TG-Bericht 02/2004 home


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Durchweg positive Saisonbilanzen und endlich wieder ein Aufstieg

Im letzten Jahr stand der Saisonrückblick noch ganz im Zeichen des schockierenden Abschneidens der ersten Mannschaft, der beinahe das Kunststück gelungen wäre, nach der Verbandsliga auch direkt die Landesliga zu verspielen, während sich die weiteren Biberacher Mannschaften hingegen überraschend tapfer schlugen. Dieses Mal kann die Schachabteilung nun einen durchweg positiven Saisonrückblick ziehen. Es ist nicht nur gelungen, ein überaus erfolgreiches Nachwuchsteam zu installieren, sondern man darf nach vielen mageren Jahren auch wieder einen Aufstieg vermelden: Die erste Mannschaft kehrt verdientermaßen in die Verbandsliga zurück.



Mehr als nur ein Perspektivteam: Die vierte Mannschaft

Viele Schachvereine leiden seit längerem unter mangelndem Nachwuchs und die Schachabteilung bildet da leider keine Ausnahme. Die Gründe hierfür sind sicher vielfältig. Einerseits ist Schach als Vereinssport derzeit im Vergleich zu anderen Sportarten nicht trendy genug (auch wenn fast jeder in jungen Jahren zu Hause mal Erfahrungen auf dem Schachbrett sammelt), andererseits gibt es auch hausgemachte Gründe. Das Angebot an Jugendarbeit und - training als ein wichtiger Aspekt ist auch in Biberach sicherlich verbesserungsfähig. Um diesen Problemen zu begegnen und die engagierten Mitglieder seiner Schulschach-AG näher an den Spiel- und Wettkampfbetrieb heranzuführen, kam Walter Scherer auf die ausgezeichnete Idee, eine vierte Mannschaft zu gründen. Diese sollte v.a. aus Jugendspielern bestehen, um als Perspektivteam einen Kern von Nachwuchshoffnungen zu bündeln und diesen gleichzeitig eine attraktive Jugendmannschaft in der D-Klasse zu bieten. Verstärkt wurde das Team durch die alten Hasen Walter Scherer, der aus der ersten Mannschaft kam, und Herbert Körner, der sich bisweilen lieber als "reinen Hobbyspieler" bezeichnete. Beide stellten sich auch als bereitwillige Fahrer zur Verfügung und lösten damit ein weiteres organisatorisches Problem in Jugendmannschaften. Das Perspektivteam trat nun in dieser Saison erstmals in Erscheinung und hat sogleich alle Erwartungen übertroffen. Obwohl man eine durchweg starke Leistung bot, unterlag man am ersten Spieltag Blaustein III knapp mit 2,5:3,5. Dabei mußten die jungen Biber ihrer mangelnden Erfahrung im Vergleich zu den durchweg altgedienten Spielern von Blaustein Tribut zollen. Am zweiten Spieltag stürzte man dafür gleich den Tabellenführer aus Westerstetten durch ein 3:3. Allerdings wäre hier ein Sieg nicht nur möglich, sondern auch verdient gewesen, da so mancher Punktverlust bei ansonsten großartiger Spielweise durch kleine Unachtsamkeiten verursacht wurde. Rechtzeitig zum Jahreswechsel bewiesen die Youngster aber, daß sie sehr schnell dazulernen, und fertigten mit einem phänomenalen Auftritt Jedesheim V 6:0 ab. Der Gegner hatte nie eine Chance und insgesamt brauchte die Mannschaft gerade einmal rekordverdächtige zwei Stunden, um frohgemut und rechtzeitig zum Mittagessen den Heimweg antreten zu können. Zum Jahresbeginn setzte sich diese Serie fort und so konnte ein souveräner 5:1 Erfolg gegen das Nachwuchsteam von Weiße Dame Ulm eingebucht werden. Damit lag Biberach trotz der Startschwierigkeiten bereits auf dem dritten Tabellenplatz mit Tuchfühlung zur Spitze. Am letzten Spieltag traf man auf Tabellenführer Weiße Dame Ulm V. Die jungen Biber hatten auch diese Ulmer Mannschaft stets im Griff und gewannen hochverdient mit 4,5:1,5. Dabei gelang Daniel Zuger mit einer schönen Gewinnkombination in einer Kurzpartie die vielleicht beste Partie dieser Saison in der D-Klasse. Am Ende reichte der große Erfolg bei 7:3 Punkten zum zweiten Platz, nur Blaustein, das in der ersten Runde einen glücklichen Sieg gegen die Perspektivmannschaft gefeiert hatte, bewahrte sich einen Punkt Vorsprung und schnappte der Schachabteilung damit den Aufstieg weg. Dennoch hat der Saisonverlauf alle Erwartungen übertroffen. Wäre man erst gegen Ende der Saison auf Blaustein getroffen, hätte man die Saison wohl sogar mit dem Aufstieg gekrönt. Für Biberach spielten neben Walter Scherer (2,5 Punkte aus 3 Partien) und Herbert Körner (4,5 aus 5), die beide brillante ungeschlagene Bilanzen aufweisen können, die Youngster Daniel Zuger (4/4), Armand Heim (4/5), Edgar Boda-Majer (2/5), Jonas Körner (2,5/4), Robert Keller (0,5/2) und Patrick Gruschka (1/2). Alle Akteure konnten damit ein Erfolgserlebnis verbuchen, wobei das Abschneiden von Daniel Zuger besonders beachtlich ist. Wenn die Mannschaft in dieser Form erhalten bleibt, dürfte sie der Schachabteilung in den kommenden Spielen noch viel Freude bereiten.

