 stritten sich hingegen noch fünf Spieler mit durchaus berechtigten Hoffnungen. Am Ende der Stadtmeisterschaft war dann wieder alles beim Alten: Im Westen nichts Neues. Rekordmeister Holger Namyslo blieb bei beachtlichen acht Punkten aus neun Runden dieses Mal sogar ungeschlagen. Die letzte Runde verlief im Gegensatz zu den Vorjahren vergleichsweise unspektakulär und Rainer Wohlfahrt (7 aus 9) mußte die Hoffnung auf Revanche für das Zielfinish der Vorjahre bald begraben. Namyslo ließ keine Zweifel aufkommen und gewann souverän gegen Herbert Haberbosch. Wohlfahrt begnügte sich daraufhin mit einem Remis und dem sicheren zweiten Platz. Tobias Merk (6/9) mußte im Kampf um Platz 3 trotz großem Kampf gegen den Ravensburger Spitzenspieler Vadim Reimche (6,5/9) ein Remis und einen guten fünften Platz hinnehmen. Reimche plazierte sich damit als Dritter auch knapp vor dem punktgleichen Frank Wohlfahrt. Der Kampf um die Sonderpreise wurde ebenfalls hartnäckig geführt. Den Ratingpreis und Pokal für den besten Spieler der unteren Setzhälfte, die damit quasi ein Turnier um Turnier spielt, sicherte sich Harry Pfriender (Trossingen). Er hatte die erste Turnierhälfte mit etlichen Überraschungssiegen, teilweise gegen Mitfavoriten, dominiert, mußte am Ende aber eine Durststrecke hinnehmen. Auf Grund seiner überragenden Feinwertung gewann er jedoch den Ratingpreis verdient und deutlich vor den punktgleichen Richard Winter und Michael Huber (alle 5 aus 9). Einen starken Schlußspurt im Rennen um den Seniorenpreis hatte Peter Sikezdi (4,5/9). Er fing das lange führende Biberacher Urgestein Walter Kreß (4/9) in der letzten Runde noch ab. Bei den Jugendlichen betätigte sich Armand Heim (3,5/9) als Seriensieger. Im Gegensatz zu den Vorjahren hatte er aber heftig zu kämpfen, da Edgar Boda-Majer (3/9) am Ende noch stark aufkam. Alle teilnehmenden Jugendlichen zeigten im Feld der Großen gute Leistungen und wurden dafür von Abteilungsleiter Winter auch alle mit einem Buchpreis bedacht.

Dirk Schindler


Schussenried: TG-ler räumen ab

Auch in diesem Jahr ließen es sich zahlreiche Mitglieder der TG-Schachabteilung nicht nehmen, bei der Stadtmeisterschaft in Schussenried mitzuwirken. Dieses Turnier hat sich in Oberschwaben insbesondere dadurch einen Namen gemacht, dass es einerseits hervorragend von Manfred Bantle, Schussenrieder Stadtmeister 2003 und vor gut 10 Jahren auch in Biberach bereits erfolgreich, geleitet und durchgeführt wird, andererseits die Teilnahme durch zahlreiche attraktive Geld-, Sachund Sonderpreise versüßt wird und zudem im FV-Vereinsheim unter Betreuung von Helmut Kuhn ein ausgezeichnetes Turnierambiente herrscht. So bedarf es keiner weiteren Erklärung, warum in diesem Jahr mit erstmals 34 Spielern ein neuer Teilnehmerrekord zu verbuchen war. Aus Biberach traten Adolf Flohr, der in der Setzliste auf Platz 13 geführt wurde, und Robert Vetter, auf dieser Liste an 6. Stelle positioniert, an, die beide regelmäßig in dieser Meisterschaft mitspielen. Premiere hatte dieses Jahr Adrian Stehr, der sich zu Turnierbeginn auf Platz 7 wiederfand. Zum zweiten Mal dabei war Rainer Wohlfahrt, der sein erstmaliges Debüt 1999 als Vizestadtmeister feierte und in der Teilnehmerliste direkt hinter dem Erstnominierten und Vizestadtmeister des Vorjahres, Vadim Reimche, geführt wurde. Mit diesen vier Spielern war der TG Biberach zu Turnierbeginn bereits der Mannschaftspreis gewiss, der dem am stärksten vertretenen auswärtigen Verein zugesprochen wird. Nach spannenden 7 Runden konnten sich auch die Ergebnisse aller Biberacher Spieler sehen lassen. Adolf Flohr erspielte sich beachtliche 4 Punkte, wobei er lediglich gegen die Tabellenspitze Punktverluste hinnehmen musste und verbesserte sich um zwei Plätze auf Rang 11 in der Endtabelle. Robert Vetter erkämpfte sich 4,5 Punkte und darf sich gleichzeitig rühmen, in der 4. Runde Paul Lentz (SC Bad Saulgau) besiegt zu haben, dem der Preis für die schönste Turnierpartie für seine Begegnung mit Bequir Gjocaj (SC Bad Schussenried), dem drittplazierten des Turniers, verliehen wurde. Adrian Stehr rückte in der Endtabelle ebenfalls um zwei Plätze vor, da er mit fünf Punkten auf Platz 5 und zur Tabellenspitze aufschloss. Zudem gelang ihm in der 2. Runde ein Sieg über Jürgen Schneider (SC Bad Schussenried), dem Gewinner des UH- Pokals. In der 2. Runde musste Rainer Wohlfahrt hingegen seinem Gegner Karl Heiler (SV Rottweil) die Hand zur Aufgabe reichen, blieb jedoch in allen folgenden Partien ungeschlagen. In der letzten Runde gewann er im direkten Duell gegen Vadim Reimche (SF Ravensburg), womit sich erstmals seit Oliver Weiß, 1999, wieder ein Spieler der TG Biberach mit dem Titel des Schussenrieder Stadtmeisters schmücken darf. Ein weiterer Sonderpreis ging an Thomas Kramer (SF Mengen), dem "Aufsteiger des Jahres", der sich vom gesetzten 16. Platz bis zu Platz 4 der Endabrechnung durchschlug und mit 5 Punkten stets die Tabellenspitze bedrohte. Bei der traditionellen Simultanveranstaltung des neuen Stadtmeisters gegen die Turnierteilnehmer, die immer im Anschluss an die Siegerehrung stattfindet, erreichte Wohlfahrt 9 Punkte bei 15 Teilnehmern und verfügt mit 7 Siegen, 4 Unentschieden und 4 Niederlagen auch in dieser Disziplin über eine durchaus beachtliche Leistungsbilanz.