Dirk Schindler


Dritte Mannschaft schlägt sich tapfer und erfüllt Erwartungen

Die dritte Mannschaft hatte letztes Jahr alle überrascht und war trotz dünner Personaldecke und Ersatzspielermangel nur knapp am direkten Wiederaufstieg in die Kreisklasse gescheitert. Für diese Saison lautete die Devise daher, in der A-Klasse vorne mitzumischen, allerdings wurde die Personalnot durch den Abzug von Youngster Armand Heim in die vierte Mannschaft eher noch verschärft. Dessen ungeachtet legte die Mannschaft mit den Jungbibern Heim und Boda-Majer als Ergänzungsspielern los wie die Feuerwehr und zelebrierte einen Angriffswirbel zum 6:2-Erfolg gegen Langenau III. Dies bedeutete zugleich die Tabellenführung. In der zweiten Runde mußten sogar vier Stammspieler ersetzt werden, doch auch diese Hürde wurde genommen. Beim knappen Erfolg gegen Thalfingen I übernahmen die Altmeister Bertram Laub, Walter Kreß und Dieter Rybka die Verantwortung und die Nachwuchshoffnungen Heim und Boda-Majer steuerten erneut wertvolle halbe Punkte bei. Dadurch konnte die Tabellenführung verteidigt werden. Fortuna wendete sich aber am dritten Spieltag abrupt von den Biberachern ab und so kam man gegen Berghülen I zu Hause mit 2:6 böse unter die Räder. Obwohl man auf sieben Stammkräfte zurückgreifen konnte, war die Mannschaft recht indisponiert, einzig Rückkehrer Freddy Blaha fand zu großer Form. Er spielte seinen Gegner her und brachte ihn bei vollem Brett mit toller Kombination zur Strecke. Die Tabellenführung war jedoch futsch und durch einen überraschenden Punktverlust gegen Weiße Dame IV waren in der folgenden Runde auch die aufgekeimten Aufstiegshoffnungen beendet. Berücksichtigt man jedoch, daß die Dritte auf drei Ersatzleute zurückgreifen mußte und trotzdem nur zu Siebt antreten konnte, ist der Punktverlust schon fast ein Punktgewinn. Außerdem war damit jegliche Abstiegsgefahr gebannt. Am fünften Spieltag fand das Team zurück in die Erfolgsspur und konnte einen überzeugenden und nie gefährdeten Sieg gegen Wiblingen I feiern. Damit war man Leader Laupheim III wieder auf einen Punkt auf den Leib gerückt. Bedauerlicherweise gelang es nicht, im folgenden Spitzenspiel gegen Laupheim vollzählig anzutreten. Nur zu Siebt und erneut mit zwei Ergänzungsspielern kämpfte die Mannschaft tapfer und aufopferungsvoll, rannte aber bei der 3:5-Niederlage stets dem kampflosen Rückstand hinterher. Damit war zugleich der Aufstieg endgültig passé. In der siebten und letzten Runde beendete die Dritte die Saison mit einer guten Leistung und einem friedlichen Unentschieden gegen Neu-Ulm I. Unnötig zu erwähnen, daß dabei erneut "Ohne Drei" gespielt wurde. Am Ende bedeutete das einen guten vierten Platz, der um so wertvoller wird, je mehr man sich die großen Personalsorgen von Mannschaftsführer Dieter Rybka und seinem Team vor Augen führt. Im Verlauf der Saison kamen rekordverdächtige 13 Spieler zum Einsatz, von denen einzig Spitzenspieler Reinhard Zielke tapfer alle Spieltage bestritt. Herausragend ist das Abschneiden von Freddy Blaha, der alle seine drei Einsätze in souveräner Manier gewinnen konnte. Fleißigste Punktsammler waren ansonsten Steffen Breitfelder und Dieter Rybka mit ausgezeichneten vier Punkten aus sechs Spielen und Urgestein Walter Kreß, der bei 3,5 aus 6 ebenfalls auf eine schöne Saison zurückblicken kann. Für die Zukunft kann man nur hoffen, daß die Dritte ihre Personalsorgen überwinden und dann ihr volles Potential abrufen kann. Wenn dies gelingt, sollte die Rückkehr in die Kreisklasse auf alle Fälle möglich, wenn nicht gar wahrscheinlich sein.

Dirk Schindler


Wieder an den eigenen Nerven gescheitert: Die Zweite

Seit nunmehr acht Jahren hat die zweite Mannschaft fast regelmäßig die Chance zum Aufstieg in die Landesliga und mit ebensolcher Regelmäßigkeit scheiterte das Team in unterschiedlicher Zusammensetzung stets an den eigenen Nerven. Dieses Jahr hatte man trotz starkem personellen Aderlaß völlig überraschend die größte Chance seit langem und kurz vor Schluß gar zwei Punkte Vorsprung. Eine unnötige Niederlage gegen Jedesheim und ein glückliches Unentschieden im "ewigen Duell" mit Ehingen verhinderten jedoch die Krönung einer exzellenten Saison. Ein Spieltag vor Schluß kann man mit dem spielfreien Tabellenführer Vöhringen zwar noch nach Punkten gleichziehen, ihn an Brettpunkten aber nicht mehr überholen. Da jedoch die Tabellensituation sehr eng ist und zum Redaktionsschluß noch ein Spieltag ausstand, wird ein ausführlicher Saisonrückblick auf den wackeren Kampf der Frauen und Mannen um Richard Winter auf die nächste Ausgabe des TG-Reports verschoben.

Dirk Schindler


Die Erste kommt aus dem Nichts und kehrt in die Verbandsliga zurück

Vor zwei Jahren unter dramatischen Umständen aus der Verbandsliga abgestiegen, letztes Jahr nach einem unerklärlichen völligen Zusammenbruch in der zweiten Saisonhälfte nur mit viel Glück und sehr knapp dem vermutlich finalen Desaster in der Landesliga entronnen und ohne Aussicht auf erhoffte Verstärkungen an den vorderen Brettern, mußte man sich zur Sommerpause auch noch den gerechtfertigten Vorwurf einer mangelnden Turnierhärte und zu geringer Trainingsintensität anhören. Da sie diese Kritik in Zukunft vermeiden wollten, konnte man von den folgenden Oberschwäbischen Meisterschaften über diverse Opens bis hin zur Deutschen Ärztemeisterschaft zahlreiche Spieler der Ersten agieren sehen. Dabei waren die Ergebnisse durchweg sehr positiv. Zudem konnten die Spitzenspieler Holger Namyslo, Reimund Lutzenberger und Rainer Wohlfahrt gehalten werden und auch die beruflich andernorts verhafteten Tobias Merk, Dirk Schindler und Frank Wohlfahrt hielten der Schachabteilung die Treue. Verstärkt wurde dieser Kern der alten Verbandsligatruppe heuer mit Oliver Rechtsteiner und Adrian Stehr. Dennoch waren die Saisonaussichten sehr unklar. Die Mannschaft wurde allenfalls, wenn überhaupt, als krasser Außenseiter auf den Titel gehandelt, und wollte mehrheitlich einen erneuten Abstiegskampf vermeiden, eine Aussage für die v.a. Mannschaftsführer Schindler später viel belächelt werden sollte. In der ersten Runde überrannte in Mengen Spitzenspieler Namyslo seinen Gegner gleich zu Beginn furios und seine Mitstreiter nahmen ihn sich zum Vorbild. Am Ende sicherte Rechtsteiner mit bravouröser Leistung einen souveräner 5:3-Erfolg, der durchaus höher hätte ausfallen können und die Tabellenführung gemeinsam mit Friedrichshafen einbrachte. Bereits in der zweiten Runde schien das Verhängnis jedoch wieder seinen Lauf zu nehmen. Frank Wohlfahrt nahm zwar mit beeindruckendem Königsangriff die gegnerische Stellung auseinander und brachte Biberach in Front, am Ende stand man aber trotz guter Leistung mit einer unglücklichen 