Rainer Wohlfahrt


Laupheim: Biberach erneut stark

Das III. Laupheimer Open, in welchem die Laupheimer Stadtmeisterschaft integriert ist und der beste Spieler des SC Laupheim den Titel des Stadtmeisters erhält, wurde wie die Biberacher Stadtmeisterschaft zwischen Herbst 2003 und Frühjahr 2004 ausgetragen. Das Open ist 7-rundig gespielt worden und glücklicherweise überschnitt sich kein Spieltag mit den in Biberach ebenfalls auf Freitagabend angesetzten Spielterminen. Dieser Tatsache ist es zu verdanken, dass unter den insgesamt 40 Teilnehmern drei Vertreter der TG Biberach zu finden waren. Mit der Teilnehmernummer 13 erspielte sich Adrian Stehr 5 Punkte, wobei ihm in der Schlussrunde ein schöner Sieg gegen den nominell stärkeren Martin Heinzelmann gelang. Dadurch verbesserte sich Stehr um 8 (!) Plätze auf Rang 5. Rainer Wohlfahrt war in der Setzliste unter den Top Ten auf Position 6 zu finden und spielte ebenfalls ein starkes Turnier. Mit insgesamt 5,5 Punkten musste er sowohl dem auf Position 2 geführten Ulrich Römer vom SV Jedesheim einen halben Punkt abtreten, als auch dem ungeschlagenen Turniersieger Thomas Oberst vom Post SV Ulm, der in der letzten Runde ein Remis gegen Römer akzeptierte und am Ende 6,5 Punkte verbuchen konnte. Wohlfahrt hatte in der 7. Runde etliche Mühe gegen Laupheims Spitzenspieler Michael Thevessen, dem diesjährigen Sieger des Wetzisreuter Schachtriathlons, konnte sich aber erfolgreich durchsetzen und sicherte sich dadurch den 2. Platz in der Endabrechnung. Wilfried Münst nutzte nun die Niederlage seines Vereinskollegen, indem er seine Partie mit eisernem Siegeswillen weiterspielte, schließlich gewann und sich mit 4,5 Punkten als bester Lokalmatador den Titel des Laupheimer Stadtmeisters sicherte. Robert Vetter hatte sich bis zur 7. Runde mit 2 Siegen und 4 Remis 4 Punkte erspielt und war somit noch ungeschlagen. Leider war es ihm nicht möglich den letzten Spieltermin wahrzunehmen, so dass diese Partie kampflos gewertet wurde und Vetter um 3 Plätze auf Rang 13 zurückfiel.

Rainer Wohlfahrt


Laupheimer Blitzstadtmeisterschaft

Bei dieser im 5-Minuten Modus vollrundig ausgetragenen Meisterschaft konnte die TG Biberach fünf Spieler von insgesamt 15 Teilnehmern vorweisen! Es gewann Holger Namyslo, der unbesiegt mit 13,5 Punkten stets die Spitze anführte und zum Schluss uneinholbar war. Rainer Wohlfahrt, Oliver Weiß (je 9,5 Punkte) sowie Frank Wohlfahrt (7,5) Punkte sicherten sich die Plätze 6, 7 und 8 im Mittelfeld während Adrian Stehr (4 Punkte) nicht zu seinem Spiel fand und Platz 11 belegte.

Rainer Wohlfahrt