3:5-Niederlage gegen Lindenberg wieder einmal mit leeren Händen da. Gleichzeitig verursachte dies für die folgenden Runden gegen die vermutlichen Abstiegsaspiranten Weiße Dame Ulm und Blaustein bereits enormen Erfolgsdruck, sollte der erneute Absturz in den Tabellenkeller vermieden werden. Im Gegensatz zum Vorjahr hielt man diesem mit Bravour stand. In Ulm siegten die Biber-Cracks ohne Einzelniederlage mit 6,5:1,5, wobei Lutzenberger in der spannendsten Partie des Tages nach dramatischer Zeitnotschlacht mit viel Routine und Glück die Oberhand behalten konnte. Gegen Blaustein fiel das Ergebnis mit 4,5:3,5 wesentlich knapper aus. Hier erwiesen sich die Punkte von Schindler, nach schöner Kombination, und von Merk, als er in der letzten Partie des Tages einen Mehrbauern, den er seinem Gegenüber nach spannendem Partieverlauf abringen konnte, im Endspiel routiniert verwertete, als sehr wertvoll. Nach dem Jahreswechsel ging es gegen den Lokalrivalen aus Laupheim, mit dem aus dem Vorjahr noch eine Rechnung offen war. Entsprechend engagiert ging die Erste zu Werke. Nach hervorragendem eröffnungstheoretischen Briefing durch Tobias Merk beendete Dirk Schindler den Siegeszug seines Gegners, der zuletzt achtmal in Folge gewonnen hatte, in elf Zügen und weniger als 20 Minuten. Danach wurden leider etliche gute Partien ausgelassen, doch Reimund Lutzenberger, der durch ruhige, aber doch couragierte Spielweise einen Mehrbauern eroberte und schließlich ein schwieriges Figurenendspiel mit viel übersicht und Routine gewann, sicherte den Sieg. Mit dem vermeintlich knappen 4,5:3,5 war Laupheim in Wirklichkeit noch sehr günstig weggekommen. In Biberach begannen hingegen nun angesichts des zweiten Platzes die Aufstiegshoffnungen zu keimen. Zuvor ging es aber gegen Angstgegner Markdorf, gegen den in der Vergangenheit zwar stets gutes Schach geboten, aber selten etwas geerntet wurde. So schien es auch dieses Jahr wieder zu laufen, als man trotz teilweise ordentlicher Spielweise zurück lag. Ein gewohnt souveräner Erfolg von Ersatzmann Herbert Haberbosch leitete jedoch die Aufholjagd ein. Das etwas glückliche und wundersame Unentschieden sicherte schlußendlich Tobias Merk, der sich nach spannendem Partieverlauf durch eine unglückliche Abwicklung auf die Verliererstraße manövriert hatte, mit viel Geschick und guten Drohungen jedoch seinen Gegner beschäftigte und schließlich durch Zeitüberschreitung gewann. Gegen Abstiegskandidat Wangen in der folgenden Runde gelang es Rainer Wohlfahrt, seinen Gegner von Beginn an stark unter Druck zu setzen, und er sicherte sich mit sehenswertem Angriff schnell entscheidendes Material. Diesem Beispiel folgten seine Mitspieler bereitwillig und so feierte das Team der TG mit 6:2 einen weiteren Kantersieg. Die nun durchgängig verbreiteten Aufstiegshoffnungen erhielten in der Begegnung mit Schlußlicht Lindau jedoch einen schweren Dämpfer. Biberach schien völlig von der Rolle, einzig Tobias Merk und Ergänzungsspieler Nicolai Matuschek fanden zu ihrer Form und hatten ordentliche Partien. So war man nach zwei Niederlagen und zwei Siegen durchaus gut bedient mit einem Mannschaftsremis an den restlichen vier Brettern, das einen sehr glücklichen Punkt sicherte. Angesichtes der Papierform und einer Niederlage von Leader Friedrichshafen in Ulm war das Match aber ein vergebener Elfmeter. In der Vorschlußrunde kehrte die Erste hingegen wieder zur guten Saisonform zurück und lehrte Topfavorit Ravensburg das Fürchten. Spitzenspieler Holger Namyslo war groß in Form und zerlegte seinen Gegner in nur 20 Zügen nach allen Regeln der Schachkunst. Auch Adrian Stehr ließ seinem Kontrahenten nie den Hauch einer Chance. Als Biberach jedoch dem Aufstieg nahe war, nahmen zwei Partien, in denen die Biber klar dominiert hatten, äußerst unglücklich Wendungen und am Ende kam Ravensburg mit dem Schrecken und einem mehr als glücklichen Unentschieden davon. Vor der letzten Runde hatte Friedrichshafen damit vor den punktgleichen Ravensburgern 1,5 Brettpunkte Vorsprung und beste Aufstiegschancen. Hinter dem Duo folgte mit einem Punkt Abstand die TG. Die Biber mußten folglich unbedingt gegen Friedrichshafen gewinnen und dabei möglichst fünf Brettpunkte holen, um bei einem möglichen Punktverlust von Ravensburg mit diesen gleichzuziehen. Holger Namyslo gab die Parole aus: "Noch ist Polen nicht verloren!" und Dirk Schindler versuchte aus dem fernen Norwegen seinen ohnehin motivierten Mannen weiteren Mut zuzusprechen. Kurzum, die Euphorie kannte keine Grenzen und man vertraute fest auf Schützenhilfe aus Laupheim. Beim großen Showdown überrannte die Erste sodann auch die Gäste vom Bodensee. Angeführt von Tobias Merk mit einem mutigen Springeropfer im vierten (!) Zug, das einen wunderschön tödlichen Angriffswirbel entfachte und tollen Kombinationen der Gebrüder Wohlfahrt war der Mannschaftssieg schnell sicher. Den wichtigen fünften Punkt brachte dann Edeljoker Haberbosch mit solidem Remis unter Dach und Fach. Da Ravensburg, zu Saisonbeginn als großer Favorit gehandelt, in Laupheim ohne erkennbare Gegenwehr mit 6:2 unter die Räder kam, war der Weg an die Tabellenspitze für Biberach frei. Eine ausgezeichnete Saisonleistung wurde dadurch mit dem überraschenden Aufstieg und der verdienten Rückkehr in die Verbandsliga belohnt. Um es erneut mit Namyslo zu halten: "Alles wurde gut." Der große Erfolg ist dabei einer geschlossenen Mannschaftsleistung zu verdanken, die sich auch in den Einzelbilanzen niederschlägt. Die Stammkräfte haben alle wenigstens ausgeglichene Bilanzen. Mit 46,5 Brettpunkten von 80 möglichen liegt der Gesamtpunkteschnitt bei sehr guten 58%, nur Friedrichshafen konnte einen halben Brettpunkt mehr erkämpfen. Herausragend ist das Ergebnis von Reimund Lutzenberger, der am zweiten Brett 8 Punkte aus 10 Einsätzen erreichte. Aber auch Tobias Merk mit 6,5/10, Dirk Schindler, der die letzten Runden berufsbedingt verpaßte, mit 4,5/7 und Frank Wohlfahrt mit 6/10 liegen mit über 60% in ihren starken Bilanzen noch über dem ohnehin guten Mannschaftsschnitt. Erfreulich ist zudem der Umstand, daß mit Herbert Haberbosch, Nicolai Matuschek und Jürgen Dollinger alle eingesetzten Ergänzungsspieler ausgeglichene Bilanzen aufweisen können und immer dann punkteten, wenn es wirklich darauf ankam.

Dirk Schindler


Seriensieger Biberach bleibt Blitzhochburg

In den letzten Jahren hatte die Schachabteilung stets ein gewichtiges Wörtchen mitzureden, wenn im Bezirk ein Mannschafts- oder Einzeltitel im Blitzschach vergeben wurde. Die Schachbiber hatten sich damit einen Ruf als Blitzhochburg erarbeitet und auch auf württembergischer Ebene durchaus beachtlich abgeschnitten. Bei der diesjährigen Bezirksmannschaftsblitzmeisterschaft, die heuer in Laupheim stattfand, hat die TG Biberach diesen Ruf und ihre Vormachtsstellung zwischen Alb und Bodensee eindrucksvoll untermauert. Die Biber gewannen souverän zum dritten Mal in Folge den Titel und ließen sich von den in diesem Jahr sehr starken Mitfavoriten aus der Verbandsliga, Langenau und Jedesheim, sowie den Landesligakonkurrenten Weiße Dame Ulm und Ravensburg nicht beeindrucken. Das erste Biberacher Team mit Holger Namyslo, Rainer Wohlfahrt, Dirk Schindler und Oliver Rechtsteiner begann stark und führte zur Halbzeit bereits mit drei Punkten. In der Rückrunde hatte man die direkten Konkurrenten zwar deutlich im Griff, eine zwischenzeitliche Schwächephase gegen abgeschlagene Mannschaften sorgte jedoch kurzzeitig wieder für Spannung. Am Ende hatte die Erste aber immer noch zwei Mannschaftspunkte und starke vier Brettpunkte Vorsprung auf Ulm, die sich knapp vor Jedesheim klassierten. Die zweite Biberacher Mannschaft, die mit Luzia Sander, Herbert Haberbosch und Adolf Flor aus dem Kern der Bezirksligamannschaft bestand und von Landesligaspieler Adrian Stehr verstärkt wurde, schlug sich tapfer und stellte Landesligist und Lokalrivale Laupheim ein Bein. Den totalen Triumph perfekt macht der Blick auf die Einzelwertung: Namyslo gelang das Kunststück, ohne Niederlage zu bleiben, und gewann mit überragenden 12,5 von 14 Punkten die Spitzenbrettwertung deutlich. Wohlfahrt holte bei leichter Schwäche gegen Ende das zweite Brett mit exzellenten 11,5/14 Punkten und Schindler, der in der Rückrunde richtig aufdrehte, gewann Brett 3 mit starken 10,5/14 Punkten. Diese Ergebnisse bedeuten in der inoffiziellen Einzelwertung gleichzeitig die Plätze Eins, Drei und Fünf. Bei den Württembergischen Meisterschaften lief es hingegen dieses Jahr nicht ganz so toll wie letztes Jahr. Allerdings hatte man im Vorjahr auch einen überwältigenden Lauf gehabt und landete am Ende auf Rang sechs. Dieses Ergebnis war ohnehin kaum zu toppen, zudem mußte man auf die altgedienten Blitz-Hasen Tobias Merk und Dirk Schindler verzichten. In der Besetzung Holger Namyslo, Rainer Wohlfahrt, Frank Wohlfahrt, Oliver Rechtsteiner und Adrian Stehr belegte man bei starker Konkurrenz mit diversen Bundesligamannschaften einen ordentlichen Platz in der zweiten Hälfte des Teilnehmerfelds. Stark spielte vor allem Frank Wohlfahrt, der mit 11,5 Punkten aus 20 Runden eine schöne Bilanz aufweisen kann. Auch Rainer Wohlfahrt verfügt mit 13 von 25 möglichen Punkten noch über ein positives Ergebnis.

Dirk Schindler